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Grub2-Konfigurationsdatei / Syntax: ext4-Journaling in LUKS-LVM-Partition aktivieren-?

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Xubuntu 16.04 (Xenial Xerus)
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L-Grande

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Hallo an alle!

Nach einer Höllentour zur Neuinstallation meines Systems habe ich es jetzt endlich zum Laufen gebracht: Dualboot von Windows 7 und Xubuntu 16.04, letzteres vollverschlüsselt nach diesem Kochrezept - mit der Variation (wichtig!), dass Root und Home auf zwei getrennten Partitionen vorliegen.

(Anmerkung: Der Grund dafür ist, dass ich aus den Erfahrungen einer früheren Installation gelernt habe und mir nun eine Eins-zu-Eins-Kopie meiner Root-Partition mit dd - oder fsarchiver? - anfertigen will, damit ich das System nach einer nochmaligen "Root File System Corruption" einfach in einer halben Stunde erneuern kann, und mich nicht nochmal mit einer kompletten Neuinstallation rumquälen muss.)

Hier nun eine einfache und hoffentlich schnell zu beantwortende Frage:

Gemäß dem Kochrezept aktiviere ich das ext4-Journaling für die Root-Partition durch diesen Eintrag in der Grub2-Konfigurationsdatei:

GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="kopt=root=/dev/mapper/vgubuntu-root"

Entsprechend sieht meine derzeitige Grub2-Konfigurationsdatei so aus:

GRUB_DEFAULT=0
#GRUB_HIDDEN_TIMEOUT=0
GRUB_HIDDEN_TIMEOUT_QUIET=true
GRUB_TIMEOUT=10
GRUB_DISTRIBUTOR=`lsb_release -i -s 2> /dev/null || echo Debian`
GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="kopt=root=/dev/mapper/vgubuntu-root"
GRUB_CMDLINE_LINUX=""

Damit ist jetzt das ext4-Journaling für die Root-Partition aktiviert, aber noch nicht für /home. Frage: ist die folgende Grub-Änderung korrekt, um damit das ext-4-Journaling auch für /home zu aktivieren? Grub-Parameter-Syntax = OK, oder wie geht's richtig?

GRUB_DEFAULT=0
#GRUB_HIDDEN_TIMEOUT=0
GRUB_HIDDEN_TIMEOUT_QUIET=true
GRUB_TIMEOUT=10
GRUB_DISTRIBUTOR=`lsb_release -i -s 2> /dev/null || echo Debian`
GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="kopt=root=/dev/mapper/vgubuntu-root kopt=home=/dev/mapper/vgubuntu-home"
GRUB_CMDLINE_LINUX=""

/dev/mapper/vgubuntu-home - das ist natürlich meine Home-Partition. Nur damit's da keine Fragen gibt 😉

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Journaling bei ext4 ist im Standard aktiv, das muss nicht gesondert aktiviert werden. Einzig besondere Journaling Methoden (z.B. Daten Journal statt nur für Metadaten, oder aber Journal außerhalb vom Dateisystem, …) müssen gesondert konfiguriert werden.

mfg Stefan Betz

L-Grande

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encbladexp schrieb:

Journaling bei ext4 ist im Standard aktiv, das muss nicht gesondert aktiviert werden.

Na ja, hier handelt es sich nicht um eine Standardinstallation. Wenn es hier tatsächlich nicht notwendig ist, warum soll es dann in der Installationsanleitung ("Kochrezept", siehe oben) eigens als Grub-Parameter für Root eingetragen werden? Wenn Du mir hier aber sagst, dass das ein Fehler ist, editiere ich das dann eben aus der Anleitung in der Ubuntuusers-Wiki raus.

Ansonsten bleibt die Frage noch stehen: ist meine obige Syntax richtig?

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L-Grande schrieb:

Na ja, hier handelt es sich nicht um eine Standardinstallation.

Aber um ein Standarddateisystem 😉

Wenn es hier tatsächlich nicht notwendig ist, warum soll es dann in der Installationsanleitung ("Kochrezept", siehe oben) eigens als Grub-Parameter für Root eingetragen werden?

Vielleicht solltest Du konkret benennen, ob du wirklich Data-Journaling haben willst. Mir fällt spontan kein einziger Grund ein, warum man das für / haben wollte.

Und Metadatenjournalling ist aktiv, wenn Du dir nicht beim händischen Formatieren des Dateisystems viel Mühe gegeben hast. Ich wüsste nicht mal ob man es bei ext4 überhaupt noch abschalten kann.

Wenn Du mir hier aber sagst, dass das ein Fehler ist, editiere ich das dann eben aus der Anleitung in der Ubuntuusers-Wiki raus.

Die Anleitung ist korrekt für Datenjournaling.

Ansonsten bleibt die Frage noch stehen: ist meine obige Syntax richtig?

Nein. home wird so oder so durch die fstab gemounted und braucht die Verrenkung mit kopt nicht.

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redknight schrieb:

Ich wüsste nicht mal ob man es bei ext4 überhaupt noch abschalten kann.

Laut Manpage von mount nicht: (Abschnitt für ext3, der aber auch für ext4 gelten sollte.)

data={journal|ordered|writeback}
Specifies the journalling mode for file data. Metadata is always journaled.

Außerdem wird dort auch erwähnt, wann man mit Kernelparametern arbeiten muss:

To use modes other than ordered on the root filesystem, pass the mode to the kernel as boot parameter, e.g. rootflags=data=journal.

Direkt danach sind dort auch die drei Datenmodi kurz zusammengefasst. Längere Beschreibungen findet man in https://www.kernel.org/doc/Documentation/filesystems/ext4.txt unter der Überschrift Data Mode.

lionlizard

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L-Grande schrieb:

Ansonsten bleibt die Frage noch stehen: ist meine obige Syntax richtig?

Nein.

lionlizard

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V_for_Vortex schrieb:

redknight schrieb:

Ich wüsste nicht mal ob man es bei ext4 überhaupt noch abschalten kann.

Laut Manpage von mount nicht: (Abschnitt für ext3, der aber auch für ext4 gelten sollte.)

Doch.

sudo tune2fs -l /dev/sdXY |grep 'Filesystem features'
sudo umount /dev/sdXY
sudo tune2fs -O ^has_journal /dev/sdXY
sudo tune2fs -l /dev/sdXY |grep 'Filesystem features'

damit ist das journaling abgeschaltet, anschalten dann wieder mit

sudo tune2fs -O has_journal /dev/sdXY

L-Grande

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redknight schrieb:

Nein. home wird so oder so durch die fstab gemounted und braucht die Verrenkung mit kopt nicht.

Na dann, OK. Eurer obigen Diskussion entnehme ich jetzt mal, dass ich bei meiner jetzigen Grub-Konfiguration bleiben kann, ohne dass ich deshalb später mal mit Problemen bei meinem Home-Verzeichnis rechnen muss. Home wird von fstab gemounted (wenn Root bereits entschlüsselt und gemountet ist) und braucht das nicht, während das für Root selbst natürlich so nicht zutrifft. Korrekt?

Dann werde ich nichts verändern, und setze das Thema demnächst auf "gelöst". Vielen Dank in die Runde!

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Trotzdem würde mich noch interessieren, welche Art des Journalings du aktivieren willst und was Du dir (außer Perfomranceeinbußen) davon versprichst 😉

L-Grande

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redknight schrieb:

Trotzdem würde mich noch interessieren, welche Art des Journalings du aktivieren willst und was Du dir (außer Perfomranceeinbußen) davon versprichst 😉

Ich meine das Journaling, das alle Änderungen vor dem eigentlichen Schreiben in einem dafür reservierten Speicherbereich, dem Journal, aufzeichnet. Damit ist es zu jedem Zeitpunkt möglich, einen konsistenten Zustand der Daten zu rekonstruieren, auch wenn ein Schreibvorgang an beliebiger Stelle abgebrochen wurde. Diese Eigenschaft ist im Fall von Systemabstürzen oder Stromausfällen von Vorteil. So kann die bei herkömmlichen Dateisystemen nach solchen Vorfällen oft automatisch gestartete Überprüfung des ganzen Dateisystems mit oft erfolglosen Reparaturversuchen entfallen.

Ich war nur deshalb im Zweifel, weil man es bei der LUKS-LVM-Verschlüsselung für Root noch eigens per Grub-Parameter aktivieren muss, und ging (eben fälschlicherweise) davon aus, dass ich es dann auch für alle anderen logischen Partitionen im LUKS-Container ebenso aktivieren muss. Aber um so besser.

Übrigens scheint das dann doch auch nicht die goldene Kugel zu sein. In meiner letzten Installation (da waren Root und Home noch auf einer einzigen Partition) war das Journaling für die Partition auch aktiviert. Dann gabs dort ne Dateisystemkorruption, und nach dem fsck lief das System nur noch mackig - gerade noch so, dass ich meine Home-Daten noch retten konnte.

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L-Grande schrieb:

Ich meine das Journaling, [...]

Schon klar. Aber der "Konsistente Zustand" ist auch Metadaten-Journaling erhalten 😉 Ich habe das gefühl, dass Du den UNterschied nicht kennst und etwas einschaltest, von dem Du dementsprechend nicht sagen kannst, ob es den von dir gewünschten Effekt erzielt.

lionlizard

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L-Grande schrieb:

während das für Root selbst natürlich so nicht zutrifft. Korrekt?

Bei besagtem Hinweis im Wiki dürfte es sich um ein Relikt aus Zeiten von grub(1) handeln - worauf "kopt" hindeutet, welches unter grub2 keine Verwendung mehr findet. Im Übrigen erzeugt ein update-grub auch ohne weitere Kernelparameter einen Eintrag

linux	/vmlinuz-x.x.x-xx-generic.efi.signed root=UUID=yyyyyyyy-yyyy-yyyy-yyyy-yyyyyyyyyyyy

der dann bei verschlüsselten Partitionen naturgemäß eine andere UUID enthält als die der /boot-Partition.

L-Grande

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lionlizard schrieb:

Bei besagtem Hinweis im Wiki dürfte es sich um ein Relikt aus Zeiten von grub(1) handeln - worauf "kopt" hindeutet, welches unter grub2 keine Verwendung mehr findet. Im Übrigen erzeugt ein update-grub auch ohne weitere Kernelparameter einen Eintrag

linux	/vmlinuz-x.x.x-xx-generic.efi.signed root=UUID=yyyyyyyy-yyyy-yyyy-yyyy-yyyyyyyyyyyy

der dann bei verschlüsselten Partitionen naturgemäß eine andere UUID enthält als die der /boot-Partition.

Mit anderen Worten: der Parameter wird bei Grub2 eh ignoriert, ich kann ihn also genausogut weglassen? Und alle normalen Funktionen von ext4, egal ob ich sie nun verstehe oder nicht, laufen auf beiden Partitionen dennoch so, wie es sich gehört?

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Kurz: Ja. So extrem viele Features (nach heutigem Maßstab) hat ext4 ja auch nicht.

mfg Stefan Betz

L-Grande

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Man dankt, Frage beantwortet → Thread "gelöst" ☺

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