fork991
Anmeldungsdatum: 26. Mai 2010
Beiträge: 58
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Ich habe den Begriff Kultiviertheit eingebracht. Das ist natürlich problematisch, wenn man einen Begriff hat, und die Bedeutung nicht geklärt ist. Deswegen möchte ich nochmal erwähnen, was ich darunter verstehe. Für mich ist es die Gesamtheit aller Grundsätze/Werte, die die Kultur einer Gruppe ausmachen. Für ein Forum wäre meinen Vorstellungen entsprechend die folgende Aufzählung ein guter Anfang: Eigenverantwortung Eigeninitiative Rücksichtnahme Wahrheit Bereitschaft, sich Mühe zu geben, die - technische oder menschliche - Position des anderen zu verstehen Toleranz Akzeptanz von Mehrdeutigkeit und Widersprüchlichkeit Akzeptanz von Verschiedenheit Offenheit Gemeinschaftsgeist Respekt Freundlichkeit Höflichkeit
Die Liste ist natürlich unvollständig, aber ich denke, dass eine Annäherung durchaus ausreichend ist. Mit dieser Definition kann man nicht, wie rklm erwähnte, kultiviert die Unwahrheit sagen, weil die Lüge selbst eine Unkultiviertheit ist. –- Die Frage von rklm, ob das Problem überhaupt relevant bzw. sich so massiv auswirkt, wie z. B. ich dies einbringe ist imho durchaus berechtigt. Ich hätte da zwei Möglichkeiten, wie man sich der Antwort annähern kann: Man macht eine Umfrage im Forum über das Forumsklima und zwar so, dass möglichst viele User daran teilnehmen, um ein möglichst repräsentatives Bild zu erhalten. Falls das nicht bereits geschieht: Man wertet die Forumsdatenbank aus und versucht dadurch Antworten auf Fragen zu erhalten: Wie hat sich die Anzahl von stark engagierten Mitglieder/normal engagierten Mitglieder im Laufe der Zeit entwickelt? Wie hat sich die Anzahl der Austritte/ZuInaktivitätWerdend derselben im Laufe der Zeit entwickelt? Dabei auch berücksichtigen, dass Mitglieder vielleicht Inaktiv oder weniger aktiv sind.(keine/kaum Beiträge geschrieben) Wie hat sich die Stärke der Aktivität(Anzahl Beiträge) im Laufe der Zeit geändert? ... (Es gibt bestimmt noch mehr Erkenntnisse, die man daraus gewinnen kann.)
Gerade Datenauswertung ist natürlich kritisch und wahrscheinlich gar nicht so gerne gesehen... Allerdings werden dabei natürlich keine Zusatzdatenerfasst, sondern lediglich vorhandene Daten verwendet. (Posting-Datum, Mitglieds-Eintritt/Austritt).
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ChickenLipsRfun2eat
Anmeldungsdatum: 6. Dezember 2009
Beiträge: 12067
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fork991 schrieb: … möchte ich nochmal erwähnen, was ich darunter verstehe…
Wie erwartet beißen sich die einzelnen Punkte in deiner Liste und sind nicht umsetzbar. Es reicht eigentlich ein einzelner Punkt. Jeder nimmt den anderen so, wie er eben ist; ohne rummäkeln oder denjenigen „verbessern“ zu wollen. Das wäre der Punkt Toleranz. Die ist hier aber zugegeben auf einem sehr niedrigen Level.
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rklm
Projektleitung
Anmeldungsdatum: 16. Oktober 2011
Beiträge: 12832
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fork991 schrieb: Ich habe den Begriff Kultiviertheit eingebracht. Das ist natürlich problematisch, wenn man einen Begriff hat, und die Bedeutung nicht geklärt ist. Deswegen möchte ich nochmal erwähnen, was ich darunter verstehe.
👍
Für mich ist es die Gesamtheit aller Grundsätze/Werte, die die Kultur einer Gruppe ausmachen. Für ein Forum wäre meinen Vorstellungen entsprechend die folgende Aufzählung ein guter Anfang: Eigenverantwortung Eigeninitiative Rücksichtnahme Wahrheit Bereitschaft, sich Mühe zu geben, die - technische oder menschliche - Position des anderen zu verstehen Toleranz Akzeptanz von Mehrdeutigkeit und Widersprüchlichkeit Akzeptanz von Verschiedenheit Offenheit Gemeinschaftsgeist Respekt Freundlichkeit Höflichkeit
In der Summe ist das bereits ein sehr anspruchsvolles Ziel, finde ich. Zum Vergleich, das schreibt der Duden zu "kultiviert".
Die Liste ist natürlich unvollständig, aber ich denke, dass eine Annäherung durchaus ausreichend ist.
Du würdest noch mehr hinzufügen? So toll das wäre, wenn sich alle meist danach richten würden - es erscheint mir schon sehr ambitioniert.
Mit dieser Definition kann man nicht, wie rklm erwähnte, kultiviert die Unwahrheit sagen, weil die Lüge selbst eine Unkultiviertheit ist.
Geschickter Schachzug! 😉
Die Frage von rklm, ob das Problem überhaupt relevant bzw. sich so massiv auswirkt, wie z. B. ich dies einbringe ist imho durchaus berechtigt. Ich hätte da zwei Möglichkeiten, wie man sich der Antwort annähern kann:
Wir hatte hier in 2019 mal eine Umfrage, die das Thema des Umgangs allerdings nicht direkt enthalten hat. Siehe hier und hier. Da gab es folgende Frage bezüglich Teamentscheidungen: Frage: Wie bewertest du Entscheidungen des Teams (z. B. Moderationsentscheidungen oder Anforderungen des Wikiteams)?
Angemessen streng | 792 | Nicht nachvollziehbar | 56 | Totale Willkür | 6 | Übertrieben streng | 38 | Zu locker | 31 |
Bei den Verbesserungsvorschlägen findet sich auch noch das eine oder andere, wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht.
Das Problem bei allen von Dir vorgeschlagenen Statistiken für dieses aktuelle Thema ist, dass sie keinen Aufschluss über die Motive der Nutzer zulassen. Es scheint z.B. einen generellen Trend weg von Foren zu geben. Ich denke nicht, dass wir die Mittel haben, zu ermitteln zu welchen Teilen z.B. eine abnehmende Zahl von Beiträgen auf Unzufriedenheit mit dem Umgang, einem besser werdenden Wiki (das Fragen überflüssig macht) oder den generellen Trend zurück geht.
Gerade Datenauswertung ist natürlich kritisch und wahrscheinlich gar nicht so gerne gesehen... Allerdings werden dabei natürlich keine Zusatzdatenerfasst, sondern lediglich vorhandene Daten verwendet. (Posting-Datum, Mitglieds-Eintritt/Austritt).
Die Daten würden natürlich aggregiert und sind spätestens damit anonymisiert. ChickenLipsRfun2eat schrieb: fork991 schrieb: … möchte ich nochmal erwähnen, was ich darunter verstehe…
Wie erwartet beißen sich die einzelnen Punkte in deiner Liste und sind nicht umsetzbar.
Was beißt sich da?
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ChickenLipsRfun2eat
Anmeldungsdatum: 6. Dezember 2009
Beiträge: 12067
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rklm schrieb: Was beißt sich da?
Na, bspw. gibt es keine Wahrheit. Nur Wahrheiten, da Wahrnehmung immer subjektiv ist. Ich nenne das daher mal Ehrlichkeit, im Sinne von „ungefilterte Gedanken“. Auch kann kaum jemand gleichzeitig offen und ehrlich sein UND das ganze höflich, und freundlich halten. Im normalen Gespräch ist das alles kein Thema, es geht ja aber um Konflikte. Wenn ich das schreibe, was ich denke, dann wird das oft als beleidigend empfunden; schreibe ich das höflich und freundlich, ist es nicht mehr ehrlich. Das bedingt ja, dass ich meine eigentliche Aussage entschärfen oder „wohlwollend umformulieren“ muss, damit der Gegenüber sich nicht auf den Schlips getreten fühlt — wobei das wiederum eine unlösbare Aufgabe darstellt… Ich nehme mal ein klassisches Beispiel, welches oft als arrogant und herablassend gelesen wird (frei formuliert): Die blau unterstrichenen Wörter sind Links, die beim Anklicken zu Artikeln führen, die dein Problem / das nötige Vorwissen behandeln.
Jemand, der das nicht kannte oder beachtet hat, liest das als neutrale Hilfe und hat dann was gelernt. Andere empfinden das als sarkastisch, herablassend oder beleidigend und antworten dann in einem trotzigen Kommentar nach dem Motto „Hälst du mich für blöd? Ich weiß schon, was ein Link ist“. Ja, dann stellt sich die (nächste) Frage, wieso der Artikel nicht gelesen wurde, der meist mit „Ich hab den 10 Mal gelesen“ beantwortet wird. Der Inhalt des Artikels kam aber ganz offensichtlich noch nicht bis zum Gehirn… Der potentielle Helfer muss also wissen, wie der aktuelle Wissensstand aussieht, um nicht „beleidigend“ zu wirken. Meist auch noch das Problem richtig erraten, absichtlich verschwiegene Informationen hinnehmen (Gruß an die Mint-Fraktion),…. Das ist einfach unmöglich und ich würde sagen Hauptgrund für Konflikte hier. Nun stoßen wir mit einer solchen wertneutralen Formulierung schon an die Grenze, da das unhöflich, herablassend, wasauchimmer ist. Setzt man aber Grundwissen voraus, ist das auch nicht richtig, selbst wenn die Artikel als Vorwissen eingetragen sind, etc. Ich lasse das jetzt mal so als Beispiel stehen. Reicht erst mal 😉 Ich bin noch vor dem dritten Kaffee — dafür war ich gerade sehr freundlich 😀
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rklm
Projektleitung
Anmeldungsdatum: 16. Oktober 2011
Beiträge: 12832
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ChickenLipsRfun2eat schrieb: rklm schrieb: Was beißt sich da?
Na, bspw. gibt es keine Wahrheit. Nur Wahrheiten, da Wahrnehmung immer subjektiv ist.
Ich bin Anhänger der Theorie von Wirklichkeit, nach der es durchaus eine objektive Realität gibt, die wir alle allerdings nur subjektiv erfahren können. Das bedeutet, man kann Wahrheit nicht als subjektiv beliebig betrachten - es gibt immer einen objektiven Kern, wenn der auch nicht immer oder für alle leicht erfahrbar ist. Diese Auffassung von Wirklichkeit trägt sowohl der Beobachtung Rechnung, dass verschiedene Menschen den selben Sachverhalt verschieden wahrnehmen, als auch der Intuition, dass es eine zugrunde liegende, objektive Realität gibt, die für uns alle gleich ist. Ich finde das, nebenbei gesagt, sehr elegant. ☺
Ich nenne das daher mal Ehrlichkeit, im Sinne von „ungefilterte Gedanken“. Auch kann kaum jemand gleichzeitig offen und ehrlich sein UND das ganze höflich, und freundlich halten. Im normalen Gespräch ist das alles kein Thema, es geht ja aber um Konflikte. Wenn ich das schreibe, was ich denke, dann wird das oft als beleidigend empfunden; schreibe ich das höflich und freundlich, ist es nicht mehr ehrlich. Das bedingt ja, dass ich meine eigentliche Aussage entschärfen oder „wohlwollend umformulieren“ muss, damit der Gegenüber sich nicht auf den Schlips getreten fühlt — wobei das wiederum eine unlösbare Aufgabe darstellt…
Ich stimme Dir da nicht zu, weil ich das Formulieren einer Nachricht auf eine Weise, dass sie beim Empfänger ankommt, nicht als unehrlich verstehe - ganz und gar nicht. Nach Deiner Argumentation kann man nur ehrlich sein, wenn man seine Gedanken eins zu eins äußert. Ich finde das ein wenig egoistisch, weil das dazu führt, dass man die Arbeit des Verstehens komplett dem Gegenüber auflädt. Da so eine ungefilterte Äußerung oft nicht verständlich ist, weil dem Empfänger der Kontext fehlt, führt dieser Ansatz tendenziell auch eher nicht zu gelingender Kommunikation. (Man kann da auch noch einen Widerspruch erkennen, weil der reine Akt der Kommunikation ja impliziert, dass man ein Interesse an gelungener Kommunikation hat, aber das führt jetzt etwas zu weit.)
Ich nehme mal ein klassisches Beispiel, welches oft als arrogant und herablassend gelesen wird (frei formuliert): Die blau unterstrichenen Wörter sind Links, die beim Anklicken zu Artikeln führen, die dein Problem / das nötige Vorwissen behandeln.
Gutes Beispiel!
Jemand, der das nicht kannte oder beachtet hat, liest das als neutrale Hilfe und hat dann was gelernt. Andere empfinden das als sarkastisch, herablassend oder beleidigend und antworten dann in einem trotzigen Kommentar nach dem Motto „Hälst du mich für blöd? Ich weiß schon, was ein Link ist“. Ja, dann stellt sich die (nächste) Frage, wieso der Artikel nicht gelesen wurde, der meist mit „Ich hab den 10 Mal gelesen“ beantwortet wird. Der Inhalt des Artikels kam aber ganz offensichtlich noch nicht bis zum Gehirn… Der potentielle Helfer muss also wissen, wie der aktuelle Wissensstand aussieht, um nicht „beleidigend“ zu wirken. Meist auch noch das Problem richtig erraten, absichtlich verschwiegene Informationen hinnehmen (Gruß an die Mint-Fraktion),…. Das ist einfach unmöglich und ich würde sagen Hauptgrund für Konflikte hier. Nun stoßen wir mit einer solchen wertneutralen Formulierung schon an die Grenze, da das unhöflich, herablassend, wasauchimmer ist. Setzt man aber Grundwissen voraus, ist das auch nicht richtig, selbst wenn die Artikel als Vorwissen eingetragen sind, etc.
Du beschreibst sehr gut, wie unsere eigenen Überzeugungen und Vorstellungen bedingen, wie wir eine Nachricht wahrnehmen. Das ist genau das, was die REVT auch sagt. Der Witz ist, dass man seine Reaktion ändern kann, wenn man seine eigenen Vorstellungen revidiert. Das ist die Aufgabe für den Empfänger. Aber auch der Sender hat hier Möglichkeiten anders zu formulieren und so Missverständnisse und negative Reaktionen zu vermeiden, z.B.:
Hast Du diesen Artikel und diesen Artikel gelesen, die die Lösung für Dein Problem enthalten?
Beides ist natürlich aufwändiger als das zu schreiben, was einem spontan einfällt, weil es erfordert, sich die Sache bewusst zu machen. Wir können hier nur immer wieder dazu auffordern, sich diese Mühe für unsere Mitmenschen zu machen und im Zweifel einfach mal nicht zu antworten. Der Versuch das von Moderatorenseite zu erzwingen ist natürlich zum Scheitern verurteilt und auch überhaupt nicht wünschenswert (Redefreiheit).
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fork991
Anmeldungsdatum: 26. Mai 2010
Beiträge: 58
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Ich gehe für mich gerade nochmal einen Schritt zurück in der Diskussion und sage mal: Falls das von mir Angesprochene tatsächlich ein gravierendes Problem ist, dann ist aus meiner Sicht gar keine Intervention notwendig. Denn dann ist das Forum in 5-10 Jahren tot aufgrund von Mitgliederschwund bzw. Nachwuchsproblemen. D. h. wenn Ihr das gut findet, so wie es ist, dann brauche ich nicht versuchen, das zu ändern. Das ist dann wie mit dem Klimawandel: 1000 Leute haben's angesprochen und irgendwann ist er dann halt einfach da. Das wird im Zweifelsfall schon die notwendige Veränderung der Gewichtung der Argumente bewirken. Wenn ich mich irre und das ist kein bzw. ein sehr geringes Problem. Auch Super! Dann ist es halt einfach nur für mich und einige wenige andere ein unangenehmer Ort! Und wie es einer hier im Thread sagte: Kein Problem! Andere Mütter haben auch schöne Töchter! Ich schaue, wo's mir besser gefällt. Ich finde es toll, wenn das hier ein Ort ist, an dem sich doch viele Menschen wohlfühlen. Außerdem bin ich dankbar für daß was UU.de mit Wiki und Forum an Unterstützungsleistung darstellt, was auch mir persönlich schon oft geholfen hat. Der Zwischenraum beider Meinungen wäre dann das eher Worst-Case Szenario: UU.de dümpelt so vor sich hin, weit unter seinen Möglichkeiten für Produktivität und Freude aller Teilnehmenden. Das fände ich sehr schade. Für den Fall, daß sich hier nichts ändert, fände ich es angemessen, die Außendarstellung von UU.de anzupassen: "Fragen ist menschlich!" drückt eine Freundlichkeit aus, die imho hier schlicht nicht da ist.
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charly-ax
Anmeldungsdatum: 19. März 2013
Beiträge: 1749
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fork991 schrieb: "Fragen ist menschlich!" drückt eine Freundlichkeit aus, die imho hier schlicht nicht da ist.
Mal mein Empfinden zu diesem Satz. Du verallgemeinerst mit diesem Satz den gesamten Umgang im Forum ins Negative, obwohl es „nur“ Einzelfälle sind. Damit beteiligst du dich, wahrscheinlich ungewollt, am schlechten Umgangston. Sieh es mal von der Seite.
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fork991
Anmeldungsdatum: 26. Mai 2010
Beiträge: 58
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charly-ax schrieb: fork991 schrieb: "Fragen ist menschlich!" drückt eine Freundlichkeit aus, die imho hier schlicht nicht da ist.
Du verallgemeinerst mit diesem Satz den gesamten Umgang im Forum ins Negative, obwohl es „nur“ Einzelfälle sind.
Ja, ich würde sagen mit meinen Netto vielleicht 25 geschriebenen Beiträgen(und vielleicht 500 gelesenen Beiträgen) hier im Forum kann ich das gesamte Forum nicht beurteilen. Ich kann nur mein persönliches Erleben der Stimmung in den von mir gelesenen bzw. mitgestalteten Diskussionen wiedergeben. Und für mich ist die Wahrnehmung in dieser winzigen Stichprobe durchgängig mit unterschiedlichen Intensitäten negativ. Eine Bewertung des ganzen Forums steht mir da in der Tat nicht zu.
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Gerd_A
Anmeldungsdatum: 10. September 2020
Beiträge: 279
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Wenn ich mich kurz dazwischen schalten darf. Freundlichkeit ist keine Einbahnstraße, was sowohl für den Fragenden als auch für den/die Antwortenden selbstverständlich sein sollte. Patzige Fragen werden patzige Antworten hervorrufen. Aus meinem Alltag (Messebetrieb) "Wir haben 25 MBit bestellt und bezahlen für 25 MB, aber können nicht einmal E-Mails abrufen ohne Minutenlang auf die Übertragung zu warten"
(Es wurde ein 25 Mbit Internet-Anschluss mit EINEM WLAN-Router geordert) Auf der Standfläche befanden sich ca. 10 Personen des Ausstellers, deren iPhone's sich Updates (in einer Größenordnung von mehreren GB) gezogen und .. oh Wunder, sich gegenseitig ausgebremst haben. Nachfragen, welche Geräte verwendet werden, was welche Personen machen und wie viele Personen überhaupt sich am Router anmelden wollen; Wurden mit "Das geht Sie doch überhaupt nichts an" beantwortet.
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black_tencate
Anmeldungsdatum: 27. März 2007
Beiträge: 10958
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Hej, ich bezweifele, daß der – vermeintlich/vereinzelt – "rauhe" Umgangston am hiesige Schwund eine so wesentliche Rolle spielt. Ich halte eher die Entwicklung von Ubuntu hin zu einem immer mehr Freiheiten einschränkenden System für eine Ursache der Abwanderung. (nur ein Beispiel mal erwähnt, Arbeiten mit root Rechten: Der Eindruck beschlich mich, als gksudo "abgeschafft" wurde, daß man am liebsten die root-Rechte-Erlangung gleich mit abgeschafft hätte – der Eindruck wie gesagt –; andere verwandte Systeme haben da gleich mal à la Windows ein "Als Systemverwalter öffnen" eingebaut, da braucht der unerfahrene user gar nicht erst nach einer praktikablen Lösung für dieses sein Problem suchen oder basteln!) Und nein, für mich ist es OK, wenn es nicht rosarot ist; klare Ansage, präzise Retoure. Und ein wenig "scharf" kann ich auch werden, ehe der Geduldsfaden dann mal ganz reißt. Gruß black tencate
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ChickenLipsRfun2eat
Anmeldungsdatum: 6. Dezember 2009
Beiträge: 12067
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rklm schrieb: Ich bin Anhänger der Theorie von Wirklichkeit, nach der es durchaus eine objektive Realität gibt
Es gibt einige allgemein anerkannte Absprachen, wie bspw. die Grundlage unserer Mathematik mit festlegung von 1+1=2 (Jaaa, ich weiß, kann auch 10,… sein^^), auf deren Basis wir gewisse Vorgänge ausdrücken können. Bei anderen Größen scheitert es da schon eher, wie bei der Umrechnung von alten britischen Einheiten oder geschichtlich Ellen, da diese wieder regional unterschiedlich waren. Objektiv ist da absolut gar nichts, da wir unsere Umgebung gerade mal so weit verstehen, dass „alles irgendwie auf Schwingungen“ basiert. Wir haben Anschauungsmodelle, die Teilbereiche (vermutlich) recht präzise darstellen können. Das war es aber auch schon. Und gerade in der Wissenschaft bedeutet ja bewiesen nicht objektiv. Es hat nur noch niemand widerlegt. Man erinnere sich an die Zeit vor etwa 100 Jahren, als wir noch dachten, unsere Milchstraße wäre das Universum. Heute glauben wir zu wissen, dass wir lediglich in einer kleinen Sackgasse der Milchstrasse beheimatet sind und das Universum eigentlich ein Multiversum sein muss. Aber auch das passt nicht auf alle ermittelten Daten. Frei nach Sokrates: „Wir wissen nur, dass wir nichts wissen.“ Sprache ist da noch eine Spur komplexer, da dort sehr viele Faktoren eine Rolle spielen. Auch hier ein Klassiker: Regional (bspw. in der Vorderpfalz) bedeutet „ich bin gesessen“, dass jemand sein Gesäß platziert hat, „ich habe gesessen“ ist dort eindeutig Knast. Des Luthers Hochdeutsch sieht da wieder anders aus. In Bayern weiß ich das nicht, das ist eine Fremdsprache, die ich nicht beherrsche 😉 Egal ob das Farben, Wortdeutungen (bzw. die Empfindungen dazu) sind — oder was auch immer dir einfällt, es gibt maximal eine Schnittmenge, in denen man ungefähr die gleiche Vorstellung von etwas hat. Gerade das macht es ja so schwierig mit der Kommunikation. Manchmal steht auch jemand vor dir und du denkst „Ich kenne zwar die Worte, habe aber keinen Schimmer, was er damit sagen will.“ (Da meine ich nicht Politiker mit, die das mit Absicht zu schaffen versuchen.)
Ich stimme Dir da nicht zu, weil ich das Formulieren einer Nachricht auf eine Weise, dass sie beim Empfänger ankommt, nicht als unehrlich verstehe - ganz und gar nicht. Nach Deiner Argumentation kann man nur ehrlich sein, wenn man seine Gedanken eins zu eins äußert.
Richtig. Was der Gegenüber daraus macht, kann ich zwar beeinflussen, aber auch nur, wenn ich genau weiß, wie welche Formulierung bei ihm ankommt, bspw. bei langjährigen Partnern/Freunden. Weiß ich das nicht, kann ich einigermaßen gut raten, in dem ich mich von meiner Wahrnehmung der Schnittmengen leiten lasse. Und egoistisch ist das auch nicht; wenn du den falschen Filter erwischst, ist es ja sogar schlimmer als ungefiltert. Vor allem werden Aussagen schnell „wischiwaschi“, wenn man sie zu entschärfen versucht und kommen oftmals anders an. Wir haben hier ja dank 9264723 auch ein gutes Beispiel, dass sich selbst ins Gegenteil umgekehrt hat (und auch schön geklärt wurde). Wie du es machst, ist es falsch: Also mach es nicht. Das ist ja kein Aufruf dazu, alles mit Kraftausdrücken zu versehen oder dergleichen. Man kann ja beeinflussen in welcher Sprache man selbst denkt. Sollte es aber einer so tun und mir so gegenüber treten wollen, dann habe ich da kein Problem mit. Mir ist tatsächlich lieber, es sagt mir einer offen und ehrlich (ungefiltert), was er denkt, als dass ich mir nen Wolf interpretieren muss. Das ist Energieverschwendung. Die „Arbeit des Verstehens“ muss der Gegenüber ja sowieso verrichten, bzw. kann er ja auch gar nicht anders. Also wäre Kommunikation insgesamt egoistisch?
.Das ist genau das, was die REVT…
Vielleicht lese ich mir das mal durch. Schaden kann es nicht, dann hätten wir zwei zumindest eine neue angepasstere Schnittmenge 😉
Hast Du diesen Artikel und diesen Artikel gelesen, die die Lösung für Dein Problem enthalten?
Auch da passt die Antwort: „Klar, habe ich. Hälst du mich für blöd? Ich hab die schon Xfach gelesen…“. Ich finde das nun weder freundlicher, noch neutraler, eher im Gegenteil. Sachlicher finde ich die andere Aussage, weil die stupide den Vorgang beschreibt. Anklicken, Lesen. Nicht die Frage „Hast du auch deine Hausaufgaben gemacht?“. Aber das ist natürlich wieder die Art und Weise des Lesens…
…im Zweifel einfach mal nicht zu antworten.
Das mache ich sehr oft, ja. Vor allem, wenn die Eröffnungsposts wieder 0 kcal enthalten. Der Versuch das von Moderatorenseite zu erzwingen ist natürlich zum Scheitern verurteilt und auch überhaupt nicht wünschenswert (Redefreiheit).
Nein, auf keinen Fall. Die Moderation sollte sich drum kümmern Eskalationen runterzukühlen, Themen passend zu verschieben, dass sie die richtigen Leser findet, etc. Wir sind weder Kindergärtner noch Psychologen (oder haben wir einen? Der möge sich mal bei mir melden 😉 ), daher wäre das auch eher unpassend. Letztendlich ist das eine individuelle Entscheidung. Was ich außerhalb dieses Forums oft sehe ist das deaktivieren der Großhirnrinde. Für vieles scheint heutzutage das Reptiliengehirn auszureichen. Und wenn ich UU mit anderen von mir besuchten Foren (nicht nur im technischen Bereich) vergleiche, dann sind wir alle Engel. Geht mal aus Spaß in ein Tierliebhaber-Forum und schreibt „Meine Katze ist aus Versehen schwanger geworden, jetzt frisst sie kein Felix mehr“. Da gilt die Hexenbulle 2.0 😉
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ChickenLipsRfun2eat
Anmeldungsdatum: 6. Dezember 2009
Beiträge: 12067
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black_tencate schrieb: ich bezweifele, daß der – vermeintlich/vereinzelt – "rauhe" Umgangston am hiesige Schwund eine so wesentliche Rolle spielt. Ich halte eher die Entwicklung von Ubuntu…
Ja, das sehe ich auch so. Wäre Ubuntu noch so populär wie vor ein paar Jahren, bräuchten wir kein „Fremde Systeme“, dass mittlerweile wohl eins der am meisten frequentierten Foren sein dürfte.
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Developer92
Anmeldungsdatum: 31. Dezember 2008
Beiträge: 4101
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rklm schrieb: ChickenLipsRfun2eat schrieb: Ich nehme mal ein klassisches Beispiel, welches oft als arrogant und herablassend gelesen wird (frei formuliert): Die blau unterstrichenen Wörter sind Links, die beim Anklicken zu Artikeln führen, die dein Problem / das nötige Vorwissen behandeln.
[…] Du beschreibst sehr gut, wie unsere eigenen Überzeugungen und Vorstellungen bedingen, wie wir eine Nachricht wahrnehmen. Das ist genau das, was die REVT auch sagt. Der Witz ist, dass man seine Reaktion ändern kann, wenn man seine eigenen Vorstellungen revidiert. Das ist die Aufgabe für den Empfänger.
Und wenn man, anstelle es als Aufgabe für den Empfänger zu deklarieren, einfach die Formulierung ändert, sodass es eben nicht in mindestens zwei verschiedenen Versionen (hilfreich & sarkastisch in diesem Falle) gelesen werden kann? 😉
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rklm
Projektleitung
Anmeldungsdatum: 16. Oktober 2011
Beiträge: 12832
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Developer92 schrieb:
Und wenn man, anstelle es als Aufgabe für den Empfänger zu deklarieren, einfach die Formulierung ändert, sodass es eben nicht in mindestens zwei verschiedenen Versionen (hilfreich & sarkastisch in diesem Falle) gelesen werden kann? 😉
Das ist die Aufgabe für den Sender, wie ich oben (vielleicht etwas unklar) schrieb.
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ChickenLipsRfun2eat
Anmeldungsdatum: 6. Dezember 2009
Beiträge: 12067
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Developer92 schrieb: Und wenn man, anstelle es als Aufgabe für den Empfänger zu deklarieren, einfach die Formulierung ändert, sodass es eben nicht in mindestens zwei verschiedenen Versionen (hilfreich & sarkastisch in diesem Falle) gelesen werden kann? 😉
Das geht ja nur, wenn man weiß, wie der Empfänger das liest, bzw. wahrnimmt. Ich persönlich finde jetzt alle Beispiele nicht schlimm, wie du aber selbst weißt, lesen hier einige gerne alles so negativ, wie es nur möglich ist. Und das geht wohl bei jeder Formulierung.
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