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kaputte *.jpg-Dateien

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Kubuntu 22.04 (Jammy Jellyfish)
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FBurger

Anmeldungsdatum:
18. März 2009

Beiträge: 59

Wohnort: Berlin

Hallo,

ich habe in meiner Fotosammlung teilweise kaputte Dateien, die sich nicht mehr Anzeigen lassen. Im Backup sind sie noch fein, dennoch wüsste ich gerne wie sich so etwas verhindern lässt.

digikam per Terminal gestartet macht bei den entsprechenden Dateien folgende Ausgabe:

digikam.metaengine: Cannot load metadata from file with Exiv2 backend: /home/user/Pfad/Datei.jpg  (Error # 11 :  "/home/user/Pfad/Datei.jpg: The file contains data of an unknown image type"
digikam.dimg.jpeg: Not a JPEG file: starts with 0x00 0x00
digikam.metaengine: Cannot load metadata with Exiv2:  (Error # 11 :  "/home/user/Pfad/Datei.jpg: The file contains data of an unknown image type"
digikam.dimg.jpeg: Not a JPEG file: starts with 0x00 0x00
digikam.general: Cannot create thumbnail for "/home/user/Pfad/Datei.jpg"
digikam.general: Thumbnail is null for  "/home/user/Pfad/Datei.jpg"

Kätzchen

Avatar von Kätzchen

Anmeldungsdatum:
1. Mai 2011

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https://www.youtube.com/watch?v=5TsExiAsCXA

Das kann durch Bit Rot also das umschalten eines degenerierten Bits passieren.

Info aus dem Video: WinRAR bietet ein Feature für gepackte Dateien, wo sich defekte Dateien wieder reparieren lassen. Für Linux gibt es zB. → https://github.com/brenthuisman/par2deep - welches im Video aber nicht erklärt wird.

FBurger

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
18. März 2009

Beiträge: 59

Wohnort: Berlin

OK, cool. Vielen Dank für die schnelle Antwort!

Soweit ich das Verstanden habe würde das mit Parchive oder PAR2 aber nur helfen, wenn ich im voraus die jeweiligen Reparatur-Dateien erstellt hätte. Oder?

Außerdem erklärt BitRot nur vereinzelt und über die gesamte Sammlung zufällig verteilte beschädigte Dateien. Da es aber manche Alben/Ordner häufiger bis sehr häufig betrifft und andere gar nicht müsste die Ursache aber irgendwie anders zu erklären sein.

frostschutz

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18. November 2010

Beiträge: 7770

FBurger schrieb:

Soweit ich das Verstanden habe würde das mit Parchive oder PAR2 aber nur helfen, wenn ich im voraus die jeweiligen Reparatur-Dateien erstellt hätte. Oder?

Ja, und wenn die dann noch hinreichend intakt wären, nachdem dir irgendwas deine Dateien gebrezelt hat.

Außerdem erklärt BitRot nur vereinzelt und über die gesamte Sammlung zufällig verteilte beschädigte Dateien.

Bitrot im klassischen Sinne (das Speichermedium liefert von sich aus ein falsches Bit) gibts eigentlich gar nicht. Da gibts keine falschen Bits sondern Lesefehler.

Bits kippen wenn überhaupt im RAM - daher unbedingt regelmäßig Memtest machen. Und wenn man im BIOS irgendwas verstellt hat, nochmal von vorne.

Aber sowas wie in deinem Fall - Daten sind auf einmal 0x00... das ist dann meistens was anderes. Abgebrochener Kopiervorgang / No space left on device. RAID das nicht Synchron läuft und in die falsche Richtung repariert wurde. Speichermedium das mit TRIM/discard nicht richtig umgehen kann. Nicht sauber runtergefahren, Stromausfall, oder Hibernation schiefgegangen. Schöner Gruß von fsck, dem allseits beliebten Dateisystemzerstörer. Anwenderfehler, irgendwas mit dd(rescue), fdisk, badblocks, shellscript o.ä. falsch gemacht. Usw…

Oder schlicht Bugs in einer Software. Viele Bildprogramme meinen leider, in den JPEGs herumschreiben zu müssen. Oder ein ganz anderes Programm - alles was unter deinem User läuft, hat Zugriff auf alle deine Dateien. Steam hatte mal vor Jahren einen Bug und das gesamte Homeverzeichnis gelöscht. Genausogut könnte sonst ein Programm nach JPEGs suchen und diese beschädigen.

Im Nachhinein ist es oft schwer, die Ursache zu ermitteln. btrfs/ZFS/dm-integrity usw. hilft auch nur in offensichtlichen Fällen (und hat dafür seine eigenen Probleme).

Dateien die nicht verändert werden sollen, könnte man immutable machen (chattr +i). Aber das ist auch nur ein oberflächlicher Schutz gegen versehentliche Zugriffe.

FBurger

(Themenstarter)

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18. März 2009

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Alles (mehr oder weniger 😛 ) klar.

Scheint wie so oft im Leben nicht so einfach zu sein. Trotzdem vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Kätzchen

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1. Mai 2011

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FBurger sag mir bitte mal mit welchen Programmen du zuvor, die jetzt defekten Bilder geöffnet hast? Hast du die nur zum Betrachten geöffnet oder auch immer wieder mal editiert?

FBurger

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
18. März 2009

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Betrachtet habe ich sie mit digikam und Gwenview. Bearbeitet habe ich sie nicht, ich kann aber nicht ausschließen, dass ich Metadaten (per digikam) in den Dateien geändert habe.

Hilft der Hinweis, dass die Fotos auf einer verschlüsselten Partition liegen?

Kätzchen

Avatar von Kätzchen

Anmeldungsdatum:
1. Mai 2011

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Danke für deine Antwort! Ich habe nicht sehr viele Bilder am PC. Ich verwende Eye Of Mate als Betrachter und Shotwell zum Organisieren/Betrachten.

Kaputte .jpg hatte ich bisher nur bei einer ca. 25 Jahre alten selbst gebrannten CD.

Dakuan

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2. November 2004

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Kaputte .jpg hatte ich bisher nur bei einer ca. 25 Jahre alten selbst gebrannten CD.

Das war dann wohl ein gutes Fabrikat. Oft geben die deutlich früher auf.

Ich denke .JPGs gehen genauso oft oder selten kaputt, wie andere Dateien.

Allerdings hatte ich schon öfters beobachtet, dass einige Programme bei den Datei-Headern schludern. So hatte ich mal bei einer Webseite beobachtet, dass die nur einen EXIF-Header geschrieben hatten, dieser aber die Länge Null hatte (also nur die Kennung).

Und wenn man z.B. ffmpeg verwendet um aus .webp .jpg zu machen, dann fehlt der APP0 Marker in der Datei. Etliche Programme können das nicht verarbeiten.

Oft kann man das aber korrigieren mit:

jhead -purejpg Filename.jpg

shinichi

Anmeldungsdatum:
14. März 2008

Beiträge: 735

Wohnort: Lausitz + Honshu

Gegen kaputte Dateien hilft am einfachsten, das nicht kaputte backup wieder einzuspielen. 😉

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