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Kann man mit dem StandBy seinen Rechner unbrauchbar machen?

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Kubuntu 24.04 (Noble Numbat)
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delcour

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Hallo,

am 23. April habe ich einen neuen Rechner bekommen. Auf dem läuft Kubuntu. Abends fahre ich ihn normalerweise herunter. Gestern habe ich ihn wie immer benutzt, keine neue Software installiert (außer vielleicht Updates aus den Ubuntu-Quellen) und erstmals nicht heruntergefahren, sondern in den Standby-Modus gesetzt.

Heute ließ sich der Rechner nicht mehr benutzen: Er bleibt ausgeschaltet (oder wie ausgeschaltet). Auch vorübergehende Trennung vom Stromnetz oder langes Drücken des Einschalters brachten nichts. Kabel augetauscht, andere Steckdose benutzt auf Ein-/Ausschalter auf Rückseite geachtet. Das Gerät bleibt tot.

Kann es sein, dass der Standby-Modus ein Signal an Main-Board oder eine sonstige Komponente geschickt hat, die es für immer ausschaltet? Oder habe ich einfach nur Pech, dass sich schon z.B. ein Netzteil verabschiedet?

Gruß

Delcour

schollsky

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Hallo delcour, Du schriebst:

Kann es sein, dass der Standby-Modus ein Signal an Main-Board oder eine sonstige Komponente geschickt hat, die es für immer ausschaltet?

Das ist höchst unwahrscheinlich, und eine Glaskugel gibt's hier nur einmal 😉

Oder habe ich einfach nur Pech, dass sich schon z.B. ein Netzteil verabschiedet?

Netzteile sind meist vergleichsweise robust. Hast Du mal das Mainboard selbst in Augenschein genommen?

Grüße

schollsky

delcour

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Hallo schollsky,

ich wüsste nicht, was ich da gucken müsste. Vorhin war im Computerladen (nicht Verkäufer), um den Datenträger ausbauen zu lassen. Verkohlte stellen ware nicht zu sehen. Ich habe nur deshalb gefargt, weil es ja hätte sein können, dass sowas schon vorgekommen ist. Es gab doch schon Linux-Updates, die Lenovo-Notebooks (wegen fehlerhafter Mainboards) schrotteten.

Naja, die Daten der Platte werden gleich gesichert, dann die Platte gelöscht und der Schrottrechner zur Garantie geschickt.

Gruß

Delcour

schollsky

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Verkohlte Stellen müssen da nicht unbedingt sein. Der Klassiker sind aufgedunsene Elkos, aber das tritt normalerweise nur nach längerem Gebrauch auf.

Kreuzschnabel

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Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass so was durch Software passiert. Spätestens nach stromlos machen müsste die Kiste normal booten. Hardwaredefekt.

--ks

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delcour schrieb:

und der Schrottrechner zur Garantie geschickt.

Berichte mal bitte was dabei rausgekommen ist.

delcour

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Hallo,

gern berichte ich, wie der weitere Verlauf war/ist.

Ich habe am Freitag, 28.06.2024 telefonisch mit dem Verkäufer, der den Rechner anhand meiner individuellen Konfiguration zusammengebaut hat, Kontakt aufgenommen. Trotz Angabe von Name, Telefonnummer und E-Mail-Adresse, die mit meiner Bestellung übereinstimmten, weigerte sich der Support des Verkäufers, mir zu helfen. Ich hatte Hilfe zur Ferndiagnose erwartet wie etwa "Check mal, ob das Netzteilkabel ordentlich auf dem Mainboard steckt." usw. Stattdessen hieß es, ohne Kundennummer und Rechnungsnummer könne man mir nicht helfen, weil "keine Glaskugel" vorhanden sei.

Die E-Mails befanden sich seit einigen Wochen "dank" snap nach Jahrzehnten erstmals auf dem Hauptdatenträger in /home (anstatt bisher auf /mnt/kry/... der auf eine verschlüsselte SATA-Spindelplatte verwies). Die Spindelplatte hätte ich einfach ausbauen und an einem anderen Rechner weiterverwenden können. Mein Hauptdatenträger (mit / und /home) war aber die m2.ssd auf dem neuen defekten Rechner. An die kam ich mangels Wissen nicht heran. Also bin ich am Samstag, 29.06.2024 zu einem Computer-Ladengeschäft in meiner Nähe gegangen und habe mir die m2.ssd ausbauen lassen und mir einen USB-Adapter gekauft. Die Daten, unter anderem die E-Mails habe ich mir dann auf einen anderen Datenträger kopiert, der von einem Ersatzrechner verwendet wird. Danach habe ich die m2.ssd gelöscht und wieder in den defekten Rechner einbaut (jetzt weiß ich, wie es für die m2.ssd-Platine geht, wobei es mir nicht gelungen ist, das Kühlelement dafür wieder zu montieren).

Jetzt wartet der defekte neue Rechner auf eine Abholung (Garantiefall). Ich vermute, dass entweder das Netzteil oder das Board gestorben ist.

Im /var/log/syslog finde ich keine Fehlerhinweise. Die letzten Einträge dort sagen, dass der Rechner korrekt in den Ruhezustand gefahren wurde.

Gruß

Delcour

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Danke für das Feedback. Klingt nach Hardwareproblem. Hoffentlich verweigert der Verkäufer nicht die Garantie weil die SSD ausgebaut worden ist. Gern weiter berichten.

delcour

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Update: Am 2. Juli wurde der Rechner vom Paketdienstleister abgeholt. Am 12. Juli erkundigte ich mich beim Händler nach dem Stand der Dinge. Am 15. Juli fragte der Händler, ob er mir ein vergleichbares anderes Netzteil einbauen darf. (Ja). Am 17. Juli ging der Rechner bei mir ein.

Der Händler hat den Garantiefall anstandslos bearbeitet.

Seit gerade eben sind die Daten weitgehend wieder aus einer Mischung vom Backup des kaputten Rechners und der Daten des Ersatzrechners hergestellt.

Auf meinem reparierten neuen Rechner habe ich ein frisches Kubuntu 24.04 installiert und anschließend die Daten aus dem Backup und dem Ersatzrechner migriert. Auf dem Ersatzrechner hatte ich Thunderbird direkt von Thunderbird im Einsatz (kein Snap) und nur einige Konten eingerichtet und diese nur mit IMAP. Das Snap-Thunderbird des frischen Kubuntus auf dem reparierten Rechner hat alle meine (rund 20) Konten im Griff und per POP3 zahlreiche E-Mails abgeholt. Das war erfreulich, dass es nicht schon wieder Probleme mit Snap an dieser Stelle gab.

Mit Firefox hatte ich dieses Glück nicht. Um meine bisherigen Profile (ich habe z.B. eines nur für Banking und weitere nur für spezielle Themen) nutzen zu können, musste ich das aktuelle firefox-128.0.tar.bz2 herunterladen, entpacken und ausführen. Damit funktionieren meine Firefox-Profile. Die Ubuntu-Snap-Variante von Firefox hat behauptet, die Profile seien zu aktuell und darum nicht verwendbar.

Sei's drum. Hauptsache, es funktioniert jetzt, und Thunderbird, was derzeit mit Snap funktioniert, werde ich demnächst auch von Snap entkoppeln, weil ich die Mails nicht auf /home , sondern auf einer verschlüsselten Partition haben will und /home nicht verschlüsselt werden soll.

Heute habe ich es gewagt, den reparierten Rechner in den StandBy zu schicken. Und diesmal ist der Rechner nicht gestorben. Allerdings hatte der Rechner nach Aktivierung kein Netzwerk mehr, und auch keine Möglichkeit, es außer durch einen Neustart wieder zu bekommen. Aber das war nun keine Überraschung, weil ich seit 1999 (erstmaliger Einsatz von Linux bei mir) noch nie eine zufriedenstellende Erfahrung mit Standby nach dem Erwachen hatte. Hauptsache der Rechner lebt. ☺

Gruß

Delcour

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Danke Dir für das ausführliche Update. Klingt doch erstmal gut.

Solltest Du weitere Fragen haben, mach gern einen neuen Thread im passenden Subforum auf.

Viel Spaß noch hier bei ubuntuusers.de

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