Ich wollte letzte Woche auf einem alten Laptop HP 6570b Ubuntu 22.04 LTS im Minimal-Modus installieren und bin damit krachend gescheitert.
Der Rechner hatte bereits Ubuntu 18.04 LTS installiert, startete per Bios-Boot-Methode und funktionierte klaglos, auch das vorsichtshalber angelegte Backup der Benutzerdaten. Da auf der eingebauten Platte mit GPT-Partitionierung noch reichlich Platz frei war, entschloss ich mich zur parallelen Installation von 22.04 neben 18.04 und legte zwei neue Partitionen für das neue System und die neuen Benutzerverzeichnisse an. Dafür verwendete ich das GUI-Programm Laufwerke (alias disks) vom installierten 18.04-System. Nach einem Neustart fand das Bios kein Betriebssystem mehr!
Offenbar war das Programm im MBR der Platte beschädigt. Das hatte ich nicht erwartet, da ich keinen Grund finde, dass bei meinem beschriebenen Vorgehen überhaupt ein Zugriff auf den MBR erfolgen muss. Was ist da falsch gelaufen bzw. was habe ich übersehen?
Per UEFI-Boot konnte ich ein Installationsabbild ubuntu-22.04-desktop-amd64 (frisch bezogen und mit korrekter Prüfsumme) vom USB-Stick starten und als Minimal-Installation auch auf die vorgesehenen gerade eingerichteten Partitionen ohne Fehlermeldung installieren.
Nach Umstellung auf UEFI-Boot im Bios startete der Rechner auch in das GRUB-Menü des frisch installierten 22.04-Systems. Überraschend zeigte dieses Menü auch das alte 18.04 als startfähiges Betriebssystem an (dies war ja im Bios-Boot-Modus installiert!) und es lies sich auch problemlos starten und benutzen! Das ist zwar erfreulich, aber ebenso rätselhaft wie der Verlust der Bootfähigkeit durch Hinzufügen von GPT-Partitionen.
Der GRUB des 22.04-Systems konnte auch das 22.04-System starten, dieses konnte sich aber nicht gebrauchsfertig initialisieren. Ständig wurden nicht startfähige systemd-Units angezeigt, u.a.:
systemd-oomd.service
rsyslog.service
systemd-logind.service
Insbesondere war also eine Anmeldung am System weder per GUI noch per Terminal möglich.
Eine erneute Installation im Minimal-Modus änderte nichts.
Erst eine erneute Installation im Normal-Modus führte zu einem gebrauchsfähigem System.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit der minimalen Installation bei 22.04, funktioniert dieser womöglich grundsätzlich nicht? (Bei 18.04 und 20.04 hat dieser Modus jedenfalls klaglos funktioniert.)