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Eine Lanze für Ubuntu

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu
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Lux Team-Icon

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käptn ahab schrieb:

Im konkreten Fall 10.04, z.b. dass der Shop auf einem "unfreien" Format aufsetzt, und es in Kauf genommen wird. Dabei geht es mir nicht darum, dass Canonicle Geld machen will, sondern mit welcher Konsequenz das geschieht.

Das Eine hat doch überhaupt nichts mit dem Anderen zu tun.

Der Musicstore ist ein externer Dienst, den man nicht nutzen muss. Dieser Store benutzt ein unfreies Dateiformat. Die Einnahmen werden nach irgendeinem Schlüssel zwischen Canonical (so schreibt man den Namen richtig) und 7digital aufgeteilt.

Alle mobilen Musikabspielgeräte, inklusive Handies, können mp3-Dateien abspielen ... mein Player kann auch ogg, weil ich ihn danach ausgesucht habe. Was denkst Du wie gross die Verbreitung von ogg-fähigen Geräten ist. Und aus welchen Gründen haben die meisten Audio-Anbieter keine ogg-Dateien im Programm?

Du bekommst von Google einen Open Source Webbrowser, mit dem Du auf der Closed Source Suchmaschine, die nach einem Closed Source Algorithmus Suchergebnisse ausspuckt und dabei bezahlte Ergebnisse bevorzugt. Macht das als einziges Merkmal den Browser schlecht? Gehen wir einen Schritt weiter und setzen statt Chrome Firefox ein. Die Mozilla-Foundation bekommt sogar Geld dafür, dass sie Google als Standardsuchmaschine einsetzen.

Der Browser ist generell ein gutes Beispiel, da er als Client für viele Closed Source Dienste benutzt wird.

Macht das den Browser schlecht? Oder anders gefragt, warum hackt niemand auf Mozilla rum?

Ginge es Canonicle um freie Software, wie in der Philosophy geschrieben, wäre MP3 ein absolutes no go. - Ist es aber nicht... Also muss Canonicle abgewogen haben, was wiegt für sie stärker als die Idee der freien Software... ☹

Du wirfst Da etwas durcheinander. Es gibt Closed Source Treiber, die mit Ubuntu ausgeliefert werden, ansonsten ist deutlich über 90% der Software meines Wissens nach Open Source. Man kann mit der Software auf Closed Source Dienste zugreifen, das ist richtig und man kann auch nicht offene Dateiformate verwedenden, das ist ebenfalls richtig.

Canonical ist eine Firma, die irgendwann auch einmal Gewinn erwirtschaften muss. Was ist falsch daran, wenn sie es versucht. Und bitte im Ernst: Wo hast Du als Nutzer Einschränkungen durch die Software?

Der Ubuntu Gedanke? freie Software? Vielleicht verstehst du jetzt, warum ich immer mehr Bauchschmerzen bekomme.

Äpfel? Birnen?

Open Source Software, die nicht offene Dateiformate verwenden kann, haben wir zu Hauf. OpenJDK kann auch Closed Source Java-Programme ausführen oder sollte das nicht mehr unterstützt werden?

Wie gesagt, es ist mein Problem und es ist ok, wenn einige dass unreflektiert als Nörgelei wegwischen.

Nein, ich glaube hier sind einige Begrifflichkeiten durcheinandergeworfen worden.

*lach* gut ausgedrückt... Und er ist nicht umsonst Ubuntus Self-Appointed Benevolent Dictator for Life. Aber nenn so was bitte nicht "transparent".

Auch hier, bitte genau lesen. Der Prozess ist transparent, nur besteht am Ende die Möglichkeit, dass eine Ein-Personen-Entscheidung getroffen wird. Im genannten Fall hat das Deisgn-Team entschieden und Mark hat weitere Diskussionen abgebrochen.

Wie läuft das bei anderen Distributionen? Bei Debian treffen auch nicht alle Entwickler alle Entscheidungen, dort gibt es auch bestimmte Teams, die für verschiedene Bereiche verantwortlich sind.

Gruss

Dirk

user_unknown

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Canonical wie Calcium, Calendar, Alternative Liste - nicht Canonicle wie Clementiene, Cleptoman, Light Edition. ☺

(ach, zu spät)

käptn_ahab

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Nein, nicht wirklich zu spät. ☺ Eigentlich gerade noch rechtzeitig. Viel Spaß weiterhin

Awebb

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Um es jetzt mal in den Worten der aktuellen Jugend- und Netzunterschichtenkultur auszudrücken:

Ungültiges Makro

Dieses Makro ist nicht verfügbar

user_unknown

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PhotonX

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Lux schrieb:

Der Musicstore ist ein externer Dienst, den man nicht nutzen muss. Dieser Store benutzt ein unfreies Dateiformat. Die Einnahmen werden nach irgendeinem Schlüssel zwischen Canonical (so schreibt man den Namen richtig) und 7digital aufgeteilt.

Alle mobilen Musikabspielgeräte, inklusive Handies, können mp3-Dateien abspielen ... mein Player kann auch ogg, weil ich ihn danach ausgesucht habe. Was denkst Du wie gross die Verbreitung von ogg-fähigen Geräten ist. Und aus welchen Gründen haben die meisten Audio-Anbieter keine ogg-Dateien im Programm?

So gesehen kann man ogg jetzt schon begraben. Wenn sogar Ubuntu als Linux-Distribution exklusiv mp3-Stücke anbietet... Die Lieder ausschließlich als ogg anzubieten wäre natürlich auch suboptimal, weil man dadurch den Nutzerkreis doch ziemlich einengen würde. Optimal wäre es dem Nutzer die Wahl zwischen den Formaten zu überlassen.

fenris_kcf

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PhotonX schrieb:

Optimal wäre es dem Nutzer die Wahl zwischen den Formaten zu überlassen.

Das wäre nicht optimal, sondern das mindeste, was man erwarten kann. Doch selbst das hat man aus unerfindlichen Gründen versäumt.

Boerkel

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Zwei Formate heißt auch immer mind. doppelt so viel Speicherplatz. Und da sowieso kaum jemand ogg haben will außer ein paar OpenSource-Jüngern wie uns rechnet sich das nunmal nicht. Das ist die harte Realität. Diese Shops müssen Gewinn machen, sonst wars das für die. Sobald es ans Geld geht ist Schluss mit Ideologie und Ogg. MP3 hat sich durchgesetzt und wird auch die nächsten Jahre das bestimmende Format bleiben. Selbst wenn es die Möglichkeit gäbe oggs zu bekommen, würde ich sie aus Mangel an Abspielgeräten gar nicht benutzen können.

Diese ganze Kritik an Ubuntu geht mir persönlich viel zu sehr an der Realität vorbei. Meiner Meinung nach geht Ubuntu + Shuttleworth endlich mal einen Weg und eiert nicht wie der Rest unserer kleinen OpenSource-Welt vor sich hin. Sicher, es werden bei Ubuntu nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen, aber wenigstens wird auch mal was gewagt und auch die Realität mit einbezogen. Zum Beispiel kann ich die Kritik nicht verstehen, dass man proprietäre Treiber so einfach installieren kann. Es sieht zur Zeit halt mal so aus, dass man so einen Treiber braucht, um die Grafikkarte voll auszunutzen. Mir wird da insgesamt einfach zu viel Ideologie rein gepresst, die man nun mal nicht komplett ausführen kann, wenn man Erfolg haben will...

user_unknown

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Daß man ein reibungsloses Geschäft betreiben will ist ebenso eine Ideologie, wie der Wunsch freie Formate weiter zu propagieren, und die Berufung auf die Realität ist inhaltsleer.

Wäre das Format des Shops ogg, dann wäre das die Realität, und dass es das nicht ist, ist eben der Inhalt der Kritik; dass nicht das ogg-Format Realität ist, sondern mp3.

Dass die Realität die Realität ist, ist tautologisch, aber keine Legitimation.

Dass der Speicherplatz so teuer ist ist auch erstmal nur eine Behauptung. So teuer ist Speicherplatz ja nicht - von daher lege ich bei dem Argument meine Stirne arg in Falten.

Das Konvertieren, das Betreuen - das würde ich als Kostenargument eher plausibel finden - u.U. gibt es ja eine Kooperation mit Firmen, die ogg nicht anbieten - aber ich stecke in diesem Geschäft nicht drin, und habe da keine tieferen Einblicke - ich bin nichtmals ein Konsument, der aus häufiger Praxis berichtet.

Aber dieses populististische Ave Maria von der Ideologie dort, und der Realität hier kann ich einfach nicht mehr hören.

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PhotonX schrieb:

So gesehen kann man ogg jetzt schon begraben. Wenn sogar Ubuntu als Linux-Distribution exklusiv mp3-Stücke anbietet... Die Lieder ausschließlich als ogg anzubieten wäre natürlich auch suboptimal, weil man dadurch den Nutzerkreis doch ziemlich einengen würde. Optimal wäre es dem Nutzer die Wahl zwischen den Formaten zu überlassen.

Nein, Ubuntu bietet die Musikstücke nicht an, 7digital macht das. Ubuntu bietet nur eine Möglichkeit, auf die Stücke zuzugreifen.

Ich gebe Dir Recht, dass ein anderes Vorgehen optimaler wäre. Kennst Du einen Musicstore, der ogg-Dateien anbietet?

Gruss

Dirk

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10. November 2005

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user unknown schrieb:

Dass der Speicherplatz so teuer ist ist auch erstmal nur eine Behauptung. So teuer ist Speicherplatz ja nicht - von daher lege ich bei dem Argument meine Stirne arg in Falten.

Das ist eine wahre Behauptung, wenn Du nicht an lokale Festplatten denkst, sondern an gespiegelte SAN-Systeme. Da kostet das Terrabyte noch richtig Geld.

Gruss

Dirk

Pheyser

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2. Januar 2010

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Lux schrieb:

user unknown schrieb:

Dass der Speicherplatz so teuer ist ist auch erstmal nur eine Behauptung. So teuer ist Speicherplatz ja nicht - von daher lege ich bei dem Argument meine Stirne arg in Falten.

Das ist eine wahre Behauptung, wenn Du nicht an lokale Festplatten denkst, sondern an gespiegelte SAN-Systeme. Da kostet das Terrabyte noch richtig Geld.

Gruss

Dirk

Interne Festplatten wie es sie heute für Desktops gibt kosten auch nicht mehr so viel. Wobei Serverfestplatten mit ihren Anforderungen natürlich teurer werden. Wenn der Vertrieb durch 7digital abgewickelt ist liegt es wahrscheinlich daran das sie nicht etwas an ihrer Struktur ändern konnten.

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10. November 2005

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Pheyser schrieb:

Interne Festplatten wie es sie heute für Desktops gibt kosten auch nicht mehr so viel. Wobei Serverfestplatten mit ihren Anforderungen natürlich teurer werden. Wenn der Vertrieb durch 7digital abgewickelt ist liegt es wahrscheinlich daran das sie nicht etwas an ihrer Struktur ändern konnten.

Ich rede nicht von Server-Festplatten, die sind viel zu langsam.

Storage Area Networks bilden ein Netzwerk für Speicherplatz.

Gruss

Dirk

BaraMGB

(Themenstarter)

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9. September 2007

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So gesehen kann man ogg jetzt schon begraben. Wenn sogar Ubuntu als Linux-Distribution exklusiv mp3-Stücke anbietet...

Du nimmst das alles viel zu persönlich. Es liegt doch nicht an ogg selbst sondern an mp3. Mp3 ist so stark in der Gesellschaft verwurzelt. Die Leute wüssten garnicht wofür sie ein anderes Format bräuchten. Kann sich noch jemand an mp3pro erinnern? Dieser verlinkte Artikel ist jetzt 9 Jahre alt. Mp3 ist immer noch das Format Nummer eins. Es hat ja nochnichtmal dieses schreckliche wma geschafft sich durch zusetzten. Und das obwohl sehr viele Player wma unterstützen.

OpenSource hat es schwer. Aber man kann auch nicht gewaltsam das Pferd von hinten aufzäumen und den Leuten ogg aufzwängen. Damit macht man dann wirklich alles kaputt. Wer sagt denn, dass 7digital in Zukunft nicht auch ogg anbietet? Die jetzigen Titel sind DRM-frei. Vor einigen Jahren wäre sogar das noch undenkbar gewesen. Eile mit Weile ...

PhotonX

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3. Juni 2007

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Lux, tatsächlich Google spuckt da nichts Brauchbares raus. Dafür bin ich auf der Suche nach einem ogg Music Store auf folgende Petition an 7Digital gestoßen: http://www.petitiononline.com/ovsi7ds/petition.html