Grundsätzlich kann jede Maßnahme, die Daten auf einem schnelleren Speicher bereitstellt, sinnvoll sein. Aus diesem Grund haben wir CPU-Register, L1/2/3-Caches, RAM, diverse Varianten von Festplatten und dann in mehr oder minder großen Schritten Abstufungen bis hin zur gemeißelten Tontafel (und das ist nur teilweise eine alberne Übersteigerung 😉 ).
Grundsätzlich kann so eine RAMDisk in Situationen richtig Spaß machen, wo man große Software-Projekte (ggf. auch mehrfach) bauen möchte. So Sachen wie den Linux-Kernel oder die verschiedenen Webbrowser beispielsweise. Hier haben SSD einen großen Performance-Sprung nach vorne erlaubt, aber schneller ist eben besser. ☺ Andere Sachen sind bestimmt auch nett, wie z.B. Videoschnitt, bei dem man nicht mehr die paar hundert MB/s seiner superschnellen SSD ertragen muss, sondern seinen superschnellen RAM mal richtig ans Arbeiten bringt.
Die Frage in allen diesen Fällen ist allerdings, ob der Datenträger wirklich das Nadelöhr ist. Ein anspruchsvolles 1MB POVRay-Skript kann eine CPU durchaus auch so intensiv beschäftigen, dass man die Bytes auch fröhlich morsen kann. Da bringt einem eine RAMDisk keine Verbesserung. Und wenn ich mir moderne Webseiten und deren Ladezeiten und -verhalten so ansehe, dann fällt es mir schwer, dass es einen spürbaren Unterschied macht, wenn man bereits eine halbwegs brauchbare SSD und genügend RAM hat.
Mit diesem Dienst (und auch einer RAMDisk im Allgemeinen) holst du dir auch immer Nachteile ins Haus. Du musst die Daten vor der ersten Nutzung immer erst in die RAMDisk schaufeln (sollte bei 1GB nicht so lang dauern, ok). Wenn du möglichst absturzsicher unterwegs sein willst, müssen die Daten auch regelmäßig zurückgeschrieben werden. Das machst du zwar im Falle des Dienstes nicht von Hand und auch bei den anderen Anwendungsfällen wirst du dir da was zusammenskripten. Allerdings hast du zu jedem Systemstart (oder Prozessstart) eine zusätzliche Initialisierungszeit und im laufenden Betrieb durch das Zurückschreiben fortwährend Nebenaufgaben, die auch die Resourcen des Systems belasten. Das mag gar nicht mal CPU-Last oder sowas sein, aber vielleicht ist der Akku dann schneller leer, weil dauernd wer die sonst auftretenden Schlafzyklen der Komponenten mit Datensynchronisation unterbricht.
Zusätzlich hat man dann eben weniger RAM für Applikationen und Cache zur Verfügung stehen. Und im schlimmsten Fall kann es dann sogar so sein, dass die Inhalte in der RAMDisk nochmal im regulären Cache landen, auch wenn ich das nicht hoffe - Kernel-Entwickler sind ziemlich clevere Leute.
Wie du siehst, tue ich mich nicht schwer damit, einen Nutzwert aus RAMDisk und auch dem psd zu ziehen. Es kommt eben auf die Situation an und die hat sich seit dessen Erfindung für sehr viele Anwender geändert. Und das heißt wiederum nicht, dass es nicht doch jemanden gibt, der hieraus seinen Nutzen zieht.
Edit: Ich muss endlich lernen, mich kürzer zu fassen. ☹