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USB Schreibschutz aufheben

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu 20.04 (Focal Fossa)
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hiigara2x

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
6. August 2012

Beiträge: 229

diese Technik verstehe ich nicht wirklich, USB Stick steckt im PC und wird beschrieben, dann auf einmal kommt die Meldung, kann nicht beschrieben werden, Formatieren und Löschen gehen auch nicht.

schwarzheit Team-Icon

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Avatar von schwarzheit

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31. Dezember 2007

Beiträge: 3810

Dann solltest du dich zum Thema Fastboot auf UEFI und auf Windows Ebene befassen.


Fastboot ist ein Mechanismus, der den Startvorgang eines Systems beschleunigt, indem bestimmte Schritte übersprungen oder optimiert werden. Hier eine Erklärung für UEFI und Windows:

Auf UEFI-Ebene:

  1. Optimierter POST: Der Power-On Self-Test wird verkürzt oder übersprungen, indem bekannte Hardwarekonfigurationen gespeichert werden.

  2. Kein vollständiges Hardware-Initialisieren: Nur essenzielle Komponenten werden initialisiert, statt alle Geräte wie bei einem normalen Start.

  3. Direkte Boot-Pfade: Das UEFI lädt den Bootloader (z. B. Windows Boot Manager) direkt, ohne zusätzliche Checks.

Auf Windows-Ebene:

  1. Hybrider Start (Fast Startup):

    • Beim Herunterfahren speichert Windows den Kernel- und Treiberstatus in einer Datei (hiberfile).

    • Beim Start wird diese Datei wiederhergestellt, statt den Kernel und die Treiber neu zu laden.

  2. Treiber und Dienste sparen Zeit: Nur notwendige Treiber und Dienste werden initialisiert, da der Zustand teilweise aus dem vorherigen Betrieb übernommen wird.

Fastboot kombiniert also beschleunigte Hardware-Initialisierung mit optimierter Software-Wiederherstellung.


Das heisst der Stick wird NIEMALS ordentlich ausgehängt und wenn 2 Systeme darauf rumfummeln kommt es genau dazu. Erst geht das Dateisystem flöten und dauerhaft der ganze Stick.

Ergo wenn man Datenträger in beiden Systemen nutzen will MUSS man ZWINGEND Fastboot deaktivieren. Und zwar im UEFI und im Win!

Nachtrag: Und Datenträger einfach rein raus hat schon immer das Dateisystem zerlegt.

Sauber aushängen ist wichtig vor allem dann wenn man damit auch 2 verschiedenen Systemen arbeitet!

Kreuzschnabel

Anmeldungsdatum:
12. Dezember 2011

Beiträge: 1331

hiigara2x schrieb:

Ich habe noch nie USB-Stick über die Software ausgehängt, einfach rein raus, ging bisher ohne Probleme.

Also nach der Mission-Impossible-Methode: Sobald der Fortschrittsbalken die 100% erreicht, zieht Tom Cruise den Stick in dem Hechtsprung, der ihn hinter dem Aktenschrank außer Sicht bringt, während der Böse schon die Tür zu seinem Büro öffnet ☺

Kurze technische Erklärung: Wenn das Betrübssystem „fertig“ meldet, hat es die Daten vollständig ans Gerät übertragen. Das heißt aber noch nicht, dass alles sicher im Festspeicher weggeschrieben ist. Flashspeichergeräte haben gern ein schnelles DRAM, in dem die Daten gepuffert werden; vom da werden sie dann in aller Ruhe in den einklichen Speicher geschrieben.¹ Wenn du jetzt den Stick ziehst, wenn noch was im DRAM wartet, dann ist das halt wech, sobald die Stromversorgung fehlt, außer das Gerät puffert auch die Versorgungsspannung in einem Hicap oder so. Darauf verlassen würde ich mich nicht! Bei Journaling-Dateisystemen kann zusätzlich noch was im Journal hängen, was sich aber in der Regel reparieren lässt, dafür ist es ja da. Unvollständig geschriebene Dateien werden schlimmstenfalls komplett weggeschmissen, die hast du dann nicht mal teilweise.

Also: Wenn du nach dem Schreibvorgang noch einen Augenblick wartest, gibt’s in der Regel kein Problem. Sicherer ist aber konsequent sauberes Aushängen, damit stellst du sicher, dass wirklich alle Dateisystemoperationen abgeschlossen sind. Das ist auch keine Linux-Macke, das ist bei Windows und Mac nicht anders.

--ks

_
¹ Das kannst du ausprobieren, indem du eine große Datei (10 GB oder so) kopierst. Meist laufen die ersten 2 bis 5 GB richtig schnell, danach wird’s langsam. Dann ist der Puffer voll ☺ Der Puffer muss nicht mal im Stick selbst sitzen, das kann auch die Hardware des Rechners sein.

von.wert

Anmeldungsdatum:
23. Dezember 2020

Beiträge: 11730

Kreuzschnabel schrieb:

Der Puffer muss nicht mal im Stick selbst sitzen, das kann auch die Hardware des Rechners sein.

Das ist sogar die "Hardware des Rechners", es wird immer zuerst in den Cache geschrieben (weshalb das anfangs auch so schnell aussieht, um dann scheinbar einzubrechen). Würde das nicht so gehandhabt werden, würde das System bis Fertigschreiben merkbar hängen (jedenfalls ältere).

Es ist sehr angeraten, ein

1
sync

hinterherzuschicken. Erst damit wird der Inhalt des Caches vollständig geschrieben. Das muß man einfach wissen und nicht wie hier im Thread geschehen auch noch unqualifiziert ausgerechnet auf SanDisk herumhacken.

von.wert

Anmeldungsdatum:
23. Dezember 2020

Beiträge: 11730

Die Frage ist jetzt freilich, ob und wie man den Stick retten kann. Die Wahrscheinlichkeit bei locked ist nicht sonderlich hoch. Ich hab' das vor Jahren durchgespielt (Windows-Inplace-Upgrade in der Fa., zu wenig temporär freien SSD-Space, USB-Stick dafür verwendet, wie es Win10 anbietet, nach automatischem Reboot innerhalb der Setup-Routine aber Stick gelockt), keine Chance (und Win10 auch tot, dann eben nicht).

Also mal selbst suchen! Es gibt verschiedene Ansätze, auch mit Tools.

schwarzheit Team-Icon

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Avatar von schwarzheit

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31. Dezember 2007

Beiträge: 3810

@von.wert

Ich denke hier geht es nur noch um zukünftige Schadensbegrenzung. Denn den Stick hat er ja wohl bereits zerstört.

hiigara2x schrieb:

Muss stick zweiteilen, damit gespeicherte Daten nicht in Falsche Hände gelangen,

von.wert

Anmeldungsdatum:
23. Dezember 2020

Beiträge: 11730

...ich hab' mich schon gefragt, was 2 Partitionen da helfen sollen. 😀

hiigara2x

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
6. August 2012

Beiträge: 229

schwarzheit schrieb:

@von.wert

Ich denke hier geht es nur noch um zukünftige Schadensbegrenzung. Denn den Stick hat er ja wohl bereits zerstört.

hiigara2x schrieb:

Muss stick zweiteilen, damit gespeicherte Daten nicht in Falsche Hände gelangen,

noch nicht aber ohnezugriff funktioniert es eh nicht

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