underwood
Anmeldungsdatum: 27. Oktober 2007
Beiträge: 89
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Hallo zusammen, anlässlich der derzeitigen ICQ-Probleme mit alternativen Chat-Clients kam die Frage auf, ob solche Dinge die Leute nicht langsam dazu bringen könnten mal Jabber auszuprobieren. Ich glaube zwar nicht, dass gerade solche Dinge großen Einfluss haben könnten, aber dennoch habe ich mich gefragt, wie es mit Jabber in Zukunft aussehen könnte. Hat Jabber überhaupt eine Chance? Welcher Otto-Normal-Nutzer kann sich dazu überwinden Jabber zu installieren, wenn er erfährt, dass er danach erstmal seine 80 ICQ Kontakte, die er umständlich über einen Transport-Dienst importiert hat wieder richtig bennen und authorisieren lassen muss, wo es mit ICQ doch viel einfacher geht? Ich finde die Idee von Jabber klasse, aber es fällt mir echt schwer mir ein Szenario vorzustellen, in dem Jabber wirklich den Durchbruch schafft. Was meint ihr dazu? Es gibt allerdings eine kleine Möglichkeit, die ich mir doch vorstellen könnte und das ist ein Umweg eben über alternative Clients, die ICQ nativ unterstützen (Pidgin, miranda und co..). Sollte AOL den Kampf gegen diese Clients verlieren und immer mehr ICQ-Nutzer auf diese Clients migrieren, könnte ich mir vorstellen, dass AOL den Dienst irgendwann einfach einstellt, da keine Werbung mehr möglich ist... aber auch das ist relativ unwahrscheinlich, wenn auch möglich, wie ich finde. Editiert von Cubitus: Threadtitel an Ikhaya-Meldung angepasst.[/url]
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Mike1
Anmeldungsdatum: 2. Januar 2008
Beiträge: 2092
Wohnort: Niederösterreich
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http://florianjensen.com/2008/01/17/aol-adopting-xmpp-aka-jabber/ scheint also als würde AOL den Leuten die Jabber nutzen entgegenkommen, vielleicht auch um mehr Chancen gegen den Hauptkonkurrenten MSN von Microsoft zu haben...
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otzenpunk
Anmeldungsdatum: 17. Oktober 2005
Beiträge: 8691
Wohnort: Hamburg-Altona
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Mike1 hat geschrieben: http://florianjensen.com/2008/01/17/aol-adopting-xmpp-aka-jabber/ scheint also als würde AOL den Leuten die Jabber nutzen entgegenkommen, vielleicht auch um mehr Chancen gegen den Hauptkonkurrenten MSN von Microsoft zu haben...
Naja, so wie ich das verstehe, (mag sein dass ich mich irre,) kommen sie nicht den Jabber-Nutzern entgegen, sondern ihren eigenen Nutzern. Diese sind es nämlich, die sich in den Service einloggen konnten (z.Zt. ist er down) und darüber mit Jabber-Usern chatten, aber als Jabber-User konnte man nicht mit den über ICQ eingeloggten Leuten reden. Also für jemanden mit vielen ICQ-Kontakten wird's nicht einfacher, auf Jabber umzusteigen, aber für jemanden mit Jabber-Kontakten wird es einfacher, bei ICQ zu bleiben. 🙄 Nichtsdestotrotz benutzt GoogleTalk Jabber, und auch die United-Internet-Gruppe (GMX, Web.de) bietet jabberbasierte Messenger an, wo man sich mit seiner GMX-/Web.de-Adresse einloggen kann. Jabber/XMPP ist also auf dem Vormarsch. Meiner Erfahrung nach ist es sogar einfacher, Bekannte zu Jabber zu holen, als zu Linux. Man muss einfach nur hart sein und sich weigern, andere Protokolle zu benutzen. 😈
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adun
Anmeldungsdatum: 29. März 2005
Beiträge: 8606
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Das Problem von Jabber sind die XEPs (XMPP Extension), also optionale Elemente. Davon gibt es zuviele. Man kann nicht davon ausgehen, dass XEPs implementiert sind, bringt mir also nicht viel, wenn Jabber wirklich allumfassend genutzt werden soll. Damit zusammen hängt das Problem der großen Multimessenger, die alle eine lausige XMPP+XEPs Implementierung haben.
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otzenpunk
Anmeldungsdatum: 17. Oktober 2005
Beiträge: 8691
Wohnort: Hamburg-Altona
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adun hat geschrieben: Das Problem von Jabber sind die XEPs (XMPP Extension), also optionale Elemente. Davon gibt es zuviele. Man kann nicht davon ausgehen, dass XEPs implementiert sind, bringt mir also nicht viel, wenn Jabber wirklich allumfassend genutzt werden soll. Damit zusammen hängt das Problem der großen Multimessenger, die alle eine lausige XMPP+XEPs Implementierung haben.
Naja, bestimmte Core-XEPs wie Multi User Chat, Dateiübertragung, etc. werden wohl so ziemlich von allen Clients unterstützt. Und ansonsten nennt sich sowas Wettbewerb. Clients die viel zu bieten haben werden sich durchsetzen. Warum wohl benutzen viele Jabber-Nutzer Gajim oder Psi statt Pidgin oder Kopete? Ärgerlich ist im Augenblick bloß, dass sich fast niemand wirklich an Jingle ran traut. (Und dass es keinen Standard für Smileys gibt. 😉 )
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underwood
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 27. Oktober 2007
Beiträge: 89
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otzenpunk hat geschrieben:
Meiner Erfahrung nach ist es sogar einfacher, Bekannte zu Jabber zu holen, als zu Linux. Man muss einfach nur hart sein und sich weigern, andere Protokolle zu benutzen. 😈
Also wegen mir ist noch niemand zu Jabber gewechselt 😉 Und würde ich keine Transports nutzen, wäre ich so ziemlich von der Außenwelt abgeschottet IM-technisch...
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RatRex
Anmeldungsdatum: 11. Mai 2006
Beiträge: 516
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Naja mit Pidgin etc kann man ja auch beides parallel laufen lassen. So wie ich's zur Zeit mache. An Tagen wie diesen ist das vorrangige Gespräch natürlich, wie doof ICQ ist. Aber zu jabber: Wenn jabber erfolgreich sein will, muss es mehr auf das 'Volk' setzten. Einfaches Beispiel: Eine Anmeldung auf jabber.org. Direkt Jaja, muss nicht und so weiter. ABER wenn ich auf icq.com gehe prangert da ein dickes: Melden sie sich an! Bei jabber nicht. Was die Leute auch verwirrt, sind die ganzen jabber Server. ICQ hat eine zentrale Anlaufstelle - fertig. Es ist einfach und simpel und man muss sich in gar nichts reindenken. Das macht den Erfolg aus. Ich sagen daher den Leuten immer: Meldet euch bei jabber.org an. Und erwähne die anderen Dienste gar nicht. Gut, jetzt werden die Linux-Leute kommen und sagen: Ja ich will aber wissen was in meinem System läuft etc. Diese Diskussion kann man ja immer wieder führen. Aber es gibt halt nun mal mehr Leute die sich nach der Arbeit etc nur einfach hinsetzten wollen und nicht mehr groß denken wollen. Nichts für mich - aber so ist es nunmal. Und solange jabber diese, wie ich finde kleine Hürde nicht nimmt, kann es nicht erfolgreicher werden. Man sollten den Weg über eine parallele Nutzung gehen. Und dann wird sich das irgendwann vermischen/ändern.
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adun
Anmeldungsdatum: 29. März 2005
Beiträge: 8606
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@otzenpunk Klar clientseitig bewegt sich da schnell was, dank rooster ist das ja echt fast Plug'n Play. Nimmt man noch die Serverseite hinzu wird es schnell unschön. Auf einem Server mit einem guten Client ist Jabber konkurrenzlos gut, theoretisch geht es auch viel komplizierter, aber praktisch passt häufig irgendwo dann wieder doch was nicht. Ich denke ein paar XEPS mehr im Protocol würden ganz gut tun. Um Jabber nach vorn zu bringen, muss man nicht zu anderen IMs aufholen, man muss sie weit übertreffen und an der Einstellung hapert es mMn einwenig. Und was die Multimessenger angeht, das werde ich nie verstehen. Die Gaimseite ist am Ende und warum? Weil ICQ irgendwas rumfummelt, es ist ihr eigenes Interesse, dass viel über Jabber läuft. @RatRex Sorry, aber das mit jabber.org ist Quatsch. Das wäre so (gab es auch mal), als müsstest du dich für das Internet an einer zentralen Stelle anmelden. Jabber ist nicht zentral und das ist der Vorteil, denn sonst keiner bietet.
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otzenpunk
Anmeldungsdatum: 17. Oktober 2005
Beiträge: 8691
Wohnort: Hamburg-Altona
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underwood hat geschrieben: Also wegen mir ist noch niemand zu Jabber gewechselt 😉 Und würde ich keine Transports nutzen, wäre ich so ziemlich von der Außenwelt abgeschottet IM-technisch...
Vielleicht haben wir einen etwas anderen Bekanntenkreis. Viele (ältere) Bekannte von mir hatten bisher noch gar nichts mit IM zu tun. Da war es einfach, denen allen Jabber aufzuschwatzen. Und wenn man dann die Aussicht hat, nicht nur mit einem, sondern gleich mit einem ganzen Kreis zu kommunizieren, dann installiert sich auch der eine oder andere ICQ-/Yahoo-/MSN-Nutzer einen Multiprotokoll-Client. Und ansonsten ist das halt die Frage, was man will. Wenn man darauf angewiesen ist, ständig alle Leute erreichen zu können, hat man natürlich ein Problem. Wenn allerdings öfter die anderen die sind, die was von einem wollen, kann man sich bequem zurück lehnen und das Protokoll bestimmen. 😈 RatRex hat geschrieben: Wenn jabber erfolgreich sein will, muss es mehr auf das 'Volk' setzten. Einfaches Beispiel: Eine Anmeldung auf jabber.org. Direkt Jaja, muss nicht und so weiter. ABER wenn ich auf icq.com gehe prangert da ein dickes: Melden sie sich an! Bei jabber nicht. Was die Leute auch verwirrt, sind die ganzen jabber Server. ICQ hat eine zentrale Anlaufstelle - fertig.
Komisch, dass die Leute von den vielen verschiedenen Email-Servern weniger verwirrt sind. 🙄 RatRex hat geschrieben: Gut, jetzt werden die Linux-Leute kommen und sagen: Ja ich will aber wissen was in meinem System läuft etc. Diese Diskussion kann man ja immer wieder führen. Aber es gibt halt nun mal mehr Leute die sich nach der Arbeit etc nur einfach hinsetzten wollen und nicht mehr groß denken wollen. Nichts für mich - aber so ist es nunmal. Und solange jabber diese, wie ich finde kleine Hürde nicht nimmt, kann es nicht erfolgreicher werden.
Wenn du natürlich gleich anfängst von "Freien Protokollen", "XML" usw. zu schwafeln, hast du natürlich Recht. Mit Argumenten wie "ICQ-Nummern kann sich doch kein Schwein merken" oder "Mit dem GMX/Web.de-Messenger brauchst du nur noch eine Adresse und ein Passwort für beides" kommst du aber vielleicht weiter. adun hat geschrieben: Ich denke ein paar XEPS mehr im Protocol würden ganz gut tun.
Hast du ein paar Beispiele?
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underwood
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 27. Oktober 2007
Beiträge: 89
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otzenpunk hat geschrieben: underwood hat geschrieben: Also wegen mir ist noch niemand zu Jabber gewechselt 😉 Und würde ich keine Transports nutzen, wäre ich so ziemlich von der Außenwelt abgeschottet IM-technisch...
Vielleicht haben wir einen etwas anderen Bekanntenkreis. Viele (ältere) Bekannte von mir hatten bisher noch gar nichts mit IM zu tun. Da war es einfach, denen allen Jabber aufzuschwatzen. Und wenn man dann die Aussicht hat, nicht nur mit einem, sondern gleich mit einem ganzen Kreis zu kommunizieren, dann installiert sich auch der eine oder andere ICQ-/Yahoo-/MSN-Nutzer einen Multiprotokoll-Client.
Das ist gar nicht mal so eine schlechte Idee. Mein Bekanntenkreis besteht fast komplett aus Leuten im Studentenalter, die haben ICQ und da gibts auch nichts zu rütteln. Vielleicht sollte ich tatsächlich einfach bei Leuten anfangen, bei denen ich erstmal nie damit rechnen würde, dass sie über IMs kommunizieren möchten. Meine Mutter wird wohl als erstes dran glauben dürfen 😉
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RatRex
Anmeldungsdatum: 11. Mai 2006
Beiträge: 516
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Aber gerade das dezentrale ist, für das Verständnis der Leute, weil sie es nicht anders kennen, unpraktisch. Außerdem können die andren ja auch noch genutzt werden aber für Umsteiger wäre das halt einfacher.
Komisch, dass die Leute von den vielen verschiedenen Email-Servern weniger verwirrt sind. 🙄
Ich habe eine .info Adresse. Du kannst dir nicht vorstellen wie oft es schon zu diesen Situationen kam... Ich: yxc@abc.info Mein gegenüber: Also yxc@abc.de Ich: Nein. yxc@qbc.info Mein gegenüber: Ach so. Also yxc@abc.info.de Ich: Nein. Anstelle des .de ist bei mir ein .info → Dann raffen es die Leute meistens. Auch wenn ich es irgendwo aufschreibe, die Leute raffen es einfach oft nicht. Traurig aber wahr. Wenn man die Masse erreichen will, muss man sowas abfangen. Wenn man alle erreichen will, muss man es auch für alle kompatibel machen. Auch wenn man da manchmal vom Glauben abfällt ... ICQ ist nunmal zentral und einfach zu bedienen. Und daher wäre es sinnig, einen einfachen und leicht zu bedienenden Anlaufpunkt für jabber zu haben. Ich will damit ja nicht sagen das jabber zentral über jabber.org laufen soll. Ich will auch nicht über Vor- oder Nachteile diskutieren. Denn darum geht es (LEIDER) bei der Frage ob man mehr jabber nutzt einfach nicht. Die Frage ist/war doch: Wie erreichen wir mehr Leute.
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otzenpunk
Anmeldungsdatum: 17. Oktober 2005
Beiträge: 8691
Wohnort: Hamburg-Altona
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RatRex hat geschrieben: Aber gerade das dezentrale ist, für das Verständnis der Leute, weil sie es nicht anders kennen, unpraktisch. Außerdem können die andren ja auch noch genutzt werden aber für Umsteiger wäre das halt einfacher.
Man muss nur sagen "Das funktioniert wie Email". Dann verstehen die Leute das schon. Insbesondere weil die meisten eh bei GMX oder Web.de sind, und dann dieselbe Adresse verwenden können. RatRex hat geschrieben: ICQ ist nunmal zentral und einfach zu bedienen. Und daher wäre es sinnig, einen einfachen und leicht zu bedienenden Anlaufpunkt für jabber zu haben. Ich will damit ja nicht sagen das jabber zentral über jabber.org laufen soll.
jabber.org ist ein Non-Profit. Die haben einfach nicht die Knete um einen Serverpark wie AOL hinzustellen. Google hat sowas aber. (Und United Internet auch.) Also erwähne einfach das Wort Jabber nicht, sondern rede von "GoogleTalk" oder dem "GMX-Messenger", die sogar kompatibel zueinander sind(!), dann hast du dein "großes, zentrales Portal". Sowohl GMX als auch Web.de verlinken direkt von der Startseite auf den "MultiMessenger". Bei Google sind's ein paar mehr Klicks, die zu http://www.google.com/talk/intl/de/ führen. P.S.: War gerade zum ersten Mal in meinem Leben auf icq.com. Von einem dicken "Melden Sie sich an"-Knopf ist da nichts zu sehen, sondern nur ein riesiger "Lade dir die neueste Adware runter". Irgendwo unten in der Ecke ist dann in 8pt-Schrift noch ein Link, wo man sich ohne den Client registrieren kann.
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conso
Anmeldungsdatum: 25. Oktober 2005
Beiträge: 984
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Meiner Meinung nach ist das Einzige, was Jabber fehlt, eine kompatible Spielesammlung. nicht das es mir persönlich fehlt, aber viele Icq-Nutzer bleiben tatsächlich wegen den dämlichen Spielen beim Standard-Client.
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RatRex
Anmeldungsdatum: 11. Mai 2006
Beiträge: 516
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@ icq.com Jo du hast recht. War mal anders. Ich gehe da so gut wie nie drauf, da ich ja alle Leute versuche von jabber zu überzeugen. Das mit GMX ist aber ne gute Idee. Wusste ich bis jetzt aber auch nicht. Irgendwann mal angelegt die Adressen und dann ... bleibt's ja meistens dabei. Aber sowas braucht jabber auch um die Leute zu erreichen.
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Eva
Anmeldungsdatum: 17. Mai 2005
Beiträge: 974
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otzenpunk hat geschrieben: Also erwähne einfach das Wort Jabber nicht, sondern rede von "GoogleTalk" oder dem "GMX-Messenger", die sogar kompatibel zueinander sind(!), dann hast du dein "großes, zentrales Portal".
Und am besten noch gleich miterwähnen, dass der GMX-/Web.de-Messenger auch myspace, StudiVZ- und mehr Konten mitverwalten, eingegangene E-Mails anzeigen und viiiel mehr können. Klappt echt gut. 😀
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