mk1967
Anmeldungsdatum: 24. April 2011
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Bonsoir Messieurs-Dames 😎 Ich weiß, die heiße Pandemie-Phase ist in unseren Regionen möglicherweise (!) überstanden - aber doch ist's gerade erst ein paar Tage her, daß der Philologenverband gewarnt hat : Schüler aus einkommensschwachen Familien stehen mitunter auf dem Schlauch, wenn die Schule von ihnen verlangt, sich in Epidemiezeiten mit dem Rechner ans Netz zu hängen, Aufgaben herunterzuladen und zu beackern: wenn Leute nämlich gar keinen geeigneten Rechner zuhause haben. Mich brachte das auf die Idee, daß es solche Familien womöglich auch materiell ganz schön fordert, mal eben einen Win10-fähigen Rechner mitsamt Betriebssystem-Lizenz (und womgöglich noch einer Lizenz für MS-Office) anzuschaffen. Kein Mensch weiß, was wirtschaftlich in den nächsten Monaten passieren wird - da sitzt das Geld noch weniger locker als sonst; und viele Leute werden ihre Ersparnisse für den Lebensunterhalt brauchen, nicht für moderne Rechner. Schon als im Januar Schluß mit Win7 war, habe ich mal versucht, finanziell klammen Anwendern eine Rezeptur zu liefern, wie sie ihren nicht mehr Win10-fähigen Rechner weiter betreiben können. Mit Linux natürlich (in dem Falle war es mit Rücksicht auf schmalbrüstige Rechner ein Debian mit LXDE-Oberfläche). Meine Idee wäre, aufgeschlossenen Entscheidern im Bildungswesen diese Möglichkeit nahezubringen, damit klammen Leuten aus der Klemme geholfen werden kann. In einer ähnlichen Richtung sind Vereine wie Angestöpselt e.V. ja schon seit einer Weile unterwegs. Warum ich das Thema hier aufmache: Ich bin nicht auf dem Laufenden,
welche Software beim momentanen Tele-Unterricht verwendet wird inwiefern diese Software auf eine Windows-Basis angewiesen ist ob es über schon bestehende Graswurzelprojekte an einzelnen Schulen hinaus Ansätze gibt, Linux ins Spiel zu bringen
Weiß jemand von euch darüber Näheres? Es geht mir hier nicht vordringlich um Linux-Missionarsarbeit, sondern darum, Menschen bares Geld sparen zu helfen, die möglicherweise froh sein können, wenn sie bislang "nur" in Kurzarbeit stehen und nicht demnächst ihren kompletten Arbeitsplatz los sind. Merci für jeden guten Hinweis 👍 Michael
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DJKUhpisse
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Wir nutzen Teams und Office 365.
Da gibt es zwar Web-Apps, denen fehlen aber viele Funktionen.
Wir haben aber schon vorher Win 10-Netbooks gestellt bekommen.
Die kleinen Monitore sind aber für das Arbeiten ungeeignet, ich nutze meinen Desktop-PC und Remotedesktop. Es besteht aber keine Möglichkeit der Bestrafung von Schülern ohne PC bzw. Internetzugang, so zumindest wurde uns das mitgeteilt.
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Yabba-Dabba-Doo
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Was sollen denn Leute auf dem Land oder in anderen schlecht versorgten Gebieten machen? Selbst wenn sie einen entsprechenden PC und die entsprechende Software hätten. Wovon man aber nicht ernsthaft ausgehen sollte. Was sollen aber Familien machen, die mehr als nur ein Kind haben? Wie soll das gehen, wenn die Familien in einer Mietwohnung wohnen und die Eltern Homeoffice machen und die 2-3 Kinder Homeschooling machen müssen, es gibt aber nur einen Computer und wenn überhaupt einen 56k Internet Anschluss. Das ist leider die Realität von vielen Leuten in dieser unsereren Bananen Republik. Man sollte nicht unbedingt von der Schickimicki Familie mit ihrem Nobelhaus in der Innenstadt ausgehen.
Schlechter als Kambodscha: Warum das deutsche Mobilfunknetz so miserabel und teuer ist https://www.businessinsider.de/tech/warum-das-deutsche-mobilfunknetz-so-miserabel-und-teuer-ist-2019-3/
Bundesnetzagentur hält Internetzugang mit 56 kbit/s für „funktional“ https://t3n.de/news/bundesnetzagentur-haelt-56-kbits-1222193/
Statistiken zur Armut in Deutschland
Veröffentlicht von Statista Research Department, 17.03.2020 https://de.statista.com/themen/120/armut-in-deutschland/
Die soziale Situation in Deutschland
https://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61784/armut
Familien, Kinder, Familienpolitik
http://www.sozialpolitik-aktuell.de/familie-berichte.html
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DJKUhpisse
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56k wird sehr schwer noch zu realisieren sein (es geht aber noch).
Ich kann mir aber bei dem heutigen Traffic gut vorstellen, dass es da schon oft zu Timeouts kommt, weil alles irgendwie warten muss.
Das wird aber bei BRI-ISDN mit Kanalbündelung (wer hat daheim einen Primärmultiplexanschluss?) nicht viel besser sein. DSL 384 oder 768 ist aber oftmals auf dem Land noch Standard, da kann max. einer halbwegs arbeiten.
Dazu kommt aber noch anderer Traffic wie Updates, gerade bei Win 10 sehr viel.
Mobilfunk ist auf dem Land auch schlecht ausgebaut und zudem noch extrem teuer. Keine Alternative, da dann nach wenigen GB schon auf 64 kBit/s oder noch weniger gedrosselt wird. Die meisten Haushalte, die einen Internetanschluss wollen, haben heute aber einen. Mir ist kein Haushalt bekannt, der einen will, aber keinen bekommt bzw. sich den nicht leisten kann.
Gibt es oft für weniger als 30€. Ich vermute es liegt eher an zu wenigen Geräten bzw. mangelnden Computerkenntnissen.
Linux-Systeme sind da noch ein weiterer Stein.
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lg51
Anmeldungsdatum: 24. Dezember 2007
Beiträge: 462
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In dem Gebiet wo ich Einblick habe ist auf Gymnasialstufe alles "Microsoftisiert". D.h. alle Schüler (und natürlich auch die Lehrkräfte) bekommen einen Office 365 Account mit Exchange-Groupware, SharePoint, OneDrive und der ganzen Office-Software-Suite gestellt. Teams ist jetzt natürlich auch gross im kommen und löst damit OneNote als Lieblings-Hype-Produkt ab.
Theoretisch kann man das meiste davon natürlich in der Web-Version nutzen. In der Praxis haben halt alle Windows oder Mac. (Ich habe gehört die "Verbandelung" der Behörde mit Microsoft sei in unserer Region so stark, dass dort auch schonmal die Handschellen geklickt haben und der ein Dienststellenleiter wegen Korruptionsverdachtes abgeführt wurde.)
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DJKUhpisse
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Die Konferenz in Teams funktioniert z.B. nicht im Firefox. Ich könnte mal Chrome testen.
Auch OneNote online ist kein vollwertiger Ersatz für OneNote im Office-Paket.
Dann nutzen wir noch Windows-Apps wie MS Whiteboard, welches zwar eine WebApp hat, die aber nur einen Bruchteil der Funktionen hat (da fehlen so Dinge wie mit Tastatur schreiben usw.). Läuft zudem nur in Win 10 und in einer VM stürzt es sofort ab. Für Mail und Kalender lässt sich Thunderbird mit AddOns prima verwenden.
OneDrive klappt auch unter Linux ganz gut. Irgendwie mag ich aber die Oberfläche von Teams nicht. Man kann nicht gleichzeitig in den Dateien rumorgenln und den Text, den der Lehrer gerade präsentiert, offen lassen. Es gibt nur 1 Fenster.
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haveaproblem
Anmeldungsdatum: 2. Januar 2015
Beiträge: 1141
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mk1967 schrieb:
Warum ich das Thema hier aufmache: Ich bin nicht auf dem Laufenden,
Kommt drauf, würde ich sagen, bei meinem kleinen Bruder Verwendet die Schule IServ, Lern Dokumente werden über PDF bereitgestellt. Diese kann man dann nach bevorzugter Methode bearbeiten (ausdrucken ausfüllen, ein Dokument erstellen und da die Aufgaben bearbeiten, oder was einem sonst so einfällt). Windows wird bei diesem Ansatz nicht benötigt. Nicht alle Schulen, haben Office 365 (für wenig Geld) für alle Schüler, da läuft auch ein Teil der Windows-Nutzer mit Libreoffice rum, deswegen verschicken die wohl PDFs (oder vielleicht erhalten die Lehrkräfte entsprechende Bögen bereits im PDF Format, wer weiß).
Weiß jemand von euch darüber Näheres?
Habe nur die Obenstehende Erfahrung, bei mir in der Schule wurde auch schon IServ verwendet, habe aber auch schon von Schulen gehört, die Probleme mit dem Umstieg hatten, vor allem wenn er nur wegen der Krise kam. Laut einer Kollegin lief bei ihrer Tochter erst gar nichts, da das frisch eingerichtete IServ nicht funktionierte.
Es geht mir hier nicht vordringlich um Linux-Missionarsarbeit, sondern darum, Menschen bares Geld sparen zu helfen, die möglicherweise froh sein können, wenn sie bislang "nur" in Kurzarbeit stehen und nicht demnächst ihren kompletten Arbeitsplatz los sind. Merci für jeden guten Hinweis 👍
Tja perfekt ist das oben genannte System nicht, aber es läuft wohl überall. Wenn es z.B. darum geht einen Grafen auszufüllen und kein Drucker zur Verfügung steht, könnte man den auch mit einem Bildbearbeitungsprogramm in die PDF einfügen, jedoch braucht das eventuell nicht vorhandenes Technisches Verständis.
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mk1967
(Themenstarter)
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"Drucker" wäre auch noch ein Stichwort: Bei mir z.B. haben sich über die Jahre mehrere ebensolche aus dem Freundeskreis angesammelt, die erst an Apple-, dann an Windows-Rechnern nicht mehr lauffähig waren und hier unter Debian 10 etc. bestens funktionieren. Abgesehen von den beiden funktionstüchtigen Brother-Laserdruckern, die ich vom Sperrmüll gezogen habe. Und je älter sie sind, desto spottbilliger werden die Verbrauchsmaterialien (Toner für den Epson EPL-N2050 ist sicher ein Extremfall: der Drucker ist heute nicht mehr zu finden, die Druckseite kostet beim derzeitigen Kurs der Epson-Originalkartuschen etwas mehr als einen Zehntel-Cent 😛 ). In meinem Freundeskreis gibt es hingegen Leute mit Win-Rechnern, denen der Nachkauf von Druckerpatronen für moderne Tintenstrahler jedesmal ganz schön wehtut. 😢 lg51 schrieb: Theoretisch kann man das meiste davon natürlich in der Web-Version nutzen. In der Praxis haben halt alle Windows oder Mac.
Ok, diese Versorgten kann man bei der Aktion außen vor lassen. Die haben offenbar genug Geld, um es zu verjubeln. Aber wenn die Unversorgten (auf die es hier ankäme) auf die Web-Version ausweichen könnten, wäre das ja schon was. Für meine Begriffe würde es nicht darum gehen, die glücklichen PC-Besitzer zu Linux zu bekehren (dazu würde mir die Energie fehlen 🙄 ), sondern denen, die keinen Rechner haben, möglichst effektiv zu helfen. (Was natürlich nur funktioniert, wenn die Software unter Linux läuft - oder evtl. mit Hilfe von Wine oder PlayOnLinux?) lg51 schrieb: (Ich habe gehört die "Verbandelung" der Behörde mit Microsoft sei in unserer Region so stark, dass dort auch schonmal die Handschellen geklickt haben und der ein Dienststellenleiter wegen Korruptionsverdachtes abgeführt wurde.)
Na klasse... 😮 Sofern uns allerdings tatsächlich der tiefste Wirtschaftseinbruch seit dem II. Weltkrieg bevorsteht, wäre eine korrupte Microsoft-Verbandelung unter den Zöpfen, die man abschneiden könnte, noch ein ziemlich dünner Vertreter. 🙄 DJKUhpisse schrieb: Die Konferenz in Teams funktioniert z.B. nicht im Firefox. Ich könnte mal Chrome testen.
Auch OneNote online ist kein vollwertiger Ersatz für OneNote im Office-Paket.
Dann nutzen wir noch Windows-Apps wie MS Whiteboard, welches zwar eine WebApp hat, die aber nur einen Bruchteil der Funktionen hat (da fehlen so Dinge wie mit Tastatur schreiben usw.). Läuft zudem nur in Win 10 und in einer VM stürzt es sofort ab.
Das sind also Programme, die nicht nur intern zwischen den Lehrern genutzt werden, sondern auch auf der Schülerseite? Wahrscheinlich läge, wenn, dann hier der potentielle technische Haken für die Linux-Idee... ❓ Michael
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DJKUhpisse
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Teams wird bei uns von allen genutzt, der ganze Unterricht läuft darüber.
Whiteboard nutzt nur ein Lehrer und auch selten, also kein so großes Problem. Die WebApp von Teams ist unzureichend für den Unterricht, es muss ein Windows her, Teams sollte aber auch unter Win 7 und 8.1 laufen.
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mk1967
(Themenstarter)
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Hm - aber darf/sollte man mit Windows 7 noch online gehen...? 😲 Michael
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DJKUhpisse
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Darf, ja, sollte, nein.
Interessiert aber nicht technisch versierte Leute recht wenig.
Wenn dann keine Alternative verfügbar ist nimmt man halt Win7.
In manchen Ländern sind auch noch einige mit XP online.
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mk1967
(Themenstarter)
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... was mich an die Erlebnisse eines Freundes erinnert, der kurz nach dem EOS von XP noch damit im Netz war und sich ratzfatz sehr fiese Schadsoftware eingefangen hatte. 😮 Und mit Blick auf die Gefahr, selbst unwissentlich zum Schädlingsverteiler zu werden, könnte eine öffentliche Bildungsinstitution ihren Schülern ja wohl nicht ernsthaft vorschlagen, mit ungenügend abgesicherten Systemen ins Netz zu gehen 🙄... Wozu reißen wir uns schon hier im Forum immer den ... auf und empfehlen den Leuten, nicht mehr unterstützte Ubuntu-Systeme schleunigst zu aktualisieren? Michael
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DJKUhpisse
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Unsere Schule hat noch haufenweise PCs mit Win 7, sollen auch noch welche mit XP im Internet sein.
Da läuft aber noch der FF 45 und anderer Dinokram, ist alles ein GAU, es kümmert sich da keiner drum.
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noisefloor
Ehemaliger
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Hallo, die Schule von meinem K1 hatte den Tipp gegeben, wenn man keine PC hat, einen 12" Chromebook zu kaufen. Die gab es wohl zwischenzeitlich für ~300,- Euro bei namhaften Fachmärkten? Klar ist das Ding von Google mit allen Vor- und Nachteilen - aber da die Schule von K1 eh' alles über Google Classroom macht, ist das in dem Fall eigentlich auch gleich. Ich denke, preiswerter kommt man nicht an (neue) Hardware als ein Chromebook? Gruß, noisefloor
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DJKUhpisse
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300€ sind jetzt nicht gerade wenig - wer wenig Geld hat kann das nicht einfach so ausgeben, vor allem nicht, wenn mehrere Kinder gleichzeitig ein Gerät brauchen. Bei eBay gibt es gebrauchte Laptops mit i5 manchmal für unter 100€, sollte für die meisten Anwendungen im Schulbereich ausreichend sein.
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