Colonus
Anmeldungsdatum: 12. Februar 2005
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Hallo Ubuntu-Gemeinde Ubuntu nutze ich nun tatsächlich schon seit Warty. Privat und beruflich. Trotzdem bin ich kein Linux-Guru, eher so der interessierte Nutzer.
Meinen Büro-PC habe ich nun heuer im Mai neu mit 20.04 als Xubuntu installiert. Dies mache ich parallel zu produktiven Installation, bis wieder alles so ist, wie ich es brauche. Also sind auf meiner SSD Xubuntu 18.04 und 20.04 parallel installiert. Jetzt habe ich das Problem, dass mein PC plötzlich ohne Vorwarnung den "Strom verliert". D.h. er geht plötzlich schlagartig aus als ob jemand den Stecker zieht und startet dann neu.
Zuerst konnte ich diesen Fehler nicht zuordnen. Erst als ich einen mehrseitigen Scan abspeichern wollte und dieser Fehler passierte, konnte ich ihn reproduzieren: jedesmal beim Speichern des großen Scans war der Strom weg.
Zuerst dachte ich an einen Software-bug, aber mittlerweile habe ich einen Stromabriss schon beim Einloggen.
Das fühlte sich für mich nach Hardware-Defekt an. Allerdings läuft die parallel noch installierte 18.04er Version auf dem gleichen Rechner und auf der gleichen Festplatte fehlerfrei!
Jetzt stehe ich vor einem Rätsel: kann es sein, dass Xubuntu 20.04 "irgendein" Problem hat? Wenn ja: wie kann ich das eingrenzen? Wenn jemand eine Idee hat, würde es mich freuen.
VG,
Franz
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hoerianer
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Hallo,
Dinge, die mir zuerst in den Sinn kommen wäre das Netzteil (verschmutzt, wird zu warm oder ist defekt) oder die Wärme. Oftmals ist der Rechner innen stark verschmutzt und bringt die Wärme nicht vom Prozessor weg bzw. aus dem gehäuse heraus und dann können solche Fehler auftreten.
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PcDoc2000
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hoerianer schrieb: Dinge, die mir zuerst in den Sinn kommen wäre das Netzteil (verschmutzt, wird zu warm oder ist defekt) oder die Wärme.
Das wäre auch mein erster Gedanke gewesen, aber wenns unter 18.04. läuft ist das schon komisch! @Colonus: hast du unter 18.04. mal einen Stresstest gemacht um wirklich aus zu schließen,dass es nur unter 20.04. zu dieser Abschaltung kommt?
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Colonus
(Themenstarter)
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PcDoc2000 schrieb: hoerianer schrieb: Dinge, die mir zuerst in den Sinn kommen wäre das Netzteil (verschmutzt, wird zu warm oder ist defekt) oder die Wärme.
Das wäre auch mein erster Gedanke gewesen, aber wenns unter 18.04. läuft ist das schon komisch! @Colonus: hast du unter 18.04. mal einen Stresstest gemacht um wirklich aus zu schließen,dass es nur unter 20.04. zu dieser Abschaltung kommt?
Ja, das Netzteil war auch mein 1. Gedanke. Auch ein defekter Arbeitsspeicher kam mir in den Sinn. Aber unter 18.04 läuft die Kiste ja. Auch jetzt. Da ist mir das noch nie passiert. Einen Stresstest habe ich nur mit einem großen Scan gemacht, aber der ließ sich problemlos speichern. Ich werde jetzt wieder täglich unter 18.04 arbeiten und beobachten, was passiert.
Könnte es sein, dass die Festplatte einen Defekt hat in einem Bereich, wo die root-Partition der 20.04 Installation liegt? Die /home ist für beide Versionen die Gleiche.
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PcDoc2000
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Naja, ein Scan ist jetzt nicht wirklich ein Stresstest. Versuch mal irgendwas "intensives" wenn du kein Benchmark verwenden willst. Video rendern, in Blender was rendern oder irgendwas RAM und vor allem CPU lastiges. Damit ist dann der Strombedarf erhöht und wenn das das Netzteil ohne Probleme ca. 10+ Minuten mitmacht können wir mal Temp bzw. HW Defekte am Netzteil als unwahrscheinlich einstufen. Ich glaube nicht, dass es dieses Problem hervorruft, aber grad bei 18.04 auf 20.04 würde ICH davon abraten das gleich Home Verzeichniss zu verwenden! XFCE ging von Version 4.12 auf 4.14 und da hat sich doch einiges geändert. In wie weit das problematisch ist kann ich dir nicht sagen, aber sobald sich was großes an der Oberfläche oder am System ändert, empfehle ich grundsätzlich keine Upgrades und auch nur die selektive Übernahme des Home Verzeichnisses. Ich hab das Upgrade selbst auf einem Testsystem von 18.04. auf 20.04.1 gemacht und das lief relativ unspektakulär ab, bis jetzt konnte ich keine Probleme feststellen! Das dürften sie recht gut hinbekommen haben. Aber ein altes Home Verzeichniss ist da wieder eine andere Geschichte, speziell wenn es parallel noch mit 18.04. verwendet wird! Aber gut, das war (hoffentlich) nur ein offtopic Kommentar.
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hoerianer
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Also was mir sonst noch einfallen würde wäre defekte Plattensektoren. Steht denn etwas in den Logs? Ist immer irgendwie eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen, wenn ein solcher Fehler nicht reproduzierbar ist.
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Colonus
(Themenstarter)
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Also ich habe heute mit der "alten" Installation 18.04 problemlos arbeiten können. Testweise habe ich dann die 20.04 wieder gestartet. Das System ist normal hochgefahren und ich habe ein Update durchgeführt. Beim Neustart dann bereits Stromabriss bevor ich mein PW eingeben konnte. Das Gleiche wieder beim nächsten Versuch.
Jetzt habe ich wieder 18.04 gebootet und kann völlig normal arbeiten.
Im Gegensatz zu meinem letzten post ist es aber so, dass die beiden Systeme NICHT das gleiche /home nutzen: bei 18.04 ist es eine eigene Partition, bei 20.04 ist das ganze System auf einer Partition. Kann es tatsächlich sein, dass ein defekter Bereich in der 20.04-Partition diesen Stromabriss hervorrufen kann?
Wie kann ich einen Defekt auf der SSD aufspüren? Welche Logs sollte ich durchsuchen? Einen Belastungstest mit Video oder Rendern kann ich hier an meinem Büro-PC schlecht machen. Da ist weder eine entsprechende Software installiert, noch habe ich das entsprechende Hintergrund-Wissen. Ich würde jetzt versuchen, die 20.04 Installation neu aufzusetzen. Vielleicht liegt die Ursache nicht hardwareseitig, sondern an einer/mehrer "schlechten" Dateien?
Oder hat jemand eine Idee?
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hoerianer
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Das klingt ja spannend. Was ich machen würde, was evtl. recht fix geht, ich würde das /home Verzeichnis von 20.04 mal auf eine andere Partition legen, quasi mit rsync woanders hin kopieren und in der /etc/fstab dieses home dann mounten. Dann den Rechner neu starten und schauen was passiert.
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Zuck
Anmeldungsdatum: 9. Juli 2020
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Colonus schrieb: Ich würde jetzt versuchen, die 20.04 Installation neu aufzusetzen. Vielleicht liegt die Ursache nicht hardwareseitig, sondern an einer/mehrer "schlechten" Dateien?
Oder hat jemand eine Idee?
Du kannst mit dem Terminal und dmesg mal nachschauen, ob sich damit schon etwas finden lässt. Was hat der PC für Hardware? dmesg -x -l crit,warn,err
journalctl -p err..alert Das kannst du dir auch in einer Textdatei ausgeben lassen, musst es vorher aber an deinen Benutzerpfad anpassen. dmesg -x -l crit,warn,err > /home/*DeinBenutzername*/dmesg-log.txt
journalctl -p err..alert > /home/*DeinBenutzername*/journalctl-log.txt
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Colonus
(Themenstarter)
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kleines update:
habe eine Xubuntu-CD eingelegt, um einen Reparaturversuch für die 20.04 zu versuchen. Nach Auswahl von "Xubuntu installieren" ist beim Laden des Systems wieder ein Stromabriss erfolgt. Beim 2. Versuch "Xubuntu testen" ist das System hochgefahren. Das hat mich stutzig gemacht und auf den Arbeitsspeicher gebracht. Ein Memtest bleibt beim ersten Test bei 55% stehen. 2x versucht - 2x passiert. Jetzt habe ich 2 von den 4 Riegeln entfernt. Der Test läuft bisher ohne Fehlermeldung...
Scheinbar greift 20.04 auf einen anderen Speicherbereich zu als 18.04 und das Laden der Installationsroutine auch nicht auf den gleichen wie die Systemdemo.
In meinem Rechner stecken ursprünglich 4x 2GB DDR3-1333 RAM von Kingston. Ist es ratsam oder sinnvoll 3x 2GB zu verwenden (falls 1 Riegel defekt ist) oder immer nur im Doppelpack?
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hoerianer
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Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen..... wie gesagt, solche Fehler zu verorten ist schwierig. Du scheint dem Problem aber auf die Spur gekommen zu sein. Also was den Speicher angeht, da stecke ich rein was ich habe oder bekommen kann. Wenn nur ein Riegel defekt ist, würde ich auch nur einen tauschen. Anders sieht es aus, wenn man erweitert. ich habe letztens von 4 x 4 GB auf 4 x 8 GB erweitert. Da ging es mir aber um die maximale Aufrüstung des Boards. Sicherlich kann man sich darüber streiten, doch aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass gerade die älteren Boards da nicht so wählerisch sind. Einfach einstecken und ausprobieren.
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Colonus
(Themenstarter)
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also heute den ganzen Tag am Rechner gearbeitet: ohne Probleme.
Kann es tatsächlich sein, dass ich genau den defekten Riegel erwischt habe?
Ganz traue ich dem Braten noch nicht...
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hoerianer
Anmeldungsdatum: 14. August 2012
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Setz den riegel wieder ein und teste 😉
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PcDoc2000
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Sofern vorhanden, setzte ihn in einen anderen Slot!
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Colonus
(Themenstarter)
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Nachdem jetzt mein Rechner die ganze Woche fehlerfrei gelaufen ist, habe ich den verdächtigen RAM-Riegel testweise mit dem Riegel im 3. Slot getauscht.
Tatsächlich hatte ich wieder einen Stromabriss gleich nach dem Öffnen eines Programs. Wieder zurückgeswitched und alles läuft.
So denke ich ist der Fall gelöst: defekter RAM-Baustein.
Vielen Dank fürs Mitgrübeln!
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