nenem
Anmeldungsdatum: 9. Juni 2006
Beiträge: 946
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Hallo zusammen, bei einem frisch aufgesetzten Ubuntu Mate 18.04 meldet sich der Rechner im Samba-Netzwerk immer doppelt an. Beim Doppelklick auf eines der beiden Icons im GUI-Netzwerkfenster sehe ich oben in der Pfadangabe smb://<Rechnername>.local/ und beim anderen smb://<Rechnername>/. Das kann doch eigentlich nicht richtig sein, oder? In beiden Fällen ist für einen Zugriff - wie gewünscht - die Passworteingabe nötig. Lässt sich das Verhalten korrigieren? Viele Grüße nenem
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chr123
Anmeldungsdatum: 19. Juli 2018
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.local wird normalerweise von Avahi verwendet. Vermutlich hast du daher einmal die Freigabe mit Netbios (ohne local) und einmal via Avahi (mit local). Da es zwei verschiedene Wege sind, ist die doppelte Anmeldung ok.
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MelcooX
Anmeldungsdatum: 26. April 2016
Beiträge: 144
Wohnort: Am Ende des Weges
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Hallo nenem
Beim Doppelklick auf eines der beiden Icons im GUI-Netzwerkfenster sehe ich oben in der Pfadangabe smb://<Rechnername>.local/ und beim anderen smb://<Rechnername>/. Das kann doch eigentlich nicht richtig sein, oder?
Doch, dies hängt vielfach von deinem lokalen DNS-Server ab. So kannst du, wenn du es richtig konfigurierst sowohl auf den Rechner mit <Rechnername> zugreifen, aber auch über .local... Wenn ich recht informiert bin, ist ohne .local eine Konfiguration, die gerne von Windows-Netzwerken benötigt ist. Du kannst es aber auch in deiner /etc/hosts so einrichten, dass das eine auf das andere Verweist.
In beiden Fällen ist für einen Zugriff - wie gewünscht - die Passworteingabe nötig. Lässt sich das Verhalten korrigieren?
Also es funktionioert beides? Mein Geheimtipp: "Never change a running System". Aber es lässt sich wahrscheinlich korrigieren. Es gibt hierbei verschiedene Werkzeuge, aber es stellt sich die Frage, wie du es konfiguriert hast... Ich denke, du solltest mal folgende Artikel konsultieren, die könnten dir helfen: Samba , Samba Client KDE , Samba Client GNOME
(Wie hast du es denn konfiguriert? Ich persönlich kenne mich hauptsächlich mit der Hardcore config als cifs in /etc/fstab aus...) MFG
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nenem
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 9. Juni 2006
Beiträge: 946
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Was ich wie konfiguriert habe, kann ich nicht genau beantworten. Liegt daran, dass seit Ubuntu 18.04 die alte Samba-Version im Prinzip nicht mehr so genutzt wird, wie vorher, mich das kalt erwischt hat und deshalb einige Nacharbeiten erforderlich waren. Mein Heimnetzwerk besteht aus mehreren Rechnern, auf denen immer noch Ubuntu Mate 14.04 aktiv ist und auf die nun nach und nach 18.04 kommt. Alle sind mit dem gleichen Benutzernamen versehen, und alle zeigen sich nur einmal im Netzwerk (ohne die .local-Adresse). Um derzeit großangelegte (Samba-)Umkonfigurationsarbeiten zu vermeiden, habe ich mich entschieden, im Moment erstmal bei der alten Samba-Version zu bleiben und alle Samba-Pakete, die mir Synaptic beim Vergleich mit 14.04 angezeigt hat, nachzuinstallieren. Nach Anpassung der /etc/samba/smb.conf (Eintrag: client max protocol = NT1) und der /etc/hosts (weil alle Rechner feste IP-Adressen haben), war ich davon ausgegangen, dass die Einrichtung erledigt ist. Jedenfalls sollte es lt. diesem Artikel eigentlich keine weiteren Probleme geben: Heimnetzwerk (Abschnitt: net usershare - „Samba für jedermann“ → Einrichtung - 2. Absatz). Dann aber trat ein, mir bisher unbekanntes Problem auf: Das Login auf dem neuen Rechner funktionierte nicht - obwohl Benutzername und Passwort korrekt waren. Versuchsweise habe ich dann bei einem Ordner in den Freigabeoptionen die Funktion "Gastzugriff (für Benutzer ohne Benutzerprofil)" aktiviert. Damit funktionierte es. Danach begann eine elendige Sucherei, bevor ich nach mehreren Umwegen das Tool system-config-samba starten und auf dem GUI einen Benutzer und das korrekte Passwort hinfügen konnte. Seitdem funktioniert der Zugriff ordnungsgemäß. Allerdings kam es schon vor der letzten Aktion (Lösung des Zugriffsproblems) zum Phänomen der doppelten Anmeldung. Der Grund ist mir schleierhaft, denn ich wüsste nicht, was ich im Vergleich zu den alten Rechnern anders gemacht hätte. Ich bin weder seinerzeit tief in die (Konfigurations-)Materie eingestiegen, noch aktuell. Die von Dir zitierten Artikel, @MelcooX, helfen auch nicht weiter: Dort ist zwar herauszulesen, dass es einen Zusammenhang zwischen der Konfiguration mit .local und Avahi gibt, aber das ist vage und verschafft mir keine Klarheit. Jedenfalls zeigt mir system-config-samba unter Samba-Benutzer auf dem neuen Rechner nur einen einzigen Benutzer an, während es z.B. bei einem alten 4 weitere gibt: nobody, root, avahi, smbguest. Bewusst angelegt habe ich die aber nicht.
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chr123
Anmeldungsdatum: 19. Juli 2018
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Bei dem Rechner, der bei dir mit .local aufgeführt wird, wurde ein Avahi Service (für smb) konfiguriert. Normalerweise liegen die Avahi Services unter:
Bzw eine Statusabfrage sollte auch Infos geben:
| systemctl status avahi-daemon.service
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Wenn du .local nicht in der Netzwerkübersicht haben willst, dann brauchst du Avahi nur sagen, dass er keinen Dienst bereitstellen soll (obwohl ich das besser finde, wenn du smb Freigaben browsen willst und das unsichere NT1 Verfahren nicht einsetzen willst).
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nenem
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 9. Juni 2006
Beiträge: 946
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Das erste Kommando bleibt wirkungslos - wundert mich nicht, denn das Verzeichnis ist leer. Bei der Suchabfrage wird einiges angezeigt, aber was sagt mir das? Und wie sage ich Avahi, dass kein Dienst bereitgestellt werden soll? NT1 verwende ich derzeit aus den genannten Gründen. Eine Umstellung nehme ich irgendwann später vor.
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chr123
Anmeldungsdatum: 19. Juli 2018
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Wenn du Avahi nicht brauchst, dann kannst du es auch einfach abschalten oder zumindest die Namensauflösung unterdrücken. Siehe z.B. hier:
| sudo apt remove libnss-mdns
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nenem
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 9. Juni 2006
Beiträge: 946
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Ob ich Avahi brauche oder nicht, weiß ich nicht. Grundsätzlich lasse ich nach einer Standardinstallation alles installiert - es sei denn, ich weiß genau, was ich deinstalliere und warum, damit ich mir selbst nicht unnötige Verwirrung bereite. Deshalb habe ich jetzt auf einem Rechner mit altem System 14.04 (der sich nicht doppelt anmeldet) nachgesehen: Dort ist libnss-mdns installiert. Um dem mit 18.04 das Verhalten abzugewöhnen, kann also die Entfernung des Paketes eigentlich nicht Voraussetzung sein. Und der verlinkte Artikel sagt nichts über die Unterdrückung der Namensauflösung... Ich kann den Grund immer noch nicht erkennen (erst recht nicht, nachdem ich nun gesehen habe, dass das Paket beim anderen Rechner installiert ist und der sich nicht so verhält), denn bewusst konfiguriert habe ich Avahi ganz sicher nicht.
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chr123
Anmeldungsdatum: 19. Juli 2018
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nenem schrieb: Und der verlinkte Artikel sagt nichts über die Unterdrückung der Namensauflösung...
Hast du das probiert? Wer nicht möchte, dass Avahi Dienste in das lokale Netzwerk publiziert, kann diese Funktion deaktivieren. Poste doch einfach mal die avahi.conf beider Rechner. Edit:
Schau mal hier. multicast dns register = no
in der smb.conf beim Server (14.04?) eintragen.
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nenem
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 9. Juni 2006
Beiträge: 946
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Ich denke, dass Verweise auf Seiten mit nicht nachvollziehbaren Inhalten nicht weiterhelfen. Mag ja sein, dass ich nicht über hinreichende Kenntnisse verfüge, aber ich verstehe nicht, was mir die Seiten sagen sollen. Die letzte verlinkte z.B. enthält eine Empfehlung dafür, dass anderen Nutzern ermöglicht werden soll, einen sftp Dienst im Netz zu finden, Dafür soll eine Konfigurationsdatei für sftp-ssh in /etc/avahi/services angelegt werden - in einem Verzeichnis also, das bis jetzt leer ist. Die soll ja erst bewirken, dass der Dienst angezeigt wird (was er ja schon tut, oder?). Wenn die Avahi-Publikation im lokalen Netzwerk unerwünscht ist, soll sie wiederum deaktiviert werden - mit einem Eintrag bzw. Kommando, bei dem unklar bleibt, an welcher Stelle es eingefügt werden muss. Sorry, aber mir ist das zu hoch: Wieso erstmal etwas aktivieren, um es dann wieder zu deaktivieren ?!?. Und eine avahi.conf gibt es nicht - weder auf einem Rechner, noch auf dem anderen.
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chr123
Anmeldungsdatum: 19. Juli 2018
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Du solltest ja keinen Avahi Dienst anlegen, nur lokal deaktivieren. Als Alternative auf in der smb.conf die DNS Auflösung per Multicast abschalten. Poste doch mal jeweils von dem 14.04 und 18.04 Rechner die Ausgaben von
sudo find / -iname avahi*conf
testparm -vs | grep dns
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Bournless
Anmeldungsdatum: 4. Mai 2019
Beiträge: 915
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Nur ein gut gemeinter Hinweis: Avahi deaktivieren, ohne den Dienst gleich zu entfernen: sudo systemctl disable avahi-daemon.socket
sudo systemctl disable avahi-daemon.service System rebooten.
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nenem
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 9. Juni 2006
Beiträge: 946
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@chr123: Das "Edit" in Deinem vorletzten Posting war beim Verfassen meiner Antwort noch nicht vorhanden, aber es ist die erste Seite, die Erhellendes liefert. Die dortige Antwort erklärt kurz und knapp, warum es zwischen Ubuntu 14.04 und 18.04 solche (Verhaltens-)Unterschiede gibt - und die genannte Lösung funktioniert ("multicast dns register = No" in /etc/samba/samba.conf). Insofern ist das Problem gelöst. Trotzdem auch Dir, @Bournless, danke für die Tipps.
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