WolfBr
Anmeldungsdatum: 19. Februar 2020
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Hallo Forum,
bin neu hier, aber nicht neu bei Linux. Ich fahre seit über 10 Jahren (fast) nur noch Linux, habe Erfahrungen mit verschiedenen Ubuntus auf verschiedenen Maschinen. Nun habe ich ein besonderes Problem, denn ich habe meinen ersten Klappcomputer reaktiviert. Es ist ein Packard Bell (EasyNote E 3246) mit AMD Athlon XP2400+ und (leider) S3 ProSavageDDR (32MB shared video memory). Gekauft: 6.10.2003!!! Auf dem Gerät lief bis vor einigen Jahren XP Home bis die Festplatte (40GB!!!) den Geist aufgab. Ich habe dem Gerät nun eine (neue-alte) Festplatte (120GB) aus einem anderen Schrotthaufen verpasst und somit wieder ein lauffähiges System. Der ursprüngliche Speicher: 2x256 MB hat nun 256 GB plus 1 TB (BIOS erkennt 1248 MB). Nun kann man sagen: selber Schuld, wenn man so eine alte Kiste reaktivieren will. Aber warum soll ich den Kasten wegschmeißen wenn er noch für eine spezielle Anwendung (Datenbank) gut ist. Das Gerät bootet nicht von USB und das eingebaute CD-Laufwerk erkennt keine DVDs, deshalb kann man eine heutige ISO kaum direkt booten. Aber es geht auch anders: Booten per PLOP-Bootmanager und dann weiter per USB-Stick.
Ich habe nun verschiedene Linuxe probiert: Puppy, Antix, Lubuntu, Xubuntu, sogar Kubuntu. Sie alle laufen ganz passabel, wobei ich mich jetzt für Lubuntu 16.04 entschieden habe. Programmstarts, -Arbeit und CPU-Last im brauchbaren Bereich. Neuere Systeme ließen sich nicht installieren und mündeten in einem weiß-bunten Bildschirm (auch hübsch). Alle Systeme haben dasselbe Problem: Wenn ich ein Fenster mit der Maus verschiebe, dann folgt dieses dem Mauszeiger mit sehr deutlicher Verzögerung. Ich habe das Gefühl, dass es pixelweise verschoben wird, weil jeweils der Fensterinhalt neu aufgebaut wird. Damit lässt sich nicht arbeiten. Ich vermute nun ein Problem beim Grafik-Treiber. Bildschirmauflösung ist 1024x768 (60Hz). Synaptic zeigt beim Stichwort "Savage": xserver-xorg-video-savage xserver-xorg-video-savage-lt s3switch Im www hat meine Suche immer wieder ergeben, dass man an der xorg.conf "schrauben" können sollte. Aber die gibt es auf diesem System nicht mehr. Meine Frage also: Sieht hier jemand eine Möglichkeit, diese S3 brauchbar ans Laufen zu kriegen?
Ich stelle mir vor, dass es eine Einstellung geben müsste (wie damals bei XP), die beim Verschieben eines Fensters nicht ewig den ganzen Inhalt neu zeichnet. Ich würde mich über Hilfe wirklich sehr freuen, auch wenn dies hier wirklich nicht lebensnotwendig ist.
Schönen Gruß - Wolfgang Moderiert von ChickenLipsRfun2eat: Thema in einen passenden Forenbereich verschoben und entspammt. Bitte beachte die als wichtig markierten Themen („Welche Themen gehören hier her und welche nicht?“) in jedem Forenbereich. Danke.
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Knarf68
Anmeldungsdatum: 14. Mai 2013
Beiträge: 2701
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Die drei Pakte würde ich mal installieren und neu starten. Die xorg.conf gibt es nicht mehr "Serienmäßig" bei Bedarf kann man sie aber anlegen.... Wie die jetzt bei der speziellen Karte auszusehen hat, keine Ahnung. Viel Spaß mit der Kiste 😉 .
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Letalis_Sonus
Anmeldungsdatum: 13. April 2008
Beiträge: 12990
Wohnort: Oldenburg/Erlangen
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▶ „Welche Angaben zum System sind für ein neues Thema nötig?“ WolfBr schrieb: Sieht hier jemand eine Möglichkeit, diese S3 brauchbar ans Laufen zu kriegen?
Du kannst schon froh sein, wenn du überhaupt eine andere Auflösung einstellen kannst. Die S3 Karten waren damals schon Nischenhardware und ziemlicher Kernschrott, dementsprechend mies sieht es auch bei den Treibern aus - insbesondere, da S3 nie selbst welche für Linux veröffentlicht hat und auch keinerlei Hardware Dokumentation zur Verfügung stellte.
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Kätzchen
Anmeldungsdatum: 1. Mai 2011
Beiträge: 6647
Wohnort: Technische Republik
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Info: Der Support von Lubuntu 16.04 ist im April 2019 nach 3 Jahren ausgelaufen. Die letzte 32-Bit Version Lubuntu 18.04 hat noch bis April 2021 Support. Es wird also langsam aber sicher Zeit für eine neu/gebraucht-kauf.
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WolfBr
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 19. Februar 2020
Beiträge: 7
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Hi, danke für die prompten Antworten. Erst eine Korrektur: natürlich sind das 1 GB plus 256 MB RAM - da ist die Phantasie ein wenig mit mir durchgegangen. Die drei Treiber sind installiert - das meinte ich mit "synaptic zeigt". Wird denn eine selbstgebastelte xorg.conf trotzdem noch berücksichtigt? Dann werde ich das mal probieren. Dass die S3 keine reine Freude ist, hatte ich ja schon erwähnt, aber sie läuft unter Lubuntu einwandfrei bis auf das erwähnte Problem. Lubuntu 18.04 lässt sich nicht installieren und landet schon beim Booten auf einem weißen Bildschirm, der sich dann mit hübschen bunten Mustern überzieht bis er schließlich stehen bleibt. Ich habe nichts dagegen bei 16.04 zu bleiben, denn wenn die Kiste einmal läuft wird sie nicht mehr verändert. Das Repo ist ja noch vorhanden und ich habe alle relevanten Programme installiert. Zur Info: Ich habe darauf eine Datenbank laufen, mit der ich das Archiv von Hermann Hoffmann (Stichwort: Eine kleine Dachkammermusik, Shitparade, Polit-Klimm-Bimm) verwalte. Ich bin der Chef-Archivar des Nachlasses und das alles läuft zur vollen Zufriedenheit.
Ehrgeiz: Ich sehe gar nicht ein, dass man ein funktionierendes Gerät wegschmeißen soll, nur weil es erst 16 Jahre alt ist. 😉
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Knarf68
Anmeldungsdatum: 14. Mai 2013
Beiträge: 2701
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Ja eine xorg.conf wird noch berücksichtigt, in der der xorg.conf.d. Steht so auch im Wiki! Wäre besser 18.04 mit diesem Treiber zum laufen zu bringen. Stichwort Bootoptionen.
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Letalis_Sonus
Anmeldungsdatum: 13. April 2008
Beiträge: 12990
Wohnort: Oldenburg/Erlangen
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Knarf68 schrieb: Wäre besser 18.04 mit diesem Treiber zum laufen zu bringen.
Oder gleich zu Debian zu wechseln - oder irgend eine andere Distribution bei der die alte 32bit Unterstützung nicht auf der Abschussliste steht. WolfBr schrieb: Ich sehe gar nicht ein, dass man ein funktionierendes Gerät wegschmeißen soll, nur weil es erst 16 Jahre alt ist. 😉
Wir sind allerdings auch schon an einem Punkt angekommen, wo sich ein kompletter PC gut durch eine knapp Hand-große Platine für lediglich 30€ ersetzen lässt. WolfBr schrieb: Zur Info: Ich habe darauf eine Datenbank laufen, mit der ich das Archiv von Hermann Hoffmann
Ich hoffe mal du hast dann auch die nötigen Vorkehrungen für die Datenintegrität getroffen. Ein Head Crash oder abfackelnder FTL Chip kann von heute auf morgen den Inhalt einer kompletten HDD oder SSD vernichten, und diese sind auch gerade bei so langen Lagerzeiten nicht immun gegenüber dem Bit Rot.
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WolfBr
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 19. Februar 2020
Beiträge: 7
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Ich hatte oben schon beschrieben, welche Distros ich probiert habe. Sie hatten alle dasselbe Problem. Auch mit Bootoptionen bin ich bei 18.04 nicht weiter gekommen. Auch die 30€-Lösung habe ich schon probiert. Aber der Raspi ist nicht praktikabel, denn dann muss ich neben dem Zigrattenschachtel-Raspberry noch Tastatur, Maus, externe Festplatte, Steckernetzteil und jede Menge Kabelgedöns mitschleppen und außerdem noch extra einen HDMI-fähigen Monitor anschaffen.
Dieser Klappcomputer ist für den mobilen Betrieb einfach praktischer und er ersetzt mir eine Studio-Bandmaschine (Telefunken M15) und knapp 1.000 Original-Studiobänder (38cm/s). Der onboard-Sound reicht für Vorführungen völlig aus und ich kann das gesamte (Ton)-Archiv direkt aus der Datenbank fahren. Die Studiobänder sind digitalisiert und an 5 verschiedenen Standorten in Deutschland gelagert. Eine Hochwasser in Kiel, ein Orkan in Bremen und ein Erdbeben in Frankfurt würden nicht ausreichen, um uns aus der Ruhe zu bringen. Die interne IDE-Festplatte hat laut GSmartControll 2125 Betriebsstunden bei 946 Start/Stop Counts hinter sich, ist zwar alt aber noch gut bei Laune. Ich hatte noch keine Zeit, mich mit der xorg.conf zu beschäftigen, werde aber hier weiter berichten, wenn es eine Lösung geben sollte. Das Problem umgehe ich momentan, indem ich beim Verschieben eines Fensters z.B. erst die untere rechte Ecke in die geplante Position ziehe, und danach die obere linke Ecke. Das geht ohne Verzögerung. Die Ecken kann man sehr gut bei gehaltener ALT-Taste mit der rechten Maustaste positionieren.
Es bleibt spannend 😉
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Letalis_Sonus
Anmeldungsdatum: 13. April 2008
Beiträge: 12990
Wohnort: Oldenburg/Erlangen
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WolfBr schrieb: Ich hatte oben schon beschrieben, welche Distros ich probiert habe.
Es ging dabei auch nicht um den Grafiktreiber sondern um die Tatsache, dass du in einem Jahr keine Updates mehr bekommst (die Unterstützung von Lubuntu endet vorzeitig und deckt sich nicht mit der Hauptdistribution). Canonical hat die 32-bit Unterstützung komplett gestrichen und deine CPU unterstützt die 64-bit Erweiterung noch nicht, dementsprechend ist nach 18.04 Schluss und es muss dann etwas anderes her.
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WolfBr
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 19. Februar 2020
Beiträge: 7
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Jaja, ich verstehe schon was du meinst. Aber gerade auf solche updates bin ich nicht angewiesen. So wie der Kasten jetzt funktioniert, ersetzt er mir eine komplette Bandmaschine (Baujahr 1974) und 3m-Regalfläche. An solchen Studiogeräten gab es auch nie updates 😉. Solange also die Hardware durchhält ist das für mich eine gute Methode der Müllvermeidung. Wie gesagt, einziger Nachteil dieses merkwürdige Fensterverhalten. Das tritt übrigens nicht beim Terminal-Fenster auf, vermutlich weil dort viel weniger Bildinhalt neu gezeichnet werden muss. Unter XP konnte man damals einstellen, dass beim Verschieben (und Verändern der Größe) nur die Umrahmung des Fenster dargestellt wurde ohne den gesamten Fensterinhalt. Aber eine solche Einstellung vermisse ich hier. (Oder sollte sie nur gut versteckt sein?)
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hakel
Anmeldungsdatum: 13. August 2009
Beiträge: 23336
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https://wiki.ubuntuusers.de/IceWM/ Kannst du ja mal probieren oder bei Openbox recherchieren. Ich denke aber, es ist hoffnungslos. Die Hardware ist zu alt. Warum nicht einfach XP ? P.S. Im Grunde bist du im falschen Subforum, du müßtest zu deinem "Desktop" recherchieren. Deine "Grafik" ist perfekt eingerichtet.
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dirkolus
Anmeldungsdatum: 17. Mai 2011
Beiträge: 1996
Wohnort: dahoam
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Hallo Wolf, WolfBr schrieb: Wenn ich ein Fenster mit der Maus verschiebe, dann folgt dieses dem Mauszeiger mit sehr deutlicher Verzögerung. Ich habe das Gefühl, dass es pixelweise verschoben wird, weil jeweils der Fensterinhalt neu aufgebaut wird.
ich denke, Du müsstest unter Openbox-Konfiguration eine Konfiguration finden, die bei Deinem Fenster bei einem Move nur die 'Window-Decoration' anzeigt. Lubuntu bis 18.04 sollte openbox nutzen, ansonsten muss man mal die Konfigurations-Seiten des genutzten Fenstermanagers nachsehen. Auch wenn es ein Thema Grafik-Treiber ist oder sein könnte: Ich bezweifle, dass sich hier einer für einen derart alten Rechner mit einer derart alten Grafikkarte und derart alten Treiber (und Software) einen Finger krumm machen wird. Und ich glaube, die Grafikkarte kann einfach nicht mehr Leistung liefern, da kann der Treiber auch nicht mehr.
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WolfBr
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 19. Februar 2020
Beiträge: 7
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Ja, ich wollte auch niemanden dazu verleiten, irgendwelchen größeren Aufwand zu treiben. Im www habe ich vorher schon länger recherchiert und diese Anfrage war sozusagen der letzte Strohhalm, an den ich mich klammern wollte. Es hätte ja sein können, dass jemand das Problem kennt und aus dem Stand einfach nur sagen könnte wo ich "hinklicken" kann. Trotzdem danke für eure Aufmerksamkeit und falls ich der Lösung etwas näher kommen sollte, werde ich mich noch mal melden. Immerhin, ein paar neue Gedanken habe ich hier schon mitnehmen können 😉
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WolfBr
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 19. Februar 2020
Beiträge: 7
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Und da melde ich mich noch mal mit der Mitteilung, dass das Problem als "gelöst" betrachtet werden kann. Ich bin ja manchmal etwas hartnäckig und habe noch einiges versucht. Die Lösung ist "ganz einfach": Neuinstallation - und zwar von Mint 17 XFCE. Da ich eine separate /home-Partition habe, ist die Installation in kurzer Zeit erledigt. Der Grund: Lubuntu (Openbox) bietet die gesuchte Funktion nicht, wohl aber XFCE. Dort gibt es im Menü: Einstellungen –> Fensterverwaltung –> Weitere Optionen den Punkt: "Hide content of windows". "When moving" markiert löst genau mein Problem. Ich kann nun Fenster verschieben, ohne dass der Fensterinhalt neu gezeichnet wird. Und das geht verzögerungsfrei. Mit Mint 17 habe ich nun ein richtig gutes System, mit dem ich genau das machen kann, was ich wollte. Auf updates kann ich gut verzichten, auch wenn das Repo eines Tages eingestellt werden sollte. Besser geht's nicht! PS: Der Vorschlag, wieder XP zu installieren, scheiterte übrigens schon vor Jahren an den fehlenden Treibern für fast alle Hardwarekomponenten (Sound, Netzwerk, Grafik). Da bietet Linux doch out of the box deutlich mehr!!!
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