trollsportverein
Anmeldungsdatum: 21. Oktober 2010
Beiträge: 3978
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Homeoffice, Homeschuling (fürchterliches Denglisch), wollen wir wirklich alles den Mega-Konzernen überlassen? Einen kritischen Artikel über das "Bildungspaket" von Deutscher Telekom und Microsoft gibt es heute bei Borncity zu lesen:
Mir stellte sich dann gleich die Frage, was kann freie Software dagegenhalten, gibt es eigentlich LibreOffice als Online Version? Ja, gibt es tatsächlich, schaut selbst:
Und hier ein Beitrag aus der Youtube Universität:
Das Video ist rund eine Stunde lang. Wenn euch freie Software wirklich am Herzen liegt, dann nehmt euch bitte mal die Zeit und schaut euch das in Ruhe an. Überdies muss man über einiges hinwegsehen, denn das ist kein auf hochglanz polierter Werbeclip. Es hat seine rauen Ecken und Kanten, aber schon toll was EGroupware.org auf die Beine gestellt hat. Dort gibt es übrigens eine Installationsanleitung:
Mir ist natürlich völlig klar dass Homeoffice und Homeschuling Luxusprobleme sind. Freie Software kann auch ohnehin nicht jedes Problem lösen, denn es würde ja nichts nutzen die Mülltonne bloß auf Openstreetmap anzuklicken. Es gibt noch sehr viel mehr Arbeit, Maschinenbau, Reparatur, Produktion, Landwirtschaft, Transport und Entsorgung kann nicht ausschließlich vom Sofa aus per Tastatur erledigt werden, sonst haben alle bald nichts mehr zu essen, frieren in kalten Buden und ersticken im Müll.
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Udalrich
Anmeldungsdatum: 15. Mai 2019
Beiträge: 533
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Linux-Magazin 14. Januar 2021: Breites Bündnis gegen Office 365 an Schulen in Baden-Württemberg
Statt auf die Microsoft-Lösung zu setzen, solle die Nutzung und der weitere Ausbau vorhandener und in zahlreichen Belangen vorteilhafterer Open-Source-Lösungen für den digitalen Unterricht der Schulen im Vordergrund stehen, heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme. Unterzeichnet haben dort unter anderem der Landesschülerbeirat LSBR, der Landeselternbeirat LEB, die Arbeitsgemeinschaften gymnasialer Elternbeiräte Stuttgart, Karlsruhe und Tübingen, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft GEW BW und der Philologenverband PhV BW.
[..] Für die Schulen in Baden-Württemberg stünden seit Langem quelloffene datenschutzkonforme Softwarelösungen zur Verfügung, heißt es weiter. Genannt sind dabei die Lernplattform Moodle, das Videokonferenzsystem BigBlueButton, LibreOffice, Thunderbird und Nextcloud.
[..] Bereits im vergangenen Jahr hatten sich die Verbände und Beiräte rund um Baden-Württembergs Schulen für die Einführung von Open-Source-Lösungen an den Schulen des Landes ausgesprochen.
Wissen wir, ob der bekannte Sicherheits-Kenner und Datenschützer Mike Kuketz auch mit dabei ist? Er arbeitet für den Datenschutzbeauftragten in Baden-Württemberg.
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von.wert
Anmeldungsdatum: 23. Dezember 2020
Beiträge: 10340
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trollsportverein schrieb: Homeoffice, Homeschuling (fürchterliches Denglisch),
Das wird es jetzt aber durch Dich, wenn Du nicht home schooling schreibst.
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trollsportverein
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 21. Oktober 2010
Beiträge: 3978
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Gleich mal ein Blick in die Youtube Universität zum Thema Moodle:
Mein Senf dazu: vorzüglich gemachtes Video, Supermikrofon, Video schön ausgeleutet und wäre spannend, was für eine Software zum aufnehmen und bearbeiten des Videos verwendet wurde. Leider wird aber die Frage dazu in den Kommentaren unter dem Video nicht beantwortet. Betriebsgeheimnis, vermutlich. OBS MultiPlatform kann unter (K)Ubuntu Screencasts aufnehmen, mit passender Nvidia Grafikkarte und dem dazu passenden proprietären nvidia-driver Metapaket macht es das sogar mittels FFmpeg mit Nvidia NVENC Integration hardwarebeschleunigt, so dass die CPU wenig belastet wird. Kdenlive kann Zoom Effekte machen und verwendet ebenfalls als Unterbau FFmpeg, welches entsprechende Hardware vorausgesetzt, auch den Nvidia NVENC zur Hardwarebeschleunigung beim Encoding nutzen kann. Die Youtube Universität zeigt wie der Zoom Effekt in Kdenlive auf Ubuntu funktioniert:
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noisefloor
Ehemaliger
Anmeldungsdatum: 6. Juni 2006
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Hallo, ich finde die Frage relativ unzielführend... Für Homeschooling nimmt man primär nun mal zwangsläufig die Plattform, die die Schule nimmt. Bei K1 und K2 bei mir ist das Moodle und Untis, für Videokonferenzen BBB. Das funktioniert auch einwandfrei. Wenn man im angestellten Verhältnis ist, nimmt man für das Homeoffice halt das, was der Arbeitgeber vorgibt bzw. auf der Hardware installiert, die der Arbeitgeber zur Verfügung stellt. Das mit dem Idealismus für freie Software ist ja alles schön und gut - aber wenn die Schule oder die Stadt oder der Kreis oder das Land keine Admins hat, die freie Software für das Homeschooling administrieren können (oder wollen) - dann ist das halt so. Ich kann das auch schon gut verstehen, wenn man da als Verantwortlicher auf eine Lösung setzt, die Support, ggf. mit SLA, im Rahmen eines Kontrakts bietet und dafür weiß man, dass es läuft. Bzgl. LibreOffice: das ist IMHO schon auf dem Desktop von allen anderen (ernsthaften) Office-Programmen abgehängt - da will ich mir gar nicht vorstellen, wie schlecht das im Web ist. Gruß, noisefloor
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Cruiz
Anmeldungsdatum: 6. März 2014
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Ich darf wie so viele seit Monaten die Leistungsfähigkeit verschiedener Anbieter austesten. Ich weiß nicht in welchem Ausmaß ihr Erfahrungen sammeln durftet aber es gibt erhebliche Qualitätsunterschiede zwischen den Anbietern. Kurz gesagt:
Zoom mit 150 Teilnehmern mit Bild und Ton = Kein Problem BBB mit >30 Teilnehmern nur ohne Bild möglich Jitsi mit >10 Teilnehmern in keiner Form machbar.
Die restlichen Anbieter wie GoToMeeting, WebEx etc. rangieren irgendwo dazwischen. Bei diesen massiven Unterschieden kann man es keiner Firma verdenken auf die besser funktionierende Lösung zu setzen. Homeoffice kostet Geld und es kostet Zeit, man muss nicht noch mehr Zeit mit nicht funktionierenden Lösungen verbrennen. Anders sieht das bei funktionierenden Alternativen aus. Rocket.Chat ist eine durchaus akzeptable Lösung zu Slack, Moodle eine akzeptable Lernplattform. Firmenwikis gibt es auch ein paar freie, wobei ich persönlich Confluence vor allem für digitale "Normalos" für besser geeignet halte als viele freie Lösungen.
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DJKUhpisse
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Teams ist zwar etwas umständlich (man kann nicht mehrere Fenster nutzen, z.B. für den Dateibrowser sinnvoll), aber es funktioniert prinzipiell. Die einzig nervige Funktion ist, dass man durch andere Teilnehmer stummgeschaltet werden kann.
Wird von Klassenkameraden von mir an der Berufsschule gemacht.
Ist halt für Unternehmen und nicht für Schulen mit einem gewissen Deppenanteil gemacht. Sonst funktioniert das aber sehr gut, Störungen sind bisher nicht aufgetreten.
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von.wert
Anmeldungsdatum: 23. Dezember 2020
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DJKUhpisse schrieb:
Teams (...) dass man durch andere Teilnehmer stummgeschaltet werden kann.
Durch jeden? Ist das nicht beschränkt auf den Operator oder wie der Organisierende genannt wird?
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DJKUhpisse
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von.wert schrieb: DJKUhpisse schrieb:
Teams (...) dass man durch andere Teilnehmer stummgeschaltet werden kann.
Durch jeden? Ist das nicht beschränkt auf den Operator oder wie der Organisierende genannt wird?
Nein, bei uns nicht.
Es kann auch sein, dass die Lehrer/Admins das nicht richtig einstellen und nur die Lehrer zum Moderator machen.
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tuxifreund
Projektleitung
Anmeldungsdatum: 7. November 2020
Beiträge: 1166
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Hallo, Ich muss hier die schon genannte Meinung teilen. Da die, die auf freie Software setzen nach wie vor oft eine Minderheit sind, muss man sich dann halt der Mehrheit beugen. Und dann wird von der Schule eben auf Lösungen von Google oder von MS gesetzt. Das kann man als einzelner Schüler (oder auch einzelnes Elternteil) schlecht verhindern. Bei uns in der Schule ist das so. Was die Programme auf dem Rechner betrifft, ist das ziemlich offen gehandhabt, ob ich nun LibreOffice, was meiner Meinung nach im übrigen nicht abgehängt ist, benutze oder M$ Word. Egal. Die Videokonferenzsoftware bei uns passt mir auch nicht, aber da kann ich nichts dran ändern. DJKUhpisse schrieb: Es kann auch sein, dass die Lehrer/Admins das nicht richtig einstellen und nur die Lehrer zum Moderator machen.
AFAIK ist das irgendwo ( 😉 ) einstellbar. Aber das ist bei uns in der Umgebung schon an manchen Schulen passiert, dass Schüler Lehrer stummschalten. LG tuxifreund
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DJKUhpisse
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tuxifreund schrieb:
Ich muss hier die schon genannte Meinung teilen. Da die, die auf freie Software setzen nach wie vor oft eine Minderheit sind, muss man sich dann halt der Mehrheit beugen. Und dann wird von der Schule eben auf Lösungen von Google oder von MS gesetzt. Das kann man als einzelner Schüler (oder auch einzelnes Elternteil) schlecht verhindern.
Doch, kann man, indem man die nicht nutzt. Kein Schüler kann zur Nutzung der Software gezwungen werden, da niemand davon ausgehen kann, dass jeder einen PC und Internetzugang hat (es gibt Schüler ohne PC und auch ohne Internetzugang).
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Cruiz
Anmeldungsdatum: 6. März 2014
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DJKUhpisse schrieb: Doch, kann man, indem man die nicht nutzt. Kein Schüler kann zur Nutzung der Software gezwungen werden, da niemand davon ausgehen kann, dass jeder einen PC und Internetzugang hat (es gibt Schüler ohne PC und auch ohne Internetzugang).
Doch natürlich kann man die Nutzung einer Software erzwingen. Voraussetzung ist, dass die Schule die Hardware und Software bezahlt/stellt. Im Beruf kann man später auch nicht in unbegrenztem Rahmen Wünsch-dir-was spielen. Da nehme ich auch das Windows 10-Notebook, das mein Arbeitgeber stellt und arbeite mit Microsoft Office und Exchange-Anbindung.
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DJKUhpisse
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Cruiz schrieb: DJKUhpisse schrieb:
Im Beruf kann man später auch nicht in unbegrenztem Rahmen Wünsch-dir-was spielen. Da nehme ich auch das Windows 10-Notebook, das mein Arbeitgeber stellt und arbeite mit Microsoft Office und Exchange-Anbindung.
Da wird aber Homeoffice nur gemacht, wenn der AN zustimmt bzw. hat der einfach offiziell kein Internet und kann kein HO machen. Wie soll das denn bei Schülern gehen, die kein Internet "haben"?
So kann man effektiv dem Unterricht fernbleiben und wurde bei uns schon von manchen Schüler so praktiziert.
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noisefloor
Ehemaliger
Anmeldungsdatum: 6. Juni 2006
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Hallo,
Doch, kann man, indem man die nicht nutzt. Kein Schüler kann zur Nutzung der Software gezwungen werden, da niemand davon ausgehen kann, dass jeder einen PC und Internetzugang hat (es gibt Schüler ohne PC und auch ohne Internetzugang).
Das eine hat mit dem anderen aber nix zu tun. Wenn du Schule z.B. MS Teams nutzt und du dich weigerst, es zu nutzen, obwohl du könntest → dann ist das ja mal dein Problem (aka deine schlechte Note wegen Arbeitsverweigerung). Ob du das dann für dich so drehst, dass du sagst, dass dir die Voraussetzungen (wie ein passendes Endgerät oder Internetzugang) fehlen - kannst du machen, ist aber vom vorgehen her stark fragwürdig. Wenn dir unabhängig von der Software wirklich die Voraussetzung fehlen, dann ist, wie Cruiz sagt, die Schule am Zug. Keine Ahnung, wie das dann genau läuft, weil ich bei mir im Umfeld so einen Fall nicht haben. Das hat aber nichts mehr mit dem eigentlich Thema des TE zu tun. Wenn dich das Thema interessiert → starte bitte einen Thread dazu. Da das aber so rein nicht mehr mit Ubuntu oder Software im Allgemeinen zu tun hat → starte den Thread bitte in der Lounge. Zurück zum Thema und Mega-Konzerne: in den USA sind AFAIL ChromeBooks und die entsprechenden Plattformen sehr populär. Zumindest in Deutschland spielen das aber soweit ich weiß keine Rolle. Im 1. Lockdown im Frühjahr hat die Schule von meinem K1 Google Classroom benutzt (weil das da ja auf Landesebene total unorganisiert war, hat die Schule die Initiative ergriffen) und - Google und Datenschutz hin oder her - technisch hat das ganz hervorragend geklappt. Hier profitiert man halt davon, dass Google ja keine Mangel an Rechenleistung und Servern hat. Gruß, noisefloor
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Dr_Schmoker
Anmeldungsdatum: 19. Juni 2008
Beiträge: 3323
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Hi, irgendwie läuft das doch parallel ab. Auf der einen Seite Hardware, die mit Linux betrieben wird/werden kann plus Software oder die andere Seite, wo alles über LTE-Tabletts läuft. In meinem Augen macht sowieso nur eine Browserorientierte Lösung Sinn. Dann ist auch egal Google oder IOS. Eine vernünftige App entwickeln, das hätte Zukunft. Und dann bitte für alle Länder in Deutschland, nicht jeder kocht sein Süppchen. Gehen tut das schon, man muss es nur wollen.
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