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Hallo Ubuntuusers,

ich bin vor einigen Wochen privat vollständig auf Ubuntu gewechselt. Zuvor habe ich jahrelang Windows verwenden und kenne mich damit auch relativ gut aus.

Nun zu meinem Verständnisproblem. Die Partitionierung und Anbindung von Festplatten sowie die Installation von Software ist grundsätzlich anders im Vergleich zu Windows.

Ich habe mir eine neue Bastelkiste zusammengeschraubt die aus einer 128GB SSD (worauf ich Ubuntu installiert habe, samt aller Verzeichnisse). Dazu gibt es nochmal eine separate 1TB HDD für Daten. Soweit so gut.

Die Festplatte wird nun immer bei /media/usr/ eingebunden. Dort kann ich dann mit Nautilus problemlos Daten anlegen etc. Nun ist mir im Laufe der Zeit aufgefallen, dass alle Programme sowie z.B. Grive alles immer in den /Home Ordner legen. Installierte Programme landen im meinem Fall auch immer auf meiner SSD. Große Programminstallationen würde ich aber gerne auf der Datenplatte installieren.

Kann man irgendwie den Installationspfad anpassen, oder ist das ein Windowsrelikt? Muss ich meine Datenplatten nur anders mounten? Ist das rückwirkend überhaupt möglich?

Kann ich mein Homeverzeichnis mit einer physischen Partition auf meiner Datenfestplatte erweitern, oder gar das ganze Home problemlos umziehen?

Entschuldig die vielen Fragen, ich habe schon sehr viel Zeit mit eurem Wiki verbracht und es hat mir schon sehr viel geholfen. So ganz will der Groschen aber noch nicht fallen und der Vorteil der fixen Verzeichnisstruktur im Vergleich zu Windows ergibt sich mir auch noch nicht ganz. Eventuell könntet ihr mir dabei ein wenig helfen. Ich glaube so langsam, dass ich bei der Installation schon den ersten Fehler mit meiner Strukturierung gemacht habe.

Grüße

Hai schinzie,

ja das geht. Siehe hier um Wiki Home umziehen

Blubb

SCUBA

schinzie schrieb:

Kann man irgendwie den Installationspfad anpassen, oder ist das ein Windowsrelikt?

Das ist ein Windowsrelikt. Die Installationspfade werden in den Paketen definiert, wenn du nicht alle Pakete selbst erstellen willst, kannst du da nicht viel ändern.

Muss ich meine Datenplatten nur anders mounten? Ist das rückwirkend überhaupt möglich?

Den Mountpoint kannst du jederzeit ändern. Ob das sinnvoll ist, ist allerdings die andere Frage, denn die Programme suchen ja unter umständen unter /media nach deinen Dateien, das müsstest du dann wieder anpassen.

Kann ich mein Homeverzeichnis mit einer physischen Partition auf meiner Datenfestplatte erweitern, oder gar das ganze Home problemlos umziehen?

Das Home kannst du vergleichsweise Problemlos umziehen. Kopier das bestehende /home auf die Datenfestplatte und mounte dann die Datenfestplatte nach /home. Du wirst vermutlich dafür in ein LiveSystem Booten müssen, da du deinem eingeloggten User sonst sein Homedir unter dem Hintern wegziehst. Ganz wichtig bei sowas: Immer ein Backup haben, wenn du dich sonst mal vertippst oder verklickst killst du vielleicht das falsche 'home'.

Entschuldig die vielen Fragen, ich habe schon sehr viel Zeit mit eurem Wiki verbracht und es hat mir schon sehr viel geholfen. So ganz will der Groschen aber noch nicht fallen und der Vorteil der fixen Verzeichnisstruktur im Vergleich zu Windows ergibt sich mir auch noch nicht ganz. Eventuell könntet ihr mir dabei ein wenig helfen.

Wenn du ein System automatisiert aufsetzen willst ist die Paketverwaltung und das automatische 'Wohin mit dem ganzen Dateien?' ein segen. Nichts ist lästiger als sich durch 300 Installer zu klicken und manuell zu bestimmen wo eine Software hin soll.

Ich glaube so langsam, dass ich bei der Installation schon den ersten Fehler mit meiner Strukturierung gemacht habe.

Wenn du den Rechner nochmal neu installierst, achte drauf LVM für die Plattenaufteilung zu verwenden. Damit kannst du nachträglich Partitionen auch über Plattengrenzen hinweg vergrößern. Damit bleibst du flexibel.

Du kannst jede beliebige Partition an jede Stelle im Verzeichnisbaum einhängen, z.B. auch in einem Unterverzeichnis von /home/user. Das hilft in Deinem Fall aber nur bedingt. Falls Du es den Programmen "sagst", kannst Du Nutzerdaten natürlich auch auf der HDD abspeichern (so mache ich das auch). Dann landen unter /home/user nur noch die Konfigurationsdateien u.ä., die nicht so viel Platz beanspruchen. Die Installation von Programmen unter /home/user sollte eigentlich die absolute Ausnahme sein, weil Programme aus den offiziellen Quellen vorzuziehen sind (Bequemlichkeit, Systemstabilität & Sicherheit). Falls Du aber mehr Platz benötigst wäre eine eigene Homepartition eine gute Idee (siehe Home umziehen.

Wow, das ging ja schnell. Danke euch.

Das Home umziehen könnte helfen, danke!

Wo werden denn die ganzen Pakete installiert? Bei Steam kann man für die Installation von Spielen eine Alternativen Pfad angeben, auch unter Linux. Das kommt mir entgegen.

Das Problem mit dem geringen Platz ist mir erst aufgefallen, als ich meine Fotosammlung auf meinem Google Drive Acc. automatisch mit Grive synchronisieren wollte. Grive erstellt automatisch im Home einen Google Drive Ordner, welcher dann synchronisiert wird. Wie man diesen umzieht, weiß ich leider nicht. Da meine Sammlung die Kapazität meiner "Systemplatte" übersteigt, habe ich zum Glück noch vorzeitig die Synchronisation beendet. Dabei ist mir das Problem dann aufgefallen.

Grüße

schinzie schrieb:

Grive erstellt automatisch im Home einen Google Drive Ordner, welcher dann synchronisiert wird. Wie man diesen umzieht, weiß ich leider nicht.

Falls man das im Programm nicht umstellen kann, den GDrive-Ordner einfach (vorher manuell) als symbolischen Link auf ein anderes Verzeichnis (auf der HDD) anlegen.

schinzie schrieb:

Wo werden denn die ganzen Pakete installiert?

Es gibt nicht einen Ort wo die Pakete hin installiert werden. Das hängt vom Dateityp ab. Konfigdateien gehen nach /etc, Binärdateien je nach Anwendungsfall nach /bin, /sbin, /usr/bin/, Bibliotheken nach /lib oder auch /var/lib - das hat alles seine Ordnung und ergibt auch eigentlich viel mehr Sinn als sowas nach Programm zu sortieren. Das hat viele Gründe, einer davon sind Paketabhängigkeiten.

Stell dir vor dein Program braucht die 'libXYZ'. Die Windowsmethode sieht vor dass du als Entwickler diese Lib mit auslieferst. Wenn jetzt ein zweites Programm ebenfalls dies Lib brauchst, hast du das 2x auf dem Rechner. Selbst wenn das zweite Programm weiß dass das erste diese Lib schon geliefert hat, weiß es immer noch nicht wo das erste Programm installiert und somit die Lib zu finden ist.

Mit Hilfe des Paketmanagements sagst du einfach dass dein Programm libXYZ braucht, wenn dass dann noch nicht installiert ist, holt die Paketverwaltung das nach.