thom_raindog schrieb:
Den Soundfont hab ich über qsynth geladen, daher kommt dann "Piano" als Sound, aber auf mehrere hab ichs noch nicht gebracht.
Im Prinzip ist das ganz einfach: MIDI hat verschiedene Kanäle.
Deinen verschiedenen MIDI-Spuren in Rosegarden weist du verschiedene Ausgangs-Kanäle zu (zB Drums = Channel 1, Glockenspiel = Channel 2, Piano = Channel 3, ...).
Dann hast du einen Synthi, der zB für Drums zuständig ist (Preset Drums ist geladen). Den lässt du auf Channel 1 lauschen.
Und einen Synthi, der für Glockenspiel zuständig ist, der lauscht auf Channel 2.
Natürlich ist es im wahren Leben komplizierter 😉 Ein Synthi kann viele Presets geladen haben und auf mehreren Channels parallel lauschen. Wie man den so hinkonfiguriert, dass er das gewünschte Ergebnis bringt ist bei jedem Synthi etwas anders.
Und natürlich brauchst du keine echten Synthis, virtuelle (zB qsynth oder fluidsynth) tun's auch.
Aber es geht noch abenteuerlicher: per MIDI kann man dem Synthi sagen, welches Instrument er abspielen soll. Sofern er es in seiner Preset-Datenbank hat, geht auch das. Rosegarden kann das: weise einer Spur "Church Organ" zu, und - sofern der Synthi den Church Organ Preset vorrätig hat - spielt er Kirchenorgel. Aber das klappt nicht immer, das ist eine Frage des Mappings. Zuverlässiger ist die Channel-Variante.
Zudem ist zu beachten, dass MIDI langsam ist: je komplexer die Befehle werden, desto mehr Zeit brauchen sie für die Übermittlung. Wenn dann viele Events auf zB "die Eins" kommen gibt es Verzögerungen, - durchaus im bereits hörbaren Millisekundenbereich. Schlanke Befehle sind also sinnig, was für die Channel-Variante spricht.
Wie gesagt: lies dich ein. Ohne Wissen dazu wird es unübersichtliches Gefrickel bleiben. Von daher ist es bei komplexen Songs unerläßlich, dass man strukturiert plant und arbeitet.