Reihner
Anmeldungsdatum: 14. Juni 2017
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Der Titel sagt eigentlich schon alles.
Ich erinnere mich düster dass es, in der Zeit vor x64 Befehlsätzen in CPUs gab, mit Linux möglich war mehr als 4GB RAM zu verwalten.
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DJKUhpisse
Supporter, Wikiteam
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Das nennt sich PAE.
Warum willst du aber ne 32-Bit-Version installieren?
Das macht nur Sinn wenn die CPU kein amd64 (64-Bit) kann.
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hakel
Anmeldungsdatum: 13. August 2009
Beiträge: 23336
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Entweder man braucht mehr als 4GB dann 64Bit oder man kommt mit weniger aus. Dann sind 32Bit O.K. Sinnfreie Diskussion hier, weil Ubuntu 32Bit aufgegeben hat.
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DJKUhpisse
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Es gibt z.B. 775er-CPUs ohne 64-Bit (Pentium 4 520 z.B.).
Dann gibt es MoBos mit 8 GB RAM.
Bedarf wäre da, aber in solch einem Fall kostet eine 64-Bit-CPU weniger als 10€.
Ubuntu 18.04 ist die letzte Version die sinnvoll mit 32-Bit genutzt werden kann, 19.04 ist zwar verfügbar, aber 19.10 wird es nicht als 32-Bit geben.
Damit ist dann bei universe/multiverse (alle Derivate außer Ubuntu mit GNOME) 2021 Supportende.
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Reihner
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 14. Juni 2017
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Die Frage zielt auf einen relativ aktuellen Sachverhalt ab. Vor wenigen Tagen wurde der "Raspberry Pi 4 b+", eine der Varianten hat 4GB RAM auf dem SoC. Darauf hin hieß es von einigen Technikblogs sinngemäß: "Die 4 GB Variante lohnt sich noch nicht weil Kodi/Raspbian/XYZ noch ein 32bit Betriebssystem ist und mit 4GB RAM nicht umgehen kann". Meine Erinnerung sagte mir aber dass es mit Linux schon lange vor x64-CPUs möglich war mehr als 4 GB RAM zu nutzen. Ich wollte eigentlich nur wissen on meine Erinnerung mich nicht im stich lässt.
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DJKUhpisse
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https://de.wikipedia.org/wiki/Physical_Address_Extension
Es geht mehr als 4 GB, aber nur unter bestimmten Umständen.
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tomtomtom
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Anmeldungsdatum: 22. August 2008
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Reihner schrieb: In der Theorie 4 PiB, aber niemals mehr als 4GiB für einen Prozess. In der Praxis hängt das von der eingesetzten Hardware und dem eingesetzten Linux-Kernel ab.
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kB
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Anmeldungsdatum: 4. Oktober 2007
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Reihner schrieb: […] Wieviel RAM kann ein 32bit Linux/Ubuntu verwalten?
Das hängt nicht alleine von der Software ab, sondern auch von den Fähigkeiten der Hardware und man muss die Art der Nutzung berücksichtigen. Die erste Grenze ergibt sich aus der Anzahl der am Prozessor vorhandenen Adressleitungen. Ein Prozessor mit 32 Adressleitungen (z.B. Intel Pentium) kann maximal 4GiB adressieren und damit maximal 4 GiB RAM verwalten. Das trifft dann für jedes Betriebssystem zu. Auch ein 64-Bit-Betriebssystem kann auf einem Prozessor mit nur 32 Adressleitungen nur 4 GiB verwalten. Die nächste Hürde ist die Länge der Adressfelder in den Instruktionen der CPU. Eine 32-Bit-CPU (bzw. eine CPU, die in diesem Modus betrieben wird) verwendet 32 Bit breite Adressen in den Instruktionen. Eine solche CPU kann aber durchaus mehr als 32 Adressleitungen besitzen und kann dann auch mehr RAM als 4 GiB verwenden. Die Software muss dann Paging benutzen. Bei x86-CPU nennt man diese Technik PAE. Hier gilt: Ein 32-Bit-Betriebssystem kann mehr als 4 GiB RAM verwalten, jedoch kann ein Prozess maximal 4 GiB verwenden. Eine 64-Bit-CPU (bzw. eine CPU, die in diesem Modus betrieben wird) verwendet 64 Bit breite Adressfelder in den Instruktionen und kann daher die volle Breite des Adressbusses für jeden einzelnen Prozess nutzen. Bei einem AMD Athlon 64 mit 40 Adressleitungen könnte ein 64-Bit Betriebssystem für jeden Prozess 1 TiB RAM ansprechen, ein 32-Bit Betriebssystem könnte pro Prozess maximal 4 GiB benutzen, in der Summe aber per Paging auch 1 TiB.
Beim Raspberry ist außerdem noch zu berücksichtigen, dass hier eben keine CPUs aus der x86-Familie verwendet werden, sondern ARM. Hier gibt es auch so etwas wie PAE, aber mit diffizilen Unterschieden zur Intel/AMD-Welt.
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