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In der Vergangenheit habe ich schon erfolgreich Debian-Pakete zusammengebaut, aber nur habe ich das Problem, dass mir in der grafischen Oberfläche "Cannot satisfy dependencies" angezeigt wird, aber nicht, welche Abhängigkeiten das denn sind. Wäre ja viel zu hilfreich. Nun wird mit im Terminal normalerweise angezeigt, welche Abhängigkeiten nicht erfüllt sind, aber da wird das Paket ohne eine solche Meldung installiert und das Programm funktioniert danach auch. Das brachte mich diesbezüglich also nicht weiter.

Wird bei der Installation nur geprüft, was in der control-Datei unter "Depends" steht, oder gibt es eine weitere Prüfung anhand der Dateien selbst?

Nun habe ich recherchiert, wie ich mir die Abhängigkeiten (egal ob erfüllt oder nicht) anzeigen lassen kann. Aber alles, was ich finden konnte, zeigt mir entweder nur die control-Datei an (die Info habe ich schon, da selbst erstellt) oder nur die Abhängigkeiten von Paketen in einer Paketquelle (rdepends). Ziemlich sicher gibt es da was, ich konnte es nur nicht finden.

Noch besser wäre natürlich direkt zu erfahren, welche Abhängigkeit genau nicht erfüllt werden kann. So richtig super super wäre es, wenn ich gleich noch angezeigt bekäme, über welchen Weg die jeweiligen Abhängigkeiten erfüllt werden (welche Paketquelle), aber vermutlich träume ich zu viel.

Das gleiche Verhalten habe ich übrigens sogar bei "offiziellen" Debian-Paketen, nämlich von Vivaldi und Discord. Bei beiden erhalte ich diese eher nutzlose Meldung, wenn ich es über die Oberfläche installieren möchte und übers Terminal mit apt geht es dann und die Programme laufen.

Danke schon mal für die Hilfe!

trisaster schrieb:

dass mir in der grafischen Oberfläche "Cannot satisfy dependencies" angezeigt wird, aber nicht, welche Abhängigkeiten das denn sind.

In welcher grafischen Oberfläche? Zu dem Zweck gibt es nicht nur eine und die sind eigentlich alle nicht wirklich tauglich.

Wäre ja viel zu hilfreich. Nun wird mit im Terminal normalerweise angezeigt, welche Abhängigkeiten nicht erfüllt sind, aber da wird das Paket ohne eine solche Meldung installiert und das Programm funktioniert danach auch.

Dann hat da logischerweise auch keine Abhängigkeit gefehlt. Oder sie wurde mitinstalliert.

apt kann ja Abhängigkeiten auflösen - und zeigt natürlich auch, was es an Abhängigkeiten mit installiert.

Wird bei der Installation nur geprüft, was in der control-Datei unter "Depends" steht, oder gibt es eine weitere Prüfung anhand der Dateien selbst?

Was soll da "anhand der Dateien selbst" geprüft werden? Abhägigkeiten werden vom Maintainer in die debian/control eingetragen und von dpkg (das im Endeffekt bei jedem anderen Programm zur Installation von Debian-Paketen am Ende das Backend stellt) auch genau von dort ausgewertet. Da gibt es keine höhere Macht, die sich über die Angabe des Maintainers hinweg setzt. Desshalb steht es auch genau so seit Jahrzehnten in der Dokumentation.

Fehlt da eine notwendige Abhägigkeit drin lässt sich das Programm dann trotzdem installieren, aber nicht nutzen. Umgekehrt ist das schlichtweg nicht möglich.

Erst mal danke für die Antwort.

tomtomtom schrieb:

In welcher grafischen Oberfläche? Zu dem Zweck gibt es nicht nur eine und die sind eigentlich alle nicht wirklich tauglich.

Nun da ich (wie angegeben) Kubuntu benutze, liegt doch auf der Hand, dass damit QApt gemeint ist, dachte ich. Ist halt die Standard-Anwendung dafür. Mich persönlich stört es auch gar nicht, wenn ich es über das Terminal installiere, aber es wäre schon schön, wenn es bei anderen, die da unbedarfter herangehen, über den Weg auch funktionieren würde. Ich bin mir trotzdem noch nicht sicher, ob QApt es nicht installiert, obwohl alle Abhängigkeiten eigentlich erfüllt sind, oder ob apt (Terminal) es installiert, obwohl eine Abhängigkeit nicht erfüllt ist. Man könnte meinen, QApt installiert keine fehlenden Abhängigkeiten nach, aber das hat es früher auch getan. Oder hat sich das eventuell geändert?

tomtomtom schrieb:

Was soll da "anhand der Dateien selbst" geprüft werden? Abhägigkeiten werden vom Maintainer in die debian/control eingetragen und von dpkg (das im Endeffekt bei jedem anderen Programm zur Installation von Debian-Paketen am Ende das Backend stellt) auch genau von dort ausgewertet. Da gibt es keine höhere Macht, die sich über die Angabe des Maintainers hinweg setzt. Desshalb steht es auch genau so seit Jahrzehnten in der Dokumentation.

Auch wenn ich es regelmäßig anwende, weiß ich letztendlich doch nicht exakt, wie die Binärdateien bis ins kleinste Byte aufgebaut sind. Es ist zumindest denkbar, dass die Dateien trotzdem Informationen enthalten und irgendwie auswerfen, welche anderen, externen Programme sie erwarten, denn technisch unmöglich und völlig sinnfrei wäre es nicht. Deshalb stelle ich diese Frage, denn es wäre ein möglicher Erklärungsansatz. Es ist scheinbar nicht so, auch gut.

Gibt es denn einen Weg, herauszufinden, welche Abhängigkeit konkret nicht erfüllt ist? Denn wie du schon schreibst, letztendlich landet alles bei dpkg. Um so seltsamer ist es, dass es einmal eine fehlende Abhängigkeit moniert und einmal doch nicht.

Vermutlich werde ich einfach alle geforderten Pakete händisch durchgehen müssen und schauen, ob die über eine Quelle verfügbar sind.

Problem gelöst!

Bei der händischen Suche fand ich tatsächlich Pakete, die es mit exakt diesem Namen in keiner eingerichteten Paketquelle gibt. Allerdings gibt es Pakete mit dem gleichen Namen und hinten dran ein "t64". Diese sind auch auf dem System installiert, auf dem ich das Paket über das Terminal installiert habe. Nach kurzer Recherche fand ich heraus, dass es wegen der 32 Bit einen Bug mit dem jahr 2038 gibt und gerade gerade die Pakete auf einen 64-Bit-Timestamp umgestellt werden. Diese Pakete erhalten die Endung t64. Trage ich bei den entsprechenden Paketen in der contro-Datei ein t64 am Ende des Paketnamens ein, klappt die Installation auch über die grafische Oberfläche (QApt).

Daraus schließe ich, QApt richtet sich exakt nach den Angaben in der control-Datei, während apt automatisch nach einer t64-Variante sucht und diese installiert. Das erklärt auch, wieso das Programm läuft, obwohl das angegebenen Pakete nicht vorhanden sind.

Ich werde jetzt in der control-Datei einfach durchgehend beide Pakete mit einem Oder angeben, dann gibt es auch dann keine Probleme, wenn weitere Pakete gepatcht werden.

Ich glaube nicht, dass das Thema im Bereich "Ubuntu installieren und aktualisieren" richtig einsortiert ist, wenn es darum geht, wie die control-Datei bearbeitet werden muss, damit ein selbst gebautes Paket (abgeleitet aus einem bestehenden Paket, man könnte von "Modifikation von Debianpaketen" sprechen) fehlerfrei installiert werden kann. Aber gut.

Grandios genau das habe ich gestern auch mit Schrecken festgestellt. Ubuntu geht komische Wege aber was solls trotzdem ein gutes OS.

trisaster schrieb:

Nun da ich (wie angegeben) Kubuntu benutze, liegt doch auf der Hand, dass damit QApt gemeint ist, dachte ich.

Schön, wenn du das denkst. Richtig fragen haben wir hier ja auch nur, weil wir uns alles denken können und nie jemand unvollständige Angaben macht und es praktisch kein einziges System gibt, auf dem zur Grundinstallation irgendwas dazu installiert wurde, bräuchte wir uns ja alle nur was zu denken, wenn keine konkreten Angaben gemacht werden...

Ist halt die Standard-Anwendung dafür.

Nein. Die Standand-Anwendung zur Installation von einzelnen Paketen ist dpkg und seit etwa 8 Jahren apt.

Mich persönlich stört es auch gar nicht, wenn ich es über das Terminal installiere, aber es wäre schon schön, wenn es bei anderen, die da unbedarfter herangehen, über den Weg auch funktionieren würde.

Nun, das liegt dann an dir. 😉

Ich bin mir trotzdem noch nicht sicher, ob QApt es nicht installiert, obwohl alle Abhängigkeiten eigentlich erfüllt sind, oder ob apt (Terminal) es installiert, obwohl eine Abhängigkeit nicht erfüllt ist.

Kann man ja problemlos über die Logdateien oder den dpkg-Status prüfen.

Man könnte meinen, QApt installiert keine fehlenden Abhängigkeiten nach, aber das hat es früher auch getan. Oder hat sich das eventuell geändert?

Nicht, das ich wüsste. Aber was weiß ich schon? 😉

Nun, leider machst du weiterhin keine konkreten Angaben, worum es konkret geht.

These: Das t64-Paket hat im Feld Provides: das selbe ohne t64 zu stehen.

QApt wertet das nicht aus, apt schon.

Sofern das auf verschiedenen Ubuntu-Versionen auch vor 24.04 (wo die t64-Transition begann) installierbar sein soll, kannst du das einfach über die debian/control im Depends:-Feld regeln, indem du nicht blafoo oder blafoot64 einträgst, sondern blafoo | blafoot64.

Auch wenn ich es regelmäßig anwende, weiß ich letztendlich doch nicht exakt, wie die Binärdateien bis ins kleinste Byte aufgebaut sind. Es ist zumindest denkbar, dass die Dateien trotzdem Informationen enthalten und irgendwie auswerfen, welche anderen, externen Programme sie erwarten, denn technisch unmöglich und völlig sinnfrei wäre es nicht. Deshalb stelle ich diese Frage, denn es wäre ein möglicher Erklärungsansatz.

Wie stellst du dir das technisch vor? Das dpkg die Binardateien dekompiliert um zu prüfen, was die brauchen?

Ich möchte mir nicht vorstellen, wie lange dann die Installation eines Paketes dauern würde.

Gibt es denn einen Weg, herauszufinden, welche Abhängigkeit konkret nicht erfüllt ist?

Ja: Die Ausgaben lesen.

Denn wie du schon schreibst, letztendlich landet alles bei dpkg. Um so seltsamer ist es, dass es einmal eine fehlende Abhängigkeit moniert und einmal doch nicht.

dpkg gibt reproduzierbar immer das Gleiche aus. Was die grafischen Aufsätze dafür tun ist eine andere Frage.

Vermutlich werde ich einfach alle geforderten Pakete händisch durchgehen müssen und schauen, ob die über eine Quelle verfügbar sind.

Oder halt in die Logdatei gucken. Oder in die dpkg-Ausgabe.

trisaster schrieb:

Daraus schließe ich, QApt richtet sich exakt nach den Angaben in der control-Datei, während apt automatisch nach einer t64-Variante sucht und diese installiert.

Das glaube ich nicht, Tim. Siehe oben.

Das erklärt auch, wieso das Programm läuft, obwohl das angegebenen Pakete nicht vorhanden sind.

Nein.

trisaster schrieb:

Ich glaube nicht, dass das Thema im Bereich "Ubuntu installieren und aktualisieren" richtig einsortiert ist, wenn es darum geht, wie die control-Datei bearbeitet werden muss

Deine Frage war nicht, wie die control-Datei verändert werden muss, sondern wie die Installationsprogramme arbeiten.

Enrico13011978 schrieb:

Ubuntu geht komische Wege

Ja, genau. Reines Ubuntu-Thema. Alle anderen wollen nach 2038 keine funktionierende Software mehr.