Die Tage fiel mir auf, dass Xubuntu noch auf einem Kernel der Reihe 4.15 unterwegs ist, während Mate bereits 5 nutzt. Ist das ein Grund zu wechseln? Scheinbar sind im btrfs-Code einige Änderungen in der 5er-Serie, aber ich habe gerade keinen Überblick über Backports to 4.15.
Lohnt sich ein Umstieg auf Mate wegen des neueren Kernels?
Projektleitung
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Der Kernel ist unabhängig von der genutzten Desktop-Umgebung. Über den LTS-Enablement Stack kann man bequem die Pakete nachinstallieren, wenn man ein neueres Xorg und einen neueren Kernel möchte: https://wiki.ubuntu.com/Kernel/LTSEnablementStack#Desktop - mit https://packages.ubuntu.com/bionic/linux-generic-hwe-18.04 kommt man aktuell auf einen Kernel 5.3. Wobei man mit Xubuntu vermutlich auch direkt den Kernel 5.3 bekommen dürfte, wenn man das 18.04.3 Installationsmedium nimmt. |
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Projektleitung
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Ja, schon. Aber die verschiedenen Distros nutzen anscheinend andere Kernel trotz gleicher Release-Version.
Ja, die Frage war aber weniger, wie man dahin kommt, sondern, ob es sich lohnt.
Was bringt Dich zu der Annahme? Das System ist schon auf 18.04.3. |
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Wenn du 18.04 bzw. 18.04.1 installierst,bleibt das System auf dem ursprünglichen Kernel, der über die gesamte Laufzeit von 18.04 unterstützt wird. Trotzdem heißt es über die Zeit dann 18.04.2, 18.04.3 etc. Das Installationsmedium von 18.04.3 enthält dagegen schon die HWE-Stacks mit den neueren Kernel. |
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Zumindest für Ubuntu 18.04.3 ist es bei der Desktop-Variante so, dass ein Kernel 5.3 installiert wird: https://wiki.ubuntu.com/BionicBeaver/ReleaseNotes#Updated_Packages, beim Server bleibt es standardmäßig beim Kernel 4.15. Die neueren Kernel haben keinen LTS-Status, sondern man sollte dann immer den neuesten Kernel aus dem LTS Enablement Stack nutzen, so dass man maximal 6 Monate auf einer Kernel-Version bleiben kann (https://wiki.ubuntu.com/Kernel/LTSEnablementStack#Kernel.2FSupport.A18.04.x_Ubuntu_Kernel_Support - leider wurde die Grafik noch nicht für die tatsächlich genutzten Versionen angepasst).
Das ISO für den Xubuntu 18.04.3 Desktop hat in preseed/xubuntu.seed folgende Zeile, die dafür sorgen sollte, dass die HWE-Pakete genutzt werden: d-i base-installer/kernel/altmeta string hwe-18.04
Wenn man sein System von einer früheren Ubuntu 18.04 Version hochzieht, bleibt man auf dem LTS-Kernel 4.15, der für den vollen Support-Zeitraum gepflegt wird, die neueren Kernel gibt es nur bei einer Neuinstallation von einem 18.04.3 Medium automatisch. |
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Auch in Xubuntu 18.04.3 hat man denselben Kernel wie in der normalen Ubuntu-Version, also momentan in 18.04.3 den Kernel 5.3 – sofern man, wie die Vorredner sagten, Xubuntu 18.04.2 oder höher installiert hat, oder in einer 18.04.0- oder 18.04.1-Installation manuell das HWE-Paket aktiviert hat, um jedes halbe Jahr automatisch einen neueren Kernel+Videotreiber zu erhalten, so wie ab 18.04.2 automatisch. Ich hatte ursprünglich eine 18.04.0-Installation gemacht und ab der HWE-Verfügbarkeit manuell einmal das HWE-Paket aktiviert mittels: > apt install --install-recommends linux-generic-hwe-18.04 xserver-xorg-hwe-18.04 So daß sich nun ergibt: :~$ lsb_release -a No LSB modules are available. Distributor ID: Ubuntu Description: Ubuntu 18.04.3 LTS Release: 18.04 Codename: bionic :~$ uname -a Linux Sinus 5.3.0-28-generic #30~18.04.1-Ubuntu SMP Fri Jan 17 06:14:09 UTC 2020 … GNU/Linux Was bringt nun der neuere Kernel+Videotreiber? U.a. werden „mittelneue“ oder neue Hardwaren deutlich besser unterstützt. So z.B. meine „AMD Radeon RX 570“-Karte, welche mit jedem neuen Kernel+Videotreiber aus 18.04 LTS runder läuft. Das macht Freude. |
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Ein neuerer Kernel lohnt sich dann, wenn dieser Kernel z.B. Unterstützung mitbringt für bisher nicht unterstütze Hardware, das Beispiel Grafikkarte wurde ja schon genannt, die Unterstützung für einen WLAN USB-Stick war für mich ein Grund auf einen HWE-Kernel umzusteigen. Was den angesprochenen btrfs-Code betrifft kann man bestimmt irgendwo nachlesen. Die Desktop-Version braucht man deswegen aber nicht wechseln 😎 |
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Zum Beispiel beim Heise Kernel-Log. |
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Projektleitung
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Danke für die Rückmeldung! Ich fasse zusammen:
Ist das eine korrekte Zusammenfassung? |
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Ja, das kann man auch unabhängig von den HWE-Paketen machen (vgl. z.B. Mainline-Kernel)
Normalerweise ist Mesa bzw. Xorg nicht an den Kernel gebunden, beides zu aktualisieren empfiehlt sich insbesondere dann, wenn man die Vorteile des aktuelleren Mesa-Stacks mitnehmen will (z.B. Unterstützung neuerer Grafikkarten und Stromsparmethoden) - wenn man keinen konkreten Grund hat es nicht zu tun, würde ich der Empfehlung folgen und sowohl Kernel als auch den xorg/mesa Stack aktualisieren, weil das die Konstellation ist, mit der üblicherweise getestet wird.
Aus den Changelogs und Patches der Kernel-Pakete kann man ggf. noch Ableiten, was da von den Maintainern der Kernel-Pakete zurückportiert und gegenüber dem Upstream-Stand angepasst wurde. Ansonsten sollte man als interessierter Nutzer wie schon von RamSpeicher empfohlen regelmäßig schauen, was sich da so Upstream tut. |
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Der Xorg Stack wird mit dem HWE-Kernel gleichzeitig mit Aktualisiert ▶ LTSEnablementStack. |
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Projektleitung
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Die Seite ist leer. Die wurde nach Deiner Nachricht geändert: last edited 2020-01-30 21:30:29 by terrykrudd Unsere Seite ist aber noch da. ☺ Also, automatisch ist das nicht:
Man muss schon extra "xserver-xorg-hwe-18.04" mit angeben. |
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Wie passend, na mal Schauen wann diese wider verfügbar ist
Jo, ist Richtig und genau diese Info konnte man auf besagter Seite vor dem Verschwinden noch Finden ☺ EDIT: Mal kurz im Archiv gewühlt. |
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Projektleitung
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So, habe mal ein System umgestellt (also HWE installiert), das sowieso gerade ein Problem mit seinem Root-btrfs hatte. Mal sehen, wie es tut. |