Ottomann
Anmeldungsdatum: 12. November 2018
Beiträge: 4
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Hallo Community! Ich bin neu in der Linuxwelt und nutze zum Start Ubuntu 18.04. Die folgende Frage möchte ich klären: Dual-Boot oder VirtualBox? Mit dem Kauf meines neuen Computers habe ich mich für Linux entschieden. Aufgrund meiner Arbeit und meiner Hobbies kann ich auf wichtige Anwendungen/Programme nicht verzichten. Klar ist, dass ich Linux als Hauptbetriebssystem nutzen möchte. Ich kann derzeit jedoch nicht abschätzen, ob Windows 10 auf der VirtualBox langfristig ausreicht und ob es Nachteile mit der VirtualBox gibt, die ich derzeit in der Widerrufsfrist nicht einschätzen kann. Hier kurz meine Schwerpunkte in der Anwendung der jeweiligen Betriebssysteme: Windows
- Arbeit (Libre Office; Gimp; Programme, die nur auf Windows laufen), Hobby (Chessbase; Schachdatenbanken), Gaming (solange, bis es auf Linux uneingeschränkt funktioniert) Linux
- Internet/Surfen, Gaming,
- Alle Windowsanwendungen sollen auf Linux übertragen werden. Bis dies einwandfrei passieren kann,brauche ich Zeit um dies zu Lernen. Derzeit gelingt es mir nicht diese Anwendungen einwandfrei auf Ubuntu zu übertragen. Ich teste derzeit die VirtualBox (Einstellung USB-Controller 1.1 OHCI), sie ist in Ordnung. Sie beansprucht derzeit jedoch etwas Leistung(16,384MB und 3 Prozessoren), der Computer wird deutlich lauter und einige Anwendungen sind bereits ein paar Mal abgestürzt (crash mit Ordern....). Außerdem kann ich nicht das Potenzial von VirtualBox einschätzen, was in Zukunft noch möglich und was nicht möglich ist. Ist in meinem Fall ein Dual-Boot zu empfehlen, um meine Aufgaben/Freizeit mit Windows vorerst übernehmen zu können oder unterschätze ich die Leistung und das Potenzial von VirtualBox, sodass den gleichen Aufgaben/Freizeit unter VirtualBox auch nachgegangen werden kann. Viele Grüße
Ottomann Moderiert von Taomon: sichtbar gemacht und passender verschoben.
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Sigh
Anmeldungsdatum: 22. April 2008
Beiträge: 78
Wohnort: Sauerland
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Moin Ottomann! Vorab: Einen dicken Knuff dafür, dass Du Dich erst selbst informiert hast und dann Deine Frage stellst und dass Du Dich sehr genau ausdrückst und Deine Situation nachvollziehbar beschreibst! Das passiert nicht jeden Tag! Da Du offensichtlich in der Computerei kein Neuling bist, würde ich unbedingt eine VM für Wondows empfehlen. Der Vorteil ist, dass Du dann Dein Windowssystem ausschliesslich für die definierten Aufgaben nutzen würdest. Die Sicherheitsaspekte für allgemeine Aufgaben sprechen für Linux. Ich würde in Deiner Situation eine VM mit Win10 einrichten, und dort nur die Sachen (also z. B. Spiele) nutzen, die Du mit Ubuntu nicht bewerkstelligen kannst.
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Dogeater
Anmeldungsdatum: 16. Juni 2015
Beiträge: 3381
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Spiele und die VirtualBox... habe ich etwas verpasst, oder seit wann vertragen sich echte Spiele mit echten Grafikkarten in einer virtuellen Maschine? Selbst wenn es geht, wird die Performance leiden. Also ich finds blödsinnig.
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hakel
Anmeldungsdatum: 13. August 2009
Beiträge: 23336
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Auf jeden Fall Dualboot. Gaming ist immer hardwarenah, und es ist auch immer schön bei einem Ausfall ein Ersatzsystem zu haben. Darüber hinaus gibt es immer wieder zickige Hardware Gadgets wie z.B. Apple Geräte, die ein natives Windows benötigen. Dualboot ist auch sehr stabil und ausgereift. Da kann man nicht meckern, funktioniert einfach.
Arbeit (Libre Office; Gimp; ...), Hobby (Chessbase; Schachdatenbanken),
Das sollte eigentlich auch mit Linux gehen, sonst würde ich komplett bei Windows bleiben.
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Erwin72
Anmeldungsdatum: 21. Januar 2008
Beiträge: 924
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Wie ist denn so dein Nutzer-Verhalten, Ottomann? Weil ich sehe halt in der Virtualbox den Vorteil darin, dass man einfacher mal ein Win-(Programm) nutzen kann, und dann wieder mit Linux(Programme) weiter machen kann. Je neuer die Programme für Win sind, desto schwerer wird es dann natürlich die Virtualbox haben. Wenn es eh so ist, dass wenn Du immer problemlos am Stück Win und/oder Linux nutzt, würde ich Dualboot vorziehen. Gerade dann, wenn unter Win Fehler auftreten, würde in der Virtualbox die Frage losgehen, liegt es nur an Win(und Win-Programm), oder hat es auch was mit der Virtualbox zu tun.
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black_tencate
Anmeldungsdatum: 27. März 2007
Beiträge: 10955
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Hej Erwin72, Erwin72 schrieb: ...Je neuer die Programme für Win sind, desto schwerer wird es dann natürlich die Virtualbox haben.
das verwechselst du wohl mit wine? Gruß black tencate
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Ottomann
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 12. November 2018
Beiträge: 4
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Vielen Dank für eure Rückmeldungen! Derzeit habe ich die Möglichkeiten Windows10 mit VirtualBox zu testen. Es fühlt sich in Ordnung an und ganz überzeugt bin ich noch nicht. Ich sehe das Potenzial der VirtualBox und man gut parallel mit Ubuntu im Hintergrund arbeiten, jedoch habe ich mir die VirtualBox anders vorgestellt. Ich kann nicht abwägen, ob es mich langfristig zufrieden stellen wird, ob alle Programme reibungsfrei auf Windows10 VirtualBox laufen werden, ob das Gaming auf der VirtualBox ohne Zugeständnisse funktionieren wird. Ich habe noch keine langen Erfahrungen mit VirtualBox. Es fällt mir auch schwer abzuschätzen, ob durch den Dual-Boot irgendwelche Kompromisse eingehen muss wie z. B. die Performance sinkt, Speicher aufgrund der geteilten Partition geringer oder sonstiges. Zusammenfassung meines Nutzerverhaltens: Linux: Surfen; Arbeiten mit LibreOffice; Online-Banking, Windows: Hauptsächlich Software für die Arbeit, die an Windows gebunden ist (Unterrichtsvorbereitung); Schach (Chessbase/Datenbanken); Gaming (Hearthstone,alte Windowsspiele) Fazit:
Derzeit bin ich noch aufgrund einiger Programme auf Windows gebunden und kann diese nicht (so leicht und schnell) auf Linux übertragen. Programme wie Wine, Winetricks, PlayonLinux, Hilfe durch Youtube oder Internet haben im Allgemeinem wenig gebracht. Einige Probleme mit der Kompatibilität erachte ich auch als zu speziell (Chessbase). Wenn man das so betrachtet, sollte die VirtualBox ausreichen. Jedoch bemerke ich, dass die VirtualBox beim Gaming (Hearthstone) Leistung beansprucht, obwohl ich beim Kauf meines neuen Computers an Leistung nicht gespart habe. Dennoch laufen Programme nicht so flüssig wie ich es erwarte. Zudem passierte es auch, dass bei Hearthstone das Spiel gecrasht wurde. Das Spiel ist einfach abgestürzt. Dieses Verhalten sowie die Leistungseinbuße auf VirtualBox habe mich bedenklich gemacht. Von daher kann ich die Nutzung auf der VirtualBox langfristig nicht einschätzen. Hier kurz zu meinem Computer:
Speicher: 31 GB
Prozessor: Intel® Core™ i7-8750H CPU @ 2.20GHz × 12
Grafik: Intel® UHD Graphics 630 (Coffeelake 3x8 GT2)
Gnome: 3.28.2
Typ des Betriebssystems: 64-bit VirtualBox-Einstellungen:
Systemdaten:
Hauptspeicher: 16384 MB
Prozessoren: 3
Bootreihenfolge: Diskette,DVD,Platte
Beschleunigung: VT-x/AMD-V, Nested-Paging, Hyper-V-Virtualising Dual-Boot oder VirtualBox? Viele Grüße
Ottomann
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engheneiro
Anmeldungsdatum: 13. August 2009
Beiträge: 2079
Wohnort: Nähe München
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Hi, welche Version von Virtualbox hast du denn installiert? Ist das Extension-Pack am Host und sind im Guest die Gasterweiterungen installiert? Gaming ist sicher eher ein KO für Virtualisierung, da ja die GRAKA nur emuliert wird. Also alles, was schnelle Graphik braucht, geht eher nicht. Ansonsten sollte es keine "Kompatibilitätsprobleme" geben. Schließlich greifen deine Anwendungen nicht direkt auf die Hardware durch, oder? Es wird letztlich immer ein Kompromiss bleiben. Ich persönlich nutze Virtualbox, da es schnell gestartet ist oder nebenbei läuft. Dualboot heißt halt immer alles zumachem und reboot 😉
Insbesondere bei Windows musst du bei einem dualboot auch noch das Fastboot ausschalten, da sonst der Zugriff auf Windows-Partitionen mit evtl. gemeinsam genutzten Daten nicht möglich ist. Alles Nachteile. Bin aber auch kein Gamer 😉 Servus Rainer
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Ottomann
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 12. November 2018
Beiträge: 4
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Hi, die Extension-Pack habe ich nicht installiert. Ich nutze die Einstellung USB-Controller 1.1 OHCI. VirtualBox-Version: VirtualBox graphische Benutzeroberfläche Version 5.2.10_Ubuntu r121806.
Welche Unterschiede existieren? Ich nutze eine SSD-Festplatte, macht es da einen Unterschied her? Es sollte dennoch schnell genug sein. Vg
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frostschutz
Anmeldungsdatum: 18. November 2010
Beiträge: 7651
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Ottomann schrieb: Die folgende Frage möchte ich klären: Dual-Boot oder VirtualBox?
Das eine schließt das andere nicht aus. Ich hab ein Dualboot-System. Spielen unter Linux ist zwar manchmal ganz nett, aber vieles funktioniert eben doch nur mit Windows. Ich hab aber auch eine Windows7-VM (unter qemu/kvm und nicht virtualbox, aber das wird am Ende auch egal sein). Die brauche ich z.B. um USB-Drucker an die VM durchreichen und dann mit Windows-Treiber unter Linux drucken. Oder für die Windows-Version von ABBYY FineReader. Für einfache Sachen will man ja nicht jedesmal ins richtige Windows reinbooten müssen. Also: eben beides. Die paar GB Speicherplatz muss man da eben investieren. Mit wine habe ich die schlechtesten Erfahrungen gemacht. Immer wieder in komische Bugs reingelaufen. Aber auch lange nicht mehr ausprobiert...
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Dogeater
Anmeldungsdatum: 16. Juni 2015
Beiträge: 3381
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Das war abzusehen, dass du mit dem Gaming auf der VirtualBox nicht glücklich wirst. Dualboot wird dir gefallen.
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hakel
Anmeldungsdatum: 13. August 2009
Beiträge: 23336
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SSD-Festplatte, macht es da einen Unterschied her? Es sollte dennoch schnell genug sein.
Wie kann man aus so einer einfachen Sache wieder einen Mega Thread machen? 😀 Gaming ist extrem hardwarenah und benötigt optimale Treiberanbindung. Da wird nichts verziehen. RAM und CPU werden an die VM durchgereicht, alles andere ist bescheiden, 3D Grafik quasi inexistent. Schau dir doch einfach mal im Gast den Treiber an. Grafik ist bei Spielen entscheidend. Ich finde die Trennung Windows Gaming / Linux Office mit Dualboot optimal, dank SSD kein Problem. VM nutze ich für Serverdienste und ein Windows XP für diverse Tools, die ich nicht ersetzt bekomme. Alles sehr robust.
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Ottomann
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 12. November 2018
Beiträge: 4
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Vielen Dank Community! Ich habe mich für den Vorschlag des Dual-Boots entschieden. Für euch mag die Frage leichter sein als für mich, da mir noch die Erfahrung mit VirtualBox, aber auch mit Linux fehlt. Durch eure Ratschläge kann ich ohne Umstellung arbeiten und genauso gut langsam auf Linux umsteigen, während ich lerne, damit umzugehen und es zu verstehen. Eine Frage noch: Der letzte Vorschlag von frostschutz ist gut. Lohnt sich da noch im Dual-Boot eine VirtualBox in der Linux-Distribution um z. B. zu Drucken oder es zu testen?
Oder verbraucht die VirtualBox neben dem Dual-Boot nun noch überflüssig Performance oder ist damit redundant? Da VirtualBox kostenlos ist, lohnt es sich bestimmt die VirtualBox zu testen. Viele Grüße
Ottomann
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TomLu
Anmeldungsdatum: 23. August 2014
Beiträge: 603
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Ottomann schrieb: Ich habe mich für den Vorschlag des Dual-Boots entschieden.
Eine gute Entscheidung... mit der Du zunächst auf der sicheren Seite bist.
Oder verbraucht die VirtualBox neben dem Dual-Boot nun noch überflüssig Performance oder ist damit redundant?
Da VirtualBox kostenlos ist, lohnt es sich bestimmt die VirtualBox zu testen.
Es lohnt sich unbedingt... und ein Dualboot steht weiteren VMs im Linux überhaupt nicht im Wege. Ich nutze zwar kein Windows, aber trotzdem haufenweise VMs für die unterschiedlichsten Aufgaben.... meistens für vom eigentlichen System isolierte bzw. zu isolierende Jobs/Aufgaben. Virtualbox ist meiner Meinung nach ohne jeden Zweifel eine grandiose Software.
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hakel
Anmeldungsdatum: 13. August 2009
Beiträge: 23336
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Das kannst du nur selber wissen, ob du eine VM benötigst oder nicht. Ein Normalo braucht sicher keine VBox. Als Linux Einsteiger mit üppiger Hardware könnte ein Vbox Sinn machen, um Erfahrungen zu sammeln oder mal alternative Oberflächen zu testen wie KDE, Mate etc. Also einfach, um Dinge zu probieren. Eine VM braucht den Platz einer normalen Installation und belegt beim Start statisch den vorgegebenen Speicher. Sonst ist sie nicht "schädlich".
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