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Welche Sprache erlernen für Konfigurationdateien?

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu 13.10 (Saucy Salamander)
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Stiefel

Anmeldungsdatum:
9. Dezember 2005

Beiträge: 93

Hi zusammen,

ich bin Linux-Anfänger und stolpere immer wieder über diverse Konfigurationsdateien deren Inhalt ich nur bedingt verstehe.

Beispiel:

/etc/grub.d/00_header:

### BEGIN /etc/grub.d/00_header ###
if [ -s $prefix/grubenv ]; then
  load_env
fi
set default="0"
if [ ${prev_saved_entry} ]; then
  set saved_entry=${prev_saved_entry}
  save_env saved_entry
  set prev_saved_entry=
  save_env prev_saved_entry
  set boot_once=true
fi

oder:

/etc/default/grub:

# This file is sourced by update-grub, and its variables are propagated
# to its children in /etc/grub.d/

GRUB_DEFAULT=0
#GRUB_HIDDEN_TIMEOUT=0
GRUB_HIDDEN_TIMEOUT_QUIET=true
GRUB_TIMEOUT="3"
GRUB_DISTRIBUTOR=`lsb_release -i -s 2> /dev/null || echo Debian`
GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="quiet splash"
GRUB_CMDLINE_LINUX=""

# Uncomment to disable graphical terminal (grub-pc only)
#GRUB_TERMINAL=console

# The resolution used on graphical terminal
# note that you can use only modes which your graphic card supports via VBE
# you can see them in real GRUB with the command `vbeinfo'
#GRUB_GFXMODE=640x480

# Uncomment if you don't want GRUB to pass "root=UUID=xxx" parameter to Linux
#GRUB_DISABLE_LINUX_UUID="true"

# Uncomment to disable generation of recovery mode menu entrys
## Bis GRUB 1.98
#GRUB_DISABLE_LINUX_RECOVERY="true"
## Ab GRUB 1.99
#GRUB_DISABLE_RECOVERY="true"

# Uncomment to get a beep at grub start
#GRUB_INIT_TUNE="480 440 1"

Klar gibt es viele Wikieinträge, aber gibt es da nicht etwas allgemeines damit ich zukünftig solche Einträge deuten und lesen kann.

Danke Euch.

rklm Team-Icon

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Anmeldungsdatum:
16. Oktober 2011

Beiträge: 13215

Stiefel schrieb:

Klar gibt es viele Wikieinträge, aber gibt es da nicht etwas allgemeines damit ich zukünftig solche Einträge deuten und lesen kann.

Das hängt vom jeweiligen Programm ab. Schau mal in die entsprechenden Manpages.

Die beiden Beispiele sind jedenfalls Shell-Skripte.

Ciao

robert

jug Team-Icon

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19. März 2007

Beiträge: 12335

Wohnort: Berlin

Stiefel schrieb:

ich bin Linux-Anfänger und stolpere immer wieder über diverse Konfigurationsdateien deren Inhalt ich nur bedingt verstehe.

Nunja, das kommt auf die Datei drauf an. Eigentlich sind das alles Textdateien. Häufig sind die auch tatsächlich so einfach wie

Variable=Wert

Dabei wird halt einfach einer Variablen mit einem Bestimmten Namen ein Wert zugewiesen. Manchmal benötigt man für den Wert noch Anführungszeichen "", oder es wird auf das = verzichtet oder … Aber im Grunde sind die nicht viel komplizierter. Die /etc/default/grub ist genau so ein Beispiel. Welche Variable was bewirkt, das kann man in der Dokumentation, den Manpages oder im Internet – teilweise auch hier im Wiki – nachlesen. Tut mir leid, aber da gibt es keinen Konsens, wie diese Konfigurationsdateien auszusehen haben.

Ein anderes Beispiel sind Bash-Scripte. ▶ Bash-Scripting-Guide für Anfänger. Dein Beispiel /etc/grub.d/00_header (in dem du nebenbei bemerkt nichts zu suchen hast, die Konfiguration erfolgt in der /boot/grub/grub.cfg und /etc/default/grub) ist ein solches Bash-Script. Es wird ausgeführt, wenn aus den Konfigurationsdateien die tatsächliche Konfiguration des Bootloaders generiert wird. Daran solltest du nichts verändern.

Klar gibt es viele Wikieinträge, aber gibt es da nicht etwas allgemeines damit ich zukünftig solche Einträge deuten und lesen kann.

Das können einfache Textdateien sein, in denen auf jeder Zeile eine Variable definiert wird, oder xml, Bash oder sogar Python.

Grundsätzlich, wenn du dich damit beschäftigen möchtest, dann schaue dir eine Programmier- oder Scriptsprache an und lerne grundlegende Konzepte wie:

  • Variablen

  • Funktionen und Parameter

  • Fallunterscheidungen (if, else, case)

  • Schleifen (for, while, …)

Englisch kann sehr viel helfen. Und der Rest ist dann individuelle Syntax, die sich von Sprache zu Sprache etwas unterscheidet, die Konzepte sind aber die selben, und wenn du die Konzepte verstehst, dann kannst du die meisten Scripte zumindest nachvollziehen, auch wenn du sie vielleicht nicht selbst schreiben könntest.

~jug

Stiefel

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Anmeldungsdatum:
9. Dezember 2005

Beiträge: 93

Alles klar habt vielen Dank. Dann werde ich wohl noch eine Menge lesen müssen.

Gruß Stiefel

bowman

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Anmeldungsdatum:
17. Februar 2010

Beiträge: 7506

jug schrieb:

die Konfiguration erfolgt in der /boot/grub/grub.cfg und /etc/default/grub

Da muss ich leider widersprechen, damit nicht der Eindruck entsteht, dass die grub.cfg editiert werden darf. Am Anfang des Script steht dick und fett: do not edit this file. Also hier auch die Finger weg lassen.

Im Wiki finden sich die, für die GRUB 2/Konfiguration zulässigen Maßnahmen und auch schöne Beispiele für selbst erstellte Scripte. 😉

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Anmeldungsdatum:
16. Oktober 2011

Beiträge: 13215

jug schrieb:

Nunja, das kommt auf die Datei drauf an. Eigentlich sind das alles Textdateien. Häufig sind die auch tatsächlich so einfach wie

Variable=Wert

Dabei wird halt einfach einer Variablen mit einem Bestimmten Namen ein Wert zugewiesen. Manchmal benötigt man für den Wert noch Anführungszeichen "", oder es wird auf das = verzichtet oder … Aber im Grunde sind die nicht viel komplizierter. Die /etc/default/grub ist genau so ein Beispiel. Welche Variable was bewirkt, das kann man in der Dokumentation, den Manpages oder im Internet – teilweise auch hier im Wiki – nachlesen. Tut mir leid, aber da gibt es keinen Konsens, wie diese Konfigurationsdateien auszusehen haben.

Ein anderes Beispiel sind Bash-Scripte.

Nur, damit kein Missverständnis entsteht: beide geposteten Dateien sind Shell-Skripte, werden also von einer Shell interpretiert.

Ciao

robert

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