Knobibrot
Anmeldungsdatum: 12. April 2008
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Hallo zusammen, ich betreibe einen Ubuntu Server mit Ubuntu 18.04.
Meine Backup Lösung sah bisher immer so aus, dass mein Provider jeden Tag einen Snapshot vom Server erstellt hat und diese bis zu 10 Tage vorgehalten hat.
Ist sehr praktisch, wenn man sich mal das System zerschießt und war für mich auch immer völlig ausreichend.
Snapshot auswählen, zurück spielen, fertig.
Vor kurzem habe ich dann den Provider gewechselt. Der neue Provider bietet mir in vielen Punkten sehr viel mehr für mein Geld. Allerdings hat dieser keine solche Snapshot-Lösung. Also muss ich mich nun selbst um backups kümmern. Da ich mich bisher mit der Materie für einen Ubuntu-Server noch nie beschäftigt habe, hoffe ich hier auf Hilfe. Im Optimalfall, sollte die Software ein inkrementelles Backup auf einem externen Speicher ablegen, sodass ich auswählen kann, zu welchem Stand ich zurückkehren will.
Das zurück-spielen sollte ebenfalls so einfach sein, dass der Server boot und lauffähig ist, sobald ich ihn nach dem zurück-spielen des Backups neu boote. Mir ist auch einen Snapshot-Lösung recht, falls das überhaupt geht. Wichtig ist mir einfach, dass ich durch das zurück-spielen wieder einen lauffähigen Server bekomme. Danke für eure Hilfe!
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klauszuz
Anmeldungsdatum: 23. Juli 2018
Beiträge: 40
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Ich habe mir zu dem Thema auch gerade Gedanken gemacht und wollte nicht einen eigenen Faden auf machen. Mich würde mal interessieren, was ihr von diesem Backup-konzept haltet.
Es geht um einen LAMP-Server (Ubuntu 18.04 ).
Produktivsystem von einer Livecd gestartet (downtime), damit alle Dienste des zu sichernden Systems geschlossen sind.
Alternativ könnte man natürlich auch per dd direkt das System auf eine andere Partition sichern,
um die Downtime relativ gering zu halten. Anschließend dann das Image auf einen anderen entfernten Computer übertragen. Bei meinem Konzept wird halt mehrfach gesichert. Da ich Angst habe die DD images oder die Borg Sicherung nicht mehr zurückspielen zu können.
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Knobibrot
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 12. April 2008
Beiträge: 95
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Mich würde auch interessieren, welche Ordner ich überhaupt sichern muss um nach einem Crash wieder ein funktionierendes System zu haben.
/proc und /dev zu sichern, ist zb. recht dämlich. Aber was noch? klauszuz schrieb: Produktivsystem von einer Livecd gestartet (downtime), damit alle Dienste des zu sichernden Systems geschlossen sind.
Alternativ könnte man natürlich auch per dd direkt das System auf eine andere Partition sichern,
um die Downtime relativ gering zu halten. Anschließend dann das Image auf einen anderen entfernten Computer übertragen.
Per dd ein images des systems zu machen, ist sicher gar nicht so dumm. Aber kannst du das automatisieren? Denn mein Problem bei der Sache ist: Ich will nicht immer dran denken müssen. Das soll automatisch passieren. EDIT:
Was auch noch dazu kommt, wenn man rsync nutzt: wie kann man denn die Berechtigungen, Nutzer und Gruppen-Zugehörigkeit bei Dateien mit kopieren? Denn was nützt mir ein Backup, dass ich zurückspielen will, wenn die Dateien dann plötzlich jemand anderem gehören?
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ChickenLipsRfun2eat
Anmeldungsdatum: 6. Dezember 2009
Beiträge: 12067
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Mich würde interessieren, wieso du einen öffentlich erreichbaren Server hast, wenn du nicht mal die Grundlagen kennst.
Knobibrot schrieb: …Das soll automatisch passieren…
Ein Backup ist kein Backup → ein Wechselmedium mit den wichtigsten Daten ist empfehlenswert, damit das Backup des Backup auch räumlich getrennt gelagert werden kann. Ansonsten: Konfigurationen sichern, Paketliste sichern, Dateien sichern. Bei einem Crash ist das schnell wieder eingespielt und kann ggf. vorher direkt optimiert werden. → Backup
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klauszuz
Anmeldungsdatum: 23. Juli 2018
Beiträge: 40
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Knobibrot schrieb:
…Das soll automatisch passieren…
Ein Backup ist kein Backup → ein Wechselmedium mit den wichtigsten Daten ist empfehlenswert, damit das Backup des Backup auch räumlich getrennt gelagert werden kann. Deswegen wird das Backup ja in meinem ansatz z.B. per ssh an einem anderen Ort gespeichert.
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Knobibrot
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 12. April 2008
Beiträge: 95
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ChickenLipsRfun2eat schrieb: Mich würde interessieren, wieso du einen öffentlich erreichbaren Server hast, wenn du nicht mal die Grundlagen kennst.
Knobibrot schrieb: …Das soll automatisch passieren…
Ein Backup ist kein Backup → ein Wechselmedium mit den wichtigsten Daten ist empfehlenswert, damit das Backup des Backup auch räumlich getrennt gelagert werden kann. Ansonsten: Konfigurationen sichern, Paketliste sichern, Dateien sichern. Bei einem Crash ist das schnell wieder eingespielt und kann ggf. vorher direkt optimiert werden. → Backup
Ich habe den Server schon über 10 Jahre. Musste mich mit der Materie nie wirklich beschäftigen, da der Provider die Sicherung automatisch übernommen hat. Und natürlich kenne ich die Grundlagen wie Verzeichnisstruktur, Benutzer/Gruppen und Rechte. Ich kenne mich aber eben nicht mit rsync oder ähnlichem aus. Deswegen frage ich doch hier. Ich habe angefangen auf eine ext4-Platte zu sichern, die an meinem NAS zu Hause hängt. Per rsync über SSH.
Was ich nicht weiß: Was muss ich rsync mitgeben, damit die Datei-Rechte, Benutzter/Gruppen der Backup-Dateien so gesetzt werden, dass ich sie im Ernstfall problemlos wieder zurückspielen kann. Dass ich /dev und /proc nicht zu sichern brauche, dass weiß ich.
Was ich nicht weiß: Ist rsync überhaupt die richtige Software für mich? Wären Borg, dd oder rsnapshot vielleicht besser?
Wo liegen die Vorteile, wo die Nachteile?
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Developer92
Anmeldungsdatum: 31. Dezember 2008
Beiträge: 4101
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klauszuz schrieb:
Dann brauchst du auf deinem System aber doppelt so viel Speicherplatz. Borg kann direkt via SSH auf einen anderen Server schreiben, was ich aus diversen Gründen auch empfehle. Zumal Borg eben auch nur die geänderten Daten überträgt, d.h. das ganze recht schnell und effizient abläuft.
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klauszuz
Anmeldungsdatum: 23. Juli 2018
Beiträge: 40
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Developer92 schrieb: klauszuz schrieb:
Dann brauchst du auf deinem System aber doppelt so viel Speicherplatz. Borg kann direkt via SSH auf einen anderen Server schreiben, was ich aus diversen Gründen auch empfehle. Zumal Borg eben auch nur die geänderten Daten überträgt, d.h. das ganze recht schnell und effizient abläuft.
Dann benötigt man aber zumindest einen zweiten Linux server. So könnte ich als Windows-Benutzer die Daten gelegentlich herunterladen. Das borg direkt per
ssh schreiben kann war mir bekannt.
https://thomas-leister.de/server-backups-mit-borg/
Außerdem kann man schneller zurücksichern, wenn man sich das System zerschießt.
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Developer92
Anmeldungsdatum: 31. Dezember 2008
Beiträge: 4101
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klauszuz schrieb: Dann benötigt man aber zumindest einen zweiten Linux server.
Äh, nein? Du kannst auch auf ein Netzlaufwerk schreiben wenn du willst. Borg ist das relativ egal wo die Daten liegen. Muss auch nicht Linux sein, das kann auch ein Windows oder BSD sein. Oder eine an die FritzBox angehängte Festplatte.
So könnte ich als Windows-Benutzer die Daten gelegentlich herunterladen.
Ein Backup, welches auf dem Medium liegt, welches es sichern soll, ist kein Backup!
Außerdem kann man schneller zurücksichern, wenn man sich das System zerschießt.
Dafür hat man Snapshots o.ä. wie es btrfs, lvm, und sonstige anbieten.
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ChickenLipsRfun2eat
Anmeldungsdatum: 6. Dezember 2009
Beiträge: 12067
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Knobibrot schrieb: Was ich nicht weiß: Was muss ich rsync mitgeben, damit die Datei-Rechte, Benutzter/Gruppen der Backup-Dateien so gesetzt werden, dass ich sie im Ernstfall problemlos wieder zurückspielen kann. Dass ich /dev und /proc nicht zu sichern brauche, dass weiß ich.
Wenn das Zielsystem die Dateirechte unterstützt nichts. Alle neueren Linux-Systeme unterstützen zudem automatisch ACL. Ansonsten könntest du bspw. mit tar.gz arbeiten.
Was ich nicht weiß: Ist rsync überhaupt die richtige Software für mich? Wären Borg, dd oder rsnapshot vielleicht besser?
Das kommt auf dein Ziel an. Einfache Backups lassen sich sehr gut über rsync bewerkstelligen - auch platzsparend mit Hardlinks. Wenn du aufgrund der Masse Deduplizierung brauchst und diese Dienste nicht selbst schreiben willst, gibt es dafür BorgBackup, BackupPC, etc. Snapshots sind aber kein Backup, sondern nur eine Zwischenschicht, um die "originalen Daten" nicht zu verändern. Diese sind von Vorteil, wenn man bspw. größere Konfigurationsänderungen unternehmen will und eine Möglichkeit braucht, schnell wieder den Urzustand herzustellen.
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klauszuz
Anmeldungsdatum: 23. Juli 2018
Beiträge: 40
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Developer92 schrieb: Äh, nein? Du kannst auch auf ein Netzlaufwerk schreiben wenn du willst. Borg ist das relativ egal wo die Daten liegen. Muss auch nicht Linux sein, das kann auch ein Windows oder BSD sein. Oder eine an die FritzBox angehängte Festplatte.
Ok, dann muss ich mich etwas intensiver damit beschäftigen. Danke für den Hinweis.
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