Atalanttore
Anmeldungsdatum: 7. Dezember 2009
Beiträge: 192
Wohnort: Europa
|
Hallo Vor der Einrichtung von autofs auf unterschiedlichen Systemen habe ich immer Angst. Selten funktioniert es auf Anhieb und Fehlermeldungen gibt es keine oder sie sind nur äußerst dürftig. Momentan funktioniert das automatische Einbinden von SMB-Freigaben auf einem frisch installierten System mal wieder nicht, obwohl ich diverse Anleitungen Schritt für Schritt genau befolgt habe. Wenn man auf autofs verzichtet, gibt es leider Probleme mit Anwendungen, die nicht auf mit smb:// beginnende Pfade zugreifen können.
Wenn man weiß, wie einfach die Einbindung von Netzwerkfreigaben unter Windows funktioniert, wird es echt frustrierend. Welche Zugriffsrechte müssen die für autofs notwendigen Dateien auto.master, auto.cifs-shares und .smbcredentials und das Verzeichnis, in dem die Freigaben eingebunden werden sollen (z.B. /home/USER/nas/), aufweisen? Gruß Atalanttore
|
Cranvil
Anmeldungsdatum: 9. März 2019
Beiträge: 990
|
Ein paar mehr Informationen zu deiner aktuellen Konfiguration könnten hilfreich sein, dein Problem nachzustellen. Dazu benötigen wir z.B. den Inhalt aller Konfigurationsdateien, die du im Zuge deiner Versuche angefasst hast und, falls es sich wirklich um ein Berechtigungsproblem handeln sollte, die Berechtigungen der betroffenen Verzeichnisse und der darüber liegenden Verzeichnisse bis /. Zusätzlich hilft es uns auch, wenn du die unzähligen Anleitungen, die du bis aufs Wort befolgt hast, verlinken könntest. Am besten mit einer ergänzenden Information darüber, wie weit du in den einzelnen Anleitungen du gekommen bist, bis es nicht mehr weiter ging und wo du vielleicht doch mal abgewichen bist. Inwiefern hast du dich bereits mit dem örtlichen Wiki und dem dort existierenden Artikel zum Thema beschäftigt? In der Einleitung des Artikels gibt es noch einen Hinweis auf zwei alternative Produkte, die deinen Anwendungsfall möglicherweise auch unterstützen.
|
seahawk1986
Anmeldungsdatum: 27. Oktober 2006
Beiträge: 11180
Wohnort: München
|
Atalanttore schrieb: Wenn man auf autofs verzichtet, gibt es leider Probleme mit Anwendungen, die nicht auf mit smb:// beginnende Pfade zugreifen können.
Das hat mit autofs nichts zu tun, das geht bei Programmen mit GIO Unterstützung (normalerweise alles mit GTK als Toolkit) über gvfs-mount und bei KDE-Programmen über die KIO-Slaves (die ich nicht besonders mag, weil die erst eine lokale Kopie der entfernten Datei anlegen, was bei großen Dateien zu unnötigen Wartezeiten führen kann). Man kann autofs so konfigurieren, dass es genügt ein Verzeichnis zu betreten, um einen Mount auszulösen, aber das ist ein völlig anderer Anwendungsfall als der von dir beschriebene.
|
Atalanttore
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 7. Dezember 2009
Beiträge: 192
Wohnort: Europa
|
Cranvil schrieb: Ein paar mehr Informationen zu deiner aktuellen Konfiguration könnten hilfreich sein, dein Problem nachzustellen. Dazu benötigen wir z.B. den Inhalt aller Konfigurationsdateien, die du im Zuge deiner Versuche angefasst hast und, falls es sich wirklich um ein Berechtigungsproblem handeln sollte, die Berechtigungen der betroffenen Verzeichnisse und der darüber liegenden Verzeichnisse bis /.
Der grundlegende Inhalt der Konfigurationsdateien auf den verschiedenen Systemen ist bisher immer gleich. Er unterscheidet sich nur bei den Benutzernamen, Passwörtern und Pfaden. Siehe: https://ubuntuforums.org/showthread.php?t=2400094&page=3&p=13805575#post13805575
|
Cranvil
Anmeldungsdatum: 9. März 2019
Beiträge: 990
|
Das ist ein 2018 als gelöst markierter Thread in einem anderen Forum. Niemand wird dich zwingen, die notwendigen Details deiner aktuellen Situation hier in geeigneter Form darzustellen. Allerdings erhöht das deine Chancen dramatisch, dass sich hier jemand für dein Thema begeistert und tatsächliche Hilfe leistet. Edit: Vergessenes Wort nachgetragen.
|
Atalanttore
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 7. Dezember 2009
Beiträge: 192
Wohnort: Europa
|
Auf dem folgenden System soll die SMB-Freigabe (Verzeichnis ata auf dem NAS mit der IP-Adresse 192.168.178.250) unter /home/ata/NAS eingebunden werden. Dafür habe ich im Benutzerordner /home/ata das Verzeichnis NAS mit dem Eigentümer ata und der Gruppe ata erstellt. Bei einem Neustart des Systems wird der Eigentümer und die Gruppe des Verzeichnisses NAS automatisch auf root geändert. Man kann den Eigentümer und die Gruppe wieder auf ata zurück ändern, aber nach einem Neustart ist wieder root der Eigentümer und die Gruppe. Das Wurzelverzeichnis / hat den Eigentümer root und die Gruppe root. Das Verzeichnis /home hat den Eigentümer root und die Gruppe root. Das Benutzerverzeichnis /home/ata hat den Eigentümer ata und die Gruppe ata. Inhalt der Datei /home/ata/.smbcredentials (Eigentümer: ata; Gruppe: ata):
username=<Benutzername_auf_dem_NAS>
password=<Passwort_auf_dem_NAS> Das Verzeichnis /etc hat den Eigentümer root und die Gruppe root. Inhalt der Datei /etc/auto.cifs-shares (Eigentümer: root; Gruppe: root; UID von Benutzer ata: 1000):
| ata -fstype=cifs,rw,credentials=/home/ata/.smbcredentials,file_mode=0660,dir_mode=0770,uid=1000 ://192.168.178.250/ata
|
Inhalt der Datei /etc/auto.master (Eigentümer: root; Gruppe: root):
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29 | #
# Sample auto.master file
# This is a 'master' automounter map and it has the following format:
# mount-point [map-type[,format]:]map [options]
# For details of the format look at auto.master(5).
#
#/misc /etc/auto.misc
#
# NOTE: mounts done from a hosts map will be mounted with the
# "nosuid" and "nodev" options unless the "suid" and "dev"
# options are explicitly given.
#
#/net -hosts
#
# Include /etc/auto.master.d/*.autofs
# The included files must conform to the format of this file.
#
+dir:/etc/auto.master.d
#
# Include central master map if it can be found using
# nsswitch sources.
#
# Note that if there are entries for /net or /misc (as
# above) in the included master map any keys that are the
# same will not be seen as the first read key seen takes
# precedence.
#
+auto.master
/home/ata/NAS /etc/auto.cifs-shares --timeout=60 –ghost
|
Das Ergebnis dieser Konfiguration ist ein leeres Verzeichnis /home/ata/NAS mit einem Schlosssymbol im Dateimanager (siehe Anhang). Gruß Atalanttore
- Bilder
|
Cranvil
Anmeldungsdatum: 9. März 2019
Beiträge: 990
|
Die vorletzte Zeile wirkt überzählig im Sinne von "Ich lese gerade die auto.master und erhalte das Kommando, sie gleich nochmal zu lesen". Vielleicht mal auskommentieren und schauen, was passiert. Ich vermute den Fehler allerdings darin, dass du in der auto.master den Mountpunkt als /home/ata/NAS angibst, in der auto.cifs-shares jedoch nur von ata sprichst. Mit Blick in die manpage bietet es sich aus meiner Sicht an, /home/ata in der auto.master anzugeben und dann das ata in auto.cifs-shares durch NAS zu ersetzen. Vielleicht probierst du es mal so herum. Zu den Änderungen der Berechtigungen: Ich gehe davon aus, dass autofs mangels besseren Wissens irgendwas irgendwie auf /home/ata/NAS zu mounten versucht und dies in seiner Rolle als root-Benutzer. Da es auch keine richtigen Informationen dazu hat, welcher Benutzer es denn nun sein soll, endet das Ganze also bei root:root.
|
Atalanttore
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 7. Dezember 2009
Beiträge: 192
Wohnort: Europa
|
Cranvil schrieb: Die vorletzte Zeile wirkt überzählig im Sinne von "Ich lese gerade die auto.master und erhalte das Kommando, sie gleich nochmal zu lesen". Vielleicht mal auskommentieren und schauen, was passiert.
Mit auskommentierter Zeile ändert sich leider nichts am Verhalten von autofs. Ich vermute den Fehler allerdings darin, dass du in der auto.master den Mountpunkt als /home/ata/NAS angibst, in der auto.cifs-shares jedoch nur von ata sprichst. Mit Blick in die manpage bietet es sich aus meiner Sicht an, /home/ata in der auto.master anzugeben und dann das ata in auto.cifs-shares durch NAS zu ersetzen. Vielleicht probierst du es mal so herum.
Das ist eine gefährliche Empfehlung. Nach den entsprechenden Änderungen an den Dateien /etc/auto.cifs-shares und /etc/auto.master hatte ich keinen Zugriff mehr auf das Benutzerverzeichnis /home/ata bzw. es war leer. Erst nachdem ich die Änderungen wieder rückgängig gemacht und den Computer neu gestartet habe, waren die Daten im Benutzerverzeichnis /home/ata wieder vorhanden. Gruß Atalanttore
|
Cranvil
Anmeldungsdatum: 9. März 2019
Beiträge: 990
|
Versuche, die Situation außerhalb deines Home-Verzeichnisses unter ansonsten gleichen Bedingungen nachzustellen - d.h. vergleichbare Verzeichnisstruktur, Berechtigungen und so. Ist die einzuhängende Freigabe leer oder sind da Daten drauf? Wenn sie leer ist, könntest du sie bereits erfolgreich eingehängt haben. Das lässt sich am ehesten mit dem Befehl mount anzeigen. Den Befehl ohne Argumente aufrufen ergibt die Liste der gerade gemounteten Dateisysteme.
|
Atalanttore
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 7. Dezember 2009
Beiträge: 192
Wohnort: Europa
|
Cranvil schrieb: Versuche, die Situation außerhalb deines Home-Verzeichnisses unter ansonsten gleichen Bedingungen nachzustellen - d.h. vergleichbare Verzeichnisstruktur, Berechtigungen und so.
Ich habe dazu das Verzeichnis /home/NAS-Test erstellt (Eigentümer: ata; Gruppe: ata): Geänderter Inhalt der Datei /etc/auto.cifs-shares:
NAS-Test -fstype=cifs,rw,credentials=/home/ata/.smbcredentials,file_mode=0660,dir_mode=0770,uid=1000 ://192.168.178.250/ata Geänderter Inhalt der Datei /etc/auto.master:
/home/NAS-Test /etc/auto.cifs-shares --timeout=60 –ghost Ist die einzuhängende Freigabe leer oder sind da Daten drauf? Wenn sie leer ist, könntest du sie bereits erfolgreich eingehängt haben. Das lässt sich am ehesten mit dem Befehl mount anzeigen. Den Befehl ohne Argumente aufrufen ergibt die Liste der gerade gemounteten Dateisysteme.
Das war leider auch nicht erfolgreich. Das Verzeichnis /home/NAS-Test ist leer, obwohl auf der hier einzuhängenden SMB-Freigabe viele Daten drauf sind.
|
Cranvil
Anmeldungsdatum: 9. März 2019
Beiträge: 990
|
Ich habe heute Nachmittag eine kleine Testumgebung für dein Problem in Betrieb genommen und habe ein paar Erkenntnisse gewonnen, die dir zum Erfolg helfen könnten. Falls du dich nicht vor ein wenig englischem Text fürchtest, kannst du dir mit
man auto.master
man automount
man 5 autofs
sehr gut selbst helfen. Es gibt leichter verständliche Hilfen. Was mir an dieser gefallen hat, war ihre Vollständigkeit. ☺ Ich habe noch nicht ganz ausgetestet, wie das mit den indirekten Maps funktioniert (in der autofs-Manpage gibt es im Beispielbereich ein schönes Beispiel, wie das gehen soll), und mich stattdessen darauf konzentriert, dass du eine funktionierende Lösung bekommst. Was ich bei meiner letzten Empfehlung nicht wusste: autofs hängt einen in der auto.master angegebenen Mountpunkt als generellen Einstiegspunkt über das angegebene Verzeichnis und mountet dann die in der Map angegebenen Freigaben in jeweils darunter platzierte Verzeichnisse - zumindest so in etwa. Dies führte eben dazu, dass bei dir erstmal nichts im Home zu sehen war. Da ich gerade nicht die Zeit (kurz für: Ich habe keinen Bock! 😇) für weitergehende Tests der indirekten Maps habe, klangen die direkten Maps ganz reizvoll und die funktionierten auch direkt. In der auto.master stünde also beispielsweise
/- /etc/auto.ata-direct --timeout=60 # -ghost habe ich nirgends in der Doku gefunden, also weggelassen Und in der Datei auto.ata-direct findet sich dann so etwas wieder (Änderungen der Testumgebung geschuldet):
/home/ata/NAS/ata -fstype=cifs,rw,credentials=/home/ata/.credentials,file_mode=660,dir_mode=0770,uid=1001 ://10.0.0.10/ata Die Dateien gesichert, den Dienst autofs mit systemctl neugestart und schon konnte ich die gemappten Inhalte sehen, ohne dass andere Verzeichnisse überdeckt wurden. Vielleicht klappt das bei dir auch und du kannst dich später nochmal Schritt für Schritt vortasten, wie es dann mit den indirekten Maps geht.
|
Atalanttore
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 7. Dezember 2009
Beiträge: 192
Wohnort: Europa
|
Cranvil schrieb: Ich habe heute Nachmittag eine kleine Testumgebung für dein Problem in Betrieb genommen und habe ein paar Erkenntnisse gewonnen, die dir zum Erfolg helfen könnten.
Danke für den Test. Falls du dich nicht vor ein wenig englischem Text fürchtest, kannst du dir mit
man auto.master
man automount
man 5 autofs
sehr gut selbst helfen. Es gibt leichter verständliche Hilfen. Was mir an dieser gefallen hat, war ihre Vollständigkeit. ☺
Bei diesen Manpages verstehe ich nur Bahnhof (und ich bin nicht mal ein Bahnfahrer 😉 ) Ich habe noch nicht ganz ausgetestet, wie das mit den indirekten Maps funktioniert (in der autofs-Manpage gibt es im Beispielbereich ein schönes Beispiel, wie das gehen soll), und mich stattdessen darauf konzentriert, dass du eine funktionierende Lösung bekommst. Was ich bei meiner letzten Empfehlung nicht wusste: autofs hängt einen in der auto.master angegebenen Mountpunkt als generellen Einstiegspunkt über das angegebene Verzeichnis und mountet dann die in der Map angegebenen Freigaben in jeweils darunter platzierte Verzeichnisse - zumindest so in etwa. Dies führte eben dazu, dass bei dir erstmal nichts im Home zu sehen war. Da ich gerade nicht die Zeit (kurz für: Ich habe keinen Bock! 😇) für weitergehende Tests der indirekten Maps habe, klangen die direkten Maps ganz reizvoll und die funktionierten auch direkt. In der auto.master stünde also beispielsweise
/- /etc/auto.ata-direct --timeout=60 # -ghost habe ich nirgends in der Doku gefunden, also weggelassen Und in der Datei auto.ata-direct findet sich dann so etwas wieder (Änderungen der Testumgebung geschuldet):
/home/ata/NAS/ata -fstype=cifs,rw,credentials=/home/ata/.credentials,file_mode=660,dir_mode=0770,uid=1001 ://10.0.0.10/ata Die Dateien gesichert, den Dienst autofs mit systemctl neugestart und schon konnte ich die gemappten Inhalte sehen, ohne dass andere Verzeichnisse überdeckt wurden. Vielleicht klappt das bei dir auch und du kannst dich später nochmal Schritt für Schritt vortasten, wie es dann mit den indirekten Maps geht.
Ob direkt oder indirekt ist vollkommen egal. Die von Windows bekannte vollautomatische Einbindung von verfügbaren SMB-Freigaben soll einfach nur unter Linux nachgebaut werden. Gruß Atalanttore
|
Cranvil
Anmeldungsdatum: 9. März 2019
Beiträge: 990
|
Hast du meinen Vorschlag zur Konfiguration angewandt bzw. an geeigneter Stelle außerhalb deines $HOME ausprobiert? Was ist passiert?
|
Atalanttore
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 7. Dezember 2009
Beiträge: 192
Wohnort: Europa
|
Ich habe deinen Vorschlag zur Konfiguration angewandt bzw. so gemacht wie ich es verstanden habe. Außerhalb meines Benutzerverzeichnisses, direkt im Wurzelverzeichnis, gibt es nun den Ordner NAS (Eigentümer: ata; Gruppe: ata). Die Konfigurationsdateien habe ich ebenfalls angepasst. Aktueller Inhalt der Datei /etc/auto.cifs-shares:
NAS -fstype=cifs,rw,credentials=/home/ata/.smbcredentials,file_mode=0660,dir_mode=0770,uid=1000 ://192.168.178.250/ata Aktueller Inhalt der Datei /etc/auto.master:
/- /etc/auto.cifs-shares --timeout=60 –ghost Nach einem Neustart ist das Ergebnis ziemlich ernüchternd: Das Verzeichnis /NAS ist leer. Gruß Atalanttore
|
Cranvil
Anmeldungsdatum: 9. März 2019
Beiträge: 990
|
Atalanttore schrieb: NAS -fstype=cifs,rw,credentials=/home/ata/.smbcredentials,file_mode=0660,dir_mode=0770,uid=1000 ://192.168.178.250/ata
Wenn du mit /- arbeitest, musst du einen absoluten Pfad (beginnt mit /) angeben.
|