Hexe333
Anmeldungsdatum: 27. November 2019
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Hallo, mir ist es vor einigen Monaten passiert, dass der Hin- und Herwechsel eines USB-Sticks zwischen Windows und Linux diesen offenbar zerstört hat bzw. die Daten darauf. Hatte zuvor Daten vom Windowsrechner draufgetan, beim Einstecken an den Linux-Rechner ging unten noch kurz ein Fenster hoch, dass ein neues Gerät erkannt wurde, in dolphin war aber kein Gerät zu sehen. Hab es daraufhin wieder am Windowsrechner ausprobiert und dort konnte ich auch auf keine Daten mehr zugreifen (eben nochmal ausprobiert, da kam die Meldung: "Sie müssen den Datenträger formatieren, bevor Sie ihn verwenden können.") Die Meldung beim Linux-Rechner "neues Gerät erkannt" kam bei späteren Versuchen nicht mehr. Meine Hauptfrage ist, was kann das Problem verursacht haben (zuvor ging es längere Zeit ohne Probleme) und wie kann man das zukünftig vermeiden? Ich will jetzt eine externe Platte kaufen (HDD), die ich zwischen beiden Betriebssystem wechseln will. Gibt es da irgendwas zu beachten? Danke sehr!
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DJKUhpisse
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Wurde der immer ausgeworfen oder einfach abgezogen?
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Hexe333
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dingsbums
Anmeldungsdatum: 13. November 2010
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Ich will jetzt eine externe Platte kaufen (HDD) [...] Gibt es da irgendwas zu beachten?
Ich fahre externe Platten nach dem Auswerfen immer per sudo hdparm -Y /dev/sdX in Ruhe-/Parkposition. Das verhindert häßliche Geräusche beim Abziehen und ist der Lebensdauer bestimmt zuträglich.
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Hexe333
(Themenstarter)
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Gut, das kann ich ja zukünftig machen. Was muss ich in dem Befehl denn durch was ersetzen?
Und erst Auswerfen und dann den Befehl? (aber ist die Platte nach Auswerfen dann überhaupt noch ansprechbar?) Allerdings muss das Problem bei mir ja woanders liegen, da es ja mit einem Stick war, der so mechanische Probleme nicht hat. Solang ich nicht weiß, was da los war, hab ich die Befürchtung, dass sowas mit der Platte auch passieren kann. Zum Auswerfen noch: Das mache ich normalerweise immer. Ausnahme ist nur, wenn Windows meldet, dass irgendeine Datei angeblich noch geöffnet wäre, ich aber alle Programme, die auf Daten des Sticks zugegriffen hatten (incl. Dateiverwaltungsprogramm), schon geschlossen waren und somit Windows da grad wieder rumspinnt. Ich meine aber, dass das damals vor der Benutzung auf Linux nicht der Fall war.
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Kätzchen
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Falls du es Grafisch willst: Ich schalte meine externen Datenträger immer in der Laufwerksverwaltung aus. Bisher keine Probleme. ☺ Hexe333 schrieb: Gut, das kann ich ja zukünftig machen. Was muss ich in dem Befehl denn durch was ersetzen?
/dev/sdX ändern durch die tatsächliche Bezeichnung. ZB. mittels: sudo fdisk --list
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Hexe333
(Themenstarter)
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Ok, gut, dann weiß ich, was ich zukünftig auf Linux anders machen kann. Aktuell gehts mir mehr da drum, inwiefern der Wechsel eines externen Speichers zwischen Linux und Windows ein Problem sein kann. Ich meine, ich hätte das auch mal gehört, dass es bei einem Wechsel zwischen den beiden passieren kann, dass der USB-Stick kaputtgeht. Weiß nicht mehr, wo ich das her hatte. Ist das so?
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DJKUhpisse
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Erstens ist es extrem wichtig, das Gerät auszuwerfen und somit die Partition korrekt zu unmounten, sonst geht halt das Dateisystem ggf. flöten. Da ist aber noch nicht das Gerät kaputt.
Teste deine Datenträger mal mit Badblocks.
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kB
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Hexe333 schrieb: […] eine externe Platte kaufen (HDD), die ich zwischen beiden Betriebssystem wechseln will. Gibt es da irgendwas zu beachten?
Ja, beispielsweise das magnetische Aufzeichnungsverfahren. Zur Zeit gibt es bei Platten > 2TB zwei Verfahren: SMR und CMR. Zu den Unterschieden lese z.B.: https://www.reichelt.de/magazin/ratgeber/smr-cmr-welche-festplatte-eignet-sich-am-besten-fuer-welchen-zweck/ Für Deine Zwecke ist vermutlich CMR besser geeignet. Ich würde die neue Platte einteilen in mindestens 3 Partitionen und unterschiedlich formatieren:
Partition nur für Windows, formatiert mit NTFS Partition nur für Linux, formatiert mit ext4 Partition zum Datentausch, formatiert mit FAT32
Mache die Partition für den Datentausch nur so groß wie für diesen Zweck unbedingt erforderlich. Damit minimierst Du den Schaden, wenn nochmal ein solcher Unfall eintritt. Generell sollte man für den Datenaustausch zwischen Rechnern einen möglichst kleinen Datenträger verwenden.
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Hexe333
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Ich glaub, ich hab den Thread etwas ungünstig angefangen. Der USB-Stick ist nicht primär das Thema hier (greife das und Ratschläge zur Datenrettung aber gerne später nochmal auf), für mich hat sich da nur die Frage dran geknüpft, ob die Verwendung externer Datenträger an Windows- und Linuxrechnern ein Problem sein kann, in der Hinsicht, dass dann alle Daten darauf nicht mehr zugänglich sind. Bis jetzt war mein Szenario so: Bisher war auf dem Rechner Windows installiert (gebraucht geschenkt bekommen), ich hab ihn aus Datenschutzgründen kaum benutzt/kaum Daten drauf abgelegt. Ich hab ihn dann erst intensiver mit einem Linux Live-USB-Stick im Dauerbetrieb genutzt (mehrere Jahre), Windows seitdem nicht mehr angerührt. Von daher sind die Daten bisher v.a. Linux-Daten auf interner Platte mit Windows-Formatierung (weiß nicht, welche Formatierung genau). Aktuelles Anwendungsszenario für neue externe Platte: (1) Ich brauche die Platte aktuell, weil ich die interne Platte von dem Rechner sichern will, bevor ich ein anderes Windows und Kubuntu in dual-use fest auf dem Rechner installiere. Anschließend will ich die Daten von da wieder auf den Rechner spielen. (2) Später würde ich die Platte als Backup für diesen Rechner nutzen wollen. (3) Die Nutzung dieser Platte zusätzlich zum Datenaustausch mit einem anderen Rechner (mit Windows, irgendwann später auch Linux drauf) kann dann also tatsächlich ein Problem sein?
Meine Fragen zur Antwort von kB:
Du meinst mit dieser Aufteilung in verschiedene Partitionen dann auch eine EXTERNE Platte? Denn ich kenne das nur von internen Platten. Und dann müsste die externe Platte für ein Backup (Anwendungsszenario (2)) die Aufteilung der INTERNEN Platte in Partitionen am besten widerspiegeln? Welche Formatierung würdest Du für (1) machen? (also für überwiegend Linux-Daten auf Platte mit Windows-Formatierung, die dann auf neu eingerichteten Rechner gespielt werden sollen)? Für Szenario (3) dann also am besten FAT32. Wäre es besser, das mit einem eigenen Datenträger zu machen? Du meinst, mit CMR gibt es auch weniger Probleme für so einen Austausch von Daten zwischen Linux und Windows? Oder ist das nur so eine grundlegende Anmerkung?
Danke an alle!
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DJKUhpisse
Supporter, Wikiteam
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Du meinst mit dieser Aufteilung in verschiedene Partitionen dann auch eine EXTERNE Platte? Denn ich kenne das nur von internen Platten.
Man kann alle Blockgeräte in Partitionen aufteilen, nur macht Windows das standardmäßig bei USB-Sticks nicht.
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kB
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Hexe333 schrieb: […] Meine Fragen zur Antwort von kB:
Kein Datenträger muss, jeder kann aber partitioniert werden. Was man macht, hängt ausschließlich davon ab, was man mit dem Datenträger machen will.
Nein, dafür besteht keine Erfordernis und wahrscheinlich wäre es nicht einmal zweckmäßig.
Es hängt davon ab, wie die Daten gesichert werden sollen. Wenn Du es auf Datei-Ebene machen willst, würde ich die Linux Daten unter Linux auf ein Linux-Dateisystem (also in der Regel ext4) machen und für die Windows-Daten unter Windows auf ein Windows-Dateisystem, also NTFS.
Technisch gibt es wenig Einschränkungen. Ich bevorzuge für den Datentausch per Datenträger dedizierte Datenträger, weil dann im Fehlerfall der Schaden begrenzt bleibt. Auf keinen Fall würde ich einen Backup-Datenträger auch für einen solchen Datentausch verwenden. Andere mögen da verwegener sein.
Wie man aus dem verlinkten Artikel lernt, ist SMR dann sehr gut, wenn man die Platte nur einmal und dann möglichst sequentiell beschreiben möchte. In allen anderen Fällen ist CMR besser geeignet, allerdings bei der Anschaffung teurer.
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Hexe333
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 27. November 2019
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Jo, so langsam lichtet sich das Chaos in meinem Kopf. Ich würde dann die Windows-Partition auf der internen Platte erstmal sehr klein machen (ggf. später vergrößern, wenn ich beruflich mehr darauf machen muss) und dementsprechend brauche ich auf der externen Platte fürs Backup auch erstmal keinen/wenig Platz (gehe davon aus, dass man das später ebenfalls wieder ändern kann). kB schrieb: Mache die Partition für den Datentausch nur so groß wie für diesen Zweck unbedingt erforderlich. Damit minimierst Du den Schaden, wenn nochmal ein solcher Unfall eintritt. Generell sollte man für den Datenaustausch zwischen Rechnern einen möglichst kleinen Datenträger verwenden.
Du meinst es wohl in dem Sinne, dass man die Daten dort (FAT-32) nur vorübergehend für den Austausch vorhalten sollte, aber nicht dauerhaft zum abspeichern, weil gerade FAT-32 im Zusammenspiel mit Linux solche Probleme geben kann, wie ich sie mit dem Stick hatte?
Und die Daten von da aus zur Nutzung dann wieder ins jeweilige System schreiben?
Oder meinst Du tatsächlich physisch klein (wovon ich den Sinn nicht so verstehe)? kB schrieb:
Es hängt davon ab, wie die Daten gesichert werden sollen. Wenn Du es auf Datei-Ebene machen willst, würde ich die Linux Daten unter Linux auf ein Linux-Dateisystem (also in der Regel ext4) machen und für die Windows-Daten unter Windows auf ein Windows-Dateisystem, also NTFS.
Hier habe ich ein weiteres Problem: Bei der jetzigen Nutzung sind in den letzten Wochen 2 Dateien "verschwunden" (also 1 (pdf) war erst wirklich unter Linux im Dateimanager nicht mehr zu sehen, später zu sehen, konnte aber nicht mehr geöffnet werden im pdf-Viewer. Bei der anderen Datei war beim Ansehen in einem Programm nicht mehr diese Datei selbst, sondern stattdessen eine andere zu sehen, jetzt ist nur "Nonsense" zu sehen). Ein Freund hatte überlegt, das könne sein, weil ich das Windows-Dateisystem nutze, aber Windows nicht mehr gestartet wird und somit keine Chance zu einer Defragmentierung hat. Und Linux seinerseits könne keine Defragmentierung auf dem Windows-Dateisystem durchführen. Jetzt hab ich gelesen, dass man unter Linux eh keine/kaum Defragmentierung bräuchte. Wie dem auch sei, ich weiß nicht, ob mit den Daten noch andere Probleme sind. Denn dass hier Probleme waren, hab ich ja auch nur mitbekommen, weil ich konkret auf die Daten zugreifen wollte. Wenn man das nicht systematisch testen kann, ob da noch Probleme sind, würde ich die Daten so sichern wollen, dass sie möglichst unverändert sind, so dass man später, wenn man Probleme feststellt, ggf. noch nachsehen bzw. Daten wiederherstellen kann. Plan bisher war, ich sichere die Daten einmal von Linux her, einmal von Windows her, nachdem ich dort eine Defragmentierung habe laufen lassen. Besser wäre natürlich, wenn man es direkt testen kann, ob die Daten ok sind, so dass ich nicht vorsorglich alle Daten doppelt und dreifach habe. Danke und noch schönen Feiertag!
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kB
Supporter, Wikiteam
Anmeldungsdatum: 4. Oktober 2007
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Hexe333 schrieb: […] weil gerade FAT-32 im Zusammenspiel mit Linux solche Probleme geben kann, wie ich sie mit dem Stick hatte?
Nein. Linux hat mit FAT32 kein Problem. FAT32 ist lediglich zu primitiv, um als Hauptdateisystem für ein unixoides oder modernes Windows-System in Frage zu kommen, weil es kein Berechtigungssystem unterstützt und es die Dateigröße auf 4 GiB beschränkt. Diese Einschränkungen spielen aber beim Datentausch keine Rolle und seine Primitivität (z.B. fehlendes Journal) ist für diesen Zweck eher von Vorteil. Fehler, wie Du sie beschreibst, entstehen durch Fehlbedienung (physische oder bei Windows auch logische Trennung des Datenträgers vor vollständigen Schreiben der Datei und/oder der dazu gehörenden Meta-Daten) oder durch Hardware-Defekte.
[…] direkt testen kann, ob die Daten ok sind
Es spricht nichts dagegen, die beim Backup geschriebenen Kopien wieder zurück zu lesen und mit den Originalen zu vergleichen, außer, dass dies natürlich Zeit kostet. Alle Backup-Programme und sogar manche Kopier-Befehle verfügen über Optionen, dies automatisch machen zu lassen.
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Hexe333
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 27. November 2019
Beiträge: 158
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kB schrieb:
Fehler, wie Du sie beschreibst, entstehen durch Fehlbedienung (physische oder bei Windows auch logische Trennung des Datenträgers vor vollständigen Schreiben der Datei und/oder der dazu gehörenden Meta-Daten) oder durch Hardware-Defekte.
Dann wären diese Sachen, die mir in den letzten Wochen mit der internen Platte passiert sind, tatsächlich ein Indiz dafür, dass die Platte defekt ist? Mist, dann müsste ich mich jetzt zusätzlich noch um eine neue interne Festplatte kümmern (und v.a. einbauen).
[…] direkt testen kann, ob die Daten ok sind
Es spricht nichts dagegen, die beim Backup geschriebenen Kopien wieder zurück zu lesen und mit den Originalen zu vergleichen, außer, dass dies natürlich Zeit kostet. Alle Backup-Programme und sogar manche Kopier-Befehle verfügen über Optionen, dies automatisch machen zu lassen.
Hat das "Kopien wieder zurück lesen und mit den Originalen vergleichen" einen speziellen Namen? Dann suche ich mal danach. Oder anders rum: Gibt es ein anfängerfreundliches Backup-Programm? (d.h. übersichtlich, nicht zuuuviele Optionen bzw. Voreinstellung, die gängigen Bedürfnissen entspricht, damit man gleich loslegen kann) Und mit dem CMR: Ich brauche gar nicht soviel Plattenplatz, die aktuelle Platte ist grad mal 250GB (ok, wenn ich ne neue interne kaufen muss, würde die größer ausfallen), ca. zur Hälfte belegt. Also mit 1 TB bin ich da gut dabei, dafür gibts keine externen CMR-Platten?! Für meine Festplattenaufteilung: Wäre es besser, ich habe fürs Backup je eine Platte für Linux und eine für Windows und nutze sie immer dann, wenn ich auf Linux bzw. Windows bin? Oder ist das egal, wenn ich da nur eine Platte habe (in punkto Datensicherheit, da der Stick ja beim anstöpseln "kaputtgegangen" ist)?
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