steps66
Anmeldungsdatum: 7. November 2008
Beiträge: 576
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Hallo alle zusammen, ich mache mal einen neuen Thread auf, weil ich nicht weiß ob es in den Thread : https://forum.ubuntuusers.de/topic/ubuntu-20-04-mag-nicht-mehr-fritzbox-samba/ gehört. Ja das dort beschriebene Problem habe ich auch. Ich habe hier ein Netzwerk mit Fritzbox und vier Rechnern. Einer davon ist neu installiert (20.04) einer auf 20.04 aktualisiert und zwei laufen mit 18.04. Auf die Freigaben der Rechner mit 18.04 kann ich von allen anderen Rechnern problemlos zugreifen. Die Freigaben der Rechner mit 20.04 sind überhaupt nicht zu erreichen. Weder von den Rechnern 18.04 noch von denen mit 20.04) Es erscheint immer die angehängte Fehlermeldung. Mache ich etwas falsch oder ist das bei anderen auch so? Gruß S.
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Bleys
Anmeldungsdatum: 13. August 2006
Beiträge: 6172
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Durchführen auf den Rechnern mit 20.04: | sudo -H gedit /etc/samba/smb.conf
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Direkt hinter [Global] einfügen: client min protocol = NT1
server min protocol = NT1 danach noch Samba neu starten: | sudo systemctl restart smbd
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Wenn samba nicht installiert ist und damit auch keine smb.conf vorhanden ist soll es reichen diese Datei einfach zu erstellen und nur die beiden Zeilen einzufügen. Kann ich selbst nicht prüfen, samba ist bei mir immer installiert.
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Ubunux
Anmeldungsdatum: 12. Juni 2006
Beiträge: 16331
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Hier scheint ein Missverständnis vorzuliegen. Wie ich den TE verstehe, hat er auf den Rechnern Freigaben eingerichtet und es handelt sich nicht um eine an eine FRITZ!Box angeschlossene USB-Platte, als kein FRITZ!NAS, nur bei einem FRITZ!NAS gibt es Probleme, weil die Firmware der FRITZ!Boxen nur das Protokoll SMB1 zulässt.
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Bleys
Anmeldungsdatum: 13. August 2006
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Ubunux schrieb: Hier scheint ein Missverständnis vorzuliegen. Wie ich den TE verstehe, hat er auf den Rechnern Freigaben eingerichtet und es handelt sich nicht um eine an eine FRITZ!Box angeschlossene USB-Platte, als kein FRITZ!NAS, nur bei einem FRITZ!NAS gibt es Probleme, weil die Firmware der FRITZ!Boxen nur das Protokoll SMB1 zulässt.
Das habe ich schon richtig verstanden. Diese Lösung stammt aus meinem eigenen Problem nur zwischen PCs mit 20.04, 18.04 und Windows 10: https://forum.ubuntuusers.de/topic/net-usershare-freigabe-empfangen-der-freigabel/ [Nachtrag] Es ist auch nicht mehr möglich von X-plore (Android) auf 20.04 Freigaben zuzugreifen ohne diese Änderung. Und das obwohl X-plore SMB2 beherrscht.
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Ubunux
Anmeldungsdatum: 12. Juni 2006
Beiträge: 16331
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Danke für deine Aufklärung. Meine Freigaben von NAS-Geräten mounte ich immer über einen Eintrag in der /etc/fstab, da kenne ich solche Fehler nicht und bin auch froh, weil ich somit von solchen Problemen verschont bleibe. Von Android oder Windows muss ich auf Freigaben von Ubuntu nicht zugreifen, mein Raspi mit LibreElec kann ohne Probleme auf eine Freigabe von Ubuntu 20.04 zugreifen. Hast du zu deinem Problem denn schon einen Bugreport erstellt?
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Bleys
Anmeldungsdatum: 13. August 2006
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Ubunux schrieb: Danke für deine Aufklärung. Meine Freigaben von NAS-Geräten mounte ich immer über einen Eintrag in der /etc/fstab, da kenne ich solche Fehler nicht und bin auch froh, weil ich somit von solchen Problemen verschont bleibe.
Dito hier. Mein NAS ist ein Debian mit OMV auf einem NUC und alle Freigaben werden per fstab und noauto auf allen Linuxsystem zur Verfügung gestellt und funktionieren auch. Trotzdem sind einige im Netz die einige Sachen direkt von PC zu PC oder Smartphone zu PC übertragen wollen. Also hat jeder PC noch mal eine eigene Freigabe.
Hast du zu deinem Problem denn schon einen Bugreport erstellt?
Nein, ich bin mir nicht sicher ob das ein Bug ist. Um das zu beurteilen verfüge ich einfach über viel zu wenig Wissen was Samba/SMB betrifft. Und die Version ist gerade ein paar Tage alt. Erfahrungsgemäß tut sich da in den ersten Wochen ja noch einiges. Also erst mal abwarten.
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steps66
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 7. November 2008
Beiträge: 576
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Bleys schrieb: Durchführen auf den Rechnern mit 20.04: | sudo -H gedit /etc/samba/smb.conf
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Direkt hinter [Global] einfügen: client min protocol = NT1
server min protocol = NT1 danach noch Samba neu starten: | sudo systemctl restart smbd
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Hallo Bleys, das funktioniert, aber ist es sinnvoll ein altes Protokoll zu verwenden, wenn dsa aktuelle nicht funktioniert? Gruß S
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steps66
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 7. November 2008
Beiträge: 576
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Jetzt habe ich nauch wieder zugriff auf die Fritzbox (Fritznas) allerdings wie in dem anderen Thread beschrieben werden Dateien als Ordner dargestellt und auch so behandelt. Aber das ist ein andres Thema Ich setzte den Thread mal auf gelöst, auch wenn ich mit der Lösung nicht ganz glücklich bin. Gruß S. Edit: Dankeschön an Bleys
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Bleys
Anmeldungsdatum: 13. August 2006
Beiträge: 6172
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steps66 schrieb:
Hallo Bleys, das funktioniert, aber ist es sinnvoll ein altes Protokoll zu verwenden, wenn dsa aktuelle nicht funktioniert? Gruß S
Zumindest bei mir ist es ein internes Netzwerk. Alle die da beteiligt sind, haben mein Vertrauen. Davon mal abgesehen hätten sie auch alle die Möglichkeit direkt an die verschiedenen System zu kommen 😉 Einen direkten Zugang vom Internet aus gibt es nicht. Ein mögliches Sicherheitsproblem in SMB1 beunruhigt mich nicht wirklich. Die Probleme mit SMB2/3 fluten unzählige Foren im Internet und aus eigener Erfahrung gibt es die Probleme auch in Netzen die nur aus Windows Systemen bestehen. Wenn das mal funktionierend überall angekommen ist, mache ich mir Gedanken zur Abschaffung von SMB1.
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steps66
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 7. November 2008
Beiträge: 576
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Bleys schrieb:
Zumindest bei mir ist es ein internes Netzwerk. Alle die da beteiligt sind, haben mein Vertrauen. Davon mal abgesehen hätten sie auch alle die Möglichkeit direkt an die verschiedenen System zu kommen 😉 Einen direkten Zugang vom Internet aus gibt es nicht.
OK, das ist bei mir auch so. Gruß S.
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Max-Ulrich_Farber
Anmeldungsdatum: 23. Januar 2007
Beiträge: 7964
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Die Darstellung der Dateien als leere Ordner ist zweifelsfrei ein Bug, nach meiner Einschätzung im GIO Version 2.64.2. Alles andere sind Einstellungs-Probleme. Nicht nur in Linux bzw. Samba gibt es fortlaufend Kompatibilitäts-Probleme unter den verschiedenen SMB-Versionen. Bekanntlich bleibt auch Windows selbst davon nicht verschont. Die Entwickler von Samba möchten offenbar gerne hier reinen Tisch machen und alle Protokolle unterhalb SMB2_02 definitiv rausschmeißen. Dazu gehört natürlich auch NT1 (cifs). Deshalb wird ab dem in Ubuntu 20.04 verwendeten Samba 4.11 da Protokoll NT1 standardmäßig nicht mehr unterstützt, weder bei Servern noch bei Clients. Dies bedeutet, dass nicht nur Clients mit Ubuntu 20.04 nicht mehr auf ältere Server, die nur NT1 unterstützen (z.B. NAS, FritzBox, Multimedia-Streamer usw.), zugreifen können, sondern auch Clients mittels NT1 nicht mehr auf Server mit Ubuntu 20.04. Dies müssen nicht unbedingt ältere Clients sein, es kann sich auch um aktuelle Systeme handeln, die auf NT1 begrenzt wurden, um z.B. im Netzwerk browsen zu können, oder um auf NAS-Freigaben zugreifen zu können. Ein kompletter Abschied von NT1 ist derzeit – und wohl auch noch auf längere Sicht – nicht möglich, weil NAS und Router mit NT1 ja nicht schrottreif sind und weil, noch schlimmer, manche Samba-Tools immer noch nur mit NT1 laufen. Außerdem kann das GIO, das von allen Dateimanagern verwendet wird, nur mittels NT1 im Netzwerk browsen. Deshalb kann man optional NT1 auch in Samba 4.11 wieder zulassen. Dazu sind mit Root-Rechten im Teil [global] der Datei /etc/samba/smb.conf folgende Zeilen einzufügen: # für Samba-Clients:
client min protocol = NT1
client max protocol = NT1
# für Samba-Server
min protocol = NT1 Diese Einstellungen gelten dann global für alle Freigaben. Ist in einem System keine Datei /etc/samba/smb.conf vorhanden, so muss diese zuerst mit Root-Rechten leer angelegt werden. Verwendet man auf dem Client zum Einbinden von Samba- oder Windows-Freigaben nicht wie im Heimbereich üblich das GIO (z.B. über den Datei-Manager oder Gigolo), sondern in professioneller Art einen Eintrag in /etc/fstab oder die Befehlszeile sudo mount -t cifs ... , dann kann man auf die generelle Begrenzung client max protocol = NT1 verzichten, da dann für jede einzubindende Freigabe das Protokoll einzeln mittels vers=... , also ìn diesem Fall dann vers=1.0 , festgelegt werden kann.
Auch wenn es sich kompliziert anhört: Dies alles funktioniert mit Samba 4.11 in Ubuntu 20.04 offenbar fehlerfrei – abgesehen von dem oben erwähnten GIO-Bug mit den falschen leeren Ordnern. Obwohl NT1 den heutigen Sicherheitsstandards nicht mehr entspricht, habe ich für ein Heimnetzwerk ohne sensible Daten und ohne feindselige Mitbenutzer damit keine Bedenken. Und ein Zugriff übers Internet ist bei Samba-Freigaben sowieso nicht so einfach möglich. Gruß – Max-Ulrich
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kB
Supporter, Wikiteam
Anmeldungsdatum: 4. Oktober 2007
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Wohnort: Münster
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Max-Ulrich_Farber schrieb: […]
Ein kompletter Abschied von NT1 ist derzeit – und wohl auch noch auf längere Sicht – nicht möglich, […] Deshalb kann man optional NT1 auch in Samba 4.11 wieder zulassen. Dazu sind mit Root-Rechten im Teil [global] der Datei /etc/samba/smb.conf folgende Zeilen einzufügen: # für Samba-Clients:
client min protocol = NT1
client max protocol = NT1
# für Samba-Server
min protocol = NT1
Fast einverstanden. Ich gebe aber zu bedenken:
Die Einstellung "client max protocol = NT1 " sollte man nicht verwenden. Mit dieser Einstellung verbietet man jedem SMB-Client die Verwendung der besseren Protokollversionen 2 und 3. Die neueren Versionen sind sicherer, aber auch performanter als die Version 1. Ein Verbot der Verwendung der neueren SMB-Versionen ist auch funktional nicht erforderlich zur Abhilfe, da Client und Server immer das beste ihnen beiden verfügbare Protokoll aushandeln. Die Einstellung "min protocol = NT1 " ohne vorstehendes client oder server sollte man auch nicht verwenden, weil dies einfach eine Kurzform für die beiden Zeilen client min protocol = NT1
server min protocol = NT1 bedeutet. Wenn man wirklich einen SMB-Server mit Protokoll 1 betreiben will, was man nach Möglichkeit vermeiden sollte, ist "server min protocol = NT1 " besser.
Damit wäre man wieder bei der bereits von Bleys vorgeschlagenen Lösung: # für Samba-Clients:
client min protocol = NT1
# für Samba-Server
server min protocol = NT1 Eine Einstellung "… max protocol = … " kann nur dann hilfreich sein, wenn es noch nicht ausgetestete experimentelle SMB-Versionen in freier Wildbahn im Netzwerk gibt, was wohl nur für Entwickler relevant ist. Alle anderen sollten den Vorgaben der Samba-Entwickler vertrauen und solche Direktiven nicht verwenden.
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kB
Supporter, Wikiteam
Anmeldungsdatum: 4. Oktober 2007
Beiträge: 8554
Wohnort: Münster
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Max-Ulrich_Farber schrieb: […]
Verwendet man auf dem Client zum Einbinden von Samba- oder Windows-Freigaben nicht wie im Heimbereich üblich das GIO (z.B. über den Datei-Manager oder Gigolo), sondern in professioneller Art einen Eintrag in /etc/fstab oder die Befehlszeile sudo mount -t cifs ... , dann kann man auf die generelle Begrenzung client max protocol = NT1 verzichten, da dann für jede einzubindende Freigabe das Protokoll einzeln mittels vers=... , also ìn diesem Fall dann vers=1.0 , festgelegt werden kann.
Volle Zustimmung, man kann es aber sogar noch schärfer formulieren:
Für alle Programme, welche direkt oder indirekt libsmbclient verwenden, ist die SMB-Implementation von Samba relevant und diese Programme können über /etc/samba/smb.conf konfiguriert werden. Natürlich sind nicht alle in dieser Datei möglichen Direktiven für jedes Programm relevant. Programme, welche /etc/samba/smb.conf beachten sind beispielsweise der Samba-Server smbd, der NetBios-Namensdienst nmbd, die SMB-Clients smbclient, nautilus und gio mount. Andere Programme beachten die Datei /etc/samba/smb.conf jedoch nicht, dazu gehört mount mit seiner Konfigurationsdatei /etc/fstab. Hierfür benötigt man das Paket cifs-utils und kann im Prinzip auf die Pakete von Samba verzichten. Da systemd die Datei /etc/fstab verwendet, benötigt man cifs-utils, wenn man beim Rechnerstart zu SMB-Freigaben verbinden will.
Zu mindestens nautilus, wie vermutlich aber auch andere GUI-Dateimanager, verwendet sowohl libsmbclient als auch cifs-utils, wenn sie zur Verfügung stehen. Wenn man seinen Ubuntu-Rechner also als SMB-Client verwenden will, empfehle ich die zusätzliche Installation der Pakete smbclient (welches libsmbclient benötigt) und cifs-utils und allen für diese notwendigen abhängigen Pakete. Der eigentliche Client smbclient als Programm im Paket smbclient ist zwar nicht zwingend erforderlich, jedoch scheint mir dies die einfachste Möglichkeit zur Herstellung der SMB-Client-Funktionalität zu sein und das Programm smbclient ist auch zum Testen überaus nützlich.
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chr123
Anmeldungsdatum: 19. Juli 2018
Beiträge: 1632
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kB schrieb: Max-Ulrich_Farber schrieb: […]
Ein kompletter Abschied von NT1 ist derzeit – und wohl auch noch auf längere Sicht – nicht möglich, […] Deshalb kann man optional NT1 auch in Samba 4.11 wieder zulassen. Dazu sind mit Root-Rechten im Teil [global] der Datei /etc/samba/smb.conf folgende Zeilen einzufügen: # für Samba-Clients:
client min protocol = NT1
client max protocol = NT1
# für Samba-Server
min protocol = NT1
Fast einverstanden. Ich gebe aber zu bedenken:
Die Einstellung "client max protocol = NT1 " sollte man nicht verwenden. Mit dieser Einstellung verbietet man jedem SMB-Client die Verwendung der besseren Protokollversionen 2 und 3. Die neueren Versionen sind sicherer, aber auch performanter als die Version 1. Ein Verbot der Verwendung der neueren SMB-Versionen ist auch funktional nicht erforderlich zur Abhilfe, da Client und Server immer das beste ihnen beiden verfügbare Protokoll aushandeln.
Das Problem war bisher immer, dass die Verwendung von default Werten bei client max protocol zu Fehlern geführt hatte (u.a. kein Browsen). Deswegen war bisher auch immer die Lösung, die maximale Protokollversion auf NT1 zu begrenzen. Beispiel. Seit 20.02 sind aber auch die Defaults für client min protocol auf SMB2 gesetzt. D. h. selbst wenn man via client max protocol = NT1 die Version einschränkt, kann das nicht wirken, weil client min protocol auf SMB2 gesetzt ist. Deswegen müssten auch beide Parameter gesetzt werden.
Die Einstellung "min protocol = NT1" ohne vorstehendes client oder server sollte man auch nicht verwenden, weil dies einfach eine Kurzform für die beiden Zeilen [...]
Nein, laut manpage: min protocol = This parameter is a synonym for server min protocol.
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steps66
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 7. November 2008
Beiträge: 576
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Nach euren Erläuterungen verstehe ich aber immer noch nicht warum ich mit einem Rechner auf dem 20.04 installiert nicht auf die Freigabe eines Rechners zugreifen konnte auf dem ebenfalls 20.04 installiert ist. Es wird doch auf beiden Rechnern dann das gleiche Protokoll verwendet. Nach dem Eintrag von client min protocol = NT1
server min protocol = NT1 in die smb.conf geht der Zugriff Problemlos
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