Für die Freunde von Ventoy (u.a.): Ich finde, dass Tools, die es ermöglichen, virtuelle Datenträger unmittelbar starten zu können, zu den interessantesten Programmen der letzten Jahre gehören. Es wird nämlich schnell langweilig bis lästig, jedesmal mit einem Kreationswerkzeug aus der heruntergeladenen ISO einen boot-fähigen Stick zu kreieren. Gut, man kann die ISO natürlich auch in einer VM testen. Aber dazu muß man die VM erstmal aufsetzen. Warum kann man den virtuellen Datenträger nicht einfach am Host direkt booten,
fragte ich mich schon vor Jahren. Aber so simpel, wie man sich das als Laie vorstellt, ist das nicht. Dennoch gibt es mittlerweile Tools, die alle möglichen Arten von virtuellen Daternträgern (nicht nur ISOs) menügesteuert starten können.
Ich persönlich empfehle Easy2Boot. Das dürfte das derzeit leistugsstärkste Tool auf diesem Gebiet sein. Das Easy2Boot-Medium kann man unter Windows, aber alternativ auch unter Linux erstellen (kopieren). Die virtuellen Datenträger werden anschließend nach Bedarf vom Anwender manuell auf das Easy2Boot-Medium kopiert (oder auch wieder gelöscht). Der Easy2Boot-Starter selbst ist standardmäßig vom Typ Legacy; neuerdings gibt es aber auch einen UEFI-Modus für den Gebrauch unter aktueller Hardware. (Auf den älteren Versionen wurden für Starts unter UEFI, zuvor Partitions-Images der virtuellen Datenträger erzeugt.)
Derzeit unterhalte ich zwei Easy2Boot-Medien. Das eine ist ein gewöhnlicher USB-Stick, von dem ich verschiedene Linux-Live-Systeme sowie ein Windows-PE-System (als Reparatur- und Diagnose-Werkzeug) im ISO-Format direkt starten kann. Das andere wurde auf eine portable USB3-HDD kopiert. Hier sind die Möglichkeiten noch größer. Mehr Speicherplatz und vor allem eine weitaus höhere Performance. Man kann von hier aus z.B. VHDs mit Windows 7 betreiben. Das geht zwar auch per Stick, aber nur an einer USB3-HDD erreicht man dabei auch in etwa die Geschwindigkeit einer internen Installation. Übertragen auf Linux bedeutet das, dass man ggf. auch mal eine Distri dauerhaft als Live-System benutzen könnte (also auf eine Installation verzichtet). Wie gesagt, es werden nicht nur ISOs unterstützt, sondern auch zahllose andere virtuelle Formate (, von denen ich aber außer VHD keine getestet habe).