ubuntuusers.de

Hallo,ich bin sozusagen ein Linux-Neuling. Ich hoffe mein Beitrag ist hier richtig. Hatte vor einigen Jahren schon mal testweise Linux installiert aber die ganzen notwendigen Konsolenbefehle haben mich dann doch verzweifeln lassen und ich habe das Thema verworfen. Nun soll es ja laut einiger Videos auf YouTube bedeutend anwenderfreundlicher geworden sein. Habe eine leere SSD in meinen PC eingebaut und wollte erstmal als Dualboot zu Windows 10 Ubuntu installieren. Stimmt das, das man keine Konsole mehr braucht? Um meine Hardware mache ich mir keine Sorgen, das passt schon. Und eine wichtige Frage, gibt es ein Tool in deutscher Sprache wo ist man man die Lüfter ordentlich einstellen kann? Unter Windows macht das ein Tool von Asus für mein Mainboard welches es aber für Linux nicht gibt. Ich schätze ein leises Gerät wirklich. 😬

fenie schrieb:

Habe eine leere SSD in meinen PC eingebaut und wollte erstmal als Dualboot zu Windows 10 Ubuntu installieren.

Das macht es nicht einfacher, wenn du hier im Forum dich mal umschaust, wirst du einige Beiträge zu dem Thema Dualboot finden. Und das ist auch mein erster Tipp, lese einfach mal passiv mit, dann kannst du schon mal sehen, wie komplex das System ist.

Stimmt das, das man keine Konsole mehr braucht? Um meine Hardware mache ich mir keine Sorgen, das passt schon. Und eine wichtige Frage, gibt es ein Tool in deutscher Sprache wo ist man man die Lüfter ordentlich einstellen kann? Unter Windows macht das ein Tool von Asus für mein Mainboard welches es aber für Linux nicht gibt. Ich schätze ein leises Gerät wirklich. 😬

Ja und nein, ich persönlich mache 99% im Terminal (habe beruflich mit ubuntu Server zu tun). Und auch wenn ich mal eine Grafische Oberfläche habe, installiere ich Programme und Updates IMMER übers terminal. Ich persönlich sehe das genau als die Stärke des Systems. Meine Empfehlung, Lese Bücher, lese hier über einen längeren Zeitraum im Forum mit und Starte doch erstmal mit einer Linux VM, da kannst du deine ersten Erfahrungen sammeln und auch mal was kaputtmachen und von vorne beginnen.

Also ist Linux doch noch nix für "normale" User ohne irgendwelche IT Erfahrungen? Das hat sich in den Videos auf YouTube ganz anders angehört. Schade eigentlich.

Grafische Lüftereinstellungstools gibt schon, ich weiß aber nicht, ob z.B. das mit deiner Hardware läuft:

https://github.com/Maldela/fancontrol-gui

Ich habe ein Tuxedo Notebook im Einsatz, da gibts das Tuxedo Control Center für Lüftersteuerung und anderes.

Ich verwende zwar auch gerne das Terminal, könnte aber Basisdinge, wie Updaten, Anwendungen starten, Einstellungen am Betriebssystem vornehmen, auch grafisch erledigen. Wenn mich manche termimalspezifische Dinge (hab auch Ubuntu Server ohne UI laufen) nicht reizen würden, würde es auch ganz ohne Terminal gehen.

Wenn du hier Hilfe bei Problemen haben willst braucht es das Terminal!

Weil wir fragen vieles per Terminal ab.

fenie schrieb: (...)

Stimmt das, das man keine Konsole mehr braucht?

Für die Installation der Linux-Distribution mit grafischer Oberfläche und die Nutzung der gängigen Anwendungen (Schreiben, Lesen, Zeichen, Drucken, Musik hören, Filme gucken, Surfen, E-mails einrichten und erledigen usw.) habe ich keine Konsole gebraucht, das geht alles mit der Maus wie bei Mac oder Windows. Aber für die "Extrawurst-Anpassung nach meiner Nase" ist es schon hilfreich, mit der Konsole zu arbeiten. Aber keine Angst: Du mußt keine Befehle im Kopf haben. Die Hilfe hier im Forum oder in der Linux-Wiki bringt die (eventuell) notwendigen Konsolen-Befehle in einer Laien-freundlichen Form, so daß man sie einfach per copy-paste übertragen kann.

Gruß, Bjoern

fenie schrieb:

Also ist Linux doch noch nix für "normale" User ohne irgendwelche IT Erfahrungen?

Kein Betriebssystem der Welt lässt sich ohne irgendwelche Lernprozesse nutzen, auch Windows nicht. Das Erlernen von Windows geschieht aber quasi nebenbei und wird kaum wahrgenommen. Von Linux wird dann erwartet, dass es genauso funktioniert und mit den unbewusst erarbeiteten Windows-Kenntnissen genutzt werden kann. Das funktioniert auch bis zu einem gewissen Grad, weil die grafischen Bedienkonzepte ähnlich sind. Aber du wirst auch an Grenzen stoßen, wo das nicht mehr funktioniert, weil Linux kein Windows-Ersatz ist und auch keiner sein will. Es ist ein eigenes System mit Selbstbewusstsein. Und es ist so, wie es ist, weil viele schlaue Leute sich etwas dabei gedacht haben ☺

Du wirst Ubuntu ohne Konsole installieren und einrichten können. Aber spätestens wenn du mit einem Treiberproblem oder so was hier aufschlägst, wirst du die Konsole nutzen müssen, weil Supportgeschichten darüber viel einfacher gehen. Ein „Zeig uns mal die Ausgabe von xyz“ liefert deinen Helfern genau das, was sie wissen müssen. Auf der grafischen Oberfläche sind die benötigten Informationen nur umständlich oder gar nicht zu finden. Deshalb solltest du dich mit der Konsole vertraut machen.

Das hat sich in den Videos auf YouTube ganz anders angehört. Schade eigentlich.

Dann beschwer dich bei deren Autoren und nicht hier. Linux kann nichts dafür, wenn es falsch beworben wird.

Wir helfen gern, wenn du dich auf Ubuntu einlassen willst, aber ein „mimimi, das ist aber anders als Windows“ hilft dabei nicht. Natürlich ist es anders. Sonst bräuchte es ja keiner, dann könnte man gleich Windows nehmen ☺ Umgekehrt geht das auch: Wenn ich mal beruflich zu Windows gezwungen bin, finde ich alles furchtbar kompliziert (und träge) und freue mich wieder auf mein Debian, wo alles so flott und einfach geht.

--ks

fenie schrieb:

Nun soll es ja laut einiger Videos auf YouTube bedeutend anwenderfreundlicher geworden sein.

Linux bezeichnet den Kernel. Dehne es meinetwegen auf Linux-Distributionen aus (nur eine davon ist Ubuntu), die sind aber sehr unterschiedlich und erst recht deren Desktop-Umgebungen (nur einer davon ist Gnome mit Ubuntu-Anpassungen). Du kannst für Dich 'raussuchen, was Dir behagt, und es nach Gusto anpassen. Sowas geht unter Windows nur mit Software von Drittanbietern, die das System alles andere als stabiler machen, und im Goldenen Käfig aus Cupertino gar nicht.

Fakt ist aber eines, auch 2012 und früher ist Linux allgemein user-freundlich gewesen und dazu zähle ich insbesondere Arbeiten im Terminal, denn das ist eine der Stärken.

Wenn Du Dich nicht darauf einlassen willst, niemand zwingt Dich, aber jammere hier nicht herum! Ein grundsätzliches Verständnis von Pfaden und das Wissen um grundlegende Befehle ist nie verkehrt, egal, welches OS.

...und solche yt-Videos kannst Du in der Regel vergessen.

Im übrigen starte ich nachher wieder in einer Citrix-Session unter Windows eine PowerShell, um remote BitLocker nach fehlgeschlagenen Updates wieder zu aktivieren und ähnliche Scherze. Ginge auch in cmd, das hat aber keine History.

Wahrscheinlich habt ihr Recht. 😉 Ich bin wohl davon ausgegangen das es so "einfach" ist wie Windows. Dabei ist Windows ja auch nur so einfach für einen selbst weil man es seit Windows 98 immer benutzt hat. Wenn ich mich heute zum ersten Mal an Windows setzen würde wäre es wahrscheinlich auch nicht einfacher als Ubuntu oder Mint. Ich habe ja selber keinerlei Ausbildung in IT Ausrichtung, ist halt alles im Laufe der Zeit gekommen mit der Nutzung. Ich werde es mir mal installieren und wenns Fragen gibt einfach hier fragen. Ohne zu jammern. 😀

fenie schrieb:

Wahrscheinlich habt ihr Recht.

Nicht nur wahrscheinlich! Wenn du bei uns Linuxern bedenken hast hinsichtlich der Aussagen dazu, frag halt Mac-User, wie die Windows finden, wenn die das mal nutzen sollen/müssen 😉

fenie schrieb:

Ich werde es mir mal installieren und wenns Fragen gibt einfach hier fragen. Ohne zu jammern. 😀

So hab ich seinerzeit auch angefangen und ich habe und hatte beruflich nie irgend was mit IT zu tun - und wenn ich heutzutage mal, was alle Jubeljahre mal vorkommt, mit einem Windows was machen muss, dann denk ich mir jedes mal "was für ein schreckliches und vor allem umständliches System", der Workflow ist grausam, also so richtig richtig grausam und eine Fehlerbehebung noch viel mehr, kein Wunder dass da immer neu installiert wird wenns mal irgendwo klemmt.

Und dann noch die ganze Malware - ich hätte beim Internet-Banking größte Bedenken, wahrscheinlich würde ich es gar nicht erst machen.

Nun ja, ich arbeite ja kaum zu Haus am PC, die Arbeit reicht da völlig. An meinem PC spiele ich 2 Games, die sogar über Steam unter Linux laufen, und hin und wieder mal was tippen und ausdrucken aber das ist auch selten geworden. Oder ich schaue mal ein paar YouTube Videos, aber das fast auch nur noch am TV, ist ja heutzutage kein Problem mehr. Welche Ubuntu Distribution sieht denn eigentlich wenigstens auf dem Desktop/Schreibtisch ein bissel so aus wie das gewohnte Windows? Also links unten Startknopf und die Taskleiste unten?

fenie schrieb:

Welche Ubuntu Distribution sieht denn eigentlich wenigstens auf dem Desktop/Schreibtisch ein bissel so aus wie das gewohnte Windows? Also links unten Startknopf und die Taskleiste unten?

Da wäre dann Kubuntu das angesagte System für dich.

fenie schrieb:

Welche Ubuntu Distribution sieht denn eigentlich wenigstens auf dem Desktop/Schreibtisch ein bissel so aus wie das gewohnte Windows? Also links unten Startknopf und die Taskleiste unten?

Alles was nicht Gnome ist kann man selbst einrichten und bestimmen was, wo und wie sein soll.

Ich kann mir ja mehrere Distributionen auf einen Stick machen und erst einmal testen ohne Installation. Danke für eure Tipps.