thlk
Anmeldungsdatum: 28. März 2016
Beiträge: 102
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Guten Morgen, ich habe hier den Laptop von jemandem, der leider ein Problem hat.
Es ist Ubuntu 18.04 LTS installiert und es startet nicht mehr, da offensichtlich die Festplatte ein Problem hat. Die Meldung ist: error: attempt to read or write outside of disk 'hd0'.
Entering rescue mode...
grub rescue> Ich habe von diesem Link schon versucht, weiterzukommen, aber der Befehl "linux" ist nicht bekannt. https://askubuntu.com/questions/397485/what-to-do-when-i-get-an-attempt-to-read-or-write-outside-of-disk-hd0-error Also das hier funktioniert nicht:
Grub> linux /vmlinuz root=/dev/sda1 Dann habe ich von USB ein Ubuntu live System gestartet. Es ist möglich, den Inhalt der Festplatte mit Nautilus anzuzeigen und vereinzelt Dateien anzuzeigen. Gestern wollte ich die Dateien aus dem Home-Verzeichnis auf eine externe Festplatte kopieren, aber er hat viele rsync-Fehler angezeigt. Heute wollte ich es noch mal probieren, aber nun sagt er, dass ich keine Berechtigung habe, die Dateien zu kopieren. fsck habe ich versucht, das Ergebnis sieht man im Screenshot, ich habe dann abgebrochen.
Ein Selbsttest ist fehlgeschlagen, den ich mit dem Tool "Laufwerke" versucht habe. Ich wollte jetzt noch gddrescue ausprobieren, aber das war auf der live cd nicht drauf und soweit ich weiß kann ich auf einer live cd nicht ein tool per apt-get installieren, oder? Das hieße vielleicht, eine Knoppix-CD verwenden und gddrescue davon starten, da es da bestimmt drauf ist? Oder was wäre am besten der nächste Schritt?
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DJKUhpisse
Supporter, Wikiteam
Anmeldungsdatum: 18. Oktober 2016
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und soweit ich weiß kann ich auf einer live cd nicht ein tool per apt-get installieren, oder?
Doch, das geht.
Du kannst mal gsmartcontrol installieren mit sudo apt install --no-install-recommends gsmartcontrol und damit einen Test machen.
Ich würde aber sagen: Platte verschrotten und Backup einspielen.
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Dogeater
Anmeldungsdatum: 16. Juni 2015
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Du kannst auch mit MHDD auf der UBCD anfangen. Erstmal grob damit die defekten Sektoren remappen und vernichten. Danach mit gddrescue die Platte klonen und danach erst mit fsck das Dateisystem reparieren.
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tomtomtom
Supporter
Anmeldungsdatum: 22. August 2008
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DJKUhpisse schrieb: Doch, das geht.
Du kannst mal gsmartcontrol installieren mit sudo apt install --no-install-recommends gsmartcontrol und damit einen Test machen.
Wobei bei einem Ubuntu-Livesystem (also der Standardvariante mit GNOME) dafür erst die universe -Quellen aktiviert und die Paketquellen neu eingelesen werden müssen.
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thlk
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 28. März 2016
Beiträge: 102
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Also jetzt bin ich etwas verwirrt.
Womit soll ich nun konkret anfangen, nicht mit gddrescue? Mit welchem Tool kann ich die defekten Sektoren remappen? UBCD heißt Ultimate Boot CD, ja?
Gibt es das Tool auch bei Knoppix? Also folgende Reihenfolge: 1. MHDD
2. gddrescue
3. fsck Korrekt? Welche genauen Befehle soll ich in der Konsole eingeben, angenommen die Platte wäre sda und die erste Partition sda1? Und gibt es dann die Möglichkeit, dass ich wirklich alle Daten retten kann? Und kann ich nun allein wegen der Symptome und des fehlgeschlagenen Selbsttests davon ausgehen, dass die Platte nahezu hinüber ist?
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MelcooX
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thlk schrieb: Und gibt es dann die Möglichkeit, dass ich wirklich alle Daten retten kann?
Theoretisch oder praktisch? Vielleicht, aber abschliessend lässt sich diese Frage nicht beantworten, Wahrscheinlich ist einfach ein wichtiger Teil von der Hauptpartition kaputt, aber mit ein bisschen Glück, kannst du alle Daten retten... Oder auch nur fast alle... Die höchste Wahrscheinlichkeit hättest du bei Spezialisten (u.U. im Labor)... Falls du noch eine nicht benötigte Festplatte mit gleicher oder grösserer Speicherkapazität und dir die Daten besonders wichtig sind, wäre es u.U. empfehlenswert zuerst die Platte mit dd dort hin zu kopieren und auf dieser Kopie zu arbeiten... (dd arbeitet bit für bit) Und kann ich nun allein wegen der Symptome und des fehlgeschlagenen Selbsttests davon ausgehen, dass die Platte nahezu hinüber ist?
Naja, der Selbsttest wurde entwickelt, um als Frühwarnsystem eine Warnung auszugeben, wenn die Platte kaputt ist. Da bei dir der Selbsttest nicht funktioniert und die Festplatte offensichtlich ein grösseres Problem hat, kannst du mit einer guten Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass diese Platte ziemlich kaputt ist.
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DJKUhpisse
Supporter, Wikiteam
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Die Platte ist auch schon mehr als 8 Jahre alt.
Platten sind extrem präzise Bauteile und verrecken irgendwann. Daher IMMER Backup machen.
Ich habe das Gefühl, neue Platten verrecken früher, ältere leben irgendwie länger, zumindest ist das bei mir so.
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tomtomtom
Supporter
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MelcooX schrieb: Falls du noch eine nicht benötigte Festplatte mit gleicher oder grösserer Speicherkapazität und dir die Daten besonders wichtig sind, wäre es u.U. empfehlenswert zuerst die Platte mit dd dort hin zu kopieren und auf dieser Kopie zu arbeiten... (dd arbeitet bit für bit)
Nein, eben nicht mit dd, das würde beim ersten Lesefehler abbrechen... Genau für diesen zweck gibt es ddrescue, dd_rescue und safecopy.
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MelcooX
Anmeldungsdatum: 26. April 2016
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tomtomtom schrieb: Nein, eben nicht mit dd, das würde beim ersten Lesefehler abbrechen... Genau für diesen zweck gibt es ddrescue, dd_rescue und safecopy.
Okey, dann muss ich mich entschuldigen, da habe ich mich wohl geirrt!
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Dogeater
Anmeldungsdatum: 16. Juni 2015
Beiträge: 3381
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Wenn du zwei Wochen Zeit hast, fängst du mit gddrescue an. gddrescue wartet schön brav auf deine Festplatte. Wenn du dir die zwei Wochen sparen möchtest, dann startest du MHDD von der UBCD (ja, Ultimate Boot-CD ist richtig). Deine SATA-Festplatte wird erkannt, wenn du im BIOS von AHCI auf IDE umgestellt hast. Dann lässt du Suchläufe über die Platte laufen, verschaffst dir visuell einen gefahrlosen Überblick. Danach aktivierst du die Remap-Option und lässt den nächsten Suchlauf mit militärischer Präzision von MHDD durchführen. MHDD wird versuchen, eine ethische Säuberung auf der Platte durchzuführen - nur wenige defekte Sektoren werden entkommen. Du wiederholst den Suchlauf und vernichtest die restlichen, aufgeriebenen feindlichen Kräfte. Die Zivilbevölkerung (=deine Daten) die das ganze "am Rande" beobachtet, wird dabei verschont. Die Kriegsgefangenen werden für immer ins Festplatteneigene Gulag deportiert (remapped Sektoren). Und warum MHDD? Na weil MHDD keine Zeit hat. Im Gegensatz zu gddrescue macht MHDD kurzen Prozess mit den defekten Sektoren. Du brauchst nur Stunden investieren. Ansonsten kann es Wochen dauern, je nach Truppenstärke des Gegners halt. Deswegen startest du gddrescue erst NACH der ethischen Säuberung. Dann wird nämlich auch gddrescue schnell durch sein!! Achja, eine Sache noch. Die Truppenstärke des Gegners darf die Stärke von 1200 defekten Sektoren nicht überschreiten. Das bekommst du beim ersten, gefahrlosen, Suchlauf angezeigt. Sollte es sich um mehr als 1200 defekte Sektoren handeln, musst du dich hier damit nochmal melden! Auch dafür gibt es eine Lösung.
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thlk
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 28. März 2016
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Moin moin, ok dann werde ich das bald mal ausprobieren. Muss mir erst mal nen Rohling besorgen. Zum Glück hat das Teil nen CD-Laufwerk. Sonst würde es schwierig. Ach ja, und ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob das eine SATA-Festplatte ist. Aber ich denke nicht. Oder doch? Also muss ich jetzt im BIOS zwangsläufig etwas umstellen? In Ubuntu wird sie doch erkannt. Und während ich mich auf diese Aktion vorbereite, will ich parallel schon mal eine neue Festplatte bestellen, der Laptop ist ein "HP Pavilion g series". Welche Randbedingungen muss ich bei der Bestellung beachten? Einfach eine Festplatte mit PCMCIA in beliebiger Größe? Oder soll ich noch mehr Daten angeben, die ich aus dem Rechner auslesen kann?
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DJKUhpisse
Supporter, Wikiteam
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Es scheint eine SATA-Platte zu sein.
Gab es für PCMCIA überhaupt Platten oder verwechselst du das mit Compact Flash? EDIT: Einfach ausbauen und nachsehen.
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thlk
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 28. März 2016
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Es ist die WD5000BPVT von Western Digital, wenn ich den Eintrag aus dem ersten Screenshot richtig deute. Sie ist hier beschrieben: http://products.wdc.com/library/SpecSheet/ENG/2879-701278.pdf Die komplette Bezeichnung lautet
wdc wd5000bpvt-60hxzt3 Laut Beschreibung hat sie SATA 3GB/s. Kann ich nun jede Platte mit 2,5 Zoll kaufen? Oder darf sie zum Beispiel nicht 6 GB/s haben, weil es zu schnell wäre?
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DJKUhpisse
Supporter, Wikiteam
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Nur 2,5 Zoll mit SATA, aber jede Platte (auch SSD). 6GBit/s würde gehen, wenn der PC das nicht kann läuft es eben langsamer.
Ich konnte meine SSHD auch an einen uralt-SATA-Controller mit 1,5GBit/s anschließen und es funktionierte, aber langsamer.
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Dogeater
Anmeldungsdatum: 16. Juni 2015
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thlk schrieb: ok dann werde ich das bald mal ausprobieren. Muss mir erst mal nen Rohling besorgen. Zum Glück hat das Teil nen CD-Laufwerk. Sonst würde es schwierig.
Die UBCD würde auch von einem USB-Stick booten, aber brenne dir doch ruhig die CD.
Ach ja, und ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob das eine SATA-Festplatte ist. Aber ich denke nicht. Oder doch? Also muss ich jetzt im BIOS zwangsläufig etwas umstellen? In Ubuntu wird sie doch erkannt.
Da kommst du nicht drumherum. Du musst von AHCI auf IDE umstellen, damit MHDD mit der Platte arbeiten kann. Das Umstellen tut nicht weh. Wenn du mit der ganzen Sache fertig bist, stellst du wieder zurück auf AHCI, alles gut.
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