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Diskettenlaufwerk nutzbar machen

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu 20.04 (Focal Fossa)
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whocares02

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11. Januar 2013

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Hallo Forum,

schon länger plagt mich das Floppy-Problem unter Ubuntu. Ich kenne auch schon die Antwort "Floppy wird nicht unterstützt". Trotzdem frage ich jetzt endlich mal, denn das könnte ja auch einfach mal geändert werden 😉

Seit knapp zwei Jahren explodiert die Retro-Well im Internet. Das Internetarchiv und das Internet-Museum bieten kostenlos alte Software an, Dos-Emulatoren sind groß in Mode, FreeDos erfreut sich großer Beliebtheit und über Virtualisierung brauchen wir gar nicht sprechen, denn die gib's auch schon länger.

Grund genug, das alte Floppy-Laufwerk wieder an's Laufen zu kriegen. Das tut auch grundsätzlich noch...nur nicht unter Linux. Grund ist angeblich Linus Torvalds höchst-persönlich, der diese Änderung eingeführt hat: Link

Der Schaden wird in diesem Bug-Report beschrieben: Link

Leider wird dort nur die Abschaltung von Floppy empfohlen, aber nicht das Problem gelöst.

Irgendeine Idee, wie man Floppy unter Linux doch an's Laufen kriegen könne? Überall sonst funktioniert es einwandfrei (Windows, Dos, Boot-CDs,...) nur eben nicht unter aktuellen Linux-Distributionen. Beim Zugriff auf Disketten gibt es Dauerzugriff, die Lampe leuchtet und der Disketten-Inhalt ist anschließend beschädigt.

black_tencate

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27. März 2007

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Hej whocares02,

whocares02 schrieb:

... Irgendeine Idee, wie man Floppy unter Linux doch an's Laufen kriegen könne? Überall sonst funktioniert es einwandfrei (Windows, Dos, Boot-CDs,...) nur eben nicht unter aktuellen Linux-Distributionen. Beim Zugriff auf Disketten gibt es Dauerzugriff, die Lampe leuchtet und der Disketten-Inhalt ist anschließend beschädigt.

hmm… ich weiß zwar jetzt mit der Diskette, die ich hier noch habe, nichts anzufangen (DOS 6.22), aber Zugriff jedenfalls habe ich

mate-ff@T400s-M-ff:~$ cd /media/mate-ff/17D9-215D
mate-ff@T400s-M-ff:/media/mate-ff/17D9-215D$ ls
 Autoexec.bat   Config.bio     extensa     MSDOS.SYS
 Autoexec.bio   Config.sys     FDISK.EXE   Sys
 COMMAND.COM    Drvspace.bi_   IO.SYS     'System Volume Information'
mate-ff@T400s-M-ff:/media/mate-ff/17D9-215D$ inxi -SD
System:
  Host: T400s-M-ff Kernel: 5.15.0-89-generic x86_64 bits: 64
    Desktop: MATE 1.26.0 Distro: Ubuntu 22.04.3 LTS (Jammy Jellyfish)
Drives:
  Local Storage: total: 119.24 GiB used: 18.09 GiB (15.2%)
  ID-1: /dev/sda vendor: Toshiba model: THNS128GG4BAAA-NonFDE
    size: 119.24 GiB
  ID-2: /dev/sdb type: USB model: Y-E DATA USB Floppy size: 1.4 MiB
mate-ff@T400s-M-ff:/media/mate-ff/17D9-215D$ 

Gru0 black tencate

von.wert

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23. Dezember 2020

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whocares02 schrieb:

Der Schaden wird in diesem Bug-Report beschrieben

Wird er nicht, ganz anderes Fehlerbild. Auch Torvalds' Commit hat damit nichts zu tun. FDD-Unterstützung hat vor etlichen Jahren schon aus dem Kernel fliegen sollen wie anderes mittelalterliches auch. Im Ubuntu-Kernel ist aber vom Abakus an alles drin. Der ist nicht grundlos so fett.

Du solltest erstmal eine aktuelle Linux-Distributionsversion installieren, um keine Fehler mitzuschleppen, wirklich neu und kein Distupgrade.

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Die Links sind von 2009, ich habe 2022 Diskette getestet.

Zeige

lsblk

bei eingelegter Diskette.

whocares02

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#lsblk | grep fd
fd0      2:0    1     4K  0 disk

von.wert schrieb:

Wird er nicht, ganz anderes Fehlerbild. Auch Torvalds' Commit hat damit nichts zu tun. FDD-Unterstützung hat vor etlichen Jahren schon aus dem Kernel fliegen sollen wie anderes mittelalterliches auch. Im Ubuntu-Kernel ist aber vom Abakus an alles drin. Der ist nicht grundlos so fett.

Erst denken, dann schreiben. Im Post #17 des Bug-Reports ist der Torvald-Commit verlinkt. Bin froh das "mittelalterliches" nicht rausgeschmissen wird, sonst gäb's heute kein funktionierendes Linux mehr.

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 kmod list |grep flopp
sudo mount /dev/fd0 /mnt

whocares02

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#kmod list | grep floppy
floppy                 77824  0
#mount /dev/fd0 /media/floppy

#ll /media/floppy/
insgesamt 329K
drwxr-xr-x  2 root root 7,0K Jan  1  1970 ./
-rwxr-xr-x  1 root root  43K Nov  7  2012 plpbt.bin*
-rwxr-xr-x  1 root root 275K Jan 17  2014 grldr*
-rwxr-xr-x  1 root root  430 Nov  1 01:14 menu.lst*
drwxrwxr-x 17 root root 4,0K Nov 21 01:52 ../

😮 ...tja...das ist mir aber jetzt peinlich. Ich könnte schwören, dass es noch nie funktioniert hat! 😳 Ich konnte das Disketten-Laufwerk bislang noch nicht einmal an eine Virtualbox weiterreichen, um es dort einzubinden.

Ich werde weiter testen, zum Beispiel indem ich mal ein Image mit dd auf Diskette ziehe. Sehr merkwürdig das alles...

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Könnte das ggf. ein Polling-Problem oder udev oder so sein?

whocares02

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ich hatte vor langer Zeit mal irgendwelche udev-Regeln manuell hinzugefügt. Das war wohl ein bekanntes Problem. In Deinem Wiki-Link über Disketten habe ich beim schnellen überfliegen auch sowas gelesen. Die Sache war halt, dass es nie geholfen hat.

Ich bekomme beim Booten auch immernoch Fehlermeldungen (wie die aus dem Bug-Report):

#dmesg | grep fd0
[    0.161864] pci 0000:00:11.0: reg 0x18: [io  0xfd00-0xfd07]
[    0.212688] pci 0000:06:0e.0: reg 0x10: [mem 0xfd9fd000-0xfd9fd7ff]
[    2.371810] Floppy drive(s): fd0 is 1.44M
[   25.100101] print_req_error: I/O error, dev fd0, sector 0
[   35.068097] print_req_error: I/O error, dev fd0, sector 0
[   69.264097] print_req_error: I/O error, dev fd0, sector 0
[   69.292091] print_req_error: I/O error, dev fd0, sector 0
[   70.044142] print_req_error: I/O error, dev fd0, sector 0
[   70.072102] print_req_error: I/O error, dev fd0, sector 0
[   70.340106] print_req_error: I/O error, dev fd0, sector 0
[   70.368099] print_req_error: I/O error, dev fd0, sector 0

Vielleicht war ein (Teil-) Fix in einem der letzten Kernel-Updates. Vielleicht haben auch andere gemerkt, dass Vintage-Computing schwer in Mode kommt, vielleicht, vielleicht, vielleicht...

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Teste bitte mal im Livesystem.

whocares02

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Was meinst Du damit? soll ich 'ne Live-CD verwenden? Ubuntu ∞.∞?

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ja

whocares02

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OK, aber das dauert. Ich melde mich dann nochmal.

von.wert

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23. Dezember 2020

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whocares02 schrieb:

Erst denken, dann schreiben. Im Post #17 des Bug-Reports ist der Torvald-Commit verlinkt.

Freundchen, werd' nicht frech! Du hast nicht #17 verlinkt.

Bin froh das "mittelalterliches" nicht rausgeschmissen wird, sonst gäb's heute kein funktionierendes Linux mehr.

Quatsch.

whocares02

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11. Januar 2013

Beiträge: 454

von.wert schrieb:

whocares02 schrieb:

Erst denken, dann schreiben. Im Post #17 des Bug-Reports ist der Torvald-Commit verlinkt.

Freundchen, werd' nicht frech! Du hast nicht #17 verlinkt.

Doch, hab ich. Guck doch nach:

This was probably introduced with http://git.kernel.org/?p=linux/kernel/git/torvalds/linux-2.6.git;a=commit;h=83f9ef463bcb4ba7b4fee1d6212fac7d277010d3

Das ist der selbe Link wie mein erster.

Bin froh das "mittelalterliches" nicht rausgeschmissen wird, sonst gäb's heute kein funktionierendes Linux mehr.

Quatsch.

...nee.

Ich kann übrigens berichten, dass Floppy mit der Ubuntu-22.04.03-Live-CD problemlos funktionert. Es begrüßte mich nach dem Booten sogar ein dickes Symbol für die Floppy-Einbindung in der Unity-Leiste. Offenbar hatte ich also Recht: Retro-Computing ist 'ne große Sache im Moment, sonst hätten die Entwickler das wohl kaum so gemacht. Ich habe eine Datei auf Floppy bearbeitet, ein Image von Diskette mit dd gezogen (und auch den Inhalt überprüft) und ein Image mit dd auf Diskette geschrieben. Einziges Problem: Das Programm hinter dem Floppy-Symbol mountet für den Nutzer leider nur read-only. Man muss also extra eine Root-Konsole aufrufen, wenn man etwas auf eine Diskette schreiben will.

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