verdooft
Anmeldungsdatum: 15. September 2012
Beiträge: 4020
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Ist eigentlich eher eine allgemeine Frage, ich verdeutliche die aber mal anhand dieses Artikels. Mir fällt auf, dass einmal "gegendert" wird:
und sonst nicht: Der Ideengeber sollte zumindest in der Lage sein Liste unfertiger Artikel, die einen neuen Bearbeiter suchen
Hab im Forum und Wiki nach gender gesucht aber nichts gefunden, hat man sich diesbezüglich schon auf etwas geeinigt? Kann gerne in einen extra Thread ausgelagert werden, wenn es noch nicht allgemein thematisiert wurde. Zu berücksichtigen ist noch, an die Leute gerichtet, die das allgemein als unwichtig einstufen, sich zu vergegenwärtigen, wie es wirken würde, wenn hier nur von "Ideengeberin" oder "Bearbeiterin" die Rede wäre. Moderiert von noisefloor: In eigene Diskussion ausgelagert, weil es mit dem Artikel Wiki/Ideen inhaltlich nichts zu tun hat.
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aasche
Anmeldungsdatum: 30. Januar 2006
Beiträge: 14259
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verdooft schrieb: Mir fällt auf, dass einmal "gegendert" wird:
Danke fuer den Hinweis.
Hab im Forum und Wiki nach gender gesucht aber nichts gefunden, hat man sich diesbezüglich schon auf etwas geeinigt?
Siehe Wiki/Referenz (Abschnitt „Anspruch“) - Hinweisbox beachten.
wie es wirken würde, wenn hier nur von "Ideengeberin" oder "Bearbeiterin" die Rede wäre.
Faende ich super - nur entspricht das in den allermeisten Faellen nicht der Wahrheit. Daher gilt die o.g. Regel.
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verdooft
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 15. September 2012
Beiträge: 4020
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aasche schrieb: verdooft schrieb: wie es wirken würde, wenn hier nur von "Ideengeberin" oder "Bearbeiterin" die Rede wäre.
Faende ich super - nur entspricht das in den allermeisten Faellen nicht der Wahrheit. Daher gilt die o.g. Regel.
Das ist genau das, was ich damit verdeutlichen wollte. Nennt man nur die männliche Form, entspricht es auch nicht immer der Wahrheit, diskriminiert die Portalteilnehmerinnen. Sonst könnte man auch das ohne große Diskussion konsequent umsetzen:
Der Leitfaden der Uni Potsdam fasst das so zusammen: "„Mitmeinen“ reicht nicht, wenn alle angesprochen werden sollen!"
Vielleicht ist geschlechtergerechtes Formulieren für einige noch ungewohnt und bedarf etwas Übung. Aber durch den professionellen Einsatz gendergerechter Sprache gestalten Sie Ihre Texte nicht nur abwechslungsreicher, Sie erhöhen auch die Qualität und Verständlichkeit durch differenzierte Formulierungen.
http://www.uni-potsdam.de/fileadmin/projects/gleichstellung/assets/OEffentlichkeitsarbeit/Publikationen/Leitfaden_2013.pdf Dass solche Texte, die beide Geschlechter gleichberechtigt ansprechen, schlechter lesbar sein können, ist mir auch klar, jedoch gibt es auch Formulierungen, die hier entgegenwirken. z.B. Liste unfertiger Artikel, die einen neuen Bearbeiter suchen
Der Ideengeber sollte zumindest in der Lage sein...
Wenn das hier nicht als Problem angesehen wird, kann ich's aber nicht ändern. Bin ja selbst kein "Gleichstellungsbeauftragter". Ich hatte nur an anderer Stelle gerade mit dem Thema zu tun, da gehörte gendergerechtes Formulieren zur Vorgabe. Edit: In Wikipedia werden Artikel wie Mitarbeiter, Arbeitnehmer.. auch nicht gegendert, dann lasse ichs hier halt auch so stehen. 😢
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noisefloor
Ehemaliger
Anmeldungsdatum: 6. Juni 2006
Beiträge: 29067
Wohnort: WW
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Hallo, die Diskussion gab's schon mal, damals auch schon in ausführlicher Form. Das Ergebnis ist in den von aasche genannten Hinweisboxen manifestiert. Die Diskussion ist schon was länger her... Wenn der damalige Diskussionsverlauf interessiert, der sollte bitte einen Suchmaschine seiner Wahl bemühen, weil ich aus dem Stehgreif auch keine Link auf den Thread griffbereit habe. Gruß, noisefloor
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n00bfl
Anmeldungsdatum: 22. August 2015
Beiträge: 230
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Nennt man nur die männliche Form, entspricht es auch nicht immer der Wahrheit, diskriminiert die Portalteilnehmerinnen.
das immer wieder Genus und Sexus verwechselt wird *gähn*
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verdooft
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 15. September 2012
Beiträge: 4020
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Die Diskussion gabs schonmal z.B. hier: https://forum.ubuntuusers.de/topic/benutzerin/ Hier hat sich auch mal eine Forenteilnehmerin ausführlich geäußert: https://forum.ubuntuusers.de/post/3988197/
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aasche
Anmeldungsdatum: 30. Januar 2006
Beiträge: 14259
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verdooft schrieb: Die Diskussion gabs schonmal z.B. hier: https://forum.ubuntuusers.de/topic/benutzerin/
Korrekt - das war die Diskussion, die zur derzeitigen Regelung gefuehrt hat. Also alles schon mal da gewesen... 😉
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Reinarden
Anmeldungsdatum: 29. September 2014
Beiträge: 1044
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n00bfl schrieb: Nennt man nur die männliche Form, entspricht es auch nicht immer der Wahrheit, diskriminiert die Portalteilnehmerinnen.
das[s] immer wieder Genus und Sexus verwechselt wird *gähn*
Stimmt. Deutschland verreckt Die Titanik sinkt, während das Binnen-I tanzt...
Weil wir Männer Schlappschwänze (geworden) sind. Aber bald dürfen wir uns bewähren.
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apt-ghetto
Anmeldungsdatum: 3. Juni 2014
Beiträge: 2943
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Kann es sein, dass dieses "Problem" ein rein deutschsprachiges Problem ist? Ich könnte jedenfalls aus dem Stegreif keine andere Sprache nennen, bei der es zu ernsthaften Diskussionen darüber kommt.
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verdooft
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 15. September 2012
Beiträge: 4020
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Ist wohl auch im Englischen ein Thema:
Eine englischsprachige Untersuchung ergab, dass die gute Akzeptanz für geschlechtergerechte Sprache die Einschätzung von Personen, die geschlechtergerechte Formulierungen verwenden, positiv beeinflusst. Die Versuchsteilnehmenden lasen Transkripte einer Beratungssitzung, in der Berater entweder das generische he oder die inklusive Formulierung she or he verwendeten. Die Teilnehmenden schätzen die Berater, die geschlechtergerechte Formen nutzen, als weniger sexistisch ein und zeigten mehr Bereitschaft, diese Berater aufzusuchen.
Die Österreichische Bevölkerung befürwortets auch mehrheitlich, ok, ist auch Deutsch:
Laut einer vom Meinungsforschungsinstitut Unique research 2014 durchgeführten Umfrage für das Nachrichtenmagazin profil sprechen sich 55 % der österreichischen Bevölkerung für eine geschlechtergerechte Sprache aus, 40 % sind dagegen.
Schweden
In Schweden gibt es offiziell neben den Wörtern für „er“ und „sie“ das neue geschlechtsneutrale persönliche Fürwort „hen“.
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschlechtergerechte_Sprache Da wird auch erwähnt, dass es teils schon verpflichtend ist und die Verständlichkeit nicht schlechter ist. Gut, hat aber alles keine Relevanz dafür, wie es im Wiki praktiziert wird, zumal da auch ein Kritikbereich ist.
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Prioinix
Anmeldungsdatum: 10. August 2009
Beiträge: 220
Wohnort: Bayern
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Ich dachte ubuntuusers wird nicht politisch oder religiös betrieben. "Mitarbeiterinen werden gesucht" hat von beiden was. Von nun an werden hier 99% der Benutzer (Männer) nur noch in weiblicher Form kommunizieren und Artikel schreiben 😉
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Linuxkumpel
Anmeldungsdatum: 15. Juli 2011
Beiträge: 1605
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Egal wie es jeder für sich bewertet, wie es unsere weiblichen oder männlichen Mitglieder sehen. Es ist nicht immer einfach es allen Recht zu machen. Vor allem, wenn es dann noch mit der deutschen Sprache, dem Ausdruck und der Grammatik passen soll. Es ist z.B. auch in einigen Gesetzen festgeschrieben.
(4) Amts- und Funktionsbezeichnungen, die in der Gemeinde verwendet werden, führen Frauen in weiblicher, Männer in männlicher Form.
😉 Andere Wissenschaftler behaupten, die Genderforschung ist pseudowissenschaftlich mit den entspr. Kommentierungen. Fragen wir doch die Frauen, wie sie es gern hätten?
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seahawk1986
Anmeldungsdatum: 27. Oktober 2006
Beiträge: 11180
Wohnort: München
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Linuxkumpel schrieb: Fragen wir doch die Frauen, wie sie es gern hätten?
Nein, so funktioniert Demokratie nicht - wenn muss man alle fragen (auch diejenigen, die mit den Nachwirkungen der preußischen Gesetzgebung zur Geschlechtsidentität nicht einverstanden sind... http://www.bpb.de/apuz/135436/geschlechtsidentitaet-im-deutschen-recht?p=all). Ich wäre ja dafür die Unterscheidung zwischen Genus und Sexus in die Köpfe der Menschen zu bringen (d.h. bessere Bildung für Alle) statt die Sprache umzugestalten. Das erlaubt es auch Texte aus den letzten paar tausend Jahren zu lesen (und den Sinn besser zu verstehen) ohne sich wegen Forderungen der feministischen Linguistik aus dem letzten Jahrhundert darüber aufzuregen.
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swkh
Anmeldungsdatum: 10. April 2015
Beiträge: 610
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seahawk1986 schrieb:
... ohne sich wegen Forderungen der feministischen Linguistik aus dem letzten Jahrhundert darüber aufzuregen.
Aufregung lohnt nicht mehr. Sprache verändert sich ständig, und die feministische Linguistik hat längst ihre Spuren hinterlassen. Ich würde es auch begrüßen, wenn man den Protagonisten (sic!) der sogenannten geschlechtergerechten Sprache den Unterschied zwischen genus und sexus vermitteln könnte, aber solche Betrachtungen passen nicht in ihr Weltbild. Wenn ich mal aus dem Nähkästchen meines Berufslebens - einer großen Behörde - plaudern darf: Da wurden zum Ende des vergangenen Jahrhunderts Gesetzestexte, Rechtsverordnungen, Verwaltungsvorschriften, Merkblätter und Formulare "geschlechtergerecht" neugestaltet. Fast alle Texte wurden länger und sprachlich aufgebläht. Aus Schülern wurden Schülerinnen und Schüler, aus Lehrern Lehrerinnen und Lehrer, etc. Gelegentliche Bemühungen um sprachliche Verschlankung unter Beibehaltung des Grundsatzes, gendergerecht schreiben zu wollen, führten zu zu Neuschöpfungen auf der Basis von Partizipien, z.B. wurden aus Schülerinnen und Schülern Lernende, aus Lehrerinnen und Lehrern Lehrende, aus Studentinnen und Studenten Studierende. Letzteres führte wiederum zu neuen Stilblüten, wie folgende Beispiele zeigen:
In der Kneipe sitzen biertrinkende Studierende.
(Man kann in der Regel nicht gleichzeitig in der Kneipe sitzen und Bier trinken und studieren) Oder nach einem Massaker an einer Universität:
Die Bevölkerung beweint die sterbenden Studierenden.
(Niemand kann gleichzeitig sterben und studieren.) In bleibender Erinnerung ist mir auch die Not eines Kollegen (masculinum), der auf der y-Achse einer Grafik den sperrigen Begriff "Schülerinnen und Schüler" nicht unterbringen konnte und diese dann zu "SuS" degenerierte. Wie auch immer das Wiki-Team sich entscheidet: Achtet auf Lesbarkeit, vermeidet die Schrägstriche und bitte auch das Binnen-i. Das alles kann man bekanntlich zwar schreiben, aber nicht (laut) lesen. Und wenn es geht, macht aus Ubuntu-Usern nicht auch auch noch Userinnen. Das tut mir nicht nur muttersprachlich deutsch, sondern auch englisch weh. 😉
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Linuxkumpel
Anmeldungsdatum: 15. Juli 2011
Beiträge: 1605
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swkh schrieb: Das tut mir nicht nur muttersprachlich deutsch, sondern auch englisch weh. 😉
👍
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