Case
Anmeldungsdatum: 3. Juli 2005
Beiträge: 112
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Servus, nur zum Verständnis: wenn ich ein paar Ubuntuversionen auslassen möchte (bis auf einen installationunwilligen Firefox/Drucker klappt alles wunderbar ), wie lange werden dann noch Breezy Programme gepflegt, Systemupdates angeboten ? Soweit ich kapiert habe, sind z.B.Hoary Pakete ja nicht automatisch inkompatibel mit Breezy, nur weil die Pakte in einem Hoary-Repository stehen. Gibt es eine Deadline für den Distri-Support ?? Könnte man versuchen Daper Drake Pakete (oder spätere Versionen) zu installieren oder versagt hier die Paketverwaltung und ich laufe Gefahr mein System abzuschiessen ? Wenn ich jedes Jahr ein neues Linux aufsetzen müsste (um Sicherheitsupdates zu erhalten), das lacht sich doch jeder $MS User ins Fäustchen ..
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LordSavage
Anmeldungsdatum: 19. April 2005
Beiträge: 1046
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Normales Ubuntu 3 Jahre Server Ubuntu 5 Jahre
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joergm2706
Anmeldungsdatum: 27. Juli 2005
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Hallo Case, etwas Backgroundwissen zum Verständnis. Ubuntu wurde aus dem Versuch heraus geboren worden ein relativ aktuelles und trotzdem stabiles Debian zu erhalten. Wie Du vielleicht schon gehört hast ist eines der Grundprinzipien von Unix und -Derivaten (darunter halt auch Linux) die Regelung der Abhängigkeiten. Windows-Programme bringen alle benötigten Libraries in der Regel schon mit. Ist zwar für die Installation von unschlagbarem Vorteil, dafür gestaltet sich aber die Verwaltung der Daten später als etwas schwierig weil viele Libraries vielfach (auch in unterschiedlichen Versionen) vorhanden sind was das System stark aufbläht. Linux setzt voraus dass die benötigten lib's schon auf dem System vorhanden sind, und dieses nur einmal, daher die Abhängigkeiten. Du kannst z.B. ein Programm x nicht installieren wenn dieses zum Funktionieren die lib's x und z voraussetzt wobei z nicht vorhanden ist. Vor allem schließen sich viele lib's auch gegenseitig aus so dass Du immer nur eine davon auf Deinem System installieren kannst. Um deren Verwaltung kümmert sich das Debian-Paketmanagement dpkg. Wenn sich nun die ubuntu-Version ändert bedeutet dieses auch dass nicht nur die Programme aktueller, etliche sind neu hinzugekommen und einige auch vielleicht nicht mehr vorhanden sind, sondern auch das Basisgerüst in Gestalt der lib's hat sich geändert. Deswegen kann nicht vorhergesagt werden dass ein Paket aus Dapper unter Breezy läuft oder nicht, kommt immer darauf an was es für Abhängigkeiten voraussetzt. Einem normalem Desktopuser kann man eigentlich immer nur dazu raten ständig die neueste ubuntu-Version installiert zu haben. Sicherheitsupdates gibt es in der Regel immer in Folge von neuen Programmversionen, und bis diese den Weg in ältere Versionen finden kann aufgrund der Abhängigkeiten manchmal Monate dauern. Wenn es Dir auf die Sicherheit ankommt kommst Du nicht um die Installation der neuesten Version inklusive regelmäßiger upgrades und dist-upgrades herum. Dieses ist eines der Grundprinzipien von Linux und auch dessen unschlagbarer Vorteil gegenüber Windows.
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tux21b
Anmeldungsdatum: 15. August 2005
Beiträge: 1698
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Case hat geschrieben: Wenn ich jedes Jahr ein neues Linux aufsetzen müsste (um Sicherheitsupdates zu erhalten), das lacht sich doch jeder $MS User ins Fäustchen ..
Du musst auch nicht jedes Jahr ein neues Linux aufsetzen. Die Ubuntu-Versionen erscheinen zwar alle 6 Monate, aber wenn du z.B. Warty (erste Ubuntu-Version) hast, kannst du einfach immer upgraden auf die neueren Versionen. (jetzt z.B. auf Dapper 😉 ) So musst du dein System nicht immer neu aufsetzen, sondern brauchst nur die URLs in deiner sources.list ändern und ein anschließendes "sudo apt-get dist-upgrade" aktualisiert dein System auf die neuerste Ubuntu Version (geht natürlich auch grafisch über den Update-Manager). Gruß tux123
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Boone
Anmeldungsdatum: 27. Januar 2005
Beiträge: 4280
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tux123 hat geschrieben: ...kannst du einfach immer upgraden auf die neueren Versionen. (jetzt z.B. auf Dapper 😉 )
Aber nur wenn du extrem experimentierfreudig bist. Dapper ist unstable, derzeit ist Breezy das stabile Release. Daniel
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adun
Anmeldungsdatum: 29. März 2005
Beiträge: 8606
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Wobei man auch erwähnen sollte, dass sich Ubuntu was den letzten Versionssprung angeht nicht unbedingt mir Ruhm bekleckert hat. Das lief nicht immer problemlos...
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joergm2706
Anmeldungsdatum: 27. Juli 2005
Beiträge: 791
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Aber hoppla, ich wollte jetzt hier keinen Flamewar starten. Das ubuntu mit Breezy Mist gebaut hat nur um sklawisch einen Monate vorher festgesetzten Termin einzuhalten ist ja hinlänglich bekannt. Ich denke mal dass man auch bei Canonical lernfähig ist und dieses auch nicht noch einmal passieren wird. Das man nur die letzte stabile Version verwendet ist eh klar, und wenn man will kann man ja nach Erscheinen der neuen Version noch zwei, drei Wochen warten und das Forum hier beobachten was sich da so alles tut. Trotzdem macht es für den Durchschnittsuser keinen Sinn mit einer zwei Jahre alten Version zu arbeiten. Der möchte sich dann doch gleich Debian Sarge installieren (oder bei Windows bleiben 😢 ).
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Nomis
Anmeldungsdatum: 14. Juni 2005
Beiträge: 307
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Updaten sollte man angeblich immer nur von einer Version zur nächsten. Also nicht Warty → Breezy
Upgrades are supported from each release to the next. If you wish to skip a release, and then update to the latest one, then it is necessary to update the system from your existing release through each intermediate release to get to the release you wish to run.
Von http://www.ubuntu.com/ubuntu/releases Hat schonmal jemand getestet ein Release zu überspringen beim dist-upgrade?
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Case
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 3. Juli 2005
Beiträge: 112
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tux123 hat geschrieben: Case hat geschrieben: Wenn ich jedes Jahr ein neues Linux aufsetzen müsste (um Sicherheitsupdates zu erhalten), das lacht sich doch jeder $MS User ins Fäustchen ..
Du musst auch nicht jedes Jahr ein neues Linux aufsetzen. Die Ubuntu-Versionen erscheinen zwar alle 6 Monate, aber wenn du z.B. Warty (erste Ubuntu-Version) hast, kannst du einfach immer upgraden auf die neueren Versionen. (jetzt z.B. auf Dapper 😉 )
Vielen Dank für die Erläuterungen. Da beim letzten Upgrade (Hoary->Breezy) einiges schiefgelaufen ist (und ich Ubuntu neu installieren musste) wollte ich mir halt den Stress ersparen und erst später upgraden. Aber die Argumente jeden Versionssprung mitzumachen leuchten mir natürlich ein. Leider habe ich eigentlich immer Fremdpakete an Bord die wohl für die Upgradeprobleme verantwortlich sind: ATI-Treiber, Skype, VMWare-Demo ... Wenn das Upgrade schiefläuft, ist der (Installations)Aufwand eigentlich ähnlich groß wie unter Windows .... Hilfreich wäre es die Profile der gängigsten Programme wegzusichern. Gibt es eine Liste welches Programm wo die Settings ablegt?
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joergm2706
Anmeldungsdatum: 27. Juli 2005
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Hallo Case, da ich neben Kubuntu auch noch kanotix (= echtes Debian Sid) habe kann ich Dir nur sagen wie es da funktioniert. Bei kanotix wird das übrigens bei upgrades von der CD automatisch per Skript erledigt, das ganze sollte sich aber per move auch "händisch" durchführen lassen: http://linux.kopporama.de/de/Kanotix_HB.html#x1-320006.3 (Abschnitt 6.3). Im Prinzip wird hier eine Liste der zuvor zusätzlich installierten Programme erstellt. Diese werden im Rahmen der updates auf die neue Version natürlich erstmal entfernt. Die Programme auf der zuvor erstellten Liste können aber einfach wieder neu installiert werden wie Du da siehst. Wie das Ganze von Hand funktioniert müsstest Du mal probieren. Aber vielleicht erstellt einer der Linux-Cracks hier ja auch mal ein eigenes Skript(?) Warum (k)ubuntu diese Möglichkeit nicht besitzt ist mir eigentlich schleierhaft, nach dem letzten Upgrade hat es hier im Forum auch jede Menge Kritik deswegen gehagelt. Es gibt also durchaus vieles was sich auch hier noch verbessern ließe bis es wirklich auch für den "Normaluser" eine echte Alternative zu Windows darstellt. Grüße Jörg
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Case
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 3. Juli 2005
Beiträge: 112
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joergm2706 hat geschrieben:
Warum (k)ubuntu diese Möglichkeit nicht besitzt ist mir eigentlich schleierhaft, nach dem letzten Upgrade hat es hier im Forum auch jede Menge Kritik deswegen gehagelt. Es gibt also durchaus vieles was sich auch hier noch verbessern ließe bis es wirklich auch für den "Normaluser" eine echte Alternative zu Windows darstellt. Grüße Jörg
Achja, mein Traum wäre ja ein DualBoot iMAC (MAC OS X, und irgend ein Windows). OS X zum Arbeiten, Windows zum Zocken und für bisher noch nicht portierte Programme. Aber mit einem Linux-Host und Windows in einer VMWare-Player Umgebung ist man auch gut und perfomant bedient.
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joergm2706
Anmeldungsdatum: 27. Juli 2005
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Hallo Case, das mit dem MAC OS könnte eventuell schneller gehen als Du denkst. Das jetzt ja Apple seine Hardware auf Intel-Prozessoren umstellt dürfte eine Portierung von MAC auf den PC nur noch eine Frage der Zeit sein. Obwohl bis dahin auch Linux den noch vorhandenen Rückstand in der Anwenderfreundlichkeit aufgeholt haben sollte. So, jetzt sollte aber der Thread hier geschlossen werden damit ihn einige nicht wieder einige für eine Off-Topic-Diskussion nutzen.
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