Einer der Erfinder des Raspberry-Pi, Eben Upton von der Informatik-Fakultät der Universität Cambridge, beklagte diese ungute Tendenz so:
Sowohl die Zahl der jungen Menschen, welche in die Informatik gehen wollen, sinkt, als auch ihr Können. (*)
Diese Passiver-Werden-Tendenz dürfte ein klassisches System für Macher (maker, creator), wie Linux, wo man vieles selber machen kann und soll, auch relativ stark treffen; während IT-Geräte für eher Passive mehr werden.
(Man muß kein Informatiker sein, um Linux zu benutzen, aber einen soliden Hang zur Informatik braucht man schon – ähnlich wie früher mit den Heimcomputern.)
Das Passiver-Werden dürfte unter anderem daher rühren, daß es immer mehr Fix-und-Fertig-Sachen gibt, sowohl im gesellschaftlichen wie auch im technischen Bereich: bei letzterem denke man nur an hermetisch abgeriegelte Smartphone, Spielekonsole, usw., wo man aus dem von den Konzernen gesteckten engen Rahmen nicht herauskommt.
Der Raspberry-Pi zeigt eine Möglichkeit, dieser Passiver-Werden-Tendenz entgegenzutreten und damit auch die (Zahl der) Linux-Benutzer zu stärken. Deswegen wurde der Pi im Jahre 2013 von erfahrenen Machern erfunden, u.a. auch vom Entwicklerveteran David „Elite“ Braben.
Heute, ein paar Jahre später, gibt es bereits 28 Millionen Pis (alleine der neue Pi4 verkaufte sich in den ersten Wochen eine Million mal) . Eine gute Möglichkeit für viele Aufgeweckte, Macher zu werden und in die Welt von Linux einzutauchen – und sie somit durch „Nachwuchs“ jeden Alters zu stärken.
(*) „The idea [für den Pi] came in 2006 after Upton and some colleagues in the computer laboratory in Cambridge University shared concerns over their Friday beers at the decline in the number and skills of students applying for computer science classes.“ (The Guardian, 2014)