UlfZibis schrieb:
[…] man im Artikel GnuPG genau die Befehls-Kombi (zum Auslesen des später benötigten Fingerprints)
gpg --list-keys --keyring /etc/apt/trusted.gpg.d/mozillateam-ubuntu-ppa.gpg
nicht findet […]
Im Artikel GnuPG findet man explizit diesen Befehl als Beispiel:
gpg --no-default-keyring --keyring /etc/apt/trusted.gpg --list-keys
Die vom Leser verlangte Transferleistung, dass es mit einem anderen Schlüsselbund nach Austausch des Dateinamens genauso funktioniert, erscheint mir nicht als unzulässige Überforderung.
Also warum nicht das Prozedere zum Nutzen der Leser einfach mal exemplarisch aufzeigen?
Das Prozedere zur Anzeige von Schlüsseln mit deren Fingerprint bei APT unterscheidet sich in keiner Weise von der allgemeinen Methode, und diese ist im zuständigen Artikel GnuPG (der ja als Wissen vorausgesetzt wird) beschrieben.
Wie es in den FAQ steht: Man löscht die Datei.
Die Datei /etc/apt/trusted.gpg also einfach löschen, auch wenn da außer dem zu löschenden noch andere Schlüssel drin enthalten sind ???
Wenn man alle noch benötigten Schlüssel exportiert und einzeln unter /etc/apt/trusted.gpg.d/ (was die modernere Variante ist) hinterlegt hat, kann
man /etc/apt/trusted.gpg löschen.
Dann verstehe ich nicht, warum Du in den Beispielen im Artikel ungewöhnliche Dateinamen
Damit meinst Du konkret „/etc/apt/sources.list.d/DATEI.list“? Was empfindest Du an diesem generischen Ausdruck ungewöhnlich? Der in Versalien geschriebene Teil „DATEI“ kann durch einen beliebigen Text ersetzt werden. Dieser Umstand wird im UbuntuUsers-de-Wiki üblicherweise genau so gekennzeichnet.
und ohne Extension verwendest, statt die Vorgaben aus dem Debian-Wiki (sollte auch in die Link-Liste) zu verwenden […]
Im Dateisystem eines Unix-artigen Betriebssystem gibt es keine Extensionen, es sei denn, ein Anwendungsprogramm erwartet spezielle Dateinamen wie z.B. APT bei den Dateien für die Paketquellen *.list. Welche Vorgaben aus dem Debian-Wiki meinst Du? (Ich sehe da nur willkürliche Beispiele.) Als Link kann ich aber das Debian-Wiki gerne aufnehmen.
Und dann mal eine generelle Frage. Würdest Du nun sagen, dass man Schlüssel aus den doch von Canonical verwalteten Launchpad-Quellen nicht (mehr) als sicher betrachten kann, sie deshalb auch nicht mehr in /etc/apt/trusted.gpg.d/ ablegen darf?
Die PPAs auf Launchpad werden in der Regel nicht von Canonical verwaltet. Canonical stellt nur eine Plattform bereit, auf der Dritte in eigener Verantwortung Paketquellen errichten können. Das sind allesamt Fremdquellen und genießen damit nicht automatisch dasselbe Vertrauen, welches man Canonical entgegenbringen muss, wenn man Ubuntu verwenden will. Und aus genau diesem Grund gehören die Schlüssel von Fremdquellen wie Launchpad-PPAs nicht in die Dateien /etc/apt/trusted.gpg und /etc/apt/trusted.gpg.d/*.
Das würde doch bedeuten, dass alle Lauchpad-Seiten nicht mehr up-to-date sind, denn da wird überall add-apt-repository
vorgegeben.
So ist es und genau da liegt der Hund begraben!
Die Verwendung von add-apt-repository
und apt-key
war immer nur vorgesehen für Paketquellen, denen man uneingeschränkt vertraut. In der Regel sind dies nur die offiziellen Paketquellen der Distribution und eventuell noch spezielle eigene oder die des eigenen Arbeitgebers. Die ungenierte missbräuchliche Verwendung dieser Befehle für öffentliche zusätzliche Paketquellen in Verantwortung Dritter ist die Ursache, warum diese Befehle jetzt als "depreciated" gebrandmarkt sind.