Dimer
Anmeldungsdatum: 13. Juli 2009
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Hallo zusammen, folgende Situation: Zum wiederholten Male habe ich heute via Telefon versucht, die durch Windows 7 Updates hervorgerufenen Probleme am System meiner Eltern zu beheben. Partiell gelingt mir dies, aber da ich selber kein Windows verwende (weder privat noch beruflich), ist meine Kompetenz hier sehr enigeschränkt. Zu einem kompletten Win7 –> Linux Umstieg kann ich meine Mutter nicht überreden, aber ich habe nun mit Ihr vereinbart, dass ich Ihr zumindest eine Art Fallback auf Linux Basis einrichte, über den sie im Notfall zumindest noch im Netz recherchieren, oder Mailverkehr organisieren kann. Hierzu würde ich auf mein (3 Jahre) altes Notebook eine Linux Distribution installieren und dieses bei meinen Eltern parken. Nun zur eigentlichen Frage: Ich würde gerne eine hinreichend stabile Distribution verwenden und bin mir nicht sicher, was hier die beste Wahl ist. Ich selbst verwende mittlerweile Arch-Linux, aber Rolling Release Modelle scheiden wohl genauso aus wie Dauer-Beta-Distris a la Fedora. In Frage kommen vermutlich Debian, Ubuntu 14.04 oder das entsprechende Mint-Äquivalent (soll für Windows-Umsteiger angeblich sehr geeignet sein, habe aber selbst keine Erfahrungen damit). Über die Stabilität von Debian Stable muss man wohl nicht diskutieren, würde aber prinzipiell ein Ubuntu vorziehen. Hier kann ich die Stabilität des Systems nicht einschätzen. LTS-Versionen sind ja nicht pauschal stabiler, sondern werden zunächst einmal nur für einen längeren Zeitraum supportet, richtig? Wäre Ubuntu für den oben geschilderten Verwendungszweck geeignet, oder sollte man doch besser zu Debian oder evtl. zu noch etwas anderem greifen? Und überhaupt: Was ist von Mint zu halten? Beste Grüße Dimer
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V_for_Vortex
Anmeldungsdatum: 1. Februar 2007
Beiträge: 12085
Wohnort: Berlin
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Es gibt natürlich mehr oder weniger windows(7)ähnliche Distributionen, dabei lauert aber die Gefahr, dass ein ähnlich aussehendes System sich trotzdem anders verhält als das gewohnte. Eventuell ist dann gleich ein deutlich anderes System besser, welches keine falschen Erwartungen erweckt. Gerade Computerlaien müssen aber in der Regel nur wissen, wo sie hinzuklicken haben, um Brower, Textverarbeitung, Fotoalbum etc. zu starten und vielleicht noch, wie sie Dateien verwalten und externe Medien einbinden. Unter obigen Überlegungen würde ich Ubuntu als windowsunähnliches und Kubuntu als windowsähnliches System empfehlen. Allerdings eine Warnung vorab: Zu ihrem „Glück“ überredete Benutzer sind sehr schnell enttäuscht oder bockig. Normalerweise rate ich deshalb von jeglichen Missionierungen ab. Dimer schrieb: LTS-Versionen sind ja nicht pauschal stabiler, sondern werden zunächst einmal nur für einen längeren Zeitraum supportet, richtig?
Meines Wissens wird bei LTS außerdem auf Experimente verzichtet und neue Features werden in den Zwischenversionen eingeführt und bis zur nächsten LTS möglichst zur Serienreife gebracht. Ausnahmen bestätigen wahrscheinlich wie immer die Regel.
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Ali_As
Anmeldungsdatum: 22. Mai 2012
Beiträge: 4741
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Hallo! Schließe mich den Einschätzungen von V for Vortex an! Noch ein paar Anmerkungen zu deinen sonstigen Überlegungen. Debian halte ich für Einsteiger nicht wirklich geeignet.
Von den Standard-Mintversionen ist Mate, als auf dem guten alten Gnome2 basierend, sicher auch keine schlechte Wahl, wobei sich Xubuntu da nicht wesentlich unterscheidet. Das neueste Mint basiert auf Ubuntu 14.04 und nennt sich auch LTS, was immer die da drunter verstehen, das sie selbst keine Beitrag dazu leisten und deswegen auch nichts garantieren können. Von daher ist eine *buntu-interne Lösung sicherlich die "solidere" Variante, auch wenn Xubuntu nur 3 Jahre supportet wird. De facto ist Mint nicht Einsteiger- freundlicher oder unfreundlicher als Ubuntu. Hängt halt vom persönlichen Gusto ab. Die Möglichkeiten der Nachinstallation von Desktops lasse ich hier mal außen vor.
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V_for_Vortex
Anmeldungsdatum: 1. Februar 2007
Beiträge: 12085
Wohnort: Berlin
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Ein nicht unwichtiger Punkt ist noch, dass hier bei ubuntuusers kein Mint-Support geleistet wird – sofern sich nicht zufällig ein williger Mintkenner unter den hiesigen Benutzern findet. Nach den relativ vielen Mint-Benutzern, die hier trotzdem regelmäßig aufschlagen, scheint es da keine vergleichbare (deutsche) Mint-Community zu geben. ❓
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Passenger
Anmeldungsdatum: 19. April 2010
Beiträge: 526
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Ich bin durch Zufall vor ein paar Wochen auf Q4OS gestossen. Läuft seitdem in meiner Virtualbox. Basiert auf Debian und hat als Oberfläche ein modifiziertes Trinity das absichtlich Windows nachempfunden ist.
The minimum HW requirements is calculated as equivalent of Pentium 300MHz / 128MB RAM / 3GB disk.
Obwohl die .iso nur in englisch zur Verfügung stehen, läßt sich das System auf deutsch umstellen. Ebenso laufen Updates ganz normal wie unter Wheezy. Manko: Es wird als Beta deklariert und erscheint auch noch nicht mal bei Distrowatch. Meine Erfahrung bisher: Es läuft stabil und flott. Die gängigsten Programme (Firefox, Thunderbird, VLC, LibreOffice) sind an Board oder lassen sich nachrüsten. Hier noch eine Info dazu –>Das Design von XP lebt in Linux weiter
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Ali_As
Anmeldungsdatum: 22. Mai 2012
Beiträge: 4741
Wohnort: Steinbruch
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V for Vortex schrieb: Ein nicht unwichtiger Punkt ist noch, dass hier bei ubuntuusers kein Mint-Support geleistet wird – sofern sich nicht zufällig ein williger Mintkenner unter den hiesigen Benutzern findet. Nach den relativ vielen Mint-Benutzern, die hier trotzdem regelmäßig aufschlagen, scheint es da keine vergleichbare (deutsche) Mint-Community zu geben. ❓
Ich denke damit tut man dem hiesigen Mintforum etwas unrecht! Dort wird imho auch ordentliche Arbeit geleistet. Dass anderen Foren manche Koryphäe fehlt, wie es sie hier gibt, kann man ihnen schlecht anlasten. Grundsätzlich hat sich mit diesem Ubuntuforum über die Jahre ein quantitativ und qualitativ hochwertiges Forum entwickelt, das auch für Nutzer anderer Distributionen, insbesondere auf Ubuntubasis, attraktiv ist. Daraus abzuleiten, die andern Communitys würden nichts taugen, ist nicht ganz fair. Und ein simpler Blick über die grüne Grenze, würde dir zeigen, dass die überwiegende Mehrheit der Mintnutzer auch im "richtigen" Forum landet. Es gibt bestimmt eine Menge Gründe, Mint kritisch zu betrachten, die Arbeit der hiesigen Community sollte man da außen vor lassen. Auch hier hat man mal klein angefangen. Des Weiteren ist es ja nicht unbedingt zutreffend, dass Mintnutzern hier überhaupt nicht geholfen würde. In diesem Unterforum hier, wird durchaus geholfen. Ob willig oder unwillig ist im wesentlichen egal, da es sich eh kaum unterscheidet. I.Ü. hat man hier dann immer noch die Chance, die "Verirrten" auf den "Pfad der Tugend" zu geleiten. ☺
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jorö
Anmeldungsdatum: 25. März 2009
Beiträge: 437
Wohnort: HD, Kurpfalz
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Dimer schrieb: Hierzu würde ich auf mein (3 Jahre) altes Notebook eine Linux Distribution installieren und dieses bei meinen Eltern parken.
Hallo, Ich konnten vor kurzem meine Frau zu einem Umstieg von Win7 auf Xubuntu 14.04 auf einem ähnlich alten Laptop überreden. Sie, obwohl überhaupt nicht technik-affin, kommt damit, nach einer Umgewöhnungszeit, jetzt sehr gut zurecht.
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Kelhim
Anmeldungsdatum: 18. September 2006
Beiträge: 3642
Wohnort: Köln
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Der Punkt ist, dass dies hier ein Ubuntu-Forum ist, und wenn hier Leute aufschlagen, die Support für andere Distributionen (besonders Mint) suchen, liegt der Verdacht sehr nahe, dass sie ihn nirgendwo anders fanden, was ein schlechtes Licht auf die Comunity der anderen Distribution wirft, besonders wenn sie schon lange existiert. Ein bisschen Häme muss man den Veteranen schon zugestehen.
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V_for_Vortex
Anmeldungsdatum: 1. Februar 2007
Beiträge: 12085
Wohnort: Berlin
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A l i a s schrieb: Ich denke damit tut man dem hiesigen Mintforum etwas unrecht! Dort wird imho auch ordentliche Arbeit geleistet.
Wenn dem so ist, dann habe ich nichts gesagt. Die Vermutung lag aus den von Kelhim erwähnten Gründen eben nur nicht so fern. 😇
Des Weiteren ist es ja nicht unbedingt zutreffend, dass Mintnutzern hier überhaupt nicht geholfen würde.
Das habe ich allerdings auch nicht gesagt. In einem Ubuntu-Forum sind Mint-Fragen nur eben off-topic und ihre Beantwortung Glücksache. Bei Fragen zum gemeinsamen Unterbau können Ubuntubenutzer ja auch problemlos helfen, bei mintspezifischen Komponenten naturgemäß weniger bis gar nicht.
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Frieder108
Anmeldungsdatum: 7. März 2010
Beiträge: 8989
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Um mal wieder zum Thema zu kommen Dimer schrieb: Zu einem kompletten Win7 –> Linux Umstieg kann ich meine Mutter nicht überreden, aber ich habe nun mit Ihr vereinbart, dass ich Ihr zumindest eine Art Fallback auf Linux Basis einrichte, über den sie im Notfall zumindest noch im Netz recherchieren, oder Mailverkehr organisieren kann.
Es wurde ja bereits erwähnt, entweder
bei beiden Versionen bekommst du Support bis April 2019 → die anderen *buntus haben nur 3 Jahre Support. Was Mint anbelangt, das seh ich auch eher skeptisch - da ist mMn vieles nur "Augenwischerei" → Beispiel: Mint "verkauft" seine XFCE-Version als LTS mit 5 Jahren Support ohne zu erklären, wo die 5 Jahre herkommen sollen. Xubuntu, welches ja wohl die Basis ist, hingegen bietet nur 3 Jahre an. Und da ja auch an der Paketverwaltung und den Paketquellen geschraubt wurde, ist das mit dem LTS-Status von Mint eh so ne Sache - also ich installier es auf Fremdrechnern, die einfach nur laufen sollen, nicht → muß aber jeder für sich entscheiden, wie viel Aufwand und Wartung er/sie da reinstecken möchte.
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Phil_Latio
Anmeldungsdatum: 21. August 2011
Beiträge: 292
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Nimm doch einfach Xubuntu oder Lubuntu. Klassischer sehr stabiler Desktop, den auch ein nicht PC-affiner Windows User intuitiv bedienen kann. Keine Konsolentrickserei nötig, das Software Center gibt die Möglichkeit sehr einfach Programme zu verwalten, die Softwareauswahl ist sehr groß. Bei Kubuntu ist die KDE Integration nicht so gut und Ubuntu ist mit Unity wahrscheinlich zu ungewohnt. Debian, Arch, openSUSE und co. sind sicherlich nicht die erste Wahl für Anfänger. Mint ist meines Erachtens nach auch nicht zu empfehlen, da es zwar eine schöne Idee ist, ein sehr einfach zu konfigurierendes System für Nicht-Nerds anzubieten, aber aufgrund zahlreicher Bugs hast du meistens dann für den Support zu sorgen und hast die Leute nicht von Linux überzeugt. Daher würde ich auf jeden Fall ein sehr stabiles, etabliertes und einfaches System installieren.
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Phil_Latio
Anmeldungsdatum: 21. August 2011
Beiträge: 292
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V for Vortex schrieb: Allerdings eine Warnung vorab: Zu ihrem „Glück“ überredete Benutzer sind sehr schnell enttäuscht oder bockig. Normalerweise rate ich deshalb von jeglichen Missionierungen ab.
Demm stimme ich aus eigener Erfahrung voll und ganz zu. Das ist ein wichtiger Aspekt, den du berücksichtigen solltest.
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V_for_Vortex
Anmeldungsdatum: 1. Februar 2007
Beiträge: 12085
Wohnort: Berlin
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Phil Latio schrieb: Bei Kubuntu ist die KDE Integration nicht so gut und Ubuntu ist mit Unity wahrscheinlich zu ungewohnt.
Ersteres habe ich als anpassungswütiger Poweruser noch nicht bemerkt (dürfte für Laien also erst recht nicht relevant sein) und Letzteres kann wie gesagt auch ein Vorteil sein, weil keine falschen Erwartungen geweckt werden. Auch wenn Unity für mich selbst nichts ist, sehe ich es mit seinem klaren Aufbau und bunter Iconleiste als sehr anfängerfreundlich an.
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WilhelmHH
Anmeldungsdatum: 29. März 2005
Beiträge: 705
Wohnort: Hamburg
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Ich erwähne gern das OSX-ähnliche von Unity. Mac-Feeling für Arme. 😈
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Frieder108
Anmeldungsdatum: 7. März 2010
Beiträge: 8989
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WilhelmHH schrieb: Ich erwähne gern das OSX-ähnliche von Unity. Mac-Feeling für Arme. 😈
darum geht es hier aber nicht 😛 Wenn ich Dimer richtig verstehe, dann geht es um ein "Notfallsystem" und es sollte möglichst wartungsarm sein. 5 Jahre LTS-Support gibts nun mal nur für Ubuntu und Kubuntu.
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