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BTRFS vs ZFS

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Server 14.04 (Trusty Tahr)
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vrms

Avatar von vrms

Anmeldungsdatum:
12. September 2013

Beiträge: 99

von hier sieht es so aus als wuerden btrfs & zfs aehnliche features bieten. Kann mir jemand sagen, was besser ist?

Ich habe des oefteren gelesen zfs sei RAM hungrig, ueber btrfs habe ich dies nirgends gehoert. ZFS wiederum wird nachgesagt es vermiede file corruption. Tut btrfs dies ebenfalls?

aufs Erste, wuerde ich sagen btrfs sei mein Favorit (gleiche features, aber weniger RAM gefraessig).

Wie seht ihr das?

Thomas_Do Team-Icon

Moderator
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24. November 2009

Beiträge: 8808

Was besser ist, hängt von Deinen Einsatzbedingungen und Ansprüchen ab. Die hast Du hier aber noch nicht mitgeteilt. Falls Du wenig Erfahrung hast, würde ich einfach mal beim Standarddateisystem ext4 bleiben ☺. Anssonten ist BTRFS noch beta.

vrms

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Anmeldungsdatum:
12. September 2013

Beiträge: 99

Thomas Do schrieb:

Was besser ist, hängt von Deinen Einsatzbedingungen und Ansprüchen ab. Die hast Du hier aber noch nicht mitgeteilt.

Produktionsserver fuer filesharing, kvm/qemu VM (auf der ein Odoo-Server (inkl. Postgresql db) laeuft). 10 user. ca 1 TB an Daten

Thomas Do schrieb:

... Anssonten ist BTRFS noch beta.

hm, es wird zumindest offiziell als 'stable' verkauft. Zurueck zu meiner Frage (die ja nicht war ext4 oder btrfs) wuerdest du wohl eher ZFS empfehlen, rchtig? Wie sthet's mit dem genannten RAM Hunger?

aasche

Anmeldungsdatum:
30. Januar 2006

Beiträge: 14259

Zu ZFS und Btrfs gibt es ausfuehrliche Artikel im Wiki. Empfehlenswert im Hinblick auf Deine Frage ist der Abschnitt Links im ZFS-Artikel. Die Frage, ob Btrfs oder ZFS fuer Deine konkrete Situation besser geeignet ist, musst Du beantworten. Beides sind Dateisysteme fuer Fortgeschrittene, die in der Lage sind, sich ein eigenes Bild zu machen und darauf basierend selbst eine Entscheidung zu treffen.

Alleine schon das Stichwort "Produktionsserver" verbietet IMHO jegliche Experimente.

Kaivk

Anmeldungsdatum:
8. November 2009

Beiträge: 593

Thomas Do schrieb:

... Anssonten ist BTRFS noch beta.

hm, es wird zumindest offiziell als 'stable' verkauft. Zurueck zu meiner Frage (die ja nicht war ext4 oder btrfs) wuerdest du wohl eher ZFS empfehlen, rchtig? Wie sthet's mit dem genannten RAM Hunger?

Der RAM Hunger von ZFS ist ziemlich hoch, ich glaube es lag so bei 4-8GB RAM pro 1TB Daten, es gibt auf jeden Fall Faustregeln dazu, die ich aber nicht auswendig weiß; aber das größere Problem hier ist, dass es eine Lizenz hat, die nicht mit der GPL kompatibel ist, somit also nicht im Kernel enthalten ist.

BTRFS wurde mit einem relativ neuen Kernel als Stable deklariert, wobei das sich nicht auf die Gesamtheit aller Features bezieht, die teilweise noch nicht einmal implementiert sind:

BTRFS+checksum+RAID 1 sollte funktionieren, aber nur mit dem neusten Kernel aus 15.04, wohingegen RAID 5/6 noch nicht als stabil anzusehen sind. Vorteil von ersterem ist das Verhindern von silent data corruption, wie häufig das auch immer passieren mag.

Ansonsten stimme ich den Beitrag von aasche zu. Ext4 wäre immer noch das sicherste. Außerdem wäre es vielleicht interessant die Benchmarks für Postgresql oder ähnliches auf phoronix.com für die Dateisysteme anzusehen, je nachdem wie stark die Datenbank beansprucht wird.

engheneiro

Anmeldungsdatum:
13. August 2009

Beiträge: 2080

Wohnort: Nähe München

Hi,

zfs nutzt (zumidest unter Solaris, woher ich es kenne) einfach das verfügbare RAM als Cache. Dagegen ist bei einer Verwendung als (File-) Server auch nichts einzuwenden. Wird von anderen Applikationen das RAM angefordert, so verringert sich der Cache automatisch (das dauert aber ggf. etwas). Unter Solaris kann man dazu durch einen /etc/system Parameter das von ZFS verwendete RAM begrenzen. Inwieweit das auch unter Linux so implementiert ist, kann ich nicht sagen. ZFS ist in meinen Augen schon sehr fortschrittlich und stabil (auch mit RAID - dann aber nur mit USV!). Ich nutze es aber bisher nicht unter Ubuntu. Wenn du die Volume-Management Features nicht nutzen möchtest, wärs evtl. "Kanonen auf Spatzen".

HTH

Gruss Rainer

jb-alvarado

Anmeldungsdatum:
28. November 2012

Beiträge: 345

Wir haben seit ca. 2013 zfs unter Ubuntu am laufen. Und zwar mit Raid6 / 11TB. Zuerst unter Ubuntu 12.04 mit 16GB Arbeitsspeicher. Mittlerweile unter Ubuntu 14.04 mit 32 GB Speicher. Speicher Upgrade und BS neu installieren ging tadellos. Mit zpool import war sofort wieder alles da und online.

Snapshots funktionieren auch super und die Datenrettung ist damit total unkompliziert, weil man in den einzelnen Snapshots browsen kann.

btrfs ist sicher genial, aber ob es wirklich schon soweit ausgereift ist?

vrms

(Themenstarter)
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Anmeldungsdatum:
12. September 2013

Beiträge: 99

danke erstmal fuer die Antworten. Sieht so aus, als waere ggf ZFS wohl eher ratsam, da schlicht und einfach aelter und somit erprobter. Der Fakt das CentOS 7 ZFS als standard filesystem liefert staerkt diesen Eindruch (wobei das [also ZFS anstatt BTRFS] natuerlich auch Politik sein koennte)

jan.b

Anmeldungsdatum:
19. Juni 2005

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Kleiner Irrtum: CentOS 7 hat XFS (und nicht ZFS) als Standard-Filesystem. Auf Grund der unterschiedlichen Lizenzen wird es wohl nie eine Linux-Distribution mit ZFS als Standard-Filesystem geben.

Für mich gilt: Linux&ZFS gibt es meines Wissens für ARM-Prozessoren nicht. Also laufen meine RaspberryPi-Basteleien nur mit Btrfs. 😉

ruiin

Anmeldungsdatum:
6. Oktober 2009

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Ich verwende seit Jahren ZFS als Dateisystem für mein auf FreeBSD basierendes NAS. FreeBSD hat Oracle ZFS als eines der ersten Betriebsysteme implementiert. Seit einiger Zeit gibt es das OpenZFS Projekt mit einer neuen Implementierung von ZFS, auch für Linux. Wie stabil die OpenZFS Implementierung gegenüber der Oracle ZFS Implementierung läuft kann ich nicht bewerten, die Migration auf meinem NAS war problemlos. Meinen Erfahrungen nach ist ZFS optimal wenn viele Platten auf viele Nutzer dynamisch verteilt werden sollen. Wenn du eine schnell angebundene SSD als Cache-Device oder Log-Device verwendest, erhöht sich noch mal die Performance und die RAM-Last müsste sinken, ich habs jedoch noch nicht ausprobiert. (Das Cache hält oft benutzte Daten vor, das Log erhöht die vermeintliche Schreibgeschwindigkeit, da es Schreiboperationen zwischenspeichert bis die langsamen HDD bereit sind.)

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