ding_dang_do
Anmeldungsdatum: 31. Juli 2013
Beiträge: 34
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Moin, ich habe hier ein preiswertes Cat6 UTP Flach-Kabel, welches sich sehr eigenartig verhält. Es funktioniert bis 1.000Mbit/s einwandfrei (senden und empfangen, alle Leitungen sind korrekt verbunden), aber nur in einer Richtung! Ein bestimmtes Ende muss in den Router (hier eine FritzBox), das andere Ende muss in den Computer. Ich habe es mit Linux, Windows 7, Windows 10, Raspberry Pi probiert. Es geht nur in dieser einen Richtung, in der anderen wird kein Link gefunden. Ein Speedtest zeigte in der funktionierenden Richtung keine Unterschiede zu einem hochwertigeren Kabel. Hat sowas schon mal jemand beobachtet? Es kann eigentlich nur an einem mangelhaft produzierten Kabel liegen, aber die Art, wie sich das auswirkt (eine Richtung läuft problemlos, die andere gar nicht) ist schon merkwürdig. Wahrscheinlich könnte nur ein hochwertiges Messgerät, welches die Reflexion, Wellenwiderstand, etc. auf den Leitungspaaren messen kann, genaueren Aufschluss geben. Da einfaches "durchklingeln" keinen Erkenntnisgewinn bringt. Ich verwende das Kabel nicht mehr, aber wenn jemand genaueres weiß, bin ich sehr interessiert. ddd 😎
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encbladexp
Ehemaliger
Anmeldungsdatum: 16. Februar 2007
Beiträge: 17448
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Die meisten Elektrofirmen haben so ein Messgerät, wenn du da mal vorbei kommt einfach mal messen lassen. mfg Stefan
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ding_dang_do
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 31. Juli 2013
Beiträge: 34
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encbladexp schrieb: Die meisten Elektrofirmen haben so ein Messgerät, wenn du da mal vorbei kommt einfach mal messen lassen.
Ich schätze, um mit dem Kabel abzuschließen, muss ich das machen. Weil ich es rein logisch einfach nicht kapiere, was da passiert. One-Way Cable.. 😎
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praseodym
Supporter
Anmeldungsdatum: 9. Februar 2009
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Ein bestimmtes Ende muss in den Router...
Hat es denn 2 verschiedene Stecker?!
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ding_dang_do
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 31. Juli 2013
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Die Stecker sind identisch. Optisch sind auch mit einer Lupe keine Beschädigungen erkennbar.
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Cranvil
Anmeldungsdatum: 9. März 2019
Beiträge: 990
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Ich wage zu bezweifeln, dass das viel bringt, aber versuch mal, die etwas später angegebenen Sonderfälle in diesem Artikel abzuhaken. Vielleicht ergibt sich dadurch (ggf. in Zusammenhang mit dem Durchklingeln zur Bestimmung der Belegung) doch noch etwas.
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encbladexp
Ehemaliger
Anmeldungsdatum: 16. Februar 2007
Beiträge: 17448
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Aus dem Wikipedia Artikel: Gigabit and faster Ethernet links over twisted pair cable use all four cable pairs for simultaneous transmission in both directions. For this reason, there are no dedicated transmit and receive pairs, and consequently, crossover cables are never required for 1000BASE-T communication.
Der TE hat auch erwähnt das er von GbE redet, und MDI-X ist schon seit >10 Jahren kein Problem mehr wenn man nicht gerade Hardware aus der Grabbelkiste von früher aufgetrieben hat. Ich selbst habe diese Verhalten, bei Kabeln die sauber sind, auch noch nie beobachten können. Ein anderes Kabel geht, also bleibt nur die Messung statt Spekulation IMHO. mfg Stefan
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Cranvil
Anmeldungsdatum: 9. März 2019
Beiträge: 990
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encbladexp schrieb: Aus dem Wikipedia Artikel: Gigabit and faster Ethernet links over twisted pair cable use all four cable pairs for simultaneous transmission in both directions. For this reason, there are no dedicated transmit and receive pairs, and consequently, crossover cables are never required for 1000BASE-T communication.
Der Artikel spricht hier erstmal nur darüber, dass bei 1000Base-T keine speziellen Crossover-Kabel notwendig sind. Im letzten Absatz wird zusätzlich noch darüber gesprochen, dass die Hardware es heutzutage auch bei sehr unüblichen Kabeln hinbekommt, die richtigen Leitungen zuzuordnen. Was mich dazu bewogen hat, den Artikel dennoch zu verlinken, war: Subsequently, Dove promoted auto MDI-X within the 1000BASE-T standard and also developed patented algorithms for "forced mode auto MDI-X" which allow a link to be automatically established even if the port does not auto-negotiate. This may or may not be implemented on a given device, so occasionally a crossover cable may still be necessary when connecting auto MDI-X to MDI-X (hub or switch), especially when autonegotiation is deactivated.
Es mag albern klingen, aber ich habe definitiv genug seltsame Dinge gesehen, dass ich mich mit einer Welt anfreunden kann, wo die beiden verbundenen Geräte die richtigen Leitungen zuordnen können, wenn das Kabel auf eine Art angeschlossen wird, während sie es nicht schaffen, wenn es auf die andere Art angeschlossen wird. Beinah-Anekdote vom Arbeitsplatz: Sobald mein Kollege etwas wie "Ich kann mir nicht vorstellen, dass…" sagt, ist das der nächste Ansatz, den ich ausprobiere. Er ist eher versehentlich zum Sysadmin geworden und hat eigentlich auch keine Ahnung, aber seine rigorose Ablehnung von realen Möglichkeiten hat mir schon viel Aufwand für Trial & Error gespart. 😉
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ding_dang_do
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 31. Juli 2013
Beiträge: 34
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Cranvil schrieb: Beinah-Anekdote vom Arbeitsplatz: Sobald mein Kollege etwas wie "Ich kann mir nicht vorstellen, dass…" sagt, ist das der nächste Ansatz, den ich ausprobiere.
Interessanter Ansatz. Das Umdrehen des Kabels kam mir auch ziemlich unsinnig vor, trotzdem habe ich es gemacht und siehe da. Es ist definitiv kein Crossover Kabel. Das würde das einfache Leitungs Messgerät anzeigen. Ich mach mir mal Gedanken, wo ich das Kabel richtig ausmessen kann. Ergebnisse poste ich hier, wenn's klappt.
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DJKUhpisse
Supporter, Wikiteam
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Ganz einfach ausmessen kann man das mit nem Multimeter.
Es darf kein Kurzschluss entstehen, die Belegung muss bei beiden Steckern gleich sein.
Also Pin 1 auf Pin1 usw.
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ding_dang_do
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 31. Juli 2013
Beiträge: 34
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Wie ich eingangs schrieb, bringt einfaches "Durchklingeln", also quasi eine Durchgangsprüfung mit einem einfachen Messgerät (z.B.: https://de.rs-online.com/web/p/netzwerktester/8863098/) keinen Erkenntnisgewinn. Das Kabel wird als korrekt verbunden und ohne Kurzschlüsse angezeigt. Auch eine ohmsche Prüfung brachte nur die Gewissheit, dass alle Leitungen einen Widerstand von < 2Ω haben.
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kB
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Denkbar ist auch, dass das merkwürdige Verhalten dieses Kabels durch Missachtung der mechanischen Fertigungstoleranzen entsteht. Beispielsweise könnte bei einer Buchse ein Fertigungsmaß zu groß, bei einem Stecker dagegen zu klein sein. Damit würde beim Zusammentreffen genau dieser beiden Bauteile der elektrische Kontakt entfallen, obwohl jedes der beiden Bauteile in Kombination mit einem anderen Partner funktioniert.
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