So, da der eigentlich Thread hier - zumindest vorübergehend - zu ruhen scheint, nehmen ich noch mal Stellung:
Benno-007 schrieb:
Nur war die Fehlermeldung eindeutig: Die kommt, wenn die Platte unter Win nicht sauber ausgehangen wurde.
Diese Fehlermeldung ist nur dann eindeutig, wenn man von einer gesunden Platte ausgeht. Bei einer defekten Platte kann man Fehlermeldungen bezüglich des Dateisystems aber nicht mehr 100% trauen.
Von defekten Sektoren war da noch nix abzusehen und
Naja, der TE hat im Eingangspost selbst einen Defekt in den Raum gestellt und widerlegt wurde diese Annahme im folgenden nicht.
die sind auch nicht oder nicht direkt die Ursache der Meldung - dann hätte sich nicht mal mehr lesbar einhängen lassen.
Das stimmt doch schon für den Verlauf hier nicht und im allgemeinen stimmt es auch nicht. Der TE konnte nach Hilfestellung die Platte sehr wohl einhängen, aber das Lesen der Dateien brach dann mit Ein- / Ausgabefehler ab. Was dann ebenfalls einen Defekt der Platte (im weiteren Sinne mit Controller und Kabel) nahelegt und die "Defekt"-These des TE damit eher auch bestätigt als widerlegt.
Davon abgesehen kann ich Dir über zig Fälle aus eigener Erfahrung berichten, wo sich die Platte - gerade unter Linux - noch mounten lässt obwohl sie schon mehr oder weniger defekt ist. Ich würde so gar behaupten, dass das eher die Regel als die Ausnahme ist. Wohlgemerkt: "Mounten" ist hier ungleich dann auch tatsächlich auf alle Dateien zugreifen können.
Das ist ja auch logisch:
Defekte Sektoren werden das "Mounten" nur dann verhindern, wenn sie im Bereich von Partitionstabelle und/oder Dateisystem liegen. Sind "nur" Dateien durch die Defekte betroffen, dann steht einem erfolgreichen "Mount" nichts im Weg.
Zielgerichtet agieren, nicht mit dem Gießkannenprinzip.
Meine Hinweise waren ausdrücklich auf den Fall (eventuell) defekte Platte gemünzt und diesbezüglich absolut zielgerichtet und ehrlich gesagt kann es da keine zweite Meinung geben, denn: Smartmontools ist ruckzug installiert und die Anwendung in dem von mir beschriebenen Sinne schadet der Platte nicht.
Auch nur die Überprüfung des Dateisystems ohne schreibweise Behebung von Dateisystemfehlern beansprucht dagegen die Schreib/Lese-Einheit, ohne dass davon Daten gerettet würden.
In der Regel wird aber "chkdsk" auch zur Behebung der Fehler auch gleich schreibend aufgerufen. Und wenn Dir da chkdsk auf sterbender Platte in der laufenden Prozedur einfriert, dann hast Du danach ein noch größeres Problem im Dateisystem als zuvor und immer noch nichts von der Platter heruntergeholt.
Und kommerzielle Tools unter strikter Lizenz, ggf. mit Einschränkungen und ohne freie Anleitung empfehle ich prinzipiell nicht. Solange testdisk die Partitionstabelle sehen kann, dürften sich auch die Unterschiede nicht stark unterscheiden - dein Vergleich ohne Ordnerstruktur zielt wohl eher auf photorec ab. Das wiederum kann alles retten, wenn alle anderen Tools versagen.
Ok, hinsichtlich Recuva habe ich mich zu knapp ausgedrückt. Das konntest Du dann nicht besser nachvollziehen. Mein Fehler.
Es sollte nicht so herüberkommen, dass Testdisk nichts taugt - im Gegenteil.
Aber ich hatte schon mehr als einige wenige Fälle in denen Testdisk keine Ordnerstruktur auf der Platte erkennt, so dass man nun zu Photorec übergehen würde, Recuva dagegen die Ordnerstruktur nach vollständig rettet. Das ist nicht immer so, aber so häufig, dass sich eine Erwähnung diesbezüglich lohnt.
Also wenn Testdisk die Ordnerstruktur selbst herstellen kann, dann braucht man natürlich nicht extra Recuva bemühen. Wenn aber Testdisk nichts findet, dann lohnt sich ein Versuch mit Recuva bevor man - mit welchen Tool auch immer - dann nur die Dateien ohne Ordnerstruktur von der Platte bzw. dem Image einliest. Insofern war das mit "Recuva ist Testdisk" überlegen gemeint.
Hinsichtlich "Recuva closed source":
Ich sehe das gerade im Fall Datenrettung eher pragmatisch. Bei z.B. einem Internetbrowser wäre es etwas anderes.
Aber bei der Art des Programms und was es macht habe ich im Fall Datenrettungssoftware IMO hinreichende Möglichkeiten mich von der seriösen Funktion zu vergewissern, auch ohne den Code selbst zu überprüfen.
Ich könnte hier anhand von Überprüfung von Ausgangsbasis und Endergebnis durch die Erzeugung von Vorher-Nachher-Hashwerten etwaige Manipulationen von Recuva aufdecken - wenn ich das wollte.
Darf und muss natürlich trotzdem jeder selbst entscheiden.
Gruß,
Martin