Ich höhre immer wieder von diesen Blaufiltern für LCD-Screens. Letztens habe ich bei einem Win8 Ultrabook das auch mal live gesehen. Wird wohl mit Software gemacht.
Was hat es damit auf sich?
Sinnvoll?
Gibt es das für Ubuntu auch?
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Ich höhre immer wieder von diesen Blaufiltern für LCD-Screens. Letztens habe ich bei einem Win8 Ultrabook das auch mal live gesehen. Wird wohl mit Software gemacht. Was hat es damit auf sich? Sinnvoll? Gibt es das für Ubuntu auch? |
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Hab mal eine Suchmaschine befragt und nichts passendes gefunden. Worum geht es, was erreicht man dadurch? Oder meinst du generelle Farbkorrektur über ICC-Profile? |
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Ein Beispiel 'rausgegriffen, das es im ersten Absatz erklärt. Rangiert wohl zwischen Voodoo und Elektrosensibilität. F.lux for Linux: indicator applet available Achtung!Kubuntu 13.10 wird mittlerweile nicht mehr durch Sicherheitsaktualisierungen unterstützt. Durch das weitere Nutzen dieser veralteten Version unterläufst Du das Sicherheitskonzept von Linux und gefährdest Dein und die Systeme anderer. Aktualisiere auf die unterstützte Version 14.04! |
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Ah, danke das hatte ich schon vermutet, nur diesmal nicht auf Englisch gesucht. Komisch dass das Blaufilter genannt wird, schließlich wird da (zumd. bei den Software-Lösungen) kein Blau gefiltert. Um die Frage des TE zu beantworten: Ja es bringt etwas, die Augen ermüden nicht so schnell und man selbst wird etwas müder. Außer das Programm ist falsch konfiguriert und der Kontrast ist zu niedrig, dann wird es echt anstrengend. Im Wiki: Redshift |
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Filtert eine Sonnenbrille mit braunen Gläsern (die einzige sinnvolle Sonnenbrille) "braunes Licht"? 😀 Das Thema Farbtemperatur ist natürlich jedem, der mal ernsthaft fotografiert hat, bekannt (nicht nur in Farbe mit entsprechenden Tages- und Kunstlichtfilmen, auch in s/w - ich bin stets mit mehreren Filtern herumgehirscht, für jeden Durchmesser der verwendeten Objektive - schwere Tasche beim Wandern). Frauen handeln beim Schminken auch danach, meist ohne Kenntnis des Zusammenhangs. Bei Standalone-Monitoren gibt es dafür extra Einstellungsmöglichkeiten mit vordefinierten und frei wählbaren Werten. Bei Notebooks aus unerfindlichen Gründen allerdings nicht. Insofern können solche Tools natürlich helfen, wobei ich aber keine Tageszeitautomatik verwenden würde. Wer nachts um 2 Leuchtstoffröhren an hat, hat aber auch kein rötliches Umgebungslicht. 😉 |
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Betrachten wir dazu einfach mal die Hintergrundbeleuchtung, die hier beeinflusst werden soll. Früher waren Kaltlichtkathoden üblich, ein kurzer Blick auf das typische Spektrum so einer CCFL zeigt, dass Blau dort eher mangelhaft vertreten ist - Grün ist dort die dominantere Farbe, wobei die Spitze sich nicht sauber mit dem Farbfilter deckt und somit bereits einen Dämpfer verpasst bekommt. Nun werden ja aber LED Hintergrundbeleuchtungen immer beliebter, und blaue LEDs haben nunmal ein sehr intensives Licht. Es gibt aber zwei verschiedene Arten um weißes Licht zu erzeugen: Neben den teuren RGB LEDs gibt es noch die Möglichkeit das Weiß aus einer blauen LED zu gewinnen, in dem dieser mit Phosphor gelbe Elemente hinzugefügt werden, was zwar günstig ist aber ein sehr unvorteilhaftes Spektrum produziert. Inzwischen werden günstigen weißen LEDs aber nicht mehr direkt mit Phosphor versetzt, sondern sie bestrahlen ein fein justierbares Kristallgitter, welches ein erheblich ausgeglicheneres Spektrum erreichen kann. RGB LEDs sind von Haus aus sehr gut justiert, durch die unterschiedliche Alterung der einzelnen Kristalle kann es lediglich im Fortgeschrittenen Alter zu einer Farbverschiebung ins blaue führen - das kann einem aber mit allen älteren TFTs in einer viel stärkeren Form passieren, da ganz gern organische Schichten verwendet werden, die bei Alterung einen blauen oder gelben Farbstich hervorrufen können. Inwiefern das ganze nun einen biologischen Effekt hat sei mal dahin gestellt, es kann auch so gering sein dass der Placebo Effekt mitspielt.
Einen großen Einfluss auf die Ermüdung der Augen hat die Helligkeitsregelung der Hintergrundbeleuchtung. Heutzutage geschieht dies nur noch mit Pulsweitenmodulation (LEDs lassen sich auch nur schwer linear regeln), welche ein Flimmern im kHz Bereich verursacht - zwar nicht wahrnehmbar, aber recht belastend für die Augen. Ich habe seit ein paar Monaten einen etwas älteren Monitor, welcher wie ich im Nachhinein erfuhr noch eine lineare Helligkeitsregelung hat, und der Unterschied ist gewaltig. |
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In meinem Handy ist so ein Nachtmodes der das Display leicht roetlich macht und der Effekt ist sehr angenehm fuer die Augen. Im iPhone gibt es das auch schon. Jetzt waere es toll wenn es am PC noch moeglich waere. Ich merke wirklich Einschlafschwierigkeiten wenn ich den Abend viel am Bildschirm sitze. Fuer Ubuntu waere das evtl. sogar ein Gewinn an Prestige wenn es damit aufwarten koennte. Ich waere auch bereit dafuer zu zahlen wenn es das gaebe. |
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Die hier üblicherweise verwendeten organischen LEDs haben wiederum völlig andere Eigenschaften als die bei den großen Monitoren verwendeten Lösungen. OLED Bildschrime filtern nicht, jeder Subpixel ist für sich eine Leuchtquelle und man kann dementsprechend bei jedem Farbkanal die ausgestrahlten Farbspektren direkt beeinflussen. Monitore arbeiten hingegen mit Farbfiltern, sie filtern nur die einzelnen Farbkomponenten aus einer weißen Hintergrundbeleuchtung heraus, man hat hier nur einen eingeschränkten Einfluss auf das reale Farbspektrum das die eigenen Augen erreicht. Und das sind auch noch nicht alle Filter: Damit die LCD Farbfilter funktionieren muss das Licht vorab polarisiert werden - wenn du mal so eine passive 3D Brille (die modernen Polfilterbrillen, nicht die alten Anaglyphenbrillen) vor den Bildschirm hältst wirst du abhängig von der Rotation eine Verdunkelung bemerken, das ist auf Dauer auch nicht unbedingt Augenfreundlich.
Gibt es schon seit etlichen Jahren: Redshift Bezüglich der Einschlafschwierigkeiten würde ich das aber eher als Tropfen auf den heißen Stein bezeichnen, es spielen im Bezug zum Monitor schlichtweg noch viel mehr Faktoren mit rein als nur die vom Bildschirm darzustellende Farbtemperatur. |
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Hallo JuanCalamar, erst einmal würde ich eine Checkliste abarbeiten. Für PC-Arbeitplätze gibt es Vorschriften die der Chef oder ein Selbständiger einzuhalten hat. Da habe ich dir mal ein paar Links rausgesucht: http://www.sieso-ergo.eu/de/ergonomie/arbeitsplatz-einrichten-und-einstellen http://ergonomieamarbeitsplatz.net/checkliste-fur-einen-ergonomischen-arbeitsplatz/ es gibt natürlich noch mehr zu googlen. Schau einfach mal selbst und beziehe die Suchkriterien auf den Arbeitsplatz. Grundsätzlich ist bekannt das die Farbe Blau die Augen am wenigsten belasten. Nicht umsonst sind die Office Produkte von Microsoft in dieser Farbe gehalten. Auch Libre Office und andere sind entsprechend gestaltet. Es gibt auch Studien dazu wie sich die Farbe Blau bei Jungen und die Farbe Rosa bei der Entwicklung auswirken. Kurz gesagt ist die Farbenblindheit bei Jungen prozentual gesehen viel höher als bei Mädchen weil die Farbe Blau keine wirklichen Reiz auf die Sehnerven hat und somit die Sehnerven nicht trainiert werden. Grundsätzlich ist bei der Darstellung auf dem Bildschirm eine positive Darstellung zu bevorzugen. Also Schwarze Buchstaben auf Weißen Grund. Dunkle Themes die eine Negativdarstellung haben sind also eigentlich schlecht für die Augen. Trotzdem installieren sich viele ein solches Theme. Aus Erfahrung würde ich auch mal die Hetzzahl des Bildschirms überprüfen, die auch schon weiter oben angesprochen wurde. Ich gebe mal ein Negatives Beispiel: Du als Chef möchtest einen Mitarbeiter aus dem Büro loswerden. Also versetzt du ihn in ein Büroraum ohne Fenster und mit 60Hz Neonröhrenbeleuchtung an der Decke. Zusätzlich gibst du ihn noch einen alten 60Hz Bildschirm mit unergonomischer Tastatur und Maus. Auch der Sitz entspricht nicht den Vorgaben der Berufsgenossenschaft. Dann kommt genau das heraus wovon du berichtest. Wenn er nicht vorher in der Klapse landet wird er sich die Papiere freiwillig geben lassen. 😉 mfg picnerd |
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Belege? Mir ist gegensätzliches bekannt, insbesondere was den Einfluss auf das Schlafverhalten betrifft. Blaues Licht hat durch seine Nähe zu Ultraviolettem Licht eine recht hohe Photonen-Energie, da würde ich schon aufgrund dieser physikalischen Eigenschaften eher von schädlichen Einflüssen ausgehen. Allerdings sind der größte Teil der medizinischen Studien der letzten 20 Jahre aufgrund mangelhafter statistischer Rahmenbedingungen ohnehin als fragwürdig einzustufen, so mancher hat deshalb bereits eine wissenschaftliche Krise ausgerufen...
Das hat mehr mit der traditionellen Farbgestaltung von Windows zu tun, die Farbe Blau hat schon seit '83 mit Windows 1.0 einen festen Standpunkt der sich spätestens seit Windows 95 zum Platzhirsch weiterentwickelt hat. Die Primärfarbe von Libre Office ist nebenbei Grün. In Sachen biologischer Ästhetik würde ich auch eher etwas von Apple erwarten, und die sind bekanntermaßen nicht gerade von der Farbe Blau angetan - wenn hier irgendwer kausalen Einfluss auf die Farbgebung hat, dann sind das die Werbepsychologen und keine Biologen.
Das liegt vielleicht schlicht daran, dass ein Bildschirm kein Blatt Papier ist. Alles was dort hell ist, ist eine Leuchtquelle die direkt auf die Netzhaut strahlt - dass künstliche Leuchtquellen mit unnatürlichen Farbspektren und im Falle von LCDs sogar polarisiertem Licht einen negativen Einfluss haben würde ich eher als offensichtlich bezeichnen, diesen Einfluss durch dunkle Themen zu reduzieren ist da nur logisch.
Der Blau-Grüne Farbbereich ist der bei weitem empfindlichste des menschlichen Sehnervs, in keinem anderen Bereich ist der gängige RGB Farbraum so unzureichend wie hier - mit Abstand. Der Wikipedia Artikel zum CIE-Normvalenzsystem hat dazu eine sehr eindeutige Grafik.
Nein, die spielt nur bei Röhrenbildschirmen eine Rolle. Wenn man alte Zeitlupenaufnahmen (zB in Dokumentationen) von Röhrenbildschirmen sieht, dann merkt man auch warum: Eine Röhre bewegt ihr Bild für jeden Takt der Bildwiederholfrequenz von oben nach unten einmal über die gesamte Fläche. Ein Flachbildschirm hingegen aktualisiert nur die Zustände der einzelnen Pixel, wenn sich der Bildinhalt nicht ändern hat man ein Standbild. Bei Flachbildschirmen ist die Bildwiederholfrequenz wirklich scheißegal, intern arbeiten diese ohnehin mit anderen höheren Frequenzen. Die angesprochene Regelfrequenz der Hintergrundbeleuchtung hat nichts mit der Bildwiederholfrequenz zu tun und lässt sich auch nicht verändern, man kann nur versuchen durch Maximieren des Duty Cycles (d.h. Helligkeit voll aufdrehen) den Takt komplett los zu werden, falls die Regelung dies überhaupt zulässt. |
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Photonenenergie, okay. Bin ja kein Wissenschaftler also kann ich das nicht beurteilen. Und ja, ich bin ja jetzt auch schon ein paar Jahre älter und weiß nicht was gerade aktuell ist. 20 Jahre schreibst du, das kommt schon hin. Ich habe es damals noch so bei bekommen gekriegt.
Also wen ich mich richtig erinnere dann hat Microsoft auf Grund der Studien von damals die Farbgebung gewählt um die Reizüberflutung einzuschränken. Und nicht aus irgendwelchen Verkaufsgründen. Blau ist nicht gerade verkaufsfördernd, oder? Und Libre Office ist eigentlich auch in Weiß und Grau gehalten und nur das Highlighting ist Grün.
Die meisten Themes sind in dieser Hinsicht nicht zu gebrauchen. Die Kanten und der Kontrast zwischen den einzelnen Fenstern sind fast nicht mehr vorhanden oder verschwindet beim längeren arbeiten.Ich habe auf der Arbeit ein paar Lagerverwaltungssoftware-Oberflächen gesehen/gehabt die in Schwarz gehalten sind wie für Sehbhinderte. Die sind dann soweit reduziert auf das wesentliche das keine Reizüberflutung mehr stattfindet. Das ist aber noch alles in den Kinderschuhen. Sieht dann aus wie ein BIOS. 😀
Die Helligkeit auf volle Pulle stellen. Okay, dann arbeite ich nur noch eine halbe Stunde und gehe dann mal zum Augenarzt. 😊 Das mag schon sein das das bei der Hintergrundbeleuchtung heutzutage nicht mehr die Rolle spielt. Intern ist bei mir was von, lass mich jetzt nicht lügen, über 70 Hz eingestellt. Ob ich die auch wirklich habe kann ich nicht beweisen. Wie gesagt das ist der Stand der Dinge den man von der Berufsgenossenschaft und nicht mehr taufrischen Äzten eingetrichtert bekommt. mfg picnerd |