BarbaraMayer schrieb:
[…]
Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht, dass man den Rechner mit alter Kernel Version starten kann?
In der Regel sind immer mehrere Kernel installiert. Du kannst im GRUB-Menü auswählen, mit welchem Du starten willst.
Da es trotz umfangreicher Tests bei Software immer wieder zu Regressionen kommen kann, ist es hilfreich, wenn man diese durch Rückgriff auf ältere Versionen diagnostizieren kann.
Ist aber die ältere Version nicht weniger sicher?
Das gilt so nicht pauschal und kommt auch darauf an, was Du unter „älter“ verstehst:
„Älter“ im Sinne von kleinere Hauptversionsnummer, also z.B. 4.15 (= LTS-Kernel von Ubuntu 18.04) im Vergleich zu 5.3 (= Kernel von Ubuntu 19.10): Oft gibt es für die größere Nummer eine Variante mit aktuelleren Sicherheitspatches, bei Ubuntu ist das in diesem Beispiel aber nicht so. Weil der Kernel 4.15 eine Ubuntu-LTS-Kernel ist, werden vom Ubuntu-Kernel-Team aktuelle Sicherheitspatches früher hier eingearbeitet als in den Kernel 5.3. Bei Ubuntu ist also Kernel 4.15 tendenziell sicherer als 5.3. Bei anderen Linux-Distributionen kann das anders sein.
„Älter“ im Sinne von kleinere Unterversions- und Patchnummer. Bei Ubuntu wäre das der Teil 0-96
von 4.15.0-96. Hier soll und ist in der Regel auch die größere Nummer neuer und mit mehr Sicherheitspatches versorgt. Aber auch bei den Sicherheitspatches gibt es fehlerhafte.
Hier geht es aber nur um einen Test, ob eine Regression im Kernel vorliegt.
Schließlich: Was nützt ein neuerer und vielleicht aus sicherer Kernel, wenn er nicht funktioniert?