glaskugel
Anmeldungsdatum: 8. Juli 2010
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Ich vermute, dass in der Praxis bei einem Desktop-PC zwischen einer Sata-SSD und einer schnellen PCIe-SSD kein großer Unterschied zu merken ist, oder wie sehr ihr das? Ich muss mich bei meiner PC-Planung entscheiden, ob ich mir ein Board mit einem 3. PCIe-M2.Port kaufen will / muss. Da verliert man dann aber in der Regel SATA-Ports und das stört mich mehr. 2 PCIe-M2 will ich für Input / Output von Video- und Fotoberechnungen verwenden. Zur Zeit habe ich 4+2 SATA-Ports mit PCI-Karte in Verwendung, das neue Board hat 6 SATA und mit 2 zusätzlichen M2 komme ich genau aus, bei einem 3. PCIe-M2 muss ich anders organisieren.
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DJKUhpisse
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M.2 macht nur Sinn, wenn die Karte auch schneller als Sata 3 ist.
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glaskugel
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 8. Juli 2010
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So weit ist das klar, ich nehme an, dass die M.2-PCI 6-7x so schnell ist als die SATA-SSD. Ich frage mich trotzdem, ob es im laufenden Betrieb viel bringt. Der PC wird sicher ein wenig schneller starten, aber ob man es bei einem einzelnen Programm merkt? In welcher Situation könnte man es merken. So eine PCIe-SSD ist doch um einiges teurer.
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DJKUhpisse
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Schau hier: https://www.makeuseof.com/tag/pcie-vs-sata-type-ssd-best/
Ich habe im Laptop eine SATA-SSD Samsung 840 Pro. Mein Bruder hat ne M.2 Intel von 2018. Ich merke da keinen großen Unterschied, habe aber auch keine großen Anforderungen (im Haupt-PC eine 40GB IDE-Platte). Da ich die als Referenz bei mir setze ist jede SSD schnell.
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hakel
Anmeldungsdatum: 13. August 2009
Beiträge: 23336
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Die Spezifikationen der einzelnen Schnittstellen sind doch bekannt. Wie du daraus einen spürbaren Nutzen ziehen willst, können wir nicht beurteilen. Kann ich mir auch nicht vorstellen, daß da ein Flaschenhals existiert, sofern die Firmware nicht humpelt. Sata3 und PCIe 3.0 wird für die meisten User noch sehr lange reichen. Ich jongliere zur Zeit sehr mit den SSDs wegen dem starken Preisverfall, daher möchte ich gar keine "Karten" haben. Klonen, Umstöpseln geht wie's "Brötchenbacken", alte ausgereifte Technik halt. P.S. Mehr als 4 Laufwerke möchte ich auch gar nicht im PC haben. Letztendlich ist das eine Entscheidung, die man selber treffen muß!
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seahawk1986
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Über PCIe angebundene NVMe SSDs können ihren Geschwindigkeitsvorteil dann ausspielen, wenn man große Datenmengen lesen bzw. schreiben muss (z.B. beim Videoschnitt von hochauflösendem Rohmaterial und dem Kopieren von SSD zu SSD) unter der Voraussetzung, dass der Rest des Systems flott genug ist, dass Anwendungen auf I/O warten müssen. Maximal braucht man bei den typischen AV-Workflows zwei SSDs, eine fürs Quellmaterial und eine für die bearbeiteten Dateien. Wenn man mit einem Projekt fertig ist, können die Daten in die "normale" Sammlung bzw. ein Archiv wandern, wo Ausfallsicherheit wichtiger ist als maximale Performance.
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encbladexp
Ehemaliger
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Auf einem Office Desktop wird der Unterschied marginal sein, auf einem Gaming oder Media PC deutlich spürbar. mfg Stefan
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hakel
Anmeldungsdatum: 13. August 2009
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deutlich spürbar.
Die Aussage ist mir zu pauschal. Bei modernen 4k Spielen, oder einer Media Workstation, wo stapelweise Daten verschoben werden, könnte man es sich vostellen. Beides ist aber schon sehr extrem.
Anwendungen auf I/O warten müssen.
Genau, das ist der Punkt! Es geht um PCIe und SATA, nicht SSD zu HD. Preis, Handling, Firmware, Nutzen, Risiken muß man hier abwägen.
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DJKUhpisse
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Ich könnte mir da auch andere Einsatzzwecke vorstellen. z.B. viel VMs, die gleichzeitig viel schreiben/lesen. Eventuell auch bei großen Datenbanken.
Bei Foto- und Videobearbeitung, bei der viel gelesen/geschrieben wird, wird man den Unterschied auch merken.
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hakel
Anmeldungsdatum: 13. August 2009
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VMs sind systembedingt mies was "Datenträger" angeht, da merke ich keinen Unterschied HD zu SSD in der Praxis. Selbst der Boot ist nicht sonderlich besser. Eine verblüffende Erfahrung ... ! Kennst du dich mit Datenbanken aus? Da müßte man wahrscheinlich ebenfalls stark differenzieren. Bei meinen Datenschleudern bremst die Software, bzw. die Abarbeitung der "miesen/komplexen" Abfragen. Der Datenzugriff ist das geringste Problem. "Video" ist bei mir nur durch die CPU limitiert. GPU wäre sicher besser, aber ich sitze dabei nicht am PC, daher ist mir die bessere Qualität per CPU lieber. Die Frage war ja "Großer Unterschied", da verblüfft mich eure Reaktion schon. Hätte nicht gedacht, daß es da bereits Erfahrungswerte hier gibt.
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DJKUhpisse
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HDD und SSD macht bei VMs bei mir einen großen Unterschied.
Bei Datenbanken ist vor allem die Zugriffszeit interessant. SSDs haben hier den Vorteil, dass die eben ohne Mechanik auskommen, daher fallen diese Latenzen weg.
Ist dann die Frage wie die Latenzen bei SSDs aussehen (NVMe vs. SATA).
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Thomas_Do
Moderator
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Beiträge: 8525
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Ich habe in zwei (Desktop-) Rechnern NVMe-Karten. Einen erheblichen Unterschied spüre ich in der täglichen Arbeit nicht. Wenn ich mir die Benchmarks anschaue, die ich anfangs gemacht habe, sollte es gelegentlich leichte Vorteile geben. Aber die Karten schaden auch nicht! Ich bin mir zumindest sicher, dass die Anbindung der SSDs bei mir nicht der Flaschenhals ist 😉.
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Cranvil
Anmeldungsdatum: 9. März 2019
Beiträge: 990
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glaskugel schrieb: Ich muss mich bei meiner PC-Planung entscheiden, ob ich mir ein Board mit einem 3. PCIe-M2.Port kaufen will / muss. Da verliert man dann aber in der Regel SATA-Ports und das stört mich mehr. 2 PCIe-M2 will ich für Input / Output von Video- und Fotoberechnungen verwenden. Zur Zeit habe ich 4+2 SATA-Ports mit PCI-Karte in Verwendung, das neue Board hat 6 SATA und mit 2 zusätzlichen M2 komme ich genau aus, bei einem 3. PCIe-M2 muss ich anders organisieren.
Meine Vorredner haben schon die besten Antworten gegeben, die man mangels besserer Informationen geben kann: Es hängt vom Anwendungsfall ab, von der persönlichen Erwartungshaltung und Wahrnehmung und lässt sich zusätzlich anhand von technischen Dokumentationen und Benchmarks bewerten. Mach doch mal den Versuch, deine Anforderungen an das neue System aufzulisten (ggf. auch erstmal nur für dich selbst) und nach bestimmten Kriterien einzustufen. Ein Satz wären da die beliebten MUSS, SOLL, KANN und DARF NICHT, die recht gut eingrenzen, welche Funktionen dir wichtig sind. Beispiel: "MUSS 6 SATA-Ports haben" bedeutet effektiv, dass ein System ohne diese Anzahl gar nicht in Frage kommt. Das sind effektiv funktionale Anforderungen, die noch nichts über die Performance aussagen, sondern generell über nutzbaren Funktionen. Im nächsten Schritt kannst du dir noch nicht-funktionale Anforderungen überlegen. Du willst also beispielsweise Video- und Bildbearbeitung betreiben und hast in den funktionalen Anforderungen schon notiert, dass du mal mindestens einen Computer, Bildschirm, Maus, Tastatur und ein Bildbearbeitungsprogramm brauchst. Nicht-funktional ist in dem Fall dann etwas wie: Ich will ein 10-minütiges 4k-Video innerhalb von 30s in ein FullHD-Video konvertieren können. Und aus den nicht-funktionalen Anforderungen kannst du dir dann herausrechnen, wie performant denn deine Maschine sein soll - und deren Komponenten. Dann wirst du vielleicht auch feststellen, dass dir der Unterschied zwischen der einen und der anderen Anbindung tatsächlich egal sein kann und du die Zeit eher damit verbringen kannst, dich nach einem neuen Bildschirmhintergrund für das neue Gerät umzusehen. 😉
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glaskugel
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 8. Juli 2010
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Bei Foto- und Videobearbeitung, bei der viel gelesen/geschrieben wird, wird man den Unterschied auch merken.
Genau darum geht es Maximal braucht man bei den typischen AV-Workflows zwei SSDs, eine fürs Quellmaterial und eine für die bearbeiteten Dateien. Wenn man mit einem Projekt fertig ist, können die Daten in die "normale" Sammlung bzw. ein Archiv wandern, wo Ausfallsicherheit wichtiger ist als maximale Performance. Also die 2 NVME-SSDs sind klar und kann ich nachvollziehen. Es geht aber um den Vorteil einer dritten NVME-SSD egenüber einer SATA3-SSD nur für das Betriebssystem. Was so geschrieben wurde, wird das nicht viel bringen und ich muss Priotitäten setzen, Statt der 3. NVME SSD für das System habe ich dann lieber 6 SATA-Ports und spare Geld.
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seahawk1986
Anmeldungsdatum: 27. Oktober 2006
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glaskugel schrieb: Also die 2 NVME-SSDs sind klar und kann ich nachvollziehen. Es geht aber um den Vorteil einer dritten NVME-SSD egenüber einer SATA3-SSD nur für das Betriebssystem.
Die Zugriffszeiten bei NVMe-SSDs können geringer sein als bei SATA-SSDs (z.B. https://www.gamestar.de/artikel/m2-ssd-mit-nvme-gegen-sata3-m2-nvme-sata-express-vs-sata3-im-vergleich,3313357,seite2.html) - ich denke nicht, dass man davon im Alltag viel merkt. Ich würde vor dem Kauf einer zweiten NVMe-SSD auch erst mal abklären, ob I/O bei deinem Workflow tatsächlich der Flaschenhals ist oder ob da nicht z.B. die Single- bzw. Multicore-Performance der CPU limitierend wirkt. Ob man Arbeitsdaten und OS auf getrennten Datenträgern haben muss, kann man auch diskutieren - nach dem Booten und dem Starten der Programme ist da ja eigentlich nicht mehr allzu viel zu tun, was kräftig I/O Last verursacht.
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