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Bootvorgang langsam

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu 10.04 (Lucid Lynx)
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eltorrero

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9. Oktober 2007

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Hallo,

seit der Installation von 10.04 (bzw. LinuxMint 9) dauert der Bootvorgang auf meinem Notebook ca. eine knappe Minute - das ist gefühlt deutlich länger als noch unter 9.10. Ich habe Mint 9 frisch installiert, also kein Upgrade durchgeführt.

Manche User haben ja das Problem mit dem (nicht vorhandenen) Floppy Laufwerk. Ich kann bei mir weder im Bios, noch in der fstab noch bei den Kernelmodulen etwas finden, was darauf hinweist, dass das System versuchen würde ein Floppy Laufwerk einzuhängen. Deswegen gehe ich mal davon aus, dass es daran nicht liegen kann.

Hat jemand ne Idee wie ich das Problem angehen könnte? Bootchart ist angehängt.

Grüße

Michael

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Halucigenia

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Moin eltorrero

Hänge mal an die Zeile GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT= ein "noplymouth" an. Zu finden unter /etc/default/grub. Speichern und anschließend sudo update-grub im Terminal.

Gruß: Hans

agaida

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Ich kann mich täuschen, aber ....

  • schau Dir mal die Balken nach ureadahead an. fsck.ext4 und ext3 sollte da so nicht auftauchen. ca 8s.

  • entsorge Plymouth. Bringt ca. 1-2 s. und man kann den Bootvorgang sehen. → hacking plymouth

  • defragmentiere Deine Partitionen und ordne sie gegebenenfalls neu. ca 3-4 s.

Damit wäre das Teil voll in der Norm. Weitere Ansatzpunkte: Nicht benötigte Dienste weg. Localepurge, nur wirklich benötigte Sprachen im System behalten. Nach den Änderungen einfach mal die pack-Datei(en) löschen, die werden optimiert wieder aufgebaut.

Das mit dem Defragmentieren meine ich ernst, auch wenn es dafür kein Programm gibt. Partition auslasten, putzen, wieder einlasten.

Fertig und schnell 😉 Aber Vorsicht, ein wenig Erfahrug sollte vorhanden sein.

eltorrero

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Tach Ihr Zwei,

@Halucigenia:

Hänge mal an die Zeile GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT= ein "noplymouth" an. Zu finden unter /etc/default/grub. Speichern und anschließend sudo update-grub im Terminal.

Das habe ich gemacht, aber irgendwie bekomme ich Plymouth nicht deaktiviert. Habe zusätzlich die Zeile GRUB_CMDLINE_LINUX=" splash vga=791" auskommentiert. Nach sudo update-grub werden die Parameter auch in die /boot/grub/grub.cfg übertragen (der Menuentry lautet nun linux /boot/vmlinuz-2.6.32-24-generic-phc root=UUID=a70eb2d7-2e27-44f7-9383-884d5d2440e2 ro noplymouth), aber der Startbildschirm mit dem Ladebalken erscheint immer noch. Wie man im neuen Bootchart sehen kann, wird immer noch plymouthd gestartet.

Woran kann das liegen? Ich habe mich bisher noch nicht so eingehend mit grub2 befasst. Ich finde nicht mal mehr die /boot/grub/menu.lst - gibt es die gar nicht mehr?

@agaida:

schau Dir mal die Balken nach ureadahead an. fsck.ext4 und ext3 sollte da so nicht auftauchen. ca 8s.

Soviel weiß, wird fsck immer beim boot kurz gestartet. Meine home-Partition ist ext4 formatiert, meine große Datenpartition mit ext3, damit ich hierauf auch von Windows aus zugreifen kann. Wie kann ich den fsck deaktivieren, und schaffe ich mir dadurch nicht evtl ein Problem?

entsorge Plymouth. Bringt ca. 1-2 s. und man kann den Bootvorgang sehen. → hacking plymouth

Das werde ich evtl. mal versuchen, falls ich plymouth nicht anders deaktiviert bekomme - evt. ist das ja der Grund für die Verzögerung. Allerdings ist das wohl nicht ganz ohne Risiko - siehe Wikieintrag. Muss ich mir mal in Ruhe ansehen.

defragmentiere Deine Partitionen und ordne sie gegebenenfalls neu. ca 3-4 s

Das hört sich eher nach Feintuning an, der Aufwand ist mir für den geringen Effekt zu groß. Ich habe eher das Gefühl, dass bei mir irgendein Problem vorliegt. Unter Jaunty war der Bootvorgang wie erwähnt deutlich kürzer (schätze mal so um die 15 Sekunden weniger).

Danke schon mal für eure Tipps!

Michael

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agaida

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EDIT:: Das Edit zuerst weil grade noch eingefallen und wichtig. Ich hab mir das Bootchart noch mal angeschaut. Lösch die Packdateien und Starte den Rechner neu. Wenn Du Dich eingeloggt hast, Finger weg von Maus und Tastatur. Vor dem Neustart nochmal die Autostarts durchschauen. Wenn Du Session speichern und wiederherstellen eingestellt hast, stelle sicher, dass keine schwergewichtigen Programme laufen, die das Tracking von Ureadahead versauen. Das kann bei Notebooks recht unangenehme Folgen für die Bootgeschwindigkeit haben.

Lies den Eintrag selektiv. Quelle von Ingo2 oder mir rein update, upgrade, purge und plymouth ist Vergangenheit. Glaub mir, dass wir das sehr oft testen mussten. 😉 Das ändern der Bootparameter birgt ein höheres Risiko in sich.

Für Tests ändere direkt die grub.cfg. Wenn Dir das Ergebnis nicht gefällt, kannst Du den Zustand davor mit einem update-grub wieder herstellen. (Genau wegen dem Mechanismus, dass diese Änderungen nicht dauerhaft sind, steht die Warnung in der Datei.)

Wenn plymouth nicht da ist, kannst Du eventuell sehen, was fsck macht. fsck soll auf keinen Fall entfernt werden. Das wäre Selbstmord auf Raten. Der Check an sich dauert aber viel zu lange. Eventuell ein Problem mit der Rechnerzeit, aber das ist geraten.

Die grub.cfg gehört zu Grub 2. Informationen gibts sehr ausfühlich, verständlich und gut im Wiki unter grub2. menu.lst gehört zu Grub legacy. Die wirst Du vergeblich suchen. Bis auf wenige Unterschiede hat sich nicht so viel verändert, im Endeffekt wird ein Kernel gestartet. 😉

Feintuning bedeutet bei Deiner Installation eine ganze Menge. Das ergibt sich aus Natur der Dinge. Im Endeffekt geht es um die Optimierung der Zugriffe im Zusammenspiel mit ureadahead. Ich hab beim Durchlesen der Ladeliste meines Rechners eine sanften Schreikrampf bekommen und war froh über eine bissfeste Tastatur und Tischkante. Da Notbuch-Platten bekannter Weise nicht unbedingt zu den Geschwindigkeitsmonstern gehören, könnte der localepurge vor dem Neuaufbau der pack-Dateien deutlich was bringen.

Alternativ zu dem ganzen Kram habe ich einen Vorschlag, wegen dem ich die Arbeiten am Tuningwiki abgebrochen haben: Schaff dir eine günstige SSD an. Diesen Schritt habe ich gemacht. Ich denke, Gnome bis zum Schirm sollte locker in unter 5s machbar sein. Das wäre aber eher unoptimiert und langsam.

eltorrero

(Themenstarter)

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9. Oktober 2007

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Hi,

sorry für die späte Rückmeldung, hatte während der letzten Tage keine Gelegenheit mehr, das Thema anzugehen.

Ich habe mittlerweile Plymouth deinstalliert. Der Bootvorgang ist nun schon einige Sekunden kürzer als vorher, und auf den Bootsplash kann ich verzichten.

Der fsck dauert immer noch lange, ich kann aber in den Meldungen beim Hochfahren nichts erkennen, was mir komisch vorkommen würde. Platte neu formatieren habe ich nicht versucht, evtl. werde ich das mal irgendwann angehen.

@agaida:

- Was meinst du mit "lösch die Packdateien" - welche Packdateien?

- Das mit der SSD kommt eher nicht in Frage, da gibt's vorher mal ein neues Notebook.

Neues Bootchart ist angehängt.

Grüße

Michael

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agaida

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Mit lösch die Packdateien meine ich die packs, die ureadahead beim profiling anlegt. Die liegen unter /var/lib/ureadahead.

Die einfach löschen und den Rechner neu starten. Der Bootvorgang und Systemstart wird neu aufgezeichnet und die so gewonnenen zu ladenden Files in optimierter Reihenfolge in die Packs gespeichert. Das kann einen richtigen Schub geben. Man sollte nur aufpassen, dass man einen goldenen Mittelweg findet. Man kann sich damit auch ins Knie schiessen, wenn man zuviel Programme nach dem Einloggen startet.

J. S. Remnand hat das Teil so eingestellt, dass alle Programme, die in den 45 s nach dem Einloggen gestartet werden, profiliert werden. Sinnvoll sind wohl Browser und Mailclient. Von Office und anderen Klopfern würde ich abraten. Also einmal 45s Kopf einsetzen und keinen nervösen Mausfinger haben 😉

Das Thema mit dem fsck ist mir immer noch ein Dorn im Auge. Irgendwie dauert das Setzen der Uhr am Anfang ein wenig lange, der darauf folgende Check auch. Als Hintergrund: fsck prüft auf gewisse Auffälligkeiten mit Zeiten im Filesystem. Frag jetzt aber nicht, welche, weiss ich nähmlich nicht. Dann werden irgendwelche Timestamps geprüft. solange das in einem gewissen Rahmen bleibt, ist alles ruhig. Kling recht wage, aber ich müsste mich auch erst mit dem Thema beschäftigen.

Mit der SSD: Ich hab mir jetzt nach langem Ringen mit mir und meinem Konto eine bestellt, für den Anfang 60G von OCZ. Ca. 130€ war mir der Spass wert. Da aber ein ganz rapider Preisverfall stattfindet und es endlich auch einen anderen Anbieter als Intel gibt, kann ich eigentlich nur sagen - richtig so und im Auge behalten. Wenn ich das Teil eingebaut habe, werde ich wahrscheinlich sagen -Scheiss drauf, ist nur Geld und ohne kann man eigentlich gar nicht leben ... 😈

Das mit dem Umräumen und neu Partitionieren könnte auch noch mal einen Schub geben, sollte man aber wirklich nur machen, wenn man wirklich in Linux firm ist. Das verlangt doch schon ein wenig Übung.

eltorrero

(Themenstarter)

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9. Oktober 2007

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Habe die Packdateien mal gelöscht, aber dadurch ist der Boot nicht wirklich schneller geworden. Komischerweise schwankt die Zeit von Boot zu Boot um bis zu 7 Sekunden.

Ich markiere den Thread mal als gelöst. Ich denke zwar, dass da noch mehr drin sein sollte, habe aber keine Lust mehr weiter rumzuprobieren.

Vielleicht muss ich doch irgendwann mal die Platte neu formatieren, ich kann nämlich momentan von Windows aus nicht mehr auf meine ext3 Partitionen zugreifen (mit ext2fs) - keine Ahnung woran das liegt.

Danke für die Tipps und Grüße

Michael

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