Emma2
Anmeldungsdatum: 28. Dezember 2018
Beiträge: 438
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Mir ist bewusst, dass hier das falsche Forum ist, um meine Frage zu stellen, aber ich mache es trotzdem. 😉
Allerdings hätte ich gern keine Antwort "Ja!" oder "Nein!", sondern bin auf der Suche nach einer Erklärung. Ich habe nun meine Virtualisierungshosts umgestellt von Windows Server 2012 R2 mit Hyper-V auf Ubuntu 20.04 mit VirtualBox.
Dabei habe ich ernsthaft das Gefühl, dass identische, einfach portierte VMs auf der neuen Plattform schneller laufen. Insbesondere die Windows-VMs erscheinen mir "mehr responsiv". Kann das wirklich sein? Hyper-V ist ja nun ein Hypervisor Typ 1, während VirtualBox "nur" Typ 2 ist, eigentlich also langsamer sein müsste... zumindest sollte das für VirtualBox auf Windows-Plattform gelten. Ist es nun denkbar, dass Linux in allen relevanten Teilen so viel besser bzw. schneller ist, dass es den Typ2-Typ1-Nachteil nicht nur wettmacht, sondern das Gesamtpaket Ubuntu/VirtualBox tatsächlich schneller ist als Hyper-V/Windows? Ich möchte es gern glauben. Vorstellen kann ich es mir allemal nach den vielen positiven Überraschungen der letzten beiden Jahre, seit ich schrittweise immer mehr von Windows auf Linux umsteige. Was sagen die Experten? Danke für Eure Einschätzung! Moderiert von hefeweiz3n:
"Mir ist bewusst, dass hier das falsche Forum ist, um meine Frage zu stellen, aber ich mache es trotzdem." Danke das DU dir nicht die Arbeit machen wolltest das ganze direkt im richtigen Unterforum zu posten. Ich habe es daher mal halbwegs passend verschoben (Immerhin VirtualBox ist ja OpenSource).
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hoerianer
Anmeldungsdatum: 14. August 2012
Beiträge: 3146
Wohnort: Bodensee badische Seite ;-)
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Auf gleicher Hardware läuft ein ux System deutliche performanter als Windows. Das habe ich schon vor einigen Jahren mit einem SAP System festgestellt. Unter Windows langsam und träge und auf der gleichen Maschine unter Linux fast doppelt so schnell. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es sich bei der Virtualisierung genauso verhält. Gibt es sicherlich auch Benchmarks dazu.
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engheneiro
Anmeldungsdatum: 13. August 2009
Beiträge: 2079
Wohnort: Nähe München
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Naja, das ist schon irgendwie Äpfel mit Birnen vergleichen. Windows Server 2012 hat schon ein paar Jährchen am Buckel und auch wenn es ein Typ1 HV ist, so ist er doch nicht so schlank wie z.B. ein VMWare. Ich würde auch behaupten, dass für das Look&Feel in einer Gast-VM (Desktop) auch die Qualität der jeweiligen Gasterweiterungen (Treiber, etc) maßgeblich sind. Virtualbox läuft auch bei mir einwandfrei aber ab einer gewissen Anzahl von (gleichzeitig laufenden) VMs kommt so ein Typ2 schnell an seine Grenzen. Es kommt halt immer auf den Anwendungsfall an und ob Server oder Desktops in der VM laufen und wie die physische HW darunter aussieht.
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Steev
Anmeldungsdatum: 5. September 2006
Beiträge: 2237
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Also als Privat-User falle ich immer wieder zurück auf VirtualBox. Kenne mittlerweile da auch alle Kniffs, die eine VM in jede Richtung möglich machen. Erfahrungswerte, die ich bei VB mittlerweile nicht mehr habe, sind VMWare Player & Hyper-V Windows = Abstürze. Anderseits bin ich mittlerweile ein Grosser Befürworter von Hardware-Virtualisierung, wie z.B. ESXi. Das heisst eine Hardware (kann minimal ein Pi sein) bereitstellen für Hardware-Virtualisierung mit ESXi, und darauf dann mit Hilfe einer hervorragenden GUI alles einstellen.
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Emma2
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 28. Dezember 2018
Beiträge: 438
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Steev schrieb: Erfahrungswerte, die ich bei VB mittlerweile nicht mehr hab
Das ist ja süß formuliert, trifft es aber: Das ist hier zwar nicht das Thema, aber nachdem ich über 35 Jahre lang unkritisch das MS-Zeugs verwendet habe (nicht zuletzt, weil ich da eine Universal-Subscription hatte), war bei mir das Fass voll (hauptsächlich wegen der unsäglichen, zum Glück abgekündigten Firewall "TMG", wegen des trotz 12 GB Speicher sich fast immer nur mit sich selbst beschäftigenden Exchange-Servers, wegen des Zwanges, auf dem Webserver und dem Domänencontroller ("Core"-Mouds, ha!) eine GUI zu haben... und vor allem wegen des Update-Zwangs bei Windows 10) und ich bin mittlerweile mit fast allem auf Linux umgestiegen (Ubuntu für die Server und, weil ich eben doch ein Windows-Kind bin, Mint für den Desktop). Bei Hyper-V fand ich konkret die gesamte Verwaltung extrem sperrig, insbesondere die Tatsache, dass man nur eine ordnungsgemäß "exportierte" VM wieder importieren kann - da lobe ich doch das einfache "vboxmanage registervm", das ich einfach auf eine Kopie anwenden kann, gefolgt vom eventuellen "vboxmanage modifyvm --bridgeadapter#" - fertig! Das einzige, was ich bisher bei Virtualbox vermisse, ist die laufende Replikation einer VM für den Fall, dass ein Host unvermittelt stirbt - aber ich denke, das kann man (wenn auch ein bisschen uneffektiver) mit "vboxmanage savestate" und anschließendem "rsync" annähernd nachbilden. Aber genug Windows-Bashing betrieben... der Erfolg gibt denen ja Recht... Jedenfalls habe ich ja noch meinen zweiten, replizierten Webserver (noch IIS, noch nicht Ubu/Apa), der noch auf Hyper-V läuft (ich muss da erst hinfahren, um den umzustellen). Ich werde also auf beiden Gästen (IIS/2k12 auf 2k12/Hyper-V vs. IIS/2k12 auf Ubu/VBox) mal einen Bench fahren und dann berichten. @engheneiro: Das Argument kann ich nicht teilen, denn seit wann ist mal eine neuere Version eines MS-Systems auf identischer Hardware schneller geworden (Ausreißer nach unten mal außen vor gelassen)? ... ach, ich vergaß noch das peinliche "Feature" von Hyper-V, dass noch immer nicht der USB-Port an die Gäste weitergereicht werden kann.
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Steev
Anmeldungsdatum: 5. September 2006
Beiträge: 2237
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Ja und deine Sicht zu Hardware-Virtualisierung? Man unterscheidet da eben in Virtualisierung. HW und Software-basierend. HW kenne ich halt ESXi mittlerweile sehr gut und kann da was zu sagen, Software-basierend ist eben das ganze um VB, VMWare-Player und Hyper-V/Windows 10. ESXi ist auch ein Produkt von VMWare, aber diese Firma besitzt auch mMn das meiste Know How in Sachen Virtualisierung. Nicht umsonst basiert es auf Linux und ist kostenpflichtig. Und ja wenn man mit der VMWare Workstation/Player da auch nicht rum frickelt/rum spielt, ist es im Grunde auch mein Favorit, beruflich sowieso. Lade dir einfach mal die ESXi ISO runter und image dir das auf einen Stick. Es ist als Live-Medium verwendbar, bevor du es auf die Hardware installierst.
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Emma2
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 28. Dezember 2018
Beiträge: 438
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Steev schrieb: Ja und deine Sicht zu Hardware-Virtualisierung?
Klar, das ist sicher eine gute Sache, aber für mich als ganz kleine Firma wohl eher zu teuer. Bisher hatte ich z.B. DREI MSDN-Subscriptions (zwei Mitarbeiter und ich selbst), und das geht ganz schön ins Geld, um ehrlich zu sein. Und da ich pro Host maximal drei bis fünf VMs ständig am Laufen habe, klappt das mit Software-Virtualisierung ganz gut. Wenn man Hyper-V als Typ 1 auch als Hardwarevirtualisierung bezeichnet (den reinen Hyper-V-Server gibt es ja nicht mehr), dann kann ja sogar (Thema dieses Therads!) die Softwarevirtualisierung schneller sein (natürlich nur, wenn sie gut gemacht ist). Ist Hyper-V etwa NICHT gut gemacht? Das wage ich nicht zu behaupten, will stattdessen ein Anekdötchen erzählen: Vor knapp drei Jahren ist mein "Entwicklungshost" abgeraucht (der mit meinem TFS und der VM für die Release-Builds). Diesen Host habe ich durch einen mit AMD Ryzen ersetzt, und alles schien zu laufen. Doch immer wieder blieb die Kiste einfach mal stehen (manchmal war sie noch anzu-PING-en, aber manchmal lief gar nichts mehr). Das Schlimmste daran war jedoch, dass der Build-PC (Visual Studio 2017 auf Win10) nicht mehr vernünftig lief. Im Task-Manager zeigte der über 400 (!) Instanzen des "WIndows Error Reporting"-Prozesses an, und das war sowohl reproduzierbar als auch nicht zu beheben. Trotz MSDN-Premium-Subscription bot MS schon damals (als der Server 2016 knapp ein Jahr alt war) keinen Support mehr zum Server 2012 R2 an, also meldete ich den Fehler ans Windows-10-Team. Dort "kümmerte" man sich... hahaha. Als ich einmal einen "Experten" am Telefon hatte, fragte er mich nach der Version des Servers mit Hyper-V, ich solle mal "winver" eingeben. Darauf sagte ich, das ginge nicht, der Server sei im "Core-Modus". Ja, aber ich solle trotzdem "winver" starten. "Aber der Server ist im Core-Modus!" "Wie? Core-Modus? Einen Moment bitte" (Wartemusik) "Hallo, ich bin wieder da. Ja, ja, Core-Modus, alles klar!" Ich habe dann durch Nachstellen (Neuinstallation und schrittweise Updates) herausgefunden, dass der Fehler bei Win 10 1803 noch nicht da war, ab Win 10 1809 jedoch reproduzierbar auftrat, es lag also eindeutig am Update von Win 10 1803 auf 1809, allerdings auch nur bei der 64-Bit-Variante. Seitdem habe ich vom "Support-Team" nichts mehr gehört... oder doch, eigentlich schon... auf penetrantes Nachmailen kam mal die Antwort, mein Betreuer habe nicht antworten können, weil er "auf Schulung" war (vermutlich musste er lernen, was der "Core-Modus ist 🤣 ) Aber danach habe ich dann wirklich nichts mehr von denen gehört. Und, was soll ich sagen, seit ich den Host auf Ubu/VBox umgestellt habe, ist er kein einziges Mal hängen geblieben (kann aber natürlich noch passieren), und mein Build-PC läuft ohne Probleme! Fazit: Windows 10 auf Virtualbox läuft, während es auf Hyper-V den eigenen Speicher mit "Error Reporting"-Prozessen vollspamt. Ei, wat cool! Da fällt einem der Umstieg doch wirklich leicht!
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Thomas_Do
Moderator
Anmeldungsdatum: 24. November 2009
Beiträge: 8536
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Bei Typ 1- vs. Typ 2-Virtualisierung sollte Typ-1 im Vorteil sein. Wie sich das in der Praxis auswirkt, ist aber sehr unterschiedlich. Ich liebe ja "echte" Vergleiche im wahren Leben 😉. Hier hat mal jemand eine Windows 10-Installation getestet: Hyper-V 7 min 7 s vs. VirtualBox 7 min 42 s.
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Steev
Anmeldungsdatum: 5. September 2006
Beiträge: 2237
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BTW Hyper-V auf Windows 10 wird zumindest immer aktuell gehalten. Hoffe auch die Server Idee von Windows wird auch bald ähnlich den W10 Rollouts. Aber mal was zu kosten EXSi. Du zahlst nur 1nmal für die Software und hast dann eben schönerweise einen Linux Unterbau! D.h. du kannst dir deine VM zusammnestücken ,welches OS auch immer.....
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Emma2
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 28. Dezember 2018
Beiträge: 438
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Thomas_Do schrieb: Bei Typ 1- vs. Typ 2-Virtualisierung sollte Typ-1 im Vorteil sein.
Ja, das gilt wohl bei gleichem Unterbau, aber ich möchte ja Hyper-V auf Windows vergleichen mit Virtualbox auf Ubuntu. Hat jemand einen Tip für mich für ein möglichst aussagekräftiges Benchmarktool, das ich auf meinen Windows Server 2012 R2 laufen lassen kann?
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Emma2
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 28. Dezember 2018
Beiträge: 438
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Steev schrieb: BTW Hyper-V auf Windows 10 wird zumindest immer aktuell gehalten. Hoffe auch die Server Idee von Windows wird auch bald ähnlich den W10 Rollouts.
Verstehe ich nicht: findest Du das nun gut, dass Win10 immer per Zwang aktualisiert wird oder nicht? Steev schrieb: Aber mal was zu kosten EXSi. Du zahlst nur 1nmal für die Software
Aber wie viel? Ich habe auf die Schnelle keine Preise dafür gefunden. Oder geht das nur als individuelles Angebot?
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engheneiro
Anmeldungsdatum: 13. August 2009
Beiträge: 2079
Wohnort: Nähe München
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Der Thread wurde aber weit verschoben 😉 Für Infos zu ESXi solltest du nach "vSphere" suchen. Da gibt es verschiedene Editionen mit natürlich unterschiedlichen Kosten. Es gibt auch eine kostenlose Version (etwas versteckt), wenn man auf die Administration mit vCenter verzichten kann. Beim Kostenaspekt sollte man beachten, dass auch für Virtualbox im kommerziellen Einsatz Lizenzen erforderlich sind, sofern man nicht nur die freien Features (ohne die Host-Extensions) verwendet.
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MarioBauer
Anmeldungsdatum: 6. April 2021
Beiträge: 1
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Hayer-V habe ich nicht genutzt, aber ich finde, dass Virtualbox echt gut funktioniert, hast du auch schon die VM Ware versucht?
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Emma2
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 28. Dezember 2018
Beiträge: 438
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MarioBauer schrieb: Hayer-V habe ich nicht genutzt, aber ich finde, dass Virtualbox echt gut funktioniert, hast du auch schon die VM Ware versucht?
Nö, denn ich finde ja auch, dass Virtualbox gut funktioniert, für mich gut genug... genau deshalb schrieb ich ja hier.
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