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Schule - LTSP einführen + andere Server virtualisieren - Fragen

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: 9.04 (Jaunty Jackalope)
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Cermit

Avatar von Cermit

Anmeldungsdatum:
24. Oktober 2006

Beiträge: 352

Hallo zusammen,
ich bin an meiner Schule für die Wartung und Pflege unseres Netzwerks verantwortlich und wollte in den Ferien einige grundlegende Veränderungen an unsere Serverlandschaft vornehmen. Ich habe mir im Vorfeld schon einiges angelesen und wollte euch bitten über mein Vorhaben mal drüber zu gucken, ob etwas noch nicht stimmt oder man auf etwas besonderes noch achten sollte. Kurz eine Beschreibung des Ist-Zustandes:
Wir haben zwei Computerräume (5 Jahre und 1 Jahr alt) mit jeweils 32 Rechnern. Bisher läuft auf den Rechnern ausnahmslos Windows XP. Die Benutzerverwaltung inklusive Fileserver läuft über einen Windows Server 2003. Dies soll auch so bleiben. Zusätzlich im Netz gibt es einen Proxy-Server (Linux) und einen Server für die Image-Verteilung (Clonezilla + DHCP).
Die Rechner wurden bisher mittels Clonezilla gepflegt und auf dem aktuellen Stand gehalten. Da nun die ersten Rechner ausfallen und durch andere ersetzt werden müssen und das Thema LTSP viel weiter als vor 2-3 Jahren ist, haben wir uns dazu entschlossen einen Terminal-Server auf Linux-Basis auszuprobieren. Auf den Schüler-PCs soll aber noch Windows installiert bleiben, dass man zur Not auch noch lokal booten kann.
Außerdem wollen wir zwecks besserer Wartung die bisherigen Server virtualisieren + evtl. einen virtuellen lokalen Webserver laufen lassen für das Intranet der Schule. Das ganze würde dann mit folgender Hardware laufen:

  • Auf dem bisherigen Server (Xeon 4-Kern @ 2GHz, 2 GB RAM) soll Xen installiert werden und der Windows-Server, der Proxy-Server und der Webserver virtualisiert werden

  • Auf dem neuen Server soll LTSP laufen. Mein Wunsch wäre es, alle 64 Rechner damit laufen lassen zu können, zunächst soll aber ein Raum als Testraum dienen. Ich habe allerdings keine Ahnung, welche Hardware dafür notwendig ist. Ich habe zwar überall gelesen, dass der Hauptspeicher die definierende Größe ist, und werde ihn dementsprechend dimensionieren (Hatte zunächst an 6 GB gedacht für 32 Rechner, wenns gut läuft kann ich den Hauptspeicher ja noch erweitern. Allerdings bin ich mir bei Prozessor und Festplatten total unsicher.

Außerdem stellen sich mir auch noch ein paar weitere Fragen:

  • Bei der Virtualisierungssoftware wollte ich zu Citrix Xenserver greifen. Ich weiß, dass es Xen auch in jeder anderen Linux-Distri gibt, allerdings denke ich dabei mehr an meinen Windows-affinen Kollegen und bin von der grafischen Verwaltungsmöglichkeit unter Windows angetan. Gibt es irgendetwas, was gegen Citrix spricht?

  • Gibt es sonstige Besonderheiten, auf die ich bei der Anschaffung des neuen Server achten sollte (außer, dass die CPU Virtualisierung unterstützt) ?

  • Lohnt es sich auch den LTSP zu virtualisieren oder ist der Performance-Verlust zu groß? (Überlegung dahinter: Wenn der alte Server mal ausfallen sollte kann man die virtualisierten Rechner auf den anderen schieben und da laufen lassen, bis man die Hardware ausgetauscht hat)

  • Wie viele Netzwerkschnittstellen benötige ich im alten Server? Sind zwingend 4 notwendig (Win + 2 für Proxy + Clonezilla) oder können die auch teilweise virtualisiert werden und sich eine reale Netzwerkkarte teilen?

Danke für eure Antworten, wenn mir noch weitere Fragen kommen, werde ich mich bestimmt nochmal melden! 😉
Gruß
Cermit

Nefarius

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Anmeldungsdatum:
11. Dezember 2008

Beiträge: 1275

Hallo Cermit!

Ich kann dir leider nicht auf alle Fragen Antworten (da ich noch nicht das Vergnügen hatte, ein LTSP einzusetzen) aber ich hoffe es hilft dir trotzdem:

  • Eine Netzwerkkarte reicht völlig aus, durch "Bridging" können die VMs alle mit einer eigenen IP über die eine physische Netzwerkschnittstelle mit dem LAN kommunizieren.

  • Meiner Meinung nach spricht absolut nichts gegen Citrix XenServer (damit du Windows Guests installieren kannst, ist ein Prozessor mit Virtualisierungs-Unterstützung zwingend notwendig).

  • Mit der Unsicherheit bezüglich Hardware bist du nicht allein, das plagt mich auch jedesmal vor einem größeren Projekt 😉 Eine sehr leistungssteigernde Maßnahme ist z.B. auch das aufteilen von Verzeichnissen (/boot, /var, /tmp, /home, /xenimages, ...) auf eigene Festplatten (nicht Partitionen). Wobei du vermutlich eher ein RAID benutzen wirst.

Ich hoffe ich konnte dir wenigstens ein bisschen weiterhelfen.

MfG nefarius

Cermit

(Themenstarter)
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Anmeldungsdatum:
24. Oktober 2006

Beiträge: 352

Danke schonmal für die Antworten.

Ich habe gerade gelesen, dass jetzt die 5.5 Version von Citrix draußen ist. Allerdings steht bei unterstützten Gastsystemen immer noch nicht Ubuntu sondern nur Debian. Ich habe kein Problem damit auf dem Proxy-Server Debian einzusetzen (ganz im Gegenteil), jedoch würde ich für den Terminalserver gerne auf 9.04 bauen. Im Citrix-Forum gibt es schon Links zu Templates für 9.04. Hat denn jemand schon 9.04 unter Citrix XenServer laufen und kann einen kurzen Erfahrungsbericht geben? Ansonsten werde ich das in den Ferien mal selber testen und meine Erfahrungen hier reinschreiben.

Gruß Cermit

Cermit

(Themenstarter)
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Anmeldungsdatum:
24. Oktober 2006

Beiträge: 352

Wollte nur kurz Rückmeldung geben und eine weitere Frage anbringen:

Die Installation von Citrix XenServer verlief bis auf kleinere (aber behebbare) Probleme unerwartet gut. Auf dem Server laufen jetzt drei virtuelle Maschinen wie im obigen Beitrag geschildert. Die Verwaltung über das XenCenter ist für die Verhältnisse an der Schule vollkommen ausreichend und sehr komfortabel. Ich habe auch Ubuntu 9.04 testweise ans Laufen bekommen, so dass das auch kein Problem mehr darstellt.

Nun gehts aber an den Terminal-Server. Ich habe endlich die Freigabe für die Anschaffung von Server-Hardware für einen Terminal-Server an meiner Schule bekommen. Ich habe mich zwar schon ein wenig mit der Materie auseinandergesetzt, wollte aber noch mal nachfragen, ob jemand einen konkreten Tipp für die Server-Hardware hat (Hersteller? Modell? ...?). Der Terminal-Server soll auf einer eigenen Maschine laufen und, wenn möglich, beide Computerräume (ca. 60-70 Rechner) bedienen können. Die Anwendungen, die auf den ThinClients laufen sollen sind überwiegend Browser, Office, Programmierumgebungen, MatheSoftware (MuPAD,Geogebra), Bildverarbeitung (hauptsächlich Gimp, aber nur in einem Diff-Kurs).

Danke schonmal für mögliche Antworten!

Gruß Cermit

susie

Anmeldungsdatum:
24. Juni 2006

Beiträge: 152

Hallo!

Schon gekauft??

Für 60-70 Clients würde ich die folgendes empfehlen: 2 x QuadCore Prozessoren, also 8 Prozessorkerne. 16 GB RAM schnelle SAS-Festplatten GBit-Netzwerkkarten

Kostenpunkt 2500-3000 Euro.

Per PM kann ich dir auch Firmen nennen.

cu

siziwi

Anmeldungsdatum:
11. Juli 2008

Beiträge: 49

Toll, dass sich auch noch andere Personen solche Systeme überlegen und ausprobieren wollen. Ich arbeite zur Zeit an einem Projekt mit einem zentralen Server, wo sich Schüler übers Internet (via NX) mit einem Terminal-Server verbinden. Es würde mich sehr interessieren, welche Hardware du für dein Projekt eingesetzt hast/einsetzen wirst, wäre toll wenn du es posten könntest. cu

susie

Anmeldungsdatum:
24. Juni 2006

Beiträge: 152

Hallo!

Hardware? siehe mein letztes Posting. Der Flaschenhals für den Schülerzugang via FreeNX/NX übers Internet ist der DSL-Upload. Auch bei unserem DSL-6000 Anschluss ist der Upload nur 1/12 also ca 500 KBit/s. Das reicht für 3-4 gleichzeitige Sitzungen aus. Wenn du in der glücklichen Lage bist und schnellere Zugänge hast, kann so ein Projekt laufen.

cu

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