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Kyocera FS-1041 Drucker mit WINE benutzen?

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Xubuntu 12.04 (Precise Pangolin)
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vic34

Anmeldungsdatum:
21. März 2009

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Hallo,

ich versuche einen Kyocera FS-1041 gangbar zu machen und stelle fest, bei diesem Typ gibt es keine Treiber, es werden zumindest keine gefunden. Bevor ich den Drucker wieder zurückschicke, wollte ich ihm eine Chance geben, indem ich die Windowstreiber unter WINE installiere. Die Frage ist nur, ob ich dann auch noch von LibreOffice heraus drucken kann. Ich habe keine Ahnung ob das Drucken von Linux nach WINE funktioniert. Kann jemand helfen?

Besten Dank!

Philipp_B Team-Icon

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22. Juli 2005

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Wine ist nicht zum Drucken da. Wenn du keine Linux Treiber findest kannst du auch Windows in Ubuntu virtualisieren. Ansonsten bleibt dir auch ein Linux tauglicher Drucker. Siehe Brother und HP

axt

Anmeldungsdatum:
22. November 2006

Beiträge: 34254

Der Kyocera FS-1041 ist offenbar ein GDI-Drucker, damit funktioniert er ausschließlich unter Windows. Bestimmte Händler-Websites, die da was von "Linux; Unix" erzählen, dürften da falsch liegen.

Eigentlich, denn wie man sieht, gibt's auch einen OSX-Treiber. Ich habe selbst mal einen Canon LPB gehabt, gekauft noch zu Win2k-Zeiten, der wegen GDI diese technologische Einschränkung gehabt hat, wobei ich auf der japanischen Canon-Site dann doch Treiber für OS9 und OSX gefunden habe, die einwandfrei funktioniert haben, die später an anderer Stelle gefundenen Linux-Treiber allerdings nie.

Die kommerzielle Treibersammlung TurboPrint unterstützt keine Kyocera-Drucker und selbst wenn, wär's doch eher Schinken nach der Wurst.

Wine kann mit USB, von HIDs wie Mouse und Keyboard abgesehen, nicht umgehen. Als Zwischenschicht für Windows-Treiber ist es absolut nicht geeignet.

Sofern Du ohnehin Windows in einer VM (VirtualBox) installiert haben solltest, wäre das ein Notbehelf (dazu in der VM einen USB-Filter setzen), aber Du solltest dennoch über einen Postscript-fähigen Drucker nachdenken, wie Philipp B schon geschrieben hat, Brother oder HP.

vic34

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
21. März 2009

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ich werde mich da gegen "die familie" nicht durchsetzen können..

Aber danke erst mal für die Antworten. Eine Zwischenlösung habe ich gefunden, nämlich ein Laptop mit Vista. Das Dingens stellt jedoch wirklich nur eine zeitweilige Lösung dar, denn die Nutzerin des Druckers ist schon älteren Datums und der Laptop ist definitiv zu klein. Ich denke in der Zwischenzeit über ein virtualisiertes XP nach, das mit dem Drucker umgehen kann. Für die 10 Seiten Text, die pro Woche ausgedruckt werden sollen, ist das ausreichend.

Der bisherige Drucker hatte nämlich seine Tinte fast komplett im Reinigungsmodus verbraten und alles hat sich gewundert, wieso die Farbpatronen nach 30 Seiten S/W Druck leer waren, obwohl nie auf sie zugegriffen wurde. Ein Unding eigentlich. Aber der Canon Pixma war LInux-tauglich.

Danke für die Antworten, ich hoffe, ich kann das Thema abschliessen.

CPeine

Anmeldungsdatum:
11. September 2013

Beiträge: 10

so hab mich extra hier im Forum angemeldet!

die Gute Nachricht: ich habe meinen Kyocera FS-1061DN GDI Drucker unter Ubuntu zum Drucken gebracht

FS-1041, FS-1061DN, FS-1220MFP, FS-1320MFP und FS-1325MFP sollten alle ähnlich funktionieren. (benutzen den gleichen Filter)

Warum? - hab ihn halt gekauft ohne über die Druckersprache nachzudenken, ausserdem ist der Drucker ausgesprochen ökonomisch im Verbrauch für die Einsteigerklasse.

http://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=3264&t=news_kyocera_fs_1041_und_fs_1061dn

Wie?

es existiert ein OS X-Treiber –- dieser besteht aus einer PPD, einem CUPS-Filter und einem zusätzlichen Panel für die Druckeigenschaften

Was man braucht ist den Filter, lauffähig unter Ubuntu, sowie eine modifizierte PPD.

Die Idee: es existiert eine relativ neue Emulation für OS X namens Darling http://darling.dolezel.info/en/Darling

1ste schwierigkeit: Darling kompilieren -ich habe dazu auch ein PPA entdeckt(kann aber zu der funktionfähigkeit nichts sagen) https://launchpad.net/~thopiekar/+archive/darling

filter-binary und PPD aus dem OS X treiber holen: rastertokpsl sowie FS*.PPD

umbenennen: mv rastertokpsl kpslapple

mit dyldd herausfinden welche libraries fehlen: dann die nativen bibliotheken an die entsprechende Position kopieren oder verlinken, für mich:

sudo cp /usr/lib/x86_64-linux-gnu/libcupsimage.so.2 /usr/lib/libcupsimage.2.dylib

sudo cp /usr/lib/x86_64-linux-gnu/libcups.so.2 /usr/lib/libcups.2.dylib

dann einmal mit dyld probieren ob sich das Programm ausführen lässt: dyld kpslapple

Damit Cups den filter aufrufen kann habe ich einen kleinen Wrapper geschrieben:

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#include <unistd.h>

int main(int argc, char *argv[])
{
	char *newargs[argc+2];
	newargs[0]="rastertokpsl";
	newargs[1]="/usr/lib/cups/filter/kpslapple";
	int i;
	for(i = 1 ; i < argc ;i++)
	{
		newargs[i+1] = argv[i];
	}
	newargs[i+1] = NULL;
	execv ("/usr/local/bin/dyld",newargs);
}

Übersetzen: gcc rastertokpsl.c -o rastertokpsl

Alles in Position kopieren und Rechte vergeben

sudo cp kpslapple /usr/lib/cups/filter/kpslapple

sudo cp rastertokpsl /usr/lib/cups/filter/rastertokpsl

sudo chmod 755 /usr/lib/cups/filter/kpslapple /usr/lib/cups/filter/rastertokpsl

nocheinmal probieren ob sich das Programm ausführen lässt: /usr/lib/cups/filter/rastertokpsl

  • wenn nicht stimmt evtl die position von dyld nicht: execv ("/usr/local/bin/dyld",newargs); entsprechend anpassen und neucompilieren!

Das modifizieren der PPD ist leicht gemacht: extra Panel raus und den Dateinamen des Filterprogrammes anpassen:

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< *cupsFilter: "application/vnd.cups-raster 0 /Library/Printers/Kyocera/kpsl/rastertokpsl.app/Contents/MacOS/rastertokpsl"
< 
< *APDialogExtension: "/Library/Printers/Kyocera/PDEs/KMAdjustment.plugin"
---
> *cupsFilter: "application/vnd.cups-raster 0 rastertokpsl"

jetzt mit der veränderten PPD den Drucker einrichten und Testseite Drucken 😉

Mein Fazit: Darling könnte eine Möglichkeit sein GDI Drucker unter Linux besser zu unterstützen, indem man OS X Filter-binaries benutzen kann. Ich habe leider weder das know-how, noch die Zeit tiefer einzusteigen.

Falls wer fragen hat bin ich gerne bereit diese zu beantworten!

radebrr

Anmeldungsdatum:
14. Oktober 2013

Beiträge: 10

Hallo CPeine,

ich habe mich auch extra im Forum angemeldet ☺ !

Ich habe mir auch den FS-1061DN bei der letzten Blitzaktion von Amazon bestellt. Da es eine Blitzaktion war habe ich nicht genau recherchiert und musste jetzt feststellen, dass der Drucker nicht out of the box unter Ubuntu läuft. Glücklicherweise bin ich auf Deinen sehr ausführlichen Beitrag aufmerksam geworden. Ich muss leider gestehen, dass sich das alles sehr spannend liest, aber verstanden habe ich davon fast nichts. Muss ich zwangsläufig versuchen all deine notierten Schritte nachzuvollziehen, oder gibt es die Möglichkeit den FS-1061DN einfacher zum Drucken zu bewegen? Könntest Du Deinen CUPS-Filter und die PPD zur Verfügung stellen? Oder müssen die einzelnen Komponenten zwangsweise auf meinem Rechner erstellt werden? Andere Kyocera Drucker können ja auch einfach "ausgewählt" werden und sind daher die CUPS-Filter und PPD universell einsetzbar? Für weitere Hilfe wäre ich sehr dankbar.

CPeine

Anmeldungsdatum:
11. September 2013

Beiträge: 10

Schön das sich einer interressiert 😉 Werde dir gerne helfen! Aber ohne Erfolgsgarantie 😉

Ist ja schließlich nen genialer Drucker für den Preis. (Ich habe ihn nach sehr langen und intensiven recherchen gekauft, ohne überhaupt über das kompatibilitätsproblem nachzudenken... 😳)

PPD und meinen Wrapper kann ich dir gerne zukommen lassen. Wenn du ein 64 Bit Ubuntu hast könnte ich dir einfach meine kompletten binaries per PM zukommen lassen.

Ansonsten fände ich es auch spannend ob mein Hack auch mit Darling aus dem PPA funktioniert... Hast du schon mal ein PPA benutzt?

Cheers,

Chris

axt

Anmeldungsdatum:
22. November 2006

Beiträge: 34254

CPeine schrieb:

Schön das sich einer interressiert 😉

Interessant ist das schon, also was Du da wie aus Fragmenten neu zusammengebaut hast. Nicht der Drucker - bei GDI sollten sofort sämtliche Alarmglocken angehen und als Linux-User ist kathegorisch no zu sagen.

CPeine

Anmeldungsdatum:
11. September 2013

Beiträge: 10

Nicht der Drucker - bei GDI sollten sofort sämtliche Alarmglocken angehen und als Linux-User ist kathegorisch no zu sagen.

Nun wie sich zeigt ist nicht bei jedem Kauf sofort ersichtlich ob es sich um einen GDI Drucker handelt oder nicht.

Der Drucker hat für seine Preisklasse sehr niedrige verbrauchskosten, Netzwerk und Duplex und könnte so wohl doch Sinn machen. (Ich bin jedenfalls zufrieden...) Das hat nichts mit einer Kaufempfehlung für Linux User zu tun... da gebe ich dir völlig recht, aber wenn man ihn schon hat kann man ihn ja auch versuchen zu benutzten... schließlich sollte Linux ja soviel Hardware wie möglich unterstützen, auch günstige GDI Drucker...

radebrr

Anmeldungsdatum:
14. Oktober 2013

Beiträge: 10

Ich nehme mal an, dass wir beide "die Einzigen" sind die einen Drucker gekauft haben ohne vorher sich Gedanken um Kompatibilität zu machen 😬 . Bei mir ist keine "Alarmglocke" angegangen, was offensichtlich daran liegt das ich ein Noob bin. Aber ich bin bereit zu lernen.

Ich habe tatsächlich zwei Computer mit 64 Bit Ubuntu am laufen (ein Dual-Boot mit Win7(darf man das im Ubuntuforum erwähnen?!?), das haben sich wahrscheinlich sowieso schon alle gedacht die mein Post gelesen haben). Demnach wäre ich über die kompletten binäries sehr erfreut und dankbar.

Aber ich habe noch etwas anderes vor. Ich würde gerne meinem Raspberry Pi auch die Kommunikation mit dem Kyocera FS-1061DN beibringen. Ich habe bei dem PPA nachgeschaut und festgestellt, dass es nur für Ubuntu zu verwenden ist. Demnach müsste ich das erste mal versuchen ein Programm zu kompilieren. Ist es denkbar Dein Workaround auf einer ARM Plattform einzurichten, oder ist einem Experten bereits im Vorfeld klar das es aus diesen und jenen Gründen nicht funktionieren kann? Wäre allerdings echt schade, da ich gerne den Raspberry Pi als Printserver für Google - Cloud Print verwenden würde.

Grüsse

CPeine

Anmeldungsdatum:
11. September 2013

Beiträge: 10

In punkto Raspberry PI muss ich dich leider enttäuschen... das kann prinzipiell nicht funktionieren, da darling ja ähnlich wie wine nicht den Prozessor emuliert sondern nur das Betriebssystem. Es kann also nur mit x86, x86_64 oder evtl. PowerPC funktionieren, da Kyocera das Filterprogramm für Äpfel mit diesen Architekturen bereitstellt. Welchen Drucker hast du? 1061DN oder 1041? Wenn du Darling aus dem PPA installiert bekommst würde das die Sache sehr vereinfachen!

Chris

radebrr

Anmeldungsdatum:
14. Oktober 2013

Beiträge: 10

Oh Mann, echt schade mit dem Raspberry Pi.

Ich bin jetzt mal ganz verwegen und behaupte, dass ich das PPA installiert bekommen sollte. Das habe ich mit anderen PPA's auch schon hinbekommen. Ich denke aber, dass ich frühestens am Donnerstag dazu kommen werde. Nehmen wir mal an ich bekomme Darling zum Laufen, reicht es dann wenn Du mir Deinen modifizierten CUPS-Filter, den Wrapper und die PPD zur Verfügung stellst (mit dem Hinweis was wohin zu kopieren ist)? Oder muss ich dann Deine weiteren Schritte selbst unter Anleitung nachvollziehen?

Ich habe den Kyocera FS-1061DN gekauft.

Vielen Dank für Deine Hilfe.

CPeine

Anmeldungsdatum:
11. September 2013

Beiträge: 10

Schick mir doch per PM deine eMail-Addresse! dann maile ich dir PPD und Filter!

Installation:

1. Darling aus dem PPA installieren

2. Entpacken

3. Filter an Ort und stelle kopieren:

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sudo cp rastertokpsl_mac /usr/lib/cups/filter/rastertokpsl_mac
sudo cp rastertokpsl /usr/lib/cups/filter/rastertokpsl

4. Rechte Vergeben:

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sudo chmod 755 /usr/lib/cups/filter/rastertokpsl_mac /usr/lib/cups/filter/rastertokpsl

5. benötigte Bibliotheken kopieren:

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sudo cp /usr/lib/x86_64-linux-gnu/libcupsimage.so.2 /usr/lib/libcupsimage.2.dylib
sudo cp /usr/lib/x86_64-linux-gnu/libcups.so.2 /usr/lib/libcups.2.dylib

6. Testen:

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dyld /usr/lib/cups/filter/rastertokpsl_mac
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/usr/lib/cups/filter/rastertokpsl

beides sollte folgende Ausgabe erzeugen:

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ERROR: rastertopcl job-id user title copies options [file]3

Wenn nicht dann melde dich wieder hier im Forum.

7. Drucker mit meiner PPD installieren und Drucken 😉

Chris

radebrr

Anmeldungsdatum:
14. Oktober 2013

Beiträge: 10

Hallo,

die Anleitung sieht sehr gut aus.

Braucht man eigentlich auch clang-3.2? Das steht bei der PPA description: "clang-3.2 is needed for Ubuntu below Raring"

Gruss

CPeine

Anmeldungsdatum:
11. September 2013

Beiträge: 10

Ja ich denke schon, aber bei mir ist das zumindest in den normalen Paketquellen drin. Welche version von Ubuntu hast du denn?

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