bugblatterbeast schrieb:
Mapfile habe ich natürlich noch. Ist endlos lang (2TB Platte) und liegt auf einer anderen Workstation. Wenn Du meinst dass es hilft, kann ich es gerne posten.
Das Mapfile besteht aus einem Sektor-Range pro Zeile. Im Idealfall (vollständig ohne lesefehler kopiert) ist das eine Zeile egal wie groß die Festplatte ist.
Wenn dein Mapfile "endlos lang" ist, dann musst du ständig Wechsel haben also Bereiche mit Daten und Bereiche ohne Daten. In anderen Worten, dein Abbild ist durchlöchert wie ein Schweizer Käse. Entsprechend die Erfolgsaussichten bei der Datenrettung.
Die besten Chancen hättest du wenn du mit weiteren ddrescue-Aufrufen diese Löcher noch irgendwie füllen könntest. Das Mapfile sollte dabei dann auch wieder kürzer werden.
1. Wie funktioniert das genau mit dem Mapfile? Mit welchem Parameter gebe ich das Mapfile beim zweiten Durchlauf an? --domain-logfile?
ddrescue ist jedes Mal mit den gleichen Hauptparametern aufzurufen. Quelle, Ziel, Mapfile bilden eine Einheit und bleiben von Aufruf zu Aufruf immer gleich.
Der Fortschritt entsteht durch die im Mapfile hinterlegten Informationen der bereits kopierten Datenbereiche.
2. Ich kann jetzt nicht mehr garantieren, dass das Backup komplett unverändert ist. Daher würde ich noch mal einen komplett neuen Durchlauf starten. Wenn ich ddrescue starte ohne das zuvor erstellte Mapfile als Parameter anzugeben, kann ich mich dann darauf verlassen, dass alles neu erstellt wird oder muss ich auch noch den Parameter --try-again verwenden?
Mit neuem Mapfile fängt ddrescue wieder von vorne an. Das alte Mapfile würde ich deswegen nicht löschen sondern trotzdem aufheben.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, müsste ich dann aber alles mit Nullen vollschreiben, oder?
Das wäre die ideale Ausgangslage, dauert natürlich ewig. Könnte man auch nachher anhand des Mapfiles machen (bleibende Löcher ausnullen) wenn man das Mapfile versteht.
4. Kann ddrescue auch ein gz komprimiertes Image erstellen? Wenn ich jetzt auf der exakt gleichgroßen Platte ein unkomprimiertes Image erstelle reicht der Platz ja leider nicht aus.
Das kann ddrescue leider nicht und das wäre auch in der Handhabung nicht benutzbar. Was du machen kannst ist auf die Zielplatte ein Dateisystem verwenden das von sich aus komprimiert oder dedupliziert. ZFS und btrfs haben entsprechende Optionen und auch Snapshot Features mit eingebaut.
Allerdings hängst du dann in diesem Modus fest d.h. es wird dir nur schwer gelingen diese Image Datei im Dateisystem dann 1:1 auf die Festplatte zu übertragen, da brauchst dann wieder eine fürs umkopieren. Aber wenns primär erstmal darum geht überhaupt an die Dateien heranzukommen dann ist das die beste Chance.
Es steht und fällt damit ob ddrescue die fehlenden Bereiche doch noch ausgelesen bekommt.