OLiverr
Anmeldungsdatum: 5. Januar 2008
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Wohnort: Jena
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Hallo! Also ich habe ja wieder mal einen Umstiegsversuch auf Ubuntu gewagt und auch sagen, dass es mir durchaus gefällt, Hardware einigermaßen zum Laufen bekommen, alles prima... ABER: Leider finde ich einfach keine vernünftige C++ IDE für Linux, die irgendwie an Visual Studio rankommt und da ich nunmal einen Großteil meiner Zeit, die ich am PC sitze, programmiere, ist das für mich das KO-Kriterium. Das verstehe ich ehrlich gesagt nicht so richtig, da wird Linux ja oft als das "Paradies für Programmierer" angepriesen. Daher meine Frage: was benutzt denn der typische Linux-Programmierer wohl gemerkt für größere Projekte (also nicht nur, welche aus 10 Dateien bestehen)? Kann mir kaum vorstellen, dass da ein Großteil Anjuta, Geany oder was weiß ich benutzt? KDevelop habe ich jetzt nicht getestet, da ich kein KDE benutze. Eclipse ist ja vielleicht nicht schlecht, aber doch irgendwie zu aufgeblasen und wohl primär für Java. Code::Blocks habe ich mir vorhin mal angeguckt und es ist auch nicht schlecht, aber es kommt trotzdem für mich nicht an VS ran. Das fängt halt einfach bei Kleinigkeiten an wie vertikal geteilen Codefenster und hört bei einem komfortablen Debugger auf. Da dachte ich mir, ich guck mir mal vim an. Bin ja durchaus bereit auch was zu erlernen, wenn mir es dann auch was bringt und schrecke auch nicht unbedingt vor dessen Bedienung zurück, aber kann man mit dem Teil denn wirklich irgendelche großartigen Projekte bearbeiten? Dazu konnte ich irgendwie auch nichts konkretes finden. Die einen können damit überhaupt nicht umgehen, die anderen sagen, dass es wohl für kleinere Dinge wohl ausreicht aber bei größeren nehmen sie dann doch ne IDE, die nächsten machen wiederum alles damit und verteufeln jeden Mausklick, den sie zuviel machen müssen... etc. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich da noch glauben soll. 😕 Finde die Bedienung ja eigentlich nicht schlecht, kann mir auch vorstellen, dass man das (wenn auch innerhalb von ner langen Zeit) erlernen kann und schnell mal ":make" eingeben und dann mit ":cnext" usw. durch die Fehler hangeln ist ja alles schön und gut, aber offensichtlich so wie ich das mitgekriegt habe, haperts ein bisschen beim Handling von mehreren Dateien. Oder wie kann ich z.B. zwecks Refactoring z.B. schnell mal in meinen ganzen Dateien etwas ersetzen und das dann auch wieder schnell rückgängig machen? Gibt man da tatsächlich schneller ":argdo bliblablub" ein als schnell mit Strg+H das Ersetzen-Fenster und Visual Studio zu öffnen? Vom anschließenden Undo mal ganz zu schweigen? Die Code-Completion soll ja auch ganz nett sein mit ctags in vim, aber an die einer IDE kommt sie wohl auch nicht ran (muss aber sagen, dass ich sie selber jetzt nicht getestet hab) Und ich schreibe ja hier auch Code und keine Romane oder irgendwelche Configs, wo ich ununterbrochen tippe und jeder Mausgriff ein tragischer Zeitverlust wäre, sondern ich sitze ja auch viel da und überlege, debugge usw. Apropo Debuggen: Lässt sich mit gdb (oder evtl dann mit ddd?) auch schön komfortabel debuggen wie in VC? Nicht, dass man nich falch versteht: ich brauche keine IDE mit irgendwelchen Schnulli, bunten Icons und hochglanzpolierter Oberfläche, aber ich möchte halt effektiv damit arbeiten können. Vielleicht mache ich beim Vim auch irgendwas falsch, aber die meisten IDEs sind wohl nicht so das Wahre, man kann sicher damit arbeiten, aber irgendwie wäre es alles ein Rückschritt im Vergleich zu VC. ☹
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Hello_World
Anmeldungsdatum: 13. Juni 2006
Beiträge: 3620
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Eclipse CDT ist eigentlich recht brauchbar, wenn man sich mal dran gewöhnt hat. Allerdings würde ich Dir empfehlen, das Eclipse CDT von eclipse.org zu installieren, da das in den Ubuntu-Repos veraltet ist. Ansonsten wäre vielleicht auch Netbeans einen Blick wert, das unterstützt ja mittlerweile auch C++-Entwicklung. Debugger-GUIs bringen die alle mit, aber meistens greife ich dann auf kdbg zurück. Der ist von der Bedienung her IMO weniger umständlich als der von Eclipse.
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user_unknown
Anmeldungsdatum: 10. August 2005
Beiträge: 17622
Wohnort: Berlin
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OLiverr hat geschrieben: Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich da noch glauben soll.
Nie irgendwas glauben, aber viel für möglich halten. Was C++-IDEs betrifft so stimmt m.E. die Beobachtung, daß es die grafische IDE für C++ unter Linux so nicht gibt. Die, die es gibt, sind entweder nicht so umfassend/ausgereift, oder nicht speziell für C++ gedacht. Meine Erfahrung ist aber, daß man sich rasch an spezielle Werkzeuge und Umstände gewöhnen kann. Bevor ich Javaprogramme mit Eclipse und Debugger unter Linux entwickelt habe dachte ich auch - "was, kein Debugger? wie soll das gehen?". Es ging prima. Als es dann mit Eclipse wieder bequem wurde den Debugger zu verwenden hatte ich es mir abgewöhnt, und brauche ihn auch heute kaum. ☺
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hackepeter
Anmeldungsdatum: 8. Januar 2006
Beiträge: 185
Wohnort: München
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OLiverr hat geschrieben: Hallo! ... KDevelop habe ich jetzt nicht getestet, da ich kein KDE benutze. Eclipse ist ja vielleicht nicht schlecht, aber doch irgendwie zu ... ☹
KDevelop läuft auch ohne KDE (muss halt einige libs zusätzlich installieren). Ist vielleicht einen letzten Versuch wert, IMHO die umfangreichste IDE unter Linux. Ich selbst verwende Geany, ddd, valgrind, svn usw "intergriert" durch den Desktop und eine Shell, reicht mir. Gruß HP
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unique
Anmeldungsdatum: 18. April 2006
Beiträge: 40
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MonoDevelop bietet seit kurzem auch eine Unterstützung für die Programmierung von C /C++ Projekten. Als Compiler wird dabei auf gcc und g++ zurückgegriffen. Vielleicht ist es einen Blick wert. Wie gut die Unterstützung von C/C++ bisher ist kann ich nicht genau sagen, da ich die IDE hauptsächlich für die Programmierung von C# unter Linux verwende. Allerdings kannst du Informationen dazu wie weit die Unterstützung für C / C++ geht hier http://www.monodevelop.com/MonoDevelop_1.0_Released nachlesen.
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Gon
Anmeldungsdatum: 2. September 2007
Beiträge: 161
Wohnort: Göttingen
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Hi, hatte vor ein paar Jahren mal das selbe Problem wie du, dass ich keine für mich zufriedenstellende C++ IDE unter Linux finden konnte. Bin dann am Ende auch bei vim gelandet; muss aber dazu sagen, dass ich die übergroßen Projekte bearbeite (nix über 15 Files bisher). Ich programmier größtenteils am Laptop in der Uni und ohne Maus, daher ist der Vim Vorteil für mich noch erheblich größer. =) Bei Vim muss man halt anfangs gut Zeit in die Konfiguration investieren, vorallem braucht man einiges an Scripts und ne gescheite config. (sprich: Hotkeys belegen - :cnext hab ich auf Leertaste usw) Die Grundbefehle hat man nach dem vimtutor programm recht gut drauf und schnell eingewöhnt. Bin auch lange kein Profi drinne aber kann mich an keinem anderen Editor mehr erfreuen; ist halt nach ner Zeit so bequem Zeilen mit "dd" zu löschen, Wörter mit "cw" zu editieren usw usw. Hm also falls du es mit Vim probieren willst, hier son paar Anregungen: - Minibufexpl zum schnellen Wechseln durch die Projektdateien. Bei größeren Dingen ist wohl eher Bufexplorer besser. - Vcscommand für CVS/SVN/GIT Anbindung. - Taglist als source code browser. - Omnicppcomplete halt für omnicompletion. - Supertab, um linux-terminal mäßig Wörter usw alles per "tab" zu vervollständigen - viele andere kleinere Scripts wie a.vim und andere Dinge, die mir jetzt nicht einfallen. =)
Und ich schreibe ja hier auch Code und keine Romane oder irgendwelche Configs, wo ich ununterbrochen tippe und jeder Mausgriff ein tragischer Zeitverlust wäre, sondern ich sitze ja auch viel da und überlege, debugge usw.
Hab ich vor Vim auch gedacht, dem ist aber nicht so. Ob du ne Maus hast oder nicht, ob du viel nachdenkst oder das schon vor dem Projekt getan hast (wie mans tun sollte hrhr 😉 ), deine Produktivität steigert es in jedem Fall. Das einzige Problem seh ich halt wie du im Management von vielen Files; gibt da auch so große Komplettlösungen wie eclim oder sowas, hab ich noch nicht getestet. Im Zweifel halt, ne IDE deiner Wahl testen, Vim testen, und das was dir nicht passt, runterschmeißen (ist ja schließlich eh alles kostenlos und nen Nachmittag kann man da sicher mal drin investieren) =) Gruß, Gon
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audax
Anmeldungsdatum: 15. September 2006
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eclim ist mittlerweile richtig richtig toll ☺
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Bauer
Anmeldungsdatum: 28. Juni 2006
Beiträge: 333
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wie siehts denn bei eclim mit c++ aus?
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audax
Anmeldungsdatum: 15. September 2006
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Wird nicht speziell unterstützt, aber alle normalen Features sind verfügbar. also das Projektkram und Autocompletion. Den Rest gibts ja auch für vim recht ordentlich eigentlich. Ich benutz allerdings auch momentan noch Eclipse + viPlugin 😉
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ChriKle
Anmeldungsdatum: 7. Mai 2006
Beiträge: 341
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Es wundert mich, dass noch keiner emacs genannt hat (das, ja oft auch als eigenes Betriebsystem gesehen wird). Das ist glaube ich der umfangreichste Editor, den ich kenne (hat aber eine völlig andere Philosophie als Visual Studio) und es gibt ihn auch mit gtk Oberfläche. Da ich ihn selber nicht benutze, kann ich dazu auch nicht viel sagen und wollte ihn nur der Vollständigkeitshalber nennen. Ich persönlich verwende Anjuta und sehe keinen Grund warum das nicht für größere Projekte geeignet sein soll (eher im Gegenteil). Das einzige was ich da vermisse ist eine gute Codeverfollständigung (die ist aber nur in der Unstable Version implementiert). Wird aber in der nächsten Version enthalten sein. Des weiteren lässt es sich beliebig durch Plugins erweitern. Was genau fehlt dir denn an den Oberflächen?
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OLiverr
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 5. Januar 2008
Beiträge: 10
Wohnort: Jena
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muss aber dazu sagen, dass ich die übergroßen Projekte bearbeite (nix über 15 Files bisher)
Naja, bei uns sinds mittlerweile so um die 400 (Siedler2-Remake), aber weiß ja jetzt nicht, ob das da einen großartigen Unterschied macht.
Bei Vim muss man halt anfangs gut Zeit in die Konfiguration investieren, vorallem braucht man einiges an Scripts und ne gescheite config. (sprich: Hotkeys belegen - :cnext hab ich auf Leertaste usw)
Ja, das hab ich schon beim Syntaxhighlighting gemerkt, :cnext auf der Leertaste klingt gut... ☺
- Minibufexpl zum schnellen Wechseln durch die Projektdateien. Bei größeren Dingen ist wohl eher Bufexplorer besser. - Vcscommand für CVS/SVN/GIT Anbindung. - Taglist als source code browser. - Omnicppcomplete halt für omnicompletion. - Supertab, um linux-terminal mäßig Wörter usw alles per "tab" zu vervollständigen - viele andere kleinere Scripts wie a.vim und andere Dinge, die mir jetzt nicht einfallen. =)
Werd ich mir mal angucken, ersteres hatte ich auch schon. Was mir halt noch aufgefallen ist, dass natürlich gd bzw. gD ziemlich ungenau sind (keine Header durchsucht usw.), daher wäre noch evtl. ein Script, was mir wie in VC den Variablentyp schnell zeigt, nicht schlecht.
Hab ich vor Vim auch gedacht, dem ist aber nicht so. Ob du ne Maus hast oder nicht, ob du viel nachdenkst oder das schon vor dem Projekt getan hast (wie mans tun sollte hrhr 😉 ...
... und oft nicht macht. 🙄 Naja, ich werde es demnächst nochmal versuchen. Ich muss mich mal dabei beobachten, was ich eigentlich so genau mache... Fand es auch etwas umständlich zu einer bestimmten Stelle zu springen, z.B. wenn ich sehe "da oben muss schnell was verändert werden". Wie springt man dann da schnell hin und her? Mittels g und Zeilennummern?
Ich persönlich verwende Anjuta und sehe keinen Grund warum das nicht für größere Projekte geeignet sein soll (eher im Gegenteil). Das einzige was ich da vermisse ist eine gute Codeverfollständigung (die ist aber nur in der Unstable Version implementiert). Wird aber in der nächsten Version enthalten sein. Des weiteren lässt es sich beliebig durch Plugins erweitern.
Ich muss zugeben, dass ich jetzt nicht jede IDE 3 Tage probiert habe, bei Anjuta kriege ich es z.B. nicht hin, den Debugger irgendwie zum laufen zu bekommen (springt einfach immer gleich ans Ende), find auch nich so richtig, woran das liegt, hab eigentlich schon Debug-Symbole aktiviert bzw. Optimierung deaktiviert, aber naja, ist jetzt ein anderes Thema... Mir ist das Teil halt einfach zu spartanisch (Codevervollständigung, mal schnell Varialbentyp erfahren, zur Deklaration/Definition springen usw.)
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lupinix
Anmeldungsdatum: 21. Oktober 2007
Beiträge: 524
Wohnort: /dev/wohnung
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Ich benutze als IDE Code::Blocks, für das allermeiste aber GNU Emacs oder vim in Kombination mit GCC (also dem kompletten GNU Compiler-Programm, nicht nur gcc) und gdb. Ich programmiere C++ noch nicht lang, habe aber schon viel mit C gemacht und habe als "gute" IDEs nur Code::Blocks und Netbeans gefunden. Eclipse ist mir zu komplex geworden.
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mpathy
Anmeldungsdatum: 23. Dezember 2004
Beiträge: 284
Wohnort: Ingersheim
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Eclipse ist sehr beliebt, gerade auch in Firmen, von daher lohnt sich das Anschauen dieser IDE auch privat. Mit CDT sehr gut für C geeignet. Ansonsten, die Gnome-Leute benutzen beim C-Programmieren meistens "Anjuta". Eigentlich mehr für C#, aber auch für C & C++ geeignet, wie schon erwähnt: MonoDevelop. Wenn man nach einer guten allgemeinen Editor sucht: www.openkomodo.de
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Lunar
Anmeldungsdatum: 17. März 2006
Beiträge: 5792
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OLiverr hat geschrieben: Da dachte ich mir, ich guck mir mal vim an. Bin ja durchaus bereit auch was zu erlernen, wenn mir es dann auch was bringt und schrecke auch nicht unbedingt vor dessen Bedienung zurück, aber kann man mit dem Teil denn wirklich irgendelche großartigen Projekte bearbeiten?
Den Kernentwicklern des KDE-Projekts reicht offenbar ein Editor, den die verwenden allesamt Emacs oder vim. KDevelop hat sich da nie durchsetzen können...
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lilith2k3
Anmeldungsdatum: 14. Dezember 2006
Beiträge: 2999
Wohnort: OS
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Den Kernentwicklern des KDE-Projekts reicht offenbar ein Editor, den die verwenden allesamt Emacs oder vim. KDevelop hat sich da nie durchsetzen können...
*LOL*
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