djhooker schrieb:
In meinem Rechner sind eine SSD und eine "normale" HDD verbaut. Auf der SSD war bis kürzlich Win10 installiert auf der HDD wurden Daten, Bilder Videos usw. abgespeichert. Während der Ordner "Dokumente" jeweils userspezfisch angelegt war, nutzten alle User auf der HDD einen Ordner "Bilder", Videos" und "Musik" gemeinsam. Unter Windows 10 waren so 3 Benutzer angemeldet und eingerichtet.
Die drei waren aber nicht gleichzeitig, sondern jeweils einzeln angemeldet, oder?
Unter Ubuntu scheint das nicht ganz so einfach zu gehen, wie ich merke.
Och doch ☺
Lassen sich die genannten Homeverzeichnisse so einfach "verlinken" wie in Windows?
Die Homeverzeichnisse sind das, was du von Windows als „Dokumente“ kennst. Also alles, was jeweils einem User gehört und wo auch kein anderer was drin zu suchen hat. Das ist schon von selbst verlinkt, ohne das kann sich ein Benutzer gar nicht anmelden.
Was muss ich tun, damit bei Ubuntu unter "Bilder", Musik" und "Videos" die jeweiligen Ordner auf der HDD angesteuert bzw. geöffnet werden? Idealerweise sollten sich alle User wie bislang diese Ordner wieder teilen und nur "Dokumente" sollte auf der HDD userspezifisch bleiben.
Kein Thema. Festplatten und sonstige Ressourcen werden in Linuxsystemen gemountet, d.h. in ein (existierendes oder für diesen Zweck angelegtes) Verzeichnis hineingespiegelt. Darüber im Detail bitte woanders schlau lesen. Wenn die Festplatte eingebaut und erreichbar ist, kann jeder angemeldete User, der dort Rechte hat (und die hat er, wenn das ein NTFS-Dateisystem ist), die Festplatte für sich mounten und ansprechen. Wo der Mountpunkt defaultmäßig sitzt, ist von Distri zu Distri unterschiedlich, unter Ubuntu wird es /media/<username>/<name-des-dateisystems> sein, also wenn User alfred ein Dateisystem namens Bilder mountet, findet er es unter /media/alfred/Bilder/. Während sein Homeverzeichnis unter /home/alfred/ residiert, also ganz woanders, das bleibt sauber getrennt (darum ging es dir wohl auch). Das braucht man aber einklich gar nicht zu wissen, weil die üblichen Dateimanager die gemountete Festplatte irnkwo links in der Ressourcenauswahl aufführen.
Wenn nun die von dir genannten Ordner im Homeverzeichnis auf diese Ordner auf der HDD zeigen sollen, dann machst du das am einfachsten, indem du sie im Homeverzeichnis löschst (ist ja nix drin) und als Symlinks wieder anlegst. Symlinks sind am ehesten (nicht ganz, aber dicht genug dran) das, was du aus der Windows-Welt als „Verknüpfung“ kennst. Solche Symlinks kannst du mit grafischen Mitteln anlegen oder im Terminal mit dem Befehl:
ln -s /media/alfred/Bilder /home/alfred/Bilder
Das legt eine Verknüpfung in /home/alfred/ an, die „Bilder“ heißt (sie kann heißen, wie sie will) und auf /media/alfred/Bilder zeigt. Mit Musik und Videos machst du es entsprechend. Pass acht: Im Gegensatz zu Windows unterscheidet Linux in Pfaden zwischen Groß- und Kleinbuchstaben. Wenn der Ordner „bilder“ heißt, wird er mit „Bilder“ nicht gefunden.
Theoretisch wäre es auch möglich, die externe Ressource direkt ins Homeverzeichnis zu mounten; Mountpunkte kannst du beliebig festlegen. Aber das macht man nicht so gern.
Und falls das wirklich ein NTFS-Dateisystem ist: Das eignet sich nicht so für dauerhafte Arbeit unter Linux. Geht zwar, aber nicht sehr schnell und reagüürt söhr ömpfündlüch auf Fehler. Dann den Datenbestand lieber mal umspeichern auf eine Partition, die mit einem orntlichen Linux-Dateisystem wie ext4 oder btrfs formatiert ist. Ein Backup davon gibt’s ja wohl, oder? Dann ist es kein Thema: Plattmachen, neu formatieren und (bei größeren Datenmengen über Nacht) zurücksichern.
Edit: Mit einem Linux-Dateisystem musst du dir allerdings auch über Dateirechte Gedanken machen, da darf dann nicht mehr jeder alles, solange du als Admin es nicht erlaubst. Wenn du’s orntlich machst, steckst du alle User, die auf die Medien-HDD zugreifen dürfen, in eine Benutzergruppe, die du dafür einrichtest, machst diese Gruppe zum Eigentümer der Dateien auf der HDD und gibst jeder Datei die vollen Rechte für die Gruppe. Das ist dann aber ein anderes Thema, für das du einen separaten Thread aufmachst.
--ks