thom_raindog
Anmeldungsdatum: 20. Mai 2005
Beiträge: 2848
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Salue zusammen, ich muss mich jetzt mal dringend dem Thema "Datensicherung" widmen, länger komme ich da nicht mehr drumrum. Bis Mitte des Jahres hatte ich einen NextCloud-Server (RPi3) in Betrieb, aktuell nicht mehr. Stand jetzt: Wir haben 3 zu sichernde PCs. Meiner mit Ubuntu Gnome 18.04, meine Mutter Ubuntu Gnome 16.04, meine Frau Kubuntu 14.04. Zu sichernde Daten liegen auf jedem PC immer gesammelt in einem Unterverzeichnis (außer bei mir, da ist es etwas verteilter). Zielmedium wird eine externe Festplatte an meinem PC. Aktuell würde ich planen, Montag bis Freitag um jeweils jeden PC seine Datensicherung aktualisieren zu lassen. Zusätzlich würde ich jeweils an Wochenende eine Vollsicherung der Backup-Platte auf eine weitere externe HD machen, getrennte Datenträger und so. Jetzt habe ich mich ne Weile durch den Wikieintrag Datensicherung gegraben, bin aber noch zu keiner wirklichen Erleuchtung gekommen. Im Grunde finde ich "dar" ganz sexy was die Funktionen angeht ("Vollbackups, differenzielle und inkrementelle Backups"), aber so ohne Gui, bei dem Thema, weiß ich nicht, ob ich mir das so zutraue. Hätte aber wohl den Vorteil, dass ich auch den Maschinen meiner Mädels nix "großes" installieren muss, sondern nur "Konsolenkram", den die eh nie zu Gesicht kriegen. Sowas wie BackupPC oder Bacula kann dann wohl alles, aber ich habe den Eindruck, da komme ich so bald nicht auf Schiene, und müsste mir heftigst was anlesen. Kann mir eventuell jemand bei der Lösungsfindung helfen?
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encbladexp
Ehemaliger
Anmeldungsdatum: 16. Februar 2007
Beiträge: 17447
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thom_raindog schrieb: Zielmedium wird eine externe Festplatte an meinem PC.
Dann ist es kein Backup, es gilt die gute 3-2-1 Regel. (tl;dr: 3 Kopien, 2 Medien, 1x Off-Site/Offline)
Aktuell würde ich planen, Montag bis Freitag um jeweils jeden PC seine Datensicherung aktualisieren zu lassen. Zusätzlich würde ich jeweils an Wochenende eine Vollsicherung der Backup-Platte auf eine weitere externe HD machen, getrennte Datenträger und so.
Ich würde dazu raten moderne Tools wie Borg oder Restic zu verwenden. Durch Deduplizierung und Kompression (lz4) lässt sich viel Zeit und Platz sparen. mfg Stefan
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thom_raindog
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 20. Mai 2005
Beiträge: 2848
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encbladexp schrieb: thom_raindog schrieb: Zielmedium wird eine externe Festplatte an meinem PC.
Dann ist es kein Backup, es gilt die gute 3-2-1 Regel. (tl;dr: 3 Kopien, 2 Medien, 1x Off-Site/Offline)
Können wir uns drauf einigen, dass es kein professionelles Backup ist? Dessen bin ich mir dann auch bewußt, wobei ich "Offsite" bewußt weglasse, denn SO wichtig sind die Daten nicht. Aktuell würde ich planen, Montag bis Freitag um jeweils jeden PC seine Datensicherung aktualisieren zu lassen. Zusätzlich würde ich jeweils an Wochenende eine Vollsicherung der Backup-Platte auf eine weitere externe HD machen, getrennte Datenträger und so.
Ich würde dazu raten moderne Tools wie Borg oder Restic zu verwenden. Durch Deduplizierung und Kompression (lz4) lässt sich viel Zeit und Platz sparen. mfg Stefan
Borg: BorgBackup, oder? Ja, stimmt, das sieht gut aus, Deduplikation klingt schick. Restic scheint auf den ersten Blick ziemlich gleich zu arbeiten. Wo liegen denn kurz die Unterschiede?
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Thomas_Do
Moderator
Anmeldungsdatum: 24. November 2009
Beiträge: 8525
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thom_raindog schrieb: Restic scheint auf den ersten Blick ziemlich gleich zu arbeiten. Wo liegen denn kurz die Unterschiede?
Restic bietet bei Remote-Backups mehr Möglichkeiten mit Cloudservern direkt zusammenzuarbeiten (u.a. Google, AWS S3 etc.). Borg arbeitet neben lokalen oder eingehängten entfernten Speicher nur per shh. Performance und Speicherverbrauch sollen bei borg aber meist besser sein. Edit: und borg erlaubt Komprimierung.
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thom_raindog
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 20. Mai 2005
Beiträge: 2848
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Thomas_Do schrieb: thom_raindog schrieb: Restic scheint auf den ersten Blick ziemlich gleich zu arbeiten. Wo liegen denn kurz die Unterschiede?
Restic bietet bei Remote-Backups mehr Möglichkeiten mit Cloudservern direkt zusammenzuarbeiten (u.a. Google, AWS S3 etc.). Borg arbeitet neben lokalen oder eingehängten entfernten Speicher nur per shh. Performance und Speicherverbrauch sollen bei borg aber meist besser sein. Edit: und borg erlaubt Komprimierung.
Klasse Sache, danke dir. Damit fällt die Wahl dann ziemlich klar auf Borg. Cloud iss nich, SSH reicht völlig und Komprimierung muss dann doch bitte sein. OK, dann lese ich mich mal ernsthaft in das Thema ein. Wer vorab vielleicht schon sowas wie "das 1x1 der dringend zu vermeidenden Fehler bei Backups mit Borg" posten will, der soll sich bitte nicht zurückhalten. 😉
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Thomas_Do
Moderator
Anmeldungsdatum: 24. November 2009
Beiträge: 8525
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Nochmal einige Meinungen zu borg und restic.
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encbladexp
Ehemaliger
Anmeldungsdatum: 16. Februar 2007
Beiträge: 17447
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thom_raindog schrieb: Können wir uns drauf einigen, dass es kein professionelles Backup ist?
Das ist kein Unterschied. Privat machen viele ein Backup auf NAS, dann kommt der böse Blitz und man hat kein Backup mehr. Deine Feinde sind:
Dummheit ▶ Versehentlich eine Datei/Ordner gelöscht oder was formatiert. Strom ▶ Überspannung, Blitz, defekte Netzteile, das war es dann auch schon mit der netten Elektronik. Feuer ▶ Auch das kommt gerne mal vor. Diebstahl/Verlust ▶ Passiert öfters als man denkt.
Günstige Lösung: 2 USB Laufwerke, immer nur eines ist am Rechner das andere niemals gleichzeitig. Wer mehr Sicherheit will legt das 2. Laufwerk einfach bei Freunden / Bekannten in einen Schrank. Dank Verschlüsselung alles kein Problem. Zum Thema: Menschen die sagten "So wichtig sind die Daten nicht" sagten auch "Wie kann ich gelöscht Dateien wiederherstellen, brauche die für Schule/Beruf/Weltfrieden". mfg Stefan PS: Je nach Datenmenge sind USB Platten so billig das man nicht über 1 oder 2 Kopien nachdenken muss, wenn man das richtige Tool verwendet.
PPS: Backup ist nichts ohne Restore.
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dingsbums
Anmeldungsdatum: 13. November 2010
Beiträge: 3544
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encbladexp schrieb: PPS: Backup ist nichts ohne Restore.
Und deswegen ist Feind Nr. 5 das grafische Backuptool, dessen genaue Funktion unter der Haube nur der Entwickler kennt und welches dummerweise genau in allerhöchster Restore-Not trotz der tollsten Features mit einer blöden Fehlermeldung den Dienst verweigert. Ich sage nur alte Deja-Dup-Backups und Restore mit 18.04 ff. Daher: Keep it simple and stupid und verwende Build-In-sachen wie rsync und Co.
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encbladexp
Ehemaliger
Anmeldungsdatum: 16. Februar 2007
Beiträge: 17447
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dingsbums schrieb: Daher: Keep it simple and stupid und verwende Build-In-sachen wie rsync und Co.
Borg/Restic haben einen sehr guten ruf in der Community. mfg Stefan
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Thomas_Do
Moderator
Anmeldungsdatum: 24. November 2009
Beiträge: 8525
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dingsbums schrieb: Daher: Keep it simple and stupid und verwende Build-In-sachen wie rsync und Co.
So einfach wie möglich, so komplex wie nötig 😉. Ich mache auch gelegentlich eine Spiegelung meiner Daten per rsync auf einen Rechner im lokalen Netzwerk. Aber tägliche Backups als Snapshots (auch großer Dateien wie VMs) wären zu zeit- und zu platzaufwendig. Daher zusätzlich Snapshots mittels borg per ssh.
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Alkinoos
Anmeldungsdatum: 10. Oktober 2018
Beiträge: Zähle...
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Hallo thom_raindog, wenn ich dich richtig verstehe willst du ja einfach eine Backup-Lösung ohne GUI, die zeitgesteuert auf eine externe Festplatte sichert (Obwohl du es eigentlich sein lassen kannst, wenn sie am Rechner hängt:)). Ich schlage vor, du schreibst einfach ein kleines Shellscript, dass für die Zeitsteuerung folgende Syntax hat: | #!/bin/bash
#Zeitsteuerung für Skript
u=1300
while [ $(date +%H%M) -ne $u ]; do
sleep 55
done
# Hier den auszuführenden Befehl einfügen
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Siehe hierzu auch den Wikiartikel: Skripte/zeitgesteuerte Befehlsausführung Das Skript wartet bis zu deiner in der Variable u festgelegten Uhrzeit und führt erst dann, wenn diese Uhrzeit erreicht ist, den Befehl unter done aus. Du könntest natürlich auch noch das Datum definieren, was aber nicht unbedingt Sinn macht. Danach kannst du einfach entweder ein .tar.gz-Archiv der Daten packen, dass du dann mit mv auf die externe Festplatte verschiebst oder lässt ein rsync drüberlaufen. Das Skript kannst du dann am besten noch in den Autostart mit einfügen, damit es auch wirklich immer läuft. Ich hoffe ich konnte dir helfen,
Alkinoos
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Thomas_Do
Moderator
Anmeldungsdatum: 24. November 2009
Beiträge: 8525
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Alkinoos schrieb: Hallo thom_raindog, wenn ich dich richtig verstehe willst du ja einfach eine Backup-Lösung ohne GUI, die zeitgesteuert auf eine externe Festplatte sichert
Ich glaube der TE will schon etwas mehr (siehe oben). Auf jeden Fall ist so ein Skript nicht mit einer Backuplösung, wie borg vergleichbar, obwohl es natürlich je nach Anwendung sinnvoll sein kann. Der Link ist nicht korrekt, richtig: Skripte/zeitgesteuerte Befehlsausführung.
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Alkinoos
Anmeldungsdatum: 10. Oktober 2018
Beiträge: 78
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Hallo Thomas_Do, danke für deinen Hinweis. Ich habe den Link geändert, bin aber der Meinung, dass er eigentlich eine relativ einfache Lösung haben wollte, die "seine Mädels nicht sehen". Deshalb ja die Lösung ohne GUI, einfach als Shell-Skript.
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Thomas_Do
Moderator
Anmeldungsdatum: 24. November 2009
Beiträge: 8525
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Alkinoos schrieb: bin aber der Meinung, dass er eigentlich eine relativ einfache Lösung haben wollte, die "seine Mädels nicht sehen". Deshalb ja die Lösung ohne GUI, einfach als Shell-Skript.
Nicht ganz 😉: thom_raindog schrieb:
Zielmedium wird eine externe Festplatte an meinem PC. Aktuell würde ich planen, Montag bis Freitag um jeweils jeden PC seine Datensicherung aktualisieren zu lassen. Zusätzlich würde ich jeweils an Wochenende eine Vollsicherung der Backup-Platte auf eine weitere externe HD machen, getrennte Datenträger und so. Im Grunde finde ich "dar" ganz sexy was die Funktionen angeht ("Vollbackups, differenzielle und inkrementelle Backups"), aber so ohne Gui, bei dem Thema, weiß ich nicht, ob ich mir das so zutraue.
Sowas wie BackupPC oder Bacula kann dann wohl alles, aber ich habe den Eindruck, da komme ich so bald nicht auf Schiene, und müsste mir heftigst was anlesen.
thom_raindog schrieb:
Ja, stimmt, das sieht gut aus, Deduplikation klingt schick.
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Alkinoos
Anmeldungsdatum: 10. Oktober 2018
Beiträge: 78
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Es wäre anfänglich aber eine einfache Lösung des Problems, ohne viele Funktionen. Die Zeitsteuerung kann man dannn ja noch verbessern und mit verschiedenen Funktionen arbeiten, dass an bestimmten Tagen nur bestimmte Sachen gesichert werden.
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