ChickenLipsRfun2eat schrieb:
Ich habe neben dem Store lediglich Whatsapp und nen Videoplayer installiert, da ja vor ner Weile (2 Jahre?) die Dritt-Apps für WhatsApp auf der Abschussliste standen.
Andere haben nur Whatsapp oder vielleicht noch einen Browser und Mailprogramm installiert. Auf Blackberrys ging das ja auch schon ewig, dafür muss man sich ja nicht rechtfertigen. Die Situation im Mobilbereich ist eine völlig andere:
Auf Desktops mit Linux gibt es Dutzende Browser und Mailprogramme zur Auswahl, auf mobilen Linux-Systemen nicht. Auf dem Desktop reicht bereits der gute Standard-Browser und -Mailer, auf dem Linux-Handy ist selbst das nicht annähernd gut, Bedienung, Features, Standardsachen wie anderen Absender auswählen. In diesen zwei wichtigen Bereichen war selbst Ubuntu Touch schon ziemlich schnell viel besser als das, was Jolla da einem jetzt vorsetzt.
Auf dem Desktop reicht vielleicht sogar Jabber als Messenger-Protokoll, auf dem Smartphone nicht: "Hey, lass uns doch mal was unternehmen und Jabber austauschen." 🤣 😉
Die Situation liese sich leicht verbessern, es würde auch schon reichen, wenn jemand die beiden Apps von Ubuntu Phone auf Sailfish OS bekommen würde. Hier kocht jede "Distribution" ihr eigenes Süppchen, vielleicht vergleichbar mit dem "Krieg" zwischen Gnome und KDE (Plasma). Dennoch könnte man KDE-Programme unter Gnome einfach installieren und starten - warum bei den mobilen System nicht, was dauert da so lang?
Aber es fragte hier ja auch mal jemand nach der Begrenzbarkeit der Downloadgröße von Email-Anhängen: Meiner Erinnerung nach ging das nicht. K-9 Mail von Android kann das natürlich. Aber das war ja da nicht die Frage.
Das Android ist auch kein Wine, wenn es stabiler wäre, könnte man es als virtuelle LXC-Maschine durchgehen lassen. Da braucht man sich nicht zurücknehmen und man zahlt auch dafür. 50€, um nochmal daran zu erinnern. Nähme man jetzt gleich Android, könnte das zwar Sinn machen - aber paar (Teil-Eigenheiten) von den System-Apps mag ich doch - nicht nur von der Eleganz des Einfalles, wie es umgesetzt wurde - sondern auch im Alltag wieder andere Dinge.
Darauf ging ich ja in meinen Berichten schon mal ein, auch dass z.B. die ganze Oberfläche sehr durchdacht ist, auch die Systemsteuerung, ebenso SMS ist besser als bei Ubuntu Touch, wo mir zu Zeiten ohne SMS-Flat stets der Zeichenzähler fehlte. Die Timer sind echt gut gemacht, aber letztlich auch nix besonderes.
Übrigens kann man die Countdowns bei Löschvorgängen auch ignorieren oder, falls dadurch Menüs ausgegraut sind, wegwischen. Dann wird sofort gelöscht, z.B. bei den beiden Datenzählern mobil/ WLAN.
Wo geht es hin... Man wird faul mit Sailfish, weil man könnte basteln, muss aber nicht mehr. Daher kann man das Leben genießen oder sich anderen Baustellen widmen. Das Einzige, was viele vermissen, ist WhatsApp - und das läuft ja direkt. Über die feinen Probleme liest man ohne gezielte Suche oder selbst dann vorm Kauf kaum - aber dazu gibt es ja dieses Thema, z.B. wie man diese App bei Problemen sauber killt, wie man ihre Netzwerkverbindung stoppt, wenn man nicht wie bei Android > 4 die Netzwerkberechtigung entziehen kann und vor allem, wie man es bei Bedarf an Sprachnachrichten lauter bekommt, Mikro wie Speaker. Sollte bei anderen der offiziellen Sony-Geräte ähnlich gehen. Bei anderen Herstellern mit bisschen Ausprobieren der Zahlen auch.
Etwas Unordnung kommt auch rein, weil manche PDF in Android (Browser) und manche im Linux-System liegen - aber die Dokumenten-App macht es einem da aber auch leicht und zeigt einfach immer beides an... Wenn man einen Anfall von Langeweile oder Community-Anschub-Wille hat, kann man sich austoben - ich wollte mich ja auch mal umsehen, wieviele sich schon auf Github für Sailfish ausgetobt haben, ohne dass man das in den beiden Stores irgendwie mitbekommt... Im Prinzip könnte man auch den Werbeblocker von Ubuntu Touch aus dem Wiki übernehmen...
Irgendwann wird mal nur noch WhatsApp "benötigt" werden, dafür aber dann vielleicht auch eine evtl. kaum umgehbare App für den lokalen Carsharing-Anbieter oder sowas... Da ist dann mal die Politik gefragt, das mit WhatsApp zwangszuöffnen - aber solange das nicht der Fall ist, gibt es hier das beste aus beiden Welten vereint, nicht mit Wine vergleichbar, sondern eher mit Virtualbox mit vollem Android drin...allerdings, stabiler wurde es im Laufe der App-Updates ganz und gar nicht. Zumindest aber sollen beim Nachfolgemodell des X, dem XA2, gleich alle Apps abgeschmiert sein, wenn (eine abschmierte und wegen ihr das) Android abschmierte. Das soll erst seit kurzem wirklich besser sein.
Wer jetzt neu kauft und Android will, sollte auf das XA2 setzen, weil Android 8.1 und beim X ja nun doch kein neues mehr kommt, nur weil man ein neues Baseport (die Android 6 Basis) flashen müsste und Jolla zu einem weiteren Handy und zwei Baseports darauf nicht die Ressourcen hat. Zumal das ja gerade eben stabiler wurde. Und die ganz neuen 10 und 10 Plus sind ja nur als neu zu bestückende angekündigt, das kann noch viele Monate dauern. Und bis es reift, nochmal erfahrungsgemäß 1-2 Jahre. Das sind mit 6 und 6,5 Zoll ja fast schon Phablets (ab 7 Zoll), also als Smartphone ansich nicht ernstzunehmen, wenn man nicht explizit Übergröße will oder tolerieren kann.
Und noch etwas @ ChickenLipsRfun2eat: Wenn du andeutest, man könnte gleich Android nehmen, dann fiele auch der letztens von dir genannte Vorteil weg, mit einem Klick in den Systemeinstellungen gleich SSH aktiv zu haben usw., man bräuchte wieder für jeden Mist eine andere App und nix wäre integrativ und durchpoliert.
Bestimmt postete ich es schon mal für alle Anfänger, hier nochmal zur Erinnerung, wie man dann ins System reinkommt, wenn man (hier: Passwort, Zufallsgenerator) aktiviert hat - und nämlich gleich die passende IP dazu, zumindest unter Ubuntu 18.04, wenn man dort die Internetverbindungsfreigabe nutzt, um beide Geräte für Datenaustausch sowie große Updates usw. zu koppeln, direkt ohne eine Fritzbox zuhause:
ssh nemo@10.42.0.244
Man hat ja ehrlicherweise keinen Bock, die IPs durchsuchen zu lassen oder das erst wo nachzuschlagen bzw. bei bestehender WLAN-Verbindung jeweils nachzusehen...unter z.B. ifconfig, aber es steht ja auch direkt in den Systemeinstellungen bei SSH...aber die wird ja vom Router zugewiesen, hier also dem Ubuntu PC. Die USB-IP-Adresse liese sich aber manuell ändern, getestet habe ich sie gar nicht oder kann mich nicht mehr daran erinnern.
Also es macht schon manchmal einen Unterschied, ob man unter Android erst eine Linux-VM-App starten muss und dann ggf. in anderen Datenbereichen statt denen seiner Dokumente herumoperiert (chroot hin oder her) oder ob man gleich Linux als Basis hat. Und damit auch gleich direkt SSH hat. Oder ob man eine Android App für SSH zwar hat, aber dann in einem Android-Terminal landet und dann für seine gewohnten und nützlichen Linuxbefehle ggf. auch wieder erst von da aus vielleicht Linux starten bzw. chrooten muss. Zumindest irgendwie den PATH ändern oder an die Befehle im Linux-Verzeichnis rankommen. Wenn die durch eine App im Android liegen, ist das ja auch schon wieder fast Linux... Aber, die Oberfläche von Sailfish oder Ubuntu hat man dann trotzdem noch nicht, ebenso das Bedien- und ggf. Wisch-Konzept der Apps...
Letzten Endes entscheiden es nur Kleinigkeiten oder Vorlieben. Eine kann sein, dass man Whatsapp braucht, aber mit Linux Vorlieb nehmen will. Gäbe es kein Sailfish OS, wäre man dann auf Android angewiesen und könnte Linux gleich vergessen. Wenn man aber nicht gerade damit hacken will, kann auch ein Smartphone mit Whatsapp gewissen Kriterien an persönlicher Sicherheit genügen.
Auch wenn man sich überlegen muss: Ist dieses Handylinux mit irgendwelchen Android Apps noch schnell, sicher, stabil, einfach, kostenlos, flexibel bzw. wartungsarm? Alles Werte, die ich mit Linux verbinde. Einfach ist es, sicher auch. Schnell ja, aber Gedenksekunde beim Laden einer fetten Android App kann sein. Stabil definitiv nicht, wenn man viel Speicher unter Android verwendet, etwa viele Tabs im Firefox - aber die andren Android Apps zicken nicht rum.
Der Firefox auch mit wenigen Tabs, nur nicht ganz so oft. War anfangs besser vor Android-Updates, ohne Systemupdates. Beide getestet, Firefox wie Firefox Beta. Kostenlos jedenfalls war dieses Linux auch nicht - aber flexibel ist es. Mir ist es mit systemd schon einen Ticken zu flexibel. Das bläht kleine Änderungen gleich so sehr auf, kann aber im Einzelfall durch Abhängigkeitsauflösungen auch sehr nützlich sein. Brauchen tut man es im Grunde nicht. Selbst am PC muss man selten an systemd fummeln, am Desktop. Gut aber, dass man es jederzeit könnte.....ohne erst wie unter Android eine App entwickeln zu müssen, die vielleicht dasselbe tut...oder?
Aus meiner Sicht: Ich kann jetzt jedenfalls gemütlich 2-4 Jahre Erfahrungen sammeln, ohne ständig auf was verzichten oder basteln zu müssen. Manches kann man an einem Tag testen oder den ganzen Winter lang - schon Openrepos wäre sowas. Oder das ewige Gebastel im System, wenn man einmal damit anfängt und es dann zur Dauerbaustelle werden könnte, die immer mehr Fragen und Probleme aufwirft und grundsätzlich 3h statt 1h oder 10 min pro Bastelei braucht...
Manchmal kann man das auch schlecht einschätzen oder wann man Zeit & Muse dazu findet. Open Souce soll ja auch Spass machen. Und natürlich das Berichten und Teilen von Wissen... Nicht nur in Wikis, aber manches wäre dann kürzer, ja. Einen sinnlosen Spiegel-Artikel weniger lesen und man ist hier im Thema auch durch. 😉
Nur nach Ubuntu Touch war ich genug im Terminal und hier läuft einfach alles - selbst ein Libre Office Paket würde grafisch einfach laufen, wenn es denn eins gäbe...hab das aber als Android App gesehen, möglicherweise aber ab Android 6 statt 4, aber gäbe ja dann evtl. auch was älteres... Also Grafik testete ich anfangs, es fehlen hier nur Linuxpakete zum Testen. Dafür aber findet man ja Videoplayer in Openrepos, aber auch Patches, was noch viel interessanter ist...und so weiter...
Wenn man genügsam ist, klatscht man sich einfach ein Sailfish auf ein XA2 und lebt entspannt damit. Das Beste aus beiden Welten, Basis ist Linux mit SSH. Ohne Android macht das aber nicht halb so viel Spass, auch mangels guter Apps in manchen Bereichen, gerade dem Browser und Mailprogramm - aber manchen reicht es ja. Besonders denen, die für alles eine App haben...
Was mir noch fehlt, ist der Splitscreen - sollte laut Recherche 2014 beim wegen der Wirtschaftskrise nie veröffentlichten Jolla Tablet kommen und war unter Android (8?) echt praktisch...fehlendes Killerfeature, weil man dann z.B. was ablesen kann, was man als Sprachnachricht verwursten will. Nun kann man sich natürlich selber was schicken und das dann weiterleiten...mit dem Nachteil fehlender Anhörbestätigung usw. (könnte in anderen Messengern ähnlich sein). Oder hockt am PC und leitet den Text dahin weiter...dann kann man auch scrollen, was man in einem guten Splitscreen sicher auch kann, wenn der Daume auf dem Aufnahmeknopf des 2. Screens ist...
Und der Teil ist leider kein Open Source, weshalb da die Community schwer nachhelfen kann, außer sie patchen da was in den Patchmanager rein, so hab ich paar Ideen dazu gelesen...aber mehr eben auch nicht. Abwarten, eher nix erwarten, dass da was kommt.
Wer Sailfish oder Ubuntu Touch helfen will, könnte ja z.B. mal ein (Libre) Office für Sailfish OS bündeln - und testen. Oder den Browser von Ubuntu Touch als Alternative. Umgekehrt könnte man etwa die Notiz-App einschließlich der Wischgesten (Toolkits mit bundeln) oder umgebaut für Ubuntu Touch anbieten...ich erinnere mich noch daran, dass ich da mehr Ordnung in meinen Notizen hatte (Rubriken), aber die Suchfunktion funktionierte fast nie, unter Sailfish OS immer... Synergien nutzen...alles veröffentlichen...dokumentieren...irgendwo abkippen wenigstens, wo Google es finden kann...irgendwo in einer passenden Community erwähnen und verlinken...
Und das ganze Gerät verschlüsseln ging ja bei Android auch lange nicht, kommt aber hier auch erst durch... Klar, mit WhatsApp konterkariert man da wieder die Sicherheit im Falle der Beschlagnahmung etwa auf einer Demo, aber...meistens haben sie dann ggf. trotzdem erstmal was zu tun und der Zufallsfinder sowieso...WhatsApp selber hebelt ja erstmal keine Verschlüsselung auf und solange die NSA unkooperativ gegenüber deutschen Behörden ist, sollte man sich da, wenn man eh bloß sein letztes bisschen Privatsphäre bisschen abschließen will, keine all zu großen Gedanken machen. Eher über die Cams auf öffentlichen Plätzen und in Bussen, wenn man die PIN/ Passwort dann eingibt...
Grüße, Benno