V0LKER
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Cruiz schrieb: Hallo Tids,
ich teile deine Einschätzung der Lage. Es sieht momentan alles andere als rosig für Kubuntu aus...............
Entschuldigung bin zwar nicht Tids aber Antworte trotzdem mal.
Womit begründet wäre, das dass Roß worauf KDE.Org sitzt zu groß ist, leider. Vielleicht müssen Sie erst tief fallen damit Sie wieder austehen können. Dabei dann Hoffentlich bemerken was falsch lief / läuft. Meine RR ist zur Zeit noch recht stabil nur wenn 4er Prg mit denKF5er läuft friet es manchmal ein ausser die Maus, ein systemctl restart sddm hilft da immer 😬 Vielleicht wartet man mal die LTS ab 16.04!? Als User hat man da doch recht wenig Möglichkeiten, außer alle würden schlagartig KDE meiden (eventuell). peace
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Cruiz
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Ich würde nicht sagen, dass es zu groß ist. KDE Plasma & die Kern-Applications ist gar nicht so viel. Das Ökosystem drum herum ist zwar recht groß, aber das tangiert KDE nicht direkt. Es scheint nur im KDE-Projekt wenig Willen zu geben mal einen unbequemen Job zu machen oder etwas worauf man jetzt nicht so viel Lust hat. Das war schon immer so, allerdings ist es extremer geworden. Das sieht man auch in vielen anderen Bereichen. Die VDG hat z.B. tolle Designideen für zentrale Elemente wie die Systemsteuerung entworfen. Es hat sich nur nie jmd. gefunden, der das umsetzt, weshalb die noch genau so wie 2008 aussieht. Stattdessen wird lieber der dritte Musikplayer etc. pp. geschrieben. Natürlich ist die KDE Gemeinschaft ein Zusammenschluss freier Individuen. Niemand kann dort vorschreiben woran man zu arbeiten hat. Bei GNOME (was als Vergleichsobjekt definitiv tauglich ist) scheint es aber immer wieder eine andere Stimmung zu geben. Dort gibt es den Entschluss ein konsistentes Design durchzusetzen und dann reißt sich die Gemeinschaft am Riemen und implementiert das auch in Projekten, die keinen richtigen Maintainer haben. Das ist allerdings nur eine externe Beobachtung. Hier fehlt einfach manchmal der Wille den besten Desktop für den Anwender zu entwickeln. Man erfreut sich stattdessen lieber an der x. Funktion, selbst wenn diese manchmal halbgar umgesetzt ist. Wenn es dann einige Blogposts aus der Community gibt, die das aktuelle Stimmungsbild widerspiegeln, fallen einige Entwickler da scheinbar aus allen Wolken. Allerdings muss man fairerweise auch zugeben, dass KDE nicht die erste Entwicklergruppe ist, die so vorgeht. Google und Mozilla entwickeln ihre Browser ja ganz ähnlich. Bereits da haben wir ja die Grenzen stabiler Distributionen erlebt.
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V0LKER
Anmeldungsdatum: 23. Februar 2014
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Cruiz schrieb: Ich würde nicht sagen, dass es zu groß ist. KDE Plasma & die Kern-Applications ist gar nicht so ................
Moin, glaube das Du mich etwas missverstanden hast, ich meinte mit meinem Satz "auf hohem Roß sitzen", "Nase hochhalten", etc. 😉 peace
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glasenisback
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Das Problem an KDE ist, dass die Entwickler in der Vergangenheit kaum Interesse daran gezeigt haben ältere Versionen mit Bugfixes zu versorgen. Wenn es irgendwo ein Problem mit KDE in einer Distribution gab und jemand auf die schlechte Qualität der Software hingewiesen hat, kam immer gleich ein KDE-Entwickler mit dem Argument um die Ecke "Der Bug ist in Version x+1.y" schon lange gefixt. Die wenigsten Distributionen liefern immer die neueste KDE-Version aus, sondern bleiben über einen längeren Zeitraum bei einer (vermeintlich) stabilen Version. Das führt dann zu der paradoxen Situation, dass KDE in stabilen Versionen von Distribution (z.B. Ubuntu 15.10) schlechter funktioniert als in RR-Distributionen wie ArchLinux, da letztere es sich erlauben können immer die neuesten Version von KDE auszuliefern. Ein weiteres Problem von KDE ist die Tatsache, dass die Entwickler gerne immer dem nächsten Hype hinterrennen bzw. neue Features einführen, die dann über alles gehypt werden und am Ende nichts als Ärger machen und oft komplett verworfen werden. Beispiele: In KDE2 wurde damals das Multimediasystem Arts mit dem Daemon "artsd" eingeführt. Das System funktionierte nie richtig, es gab kaum eine Anwendung dafür und am Ende wurde es zu Gunsten von Phonon fallengelassen, dass wiederum in Qt5 bzw. KDE5 gegen QtMultimedia und QtMobility ausgetauscht wurde. Ein weiteres Beispiel ist das "Projekt Ägypten": Kmail sollte von Haus aus S/MIME-Zertifikate und deren Infrastruktur unterstützen. Das funktionierte anfangs mehr schlecht als recht und die Einbindung eines Zertifikats war mit einem Riesenaufwand verbunden. Das sich in all den Jahren nichts mehr geändert hat (Es gibt immer noch keine einfache Möglichkeit S/MIME-Zertifikate in Kmail einzubinden), kann man in dem folgenden Link nachlesen: https://userbase.kde.org/KMail/S_MIME Mein Lieblingsbeispiel ist aber Akonadi: Mit großem Hype vor Jahren angekündigt, macht heute immer noch jeder vernünftige Benutzer einen Riesenbogen darum, da das Ding immer noch so verbuggt ist, dass man seinen Datenbestand (E-Mails, Kontakte, usw.) Akonadi nicht ohne Bauchschmerzen überlassen kann.
Bis heute funktioniert es nicht richtig und die meisten HowTos zu Akonadi handeln davon wie man es abschalten kann. Ich könnte die Liste noch ein wenig fortführen (Phonon, Nepomuk, Kwin, usw.), aber das würde jetzt den Rahmen sprengen. Besonders witzig finde ich es immer, das, sobald Kritik an KDE aufkommt, Martin Grässlin sofort mit einem Kommentar bereitsteht, der jeden Kritikpunkt relativiert oder niedermacht (Entweder hat der Kritiker keine Ahnung hat oder die Treiber sind schuld). Das Problem ist halt, dass andere Desktop wie GNOME solche Probleme nicht bzw. in viel geringerem Maß haben. Ich hatte es schon einmal an anderer Stelle geschrieben: Kein anderer Linux-Desktop hat auch nur ansatzweise solche Probleme stabil mit einer Nicht-RR-Distribution ausgeliefert zu werden. KDE wollte und will immer noch der technisch fortschrittlich Desktop sein, die Entwickler haben aber immer wieder bewiesen, dass sie sich viel zu sehr um technische Spielereien kümmern, anstatt dem Benutzer technisch ausgereifte und vor allem stabile Programme zu liefern. Das ging all die Jahre gut, da Nerds eben Nerds sind, aber je mehr Linux sich verbreitet, desto weniger kann sich KDE leisten qualitativ schlechte Software zu liefern.
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Cruiz
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glasenisback schrieb: Kmail sollte von Haus aus S/MIME-Zertifikate und deren Infrastruktur unterstützen. Das funktionierte anfangs mehr schlecht als recht und die Einbindung eines Zertifikats war mit einem Riesenaufwand verbunden. Das sich in all den Jahren nichts mehr geändert hat (Es gibt immer noch keine einfache Möglichkeit S/MIME-Zertifikate in Kmail einzubinden), kann man in dem folgenden Link nachlesen: https://userbase.kde.org/KMail/S_MIME
Auch wenn ich dir grundsätzlich zustimme. Das Beispiel solltest du fallen lassen. KMail kann schon seit einiger Zeit problemlos mit S/MIME umgehen. Ich nutze das tagtäglich. 😉
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V0LKER
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glasenisback schrieb: Das Problem an KDE ist, dass die Entwickler in der Vergangenheit kaum Interesse daran gezeigt haben
Sag ich doch . die Jungs halten die Nase zu hoch. 😬 Im Prinzip hast Du Aber Recht - Leider 😢
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macstar
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Andere KDE Distros sind aber auch nicht fehlerfrei. Habe mir gestern Opensuse Tumbleweed in einer Virtualbox installiert und Dolphin schmiert immer ab, wenn ich rechts klicke und Aktivitäten auswähle. Das Problem hatte ich bei Manjaro genauso, während es bei Kubuntu egal ob 15.10 oder jetzt 16.04 nicht auftrat.
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V0LKER
Anmeldungsdatum: 23. Februar 2014
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macstar schrieb: Andere KDE Distros sind aber auch nicht fehlerfrei. Habe mir gestern Opensuse Tumbleweed in einer Virtualbox installiert und Dolphin schmiert immer ab, wenn ich rechts klicke und Aktivitäten auswähle. Das Problem hatte ich bei Manjaro genauso, während es bei Kubuntu egal ob 15.10 oder jetzt 16.04 nicht auftrat.
Moin, nun Tumbleweed ist so ein eigenes Gebiet und klar macht KDE überall Probleme und je nach Hardware / Treiber anscheinend sogar stark Unterschiedliche. Es bleibt aber das Grundproblem mit KDE. Ich bin sogar auf Gnome 2 rüber wie KDE SC 4 kam und wäre geblieben, nur Gnome 3 ist nicht mein Fall. Absturz mit Dolphin ( Manjaro ) habe ich zum Beispiel nicht, generell habe ich sogar kaum Probleme aber, liest man im Forum, ist man erstaunt. peace.
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macstar
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V0LKER schrieb: macstar schrieb: Andere KDE Distros sind aber auch nicht fehlerfrei. Habe mir gestern Opensuse Tumbleweed in einer Virtualbox installiert und Dolphin schmiert immer ab, wenn ich rechts klicke und Aktivitäten auswähle. Das Problem hatte ich bei Manjaro genauso, während es bei Kubuntu egal ob 15.10 oder jetzt 16.04 nicht auftrat.
Moin, nun Tumbleweed ist so ein eigenes Gebiet und klar macht KDE überall Probleme und je nach Hardware / Treiber anscheinend sogar stark Unterschiedliche. Es bleibt aber das Grundproblem mit KDE. Ich bin sogar auf Gnome 2 rüber wie KDE SC 4 kam und wäre geblieben, nur Gnome 3 ist nicht mein Fall. Absturz mit Dolphin ( Manjaro ) habe ich zum Beispiel nicht, generell habe ich sogar kaum Probleme aber, liest man im Forum, ist man erstaunt. peace.
Ich bin dann vergleichsweise noch nicht so lange bei KDE. Habe mit Ubuntu 10.04 angefangen und dann irgendwann (wann genau weiss ich nicht mehr) auf Lubuntu gewechselt. KDE habe ich erst mit Kubuntu 14.04 getestet und es hat mir auf anhieb gefallen. Seit dem habe ich zwar so ziemlich jede bekannte Distro öfters in der VirtualBox getestet, bin aber bei Kubuntu geblieben, zuerst mit den project-neon packages, das war fein, weil man Plasma Next parallel zu Plasma 4 testen konnte und einfach beim Login auswählen.
Kubuntu 16.04 läuft jetzt gerade so, dass ich die Zeit, die es kosten würde, nochmals auf 14.04 zurückzugehen, nicht mehr investieren möchte. Ich bekomme zwar ab und an Fehlermeldungen von irgendwelchen Diensten (mehrheitlich Akonadi) die im Hintergrund abstürzen, habe aber noch nicht gemerkt, dass sich dadurch etwas einschränkt.
Wahrscheinlich ist wirklich vieles, wie du sagst, eine Sache der Treiber und da hat man eben Glück oder auch nicht.
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glasenisback
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Ich bekomme zwar ab und an Fehlermeldungen von irgendwelchen Diensten (mehrheitlich Akonadi) die im Hintergrund abstürzen, habe aber noch nicht gemerkt, dass sich dadurch etwas einschränkt.
Weil du Akonadi wahrscheinlich komplett deaktiviert hast. Es ist schon ein Armutszeugnis für einen Desktop, wenn es die Mehrzahl der Distributionen es nicht fertigbringt alle Teile desjenigen stabil zum Laufen zu bekommen. Auf Pro-Linux ist gerade eine Diskussion im Artikel zu (K)Ubuntu 15.10 im Gange, bei dem ein Benutzer die Distribution "Kaos" vorschlägt, da unter dieser KDE5 stabil läuft. Die Entwickler scheinen sich der Aufgabe verschrieben zu haben KDE stabil zum Laufen zu bekommen und wählen alle Komponenten danach aus. Wenn es notwendig zu sein scheint, Distributionen an KDE anzupassen, dass letzteres stabil funktioniert, dann stimmt am Konzept von KDE etwas grundlegendes nicht.
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Cruiz
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glasenisback schrieb: Wenn es notwendig zu sein scheint, Distributionen an KDE anzupassen, dass letzteres stabil funktioniert, dann stimmt am Konzept von KDE etwas grundlegendes nicht.
Naja letztlich braucht jede größere Desktopumgebung Arbeitskraft um integriert zu werden. Wenn die Teams zu klein sind klappt das nicht. Man muss sich auch nichts vormachen. GNOME ist nur deshalb LTS-tauglicher, weil das wichtigste Unternehmen hinter GNOME (RedHat) ein fundamentales Interesse daran hat. SUSE & Debian klinken sich da lediglich ein ohne selbst größere Arbeit zu investieren. Das heißt jetzt nicht, dass ich KDE von jeder Verantwortung freisprechen möchte. Aber mir ist auch nicht bekannt, dass ein großer Distributor (und sei es nur das Kubuntu-Team) auf KDE zugegangen wäre mit einer Forderung wie: "Hey, wir bringen nächstes Jahr eine LTS mit 5 Jahren Wartung raus und wollen KDE Plasma als Standarddesktop. Könnt ihr uns dabei unterstützen und eventuell eine Version zur LTS erklären?". Solche öffentlichen Forderungen aus der Community haben ja z.B. Mozilla dazu gebracht seine ESR Version zu kreieren.
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glasenisback
Anmeldungsdatum: 20. November 2011
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Cruiz schrieb: Naja letztlich braucht jede größere Desktopumgebung Arbeitskraft um integriert zu werden. Wenn die Teams zu klein sind klappt das nicht.
Aber andere Desktopumgebungen scheinen es kleinen Teams leichter zu machen.
Man muss sich auch nichts vormachen. GNOME ist nur deshalb LTS-tauglicher, weil das wichtigste Unternehmen hinter GNOME (RedHat) ein fundamentales Interesse daran hat. SUSE & Debian klinken sich da lediglich ein ohne selbst größere Arbeit zu investieren.
Da machst du dir die Sache aber sehr einfach. Ein Fedora unterscheidet sich massiv im Versionsstand der einzelnen Pakete von einem Debian oder einem openSuSE. Und hinter KDE steckt immer noch openSuSE, dass ja immer noch als die KDE-Distribution schlechthin gehandelt wird. Nach deiner Logik müssten die anderen nur von dort abkupfern. Aber selbst in openSuSE funktioniert KDE schlechter als andere Desktops.
Das heißt jetzt nicht, dass ich KDE von jeder Verantwortung freisprechen möchte. Aber mir ist auch nicht bekannt, dass ein großer Distributor (und sei es nur das Kubuntu-Team) auf KDE zugegangen wäre mit einer Forderung wie: "Hey, wir bringen nächstes Jahr eine LTS mit 5 Jahren Wartung raus und wollen KDE Plasma als Standarddesktop. Könnt ihr uns dabei unterstützen und eventuell eine Version zur LTS erklären?".
Die KDE-Entwickler haben in der Vergangenheit wiederholt gezeigt, dass sie an so etwas Null Interesse haben. Auch wurde z.B. von Martin Graesslin wiederholt dargestellt, dass die Fehler in KDE daran liegen, dass es "stabile" Distributionen gibt, die sich weigern auf die neueste KDE-Version zu aktualisieren, wo doch alle Fehler immer gefixt sind: http://blog.martin-graesslin.com/blog/2015/10/some-thoughts-on-the-quality-of-plasma-5/
Another problem we noticed is that fixes we created doesn’t reach our users. This is mostly to how some distributions work with the exception of rolling release distributions. They create a “stable” and “feature frozen” product. If a major version number increases it’s not going to be updated. I just described the problem with outdated Qt, that’s part of the story. The update didn’t get into the distribution and thus fixes don’t reach our users. Even more with frameworks we don’t provide bug fix releases and that creates “problems” for distributions. They don’t roll our the new frameworks, although they fix important issues. This is slowly improving, distributions need to get used to this process and also accept that their policy doesn’t apply.
Wie mir scheint, haben viele KDE-Entwickler bis heute noch nicht verstanden, wie Linux funktioniert. Aus diesem Grund bevorzugen alle großen Distributionen mit Langzeitunterstützung GNOME als Desktop.
Solche öffentlichen Forderungen aus der Community haben ja z.B. Mozilla dazu gebracht seine ESR Version zu kreieren.
Die Forderungen kamen nicht aus der Community, sondern aus der Industrie bzw. Distributionen wie RHEL. P.S.: Ich spiele gerade mal mit verschiedenen KDE-Distributionen in einer virtuellen Maschine rum. Unter dem neuen openSuSE stürzt mir Dolphin reproduzierbar bei jedem Aufruf des Aktivitätenkontextmenüs ab. Wie so ein Bug in eine Produktionsversion kommen kann, ist mir schleierhaft.
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Cruiz
Anmeldungsdatum: 6. März 2014
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glasenisback schrieb: Da machst du dir die Sache aber sehr einfach. Ein Fedora unterscheidet sich massiv im Versionsstand der einzelnen Pakete von einem Debian oder einem openSuSE. Und hinter KDE steckt immer noch openSuSE, dass ja immer noch als die KDE-Distribution schlechthin gehandelt wird. Nach deiner Logik müssten die anderen nur von dort abkupfern. Aber selbst in openSuSE funktioniert KDE schlechter als andere Desktops.
Hinter KDE steht kein größeres Unternehmen, was nicht bedeutet, dass es keine Sponsoren gibt. Hinter GNOME steht RedHat. Das vielleicht erfolgreichste Linux-Unternehmen überhaupt. Es ist doch kein Zufall, dass GNOME seine konservative Destop-Ader genau in dem Moment wieder entdeckt hat, als RHEL 7 veröffentlicht werden sollte. Wohin sich GNOME ohne diesen Einfluss bewegen würde weiß niemand. Die GNOME Shell hätte es in ihrer reinen Form in keine Enterprise-Distribution geschafft. Damit mache ich es mir nicht einfach, sondern vergleiche nur. Unternehmen sorgen manchmal bei Open Source-Projekten für den notwendigen Realitätsschub. GNOME bekommt den durch RedHat, Mozilla durch seine Präsenz in Unternehmen und KDE hat so etwas halt nicht. Das ist ein Henne/Ei Problem. In seinem jetzigen Zustand wird KDE im Enterprise-Segment keine Rolle spielen. Ohne Enterprise-Präsenz fehlt die Bindung an Realitäten jenseits des Nerd-Tellerrandes und KDE wird dem weiterhin keine Bedeutung beimessen. Als einfacher Anwender kann man nur Abwägen ob einem der Desktop genug Vorteile im täglichen Einsatz bringt um die Nachteile auszugleichen. Wenn dem nicht so ist bietet die Linux-Welt ja genug Alternativen.
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glasenisback
Anmeldungsdatum: 20. November 2011
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Wohin sich GNOME ohne diesen Einfluss bewegen würde weiß niemand. Die GNOME Shell hätte es in ihrer reinen Form in keine Enterprise-Distribution geschafft.
Die GNOME-Shell wurde trotz des großen Einflusses von RedHat entwickelt. Hätte RedHat das alleinige Sagen, hätte es die Shell in ihrer jetzigen Form nie gegeben.
Damit mache ich es mir nicht einfach, sondern vergleiche nur.
Du machst es dir einfach, in dem Zusammenhang, dass die anderen Distributionen ja nur von RedHat kopieren müssen.
Unternehmen sorgen manchmal bei Open Source-Projekten für den notwendigen Realitätsschub. GNOME bekommt den durch RedHat, Mozilla durch seine Präsenz in Unternehmen und KDE hat so etwas halt nicht.
Da stimme ich dir zu.
Das ist ein Henne/Ei Problem. In seinem jetzigen Zustand wird KDE im Enterprise-Segment keine Rolle spielen. Ohne Enterprise-Präsenz fehlt die Bindung an Realitäten jenseits des Nerd-Tellerrandes und KDE wird dem weiterhin keine Bedeutung beimessen.
Das Problem muss sich KDE aber 100% selbst zuschreiben. KDE hat sich immer mehr in Visionen verzettelt (Stichwort Vivaldi Tablet) anstatt den Desktop und vor allem dessen Anwendungen (KDE-PIM) wieder in eine benutzbare Form zu bringen. Ich lasse z.B. komplett die Finger von K-Mail, nachdem es mir vor ca. 4 Jahren mal meine kompletten E-Mails in meinem IMAP-Account gelöscht hat. Zum Glück konnte ich diese per Provider-Backup (Hat mich nur 20€ gekostet) wieder herstellen.
Als einfacher Anwender kann man nur Abwägen ob einem der Desktop genug Vorteile im täglichen Einsatz bringt um die Nachteile auszugleichen. Wenn dem nicht so ist bietet die Linux-Welt ja genug Alternativen.
Das stimmt, ist aber trotzdem keine Hilfe für KDE. Ich finde es persönlich echt schade, dass KDE in so einem schlechten Zustand ist. Ich war Benutzer der ersten Stunde (Seit den ersten Alpha-Versionen von KDE 1.0) und bin damals extra auf die CeBit gefahren um eine Präsentation von KDE2 zu sehen. Für mich war damals GNOME keine ernsthafte Alternative zu KDE. Ich war bis Ubuntu 4.10 immer KDE-Benutzer gewesen. Damals war aber der Leidensdruck mit KDE hoch genug geworden um einem Wechsel ins Auge zu sehen. Ich hatte damals schon mehrheitlich Gtk+-Programme im Einsatz (Hauptsächlich Firefox und Thunderbird), da Konqueror und KMail immer unübersichtlicher wurden (aka Featuritis). Ich habe mir dann später immer wieder mal KDE angeschaut, aber ich konnte mich einfach nicht mehr mit dessen Konzept anfreunden. Die massiven Qualitätsprobleme im Zusammenhang mit den ständigen Neuentwicklungen (Akonadi, Nepomuk, usw.) taten dann ihr übriges. Wenn ich dann sehe, wie KDE dann noch versucht(e) auf den Tablet-Hype aufzuspringen, blutet mir im Grunde das Herz. KDE hatte damals nämlich den Linux-Desktop nämlich quasi erfunden und bot damals Features, die die proprietären Desktops nicht hatten und bis heute nicht haben. Entweder KDE reißt das Ruder herum und kümmert sich massiv um die Qualität der Software oder ich sehe schwarz für die Zukunft von KDE.
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V0LKER
Anmeldungsdatum: 23. Februar 2014
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glasenisback schrieb: Ich finde es persönlich echt schade, dass KDE in so einem schlechten Zustand ist. Ich war Benutzer der ersten Stunde (Seit den ersten Alpha-Versionen von KDE 1.0) und bin damals extra auf die CeBit gefahren um eine Präsentation von KDE2 zu sehen. Für mich war damals GNOME keine ernsthafte Alternative zu KDE. Ich war bis Ubuntu 4.10 immer KDE-Benutzer gewesen. Damals war aber der Leidensdruck mit KDE hoch genug geworden um einem Wechsel ins Auge zu sehen. Ich hatte damals schon mehrheitlich Gtk+-Programme im Einsatz (Hauptsächlich Firefox und Thunderbird), da Konqueror und KMail immer unübersichtlicher wurden (aka Featuritis). Ich habe mir dann später immer wieder mal KDE angeschaut, aber ich konnte mich einfach nicht mehr mit dessen Konzept anfreunden. Die massiven Qualitätsprobleme im Zusammenhang mit den ständigen Neuentwicklungen (Akonadi, Nepomuk, usw.) taten dann ihr übriges. Wenn ich dann sehe, wie KDE dann noch versucht(e) auf den Tablet-Hype aufzuspringen, blutet mir im Grunde das Herz. KDE hatte damals nämlich den Linux-Desktop nämlich quasi erfunden und bot damals Features, die die proprietären Desktops nicht hatten und bis heute nicht haben. Entweder KDE reißt das Ruder herum und kümmert sich massiv um die Qualität der Software oder ich sehe schwarz für die Zukunft von KDE.
Moin, Tja, da muß ich zustimmen, zumal ich ebenso seit der ersten Stunde dabei bin und wie KDE SC 4 kam, habe auch ich einen Wechsel Richtung Gnome vorgenommen. Leider kam dann Gnome - GTK3 und das Konzept lag mir nicht. Zur Zeit teste ich Mate, nur wird es ewig GTK2 Programme geben, glaube nicht. Zum eigentlichem Thema, wäre es nicht Interessant zu sehen, was passiert, wenn die Dirtributionen einfach kein KDE mehr anbieten. Es müssten natürlich die Community mitspielen. Wird wahrscheinlich nicht klappen aber wenn KDE so weiter macht?! peace
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